Hallo zusammen,

Dachgeber und ähnliche fuktionieren ja nach dem Gegenseitigkeitsprinzip, trotzdem finde ich es für mich eigenartig eine Leistung, nämlich Schlaf- oder Zeltplatz, zu bekommen ohne mich dafür erkenntlich zu zeigen, zumal ich selten allein unterwegs bin (2 Erwachsene + 2 Kinder).
Andersherum erwarte ich kein "Geschenk" oder gar Geld, sondern stelle gerne eine Schlafmöglichkeit und Frühstück, eben Gegenseitigkeitsprinzip.
Dieses "Dilemma" hat mich bis jetzt davon abgehalten das Angebot der Dachgeber zu nutzen, was ich aber eigentlich gerne tun würde.
Wie handhabt Ihr das???

vielen Dank für Euere Antworten und Erfahrungen
Manu

Hi Manu,

vielleicht macht es den Unterschied, dass man das kleine Geschenk eben nicht erwartet, aber trotzdem dankbar entgegennimmt, um dem Gast auch die Möglichkeit zu geben, dass er sich erkenntlich zeigen kann.

Mir gehts ähnlich wie Dir. Wenn ich mein Zelt allerdings nur irgendwo am Rande eines Feldes oder auf einer privaten Wiese aufgebaut habe, finde ich ein Geschenk (egal welches!) übertrieben. Wenn wir bei jemandem im Haus übernachtet haben, sogar mit Frühstück, sieht das aber schon anders aus.

Grüße

Thomas

Hallo Manu,

ehrlich gesagt, ich verstehe Dein Problem nicht. Der Dachgeber wurde Ende der 80er Jahre geade deshalb ins Leben gerufen (als Vorbild dienten die Verzeichnisse in Australien, Neuseeland und USA), damit die Nutzer ohne finanzielle Verpflichtung das Angebot in Anspruch nehmen können. Wenn Du allerdings ein "schlechtes Gewissen" dabei hast, steht es Dir selbstverständlich offen, der kirchlichen Gemeinde oder einer anderen karitativen Einrichtung in dem jeweiligen Ort eine Spende zukommen zu lassen.

Der Velomade

ups, mein Beitrag war wohl mehr auf einen Gastgeber allgemein bezogen.

Bei einer solchen Kartei oder Verzeichnis sehe ich das eigentlich auch etwas anders. Wenn man da Mitglied ist, dann sollte das Ganze, wie der Velomade das schon sagt, ja eigentlich auf Gegenseitigkeit beruhen....

Grüße
Thomas

Hallo Manu,

Ich finde die Idee des Dachgebers toll, kann sie aber selbst nicht realisieren. Wir wohnen zu viert in einer kleinen Etagenwohnung und nicht mal unsere nächsten Verwandten schlafen hier, wenn sie zu Besuch sind. Meine Frau würde bei dem Gedanken wildfremde Personen zu beherbergen eine Krise kriegen, auch wenn die Wohnung größer wäre.

Aber wenn du Platz hast Gäste zu beherbergen, dann tu es doch. Ich finde, dann mußt du auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn du woanders einkehrst. Du nimmst ja mit deinem Dachgeber vorher Kontakt auf und er wird dich schon wissen lassen, daß er keine 4 Personen aufnehnmen kann oder will, soweit ich weiß gesteht ja keine Verpflichtung jeden aufzunehmen.

Was mir etwas ungerecht scheint ist, das Leute, die an den Radhighways wie Elbe/Weser/Donauradweg wohnen sicher oft die Hütte voll haben, während die, die JWD wohnen, vielleicht einmal in 5 Jahren eine Übernachtung abbekommen.

Gruß Robert

Hallo Manu,

ich sehe hier eigentlich auch kein großes Dilemma, abgesehen davon, daß der Dachgeber die beste Erfindung seit Erschaffung des Rades ist, soll es eigentlich für den Gastgeber ein Geschenk sein, daß Du beim erscheinst - nicht mehr. Jegliche materiellen Geschenke führen das Prinzip wieder ad absurdum und ich denke, daß jedem Mitglied des Verzeichnisses klar ist, daß die Gastgeberrolle eigentlich eine "tourimuswirtschaftliche Leistung ist" die nicht finanziell entlohnt wird. Geld oder Geschenke wären hier eine Beleidigung. Ausserdem denke ich, mußt Du auch kein "schlechtes Gewissen" haben, wenn Du mit der ganzen Familile reist. Viele Dachgeber haben im Verzeichnis deutlich angegeben, wieviel Personen bei Ihnen überhaupt maximal übernachten können.
Versuche es einfach mal mit einem Probejahr und Du wirst viele interessante Begegnungen haben.

Viel Spaß
Frank

Liebe Manu!

Ich kann Deine Bedenken gut verstehen. Es fällt halt vielen schwer, einfach mal so etwas anzunehmen, und dann noch von fremden Leuten. Ich tue mich da auch schwer.
Ich bin selber im Verzeichnis, habe es allerdings erst einmal genutzt und habe auch erst einmal Übernachtungsbesuch gehabt. Meine Eltern sind schon länger Dachgeber und haben sich immer gefreut, wenn eine Familie zu Besuch kam.
Wenn im Verzeichnis steht, dass jemand Platz für 4 Leute hat, dann kann man auch davon ausgehen, dass derjenige sich auch über Besuch von 4 Leuten freut. Die Angabe ist ja freiwillig. Manchmal steht auch im Verzeichnis extra "Familien erwünscht" oder "Kinder willkommen" oder sowas drin. Ich denke, das kann man auch wörtlich nehmen.

Als Dankeschön für einen besonders netten Aufenthalt kann man ja eine Postkarte von der Reise schicken. Ich habe mich sehr über die Karte meines Gastes gefreut.
Ein Gastgeber erwartet aber nichts von Dir. Das würde tatsächlich das System ad absurdum führen.

Katja

will Euch ja nicht reinreden, aber bevor sich alles wiederholt ...
Markus

Hallo Markus!

Hier geht es schon ein bisschen um was anderes, nämlich das eigene ungute Gefühl, das man dabei hat, eine Leistung einfach so ohne Gegenleistung anzunehmen. Die Gegenleistung erhält ja im Regelfall jemand anderes, wenn auch aus der gleichen Gruppe. Das ist schon erstmal etwas komisch, ist aber völlig in Ordnung

Katja

Hallo Manu,

nicht alle Gastgebervereine funktionieren nach dem Gegenseitigkeitsprinzip. Ich bin bei Servas engagiert und da gibt es ausdrücklich die Möglichkeit, Reisender oder/ und Gastgeber zu werden. Begründung: Viele Studenten nutzen die Organisation zum reisen, haben selbst aber kaum Platz (Studentenwohnheim) jemanden zu beherbergen.

Funktioniert alles im Allem ziemlich gut. Wir sind schon herumgereist und haben auch schon Gäste gehabt. Es war immer sehr schön.

Thomas

Hallo Manu!

Am einfachsten und unkompliziertesten ist es sicherlich, wenn es bei einem „Danke für die Übernachtung“ bleibt.

[Weiters finde ich, man sollte „ganz einfach“ ehrlich bleiben. Falls also nächstes Jahr jemand bei mir in Schärding übernachten möchte und das Städtchen lieber alleine besichtigen oder überhaupt seine Ruhe haben möchte, so bin ich nicht beleidigt, wenn er mir das so mitteilt.]

Der Hauptgrund, warum ich dir hier überhaupt schreibe, ist aber mein (bereits von schorsch-adel verlinkter) „Übernachtungsnetzwerk-Thread“ (unter „Reisepartner“) (damals wusste ich noch nichts von den Dachgebern [bin daher auch erst seit wenigen Wochen Mitglied]) wo ich durch Micha auf die „Ü“ bzw. „DG“-Idee kam:

Das „Ü“ neben Schärding bedeutet also, dass ich Übernachtungen an bikefreaks (allgemein) anbiete; das „DG“, dass ich auch Dachgeber bin.

Und wenn die Dachgeber-bikefreaks in diesem Forum das „DG“ neben ihrem Ort dranhängen, fände ich das schon als gute Einführung bzw. Orientierung.
Werde einfach meine Augen offen halten.

Liebe Grüße

Joe

Hallo Joe, schau mal nach links... Das Ü ist jetzt an der richtigen Stelle.

Micha

Danke an alle,

ich glaube das ich es einfach mal probieren werden, speziell der Hinweis auf "Familienfreundlichkeit", oder "nehme auch mehrere Personen auf" hat mich ein wenig ermutigt .

@ joe: bei mir steht jetzt auch ein Ort, natürlich mit "Ü"

Gruß
Manu