Hallo zusammnen,
beim Velo meiner Frau ist die hintere Felge verschlissen, d.h. die Verschleißnut nicht mehr sichtbar. Verbaut ist eine XT-Nabe, die Laufleistung ist mir unbekannt, Systemgewicht liegt bei ca. 120 kg.
Haltet ihr es für sinnvoller die altere Nabe mit einer neuen Felge frisch einspeichen zu lassen oder ein fertiges Laufrad zu kaufen (z.B. dieses Laufrad ) ? Gibt es von eurer Seite Bedenken gegen ein solches Fertiglaufrad?
Viele Grüße
Volker

Man kann die Nabe vielleicht weiter nutzen. Kann man aber nur sagen, wenn man die mal aufmacht und sich den Zustand der Lagerung im Detail ansieht. Billiger wird es durch das Weiternutzen der Nabe aber nicht unbedingt.
So ein Fertiglaufrad kann man nutzen. Warum ich ein wenig skeptisch bin? Die meisten dieser Dinger sind mir in der Verwendung unter Last irgendwann mit losen Speichen dagestanden. Waren also evtl. nicht sauber abgedrückt, oder, oder, oder. Ist mir dann acuh egal, wenn ich irgendwo in der Pampa das Rad wieder in den Zustand "fährt bis nach Hause" bringen muss.
Daher macht meine LRS immer der gleiche Laufradbauer: Meilenweit in Bochum. Der verbaut auch Fremdteile und ist für mein Empfinden preislich sehr fair. Seitdem ist an dieser Front komplett Ruhe. So 1 oder 2 Mal im Jahr halt ich das Rad in den Zentrierständer und finde - nix.
Zufällig hat er eine LX/A319-Kombi im Onlineshop für das gleiche Geld. Die würde ich recht bedenkenlos nehmen.

Es sei denn, man speicht selbst ein. Das ist kein Hexenwerk und man kann es lernen. Es fliegt einem auch nicht gleich um die Ohren, wenn es beim ersten Mal nicht so richtig gut wird. Meine ersten selbstgebauten Laufräder laufen auch noch nach einigen Jahren bei 120+ Systemgewicht.

Gegen ein händisch (nach)gespanntes Fertiglaufrad spricht nichts.
Es spricht aber auch nichts dagegen, einer klaglos laufenden Qualitätsnabe wie einer XT ein neues rundherum zu spendieren und sie bei dieser Gelegenheit ordentlich zu servieren.

Halte ich für sinnvoll, wenn man dieselbe Felge noch bekommt, weil man dann die Speichen drin lässt und der Arbeitsaufwand viel geringer ist. Dann erstmal die Nabe zerlegen und überholen, also mindestens neue Kugeln und Fett. Wenn die ok ist und man es selber kann, ist die Felge in ca. 1 Stunde getauscht. Wenn man es machen lassen muss, lohnt es eigentlich nur bei deutlich teureren Naben.

Das von dir ausgewählte Laufrad ist ok. Besser sind konifizierte Speichen 2,0/1,8 mm.

Einspeichen LASSEN wäre vermutlich zu teuer.

Wenn du aber die gleiche Felge nochmal bekommst, dann brauchst du nur umzuspeichen. Neue Felge mit Kabelbindern an der alten befestigen. Danach die Speichen sukzessive von der einen Felge abbauen und an die andere Felge anbauen (zuerst die auf der nabenseite, die der eneuen Felge zugewandt ist, danach die anderen). Da man die alle einzeln umbauen kann, gerät man auch nicht durcheinander. Das ist wirklich sehr einfach. So habe ich mein erstes Laufrad gebaut.

Danach "nur" noch zentrieren und fertig!

Gruß
Thoralf

Mal ganz naiv gefragt, da war überhaupt mal ne Verschleißnaht dran an der Felge? Ist nämlich nicht bei allen so.

Ansonsten geht beides: Umspeichen oder auch Laufradneukauf (und ggf. die alte XT-Nabe noch aufheben/veräußern). In beiden Fällen würde ich das Laufrad aber noch mal manuell nachzentrieren. Mit Laufrädern "von der Stange" habe ich schon mehrfach keine guten Erfahrungen gemacht. Oft war die Speichenspannung durchweg zu niedrig.

Falls du das Zentrieren nicht selbst machen kannst/willst, dann solltest du mit dem Händler reden, was er dafür haben will. Speichen umsetzen ist eine Fleißarbeit, das kannst du (wie Toxxi geschrieben hat) aber gut selbst machen und das Rad dann nur zum Zentrieren vorbei bringen.

So mach ich das auch - und empfehle diesen Laden!

Vielen Dank für eure vielen Antworten.
Da ich selbst nicht einspeichen kann und bislang auch keinen Zentrierständer habe, werde ich wohl bei Meilenweit bestellen. Gebrochene Speichen möchte ich auf Touren gerne so weit wie möglich vermeiden. Für mich war das vor vielen Jahren der Grund von 28'' auf 26'' umzusteigen.

Die alte Nabe werde ich auf jeden Fall behalten, da ich mich mittelfristig schon mal an den Aufbau eines Laufrades wagen möchte. Den Vorschlag mit dem Umspeichen werde ich nachgehen. Vielleicht habe ich ja Glück und es gibt tatsächlich noch die alte Felge zu kaufen.
Zum Laufradbau hätte ich noch eine Frage:
Hat jemand einen Tipp für einen (günstigen aber funktionalen) Zentrierständer?

Viele Grüße
Volker

Das ist ein bisschen wie die Frage nach einer/m arrangierten Ehefrau/Ehemann... Es gibt da eine breite Palette für verschiedenste Vorlieben.
Ich habe einen von Feedbak Sports, den ich liebe. Einfach, weil ich von denen schon einen Montageständer habe und den Zentrierständer damit kombinieren kann, ist also recht platzsparend und funktioniert mit praktisch allen Radgrößen. Da ich zudem v.a. Kontroll- und allenfalls leichte Korrekturarbeiten an fremden Laufrädern machen, reichen mir die "Features" völlig aus.

Der M-Wave Zentrierständer ist recht brauchbar fuer seinen Preis von ~60 EUR. Wenn man nur selten Laufraeder aufbaut reicht der auch fuer die Kontrolle der Mittigkeit aus, man muss dazu halt das Rad ab und zu umgedreht einspannen und vergleichen. Ansonsten sind einfache Zentrierlehren wie von Tacx recht brauchbar und guenstig.

Den von Minoura.

ROSE 2-Zent.A:-XL Zentrierständer

Den M-Wave habe ich auch. Taugt, wenn man keine Präzission auf Profiniveau braucht.