hallo allerseits,

ich hab die Schnapsidee Mitte Oktober von der Schweiz aus auf die Seidenstrasse zu starten. Nun ist aber die Frage, ob das klimatisch zu hart wäre, da ich wohl in den Frühjahrsmonaten in den -Stan Ländern unterwegs wäre. Die klimatischen Bedingungen sind, zumindest für mich, nur schwer einzuschätzen, da die Geografie doch sehr wechselhaft ist.
Was meint ihr?

LG

Guck dir halt mal Klimadiagramme an für verschiedene Orte entlang deiner Route. Wenn du bereits mehrtägige Wintererfahrung auf dem Fahrrad hast, dann kannst du es damit dann einschätzen.

Gebirge wird vermutlich nicht funktionieren - ich meine aber hier einen Bericht gesehen zu haben wo jemand im Winter sich am Pamir versucht.

Zudem hast du vermutlich den Vorteil leicht einen Platz zum Wildzelten zu finden - wenn's um 4 Uhr dunkel wird und sich bei dem Sauwetter eh keiner raustraut. Viel Spaß

Ich sehe die Probleme jetzt schon etwas eher als in den Stan-Ländern.
Zumindest wenn du allem mit dem Rad machen willst. Dann brauchst du grob 6 Wochen bis in die Türkei. Sprich du bist in Istanbul Anfang Dezember. An den Küsten erwarten dich da so 10 Grad am Tag und im Inland ist es Winter. Auf dem Weg dorthin bleibt dir wahrscheinlich auch mehr oder weniger nur die Adria-Küste, wenn du nicht durch den winterlichen Balkan willst. Osttürkei+Nordiran im Januar ist auch kein Spässchen... Aber dann könntest du 1-3 Monate VAE+Oman unsicher machen und warten, bis es im Norden warm wird und dann so in den Stan-Ländern ankommen, dass die Pässe frei sind.

Ob dir die erste Etappe Spaß macht , weißt nur du alleine...

Hab mir natürlich die Klimadiagramme entlang der Route schon ein wenig angeschaut, jedoch ist es tw. schwer einzuschätzen, wo man effektiv durchfahren wird. So wie ich das bisher gesehen habe, sollte es klimatisch einigermassen gehen, solange man entlang der Adria bzw. der Südküste des schwarzen Meeres entlangfährt (ca. 10°C am Tag, wobei ich die Temp-Spitzen schon noch etwas genauer anschauen muss denke ich). Grösstes Problem wird wohl die Strecke durch Georgien/Aserbaidschan ans kaspische Meer sein bzw. laut den Klimadiagrammen ist es wohl sinnlos durch die Türkei in den Iran zu fahren. Ich meinte eigentlich, Georgien hat auch ziemlich giftige Winter, aber scheinbar ists auf der Strecke Kutaissi-Tiflis ganz in Ordnung (laut Klimadiagrammen ...).
Ich hätte geschätzt, dass ich nicht vor Februar in den Stan-Ländern bin, die Strecke Istanbul-Teheran dürfte einige Zeit kosten.
Tiefere Temperaturen (tagsüber zw. 0-10 Grad) fände ich ok, was schwierig wird, ist wenn konstant Schnee liegt/fällt.
Wäre evtl. die umgekehrte Richtung besser? Also Start in Shanghai? Da fährt man ja über kurz oder lang auch ins Gebirge rein (Plus-Minus Dez-Januar).

Halte das Unternehmen für sehr ambitioniert.

Gut, es sind ein paar Engländer den Pamir schon im Winter gefahren, das war aber wohl jenseits jeglicher Kotzgrenze.

Ein Freund ist letztes Jahr im Mai dort gewesen. Hatte echte Probleme Lebensmittel aufzutreiben.
Schnee etc. war selbstverständlich noch sehr weit verbreitet.

Wenn du von Shanghai nur gen Westen willst, wird es definitv nicht besser. Dann bist du ja noch früher in der Kälte. In Shanghai ist es Mitte Oktober noch ok. Da wird es erst Mitte Dezember unter 10 Grad am Tag. Aber Zentralchina ist nicht auf Meereshöhe

Evtl. wäre die Südroute über Indien etwas für dich, aber keine Ahnung ob du da lang kommst. Da könntest du dann evtl. passend im Kashmir/Pamir ankommen.

Solltest du irgendwann Tips zu Shanghai brauchen, melde dich.

Georgien hat harte Winter, viele Pässe sind erst ab Mai/Juni befahrbar. Kaukasus eben.
Die Strecke Kutaissi-Tiflis ist möglicherweise machbar, aber dann (bzw. grundsätzlich) auch entsprechend stark befahren und keine Empfehlung. Abgesehen davon - wie soll es ab Tiflis weitergehen? Bergig wird es doch eigentlich immer, egal in welche Richtung. Würde ich mir im Winter nicht antun.