Werde, solange das Wetter nicht zu schlecht wird, über das erste Oktoberfeierwochenende zu einer kleinen 3-Ländertour aufbrechen:

1. Cottbus-Böhmische Schweiz 151Km 1511Hm Klick
2. Böhmische Schweiz-(Lausitzer Gebirge) - Isergebirge 108Km 1621Hm Klick
3. Querung Riesengebirge 82Km 1961Hm Klick
4. Nove Mesto pod Smrkem - Cottbus 141Km 559Hm Klick

Gibt es noch Hinweise zur Strecke, Tipps was man nicht auslassen sollte oder Anmerkungen zu den Untergründen. Fahre mit dem Randonneur und werde wohl noch profiliertere Reifen raufmachen, leichter Schotter ist kein Problem.
Wie ist z.B. die Radroute im Nationalpark Sächsische Schweiz?
Ich habe gelesen daß die Abfahrt nach Spindlermühle auf der Radroute 1A von Westen kommend sehr steil und schottrig und nur mit dem MTB machbar sein soll, was ist dran?
Wie gut ist der Untergrund auf dem ER-2-Radweg auf der polnischen Seite des Isergebirges?
Danke schon mal.

Ah, du hast vor wirklich mitten durch die Sächsische Schweiz zu fahren? Ne sehr schöne Ecke! Leider war ich erst einmal da Rad fahren, ist zum Wandern irgendwie prädestinierter. Soweit ich mich erinnern kann, ist die Zeughausstraße, auf der du weite Teile zurücklegst, aber eher langweilig. In meiner Erinnerung "muss man da halt lang", wenn man zu wirklich spannenden Ecken will. Die liegen in dem Fall gleich um die Ecke, sind aber teilweise Sackgassen. Kuhstall fällt mir z.B. ein (nördliche deiner Route), knapp 1km Luftlinie südlicher ist dann ein richtig spannendes Ensemble der Sandsteinfelsen (Affensteine und was da sonst noch so ist). Fast sträflich daran vorbei zu fahren, aber wenn du Strecke machen willst, dann ist das wohl ok - dir entgeht halt nur einiges. Aus dem Wald heraus siehst du nicht so viel von den Felsen. Da ist es dann bald noch hübscher das Kirnitzschtal rauf zu fahren und in Hinterhermsdorf über die Grenze. Ich weiß auch nicht so recht, ob man zu Affensteinen usw. mit dem Rad darf, von wegen Nationalparksverordnungen und so. Die vorgesehene Route scheint aber unproblematisch zu sein. Sie führt halt teilweise haarscharf an der Kernzonengrenze entlang und in Hinterdittersbach kommst du wohl über die Grenze - zumindest kann ich mir nicht denken, dass die 50m Kernzonenquerung laut OSM-Karte da ein Problem sind.

Deinen Höhenmeterangaben traue ich nicht so recht - ich fürchte die Abschnitte in der sächsischen und böhmischen Schweiz sind hügeliger als deine Angaben. Das ist aber reines Bauchgefühl. Zumindest den ersten Teil im böhmischen Gebiet kenne ich und das sind echt heftige Steigungen (vor allem steil und unrythmisch).
Der zweite Teil im böhmischen liegt etwas südlich des Rübezahlradweges, an dem du dich auch orientieren könntest. Der folgt ab der deutschen Grenze der Mandau und ist damit relativ höhenmeterarm. Deine Route quert ganz viele Flußtäler, ich vermute, dass das um einiges hüglicher ist (dafür etwas direkter). Den Rest der Strecke kenne ich nur sehr bruchstückhaft. Und ja, ich bin neidisch und würde die Tour gern mitfahren.

Hi Andy,

ich muss mir das mal in Ruhe ansehen, aber im Moment fehlt mir die Zeit...

In aller Kürze:

- Die Wege durch die Sächsische und Böhmische Schweiz kenne ich größtenteils nicht. Erfahrungsgemäßg machen die sehr viele steile Höhenmeter.

- Der Weg 21 durchs Isergebirge ist supergut asphaltiert.

- Die Abfahrt 1A nach Spindlermühle - vergiss sie. Das sind über 300 Höhenmeter auf etwas mehr als 1 km.. Das Gefälle kannst du dir selbst ausrechnen, das ist im Sommer quasi und im Winter de facto eine Skipiste. Ich bin das auch schon mit Skier im Winter runtergefahren. Nimm lieber die nördlichere Schleife Nr 12, die ist besser befahrbar.

- Die Abfahrt vom Spindlerpass nach Polen ist sehr steil, im Schnitt so 15 bis 17% Gefälle. Rauher Asphalt, sollte mit der nötigen Umsicht aber problemlos fahrbar sein (das hat sogar ein gewisser dicklicher älterer Herr geschafft).

- Der anschließende ER2 könnte sehr sehr buckelig sein... ich kenne ihn aber nicht wirklich.

- Die Straße von Szklarska Poręba nach Świeradów-Zdrój ist nur mäßig spannend, ein langes ziemlich gerades Asphaltband durch den Wald. Die Einheimischen rasen da sehr gern. Ich bin da nur mit dem Auto lang, mit dem Fahrrad bin ich weiter nördlich über Piechowice gefahren.

Schau dir mal in meiner Signatur die kleine Tour von 2014 an, da bin ich da lang gefahren.

Gruß
Thoralf

Riesengebirge ist natürlich gemeint

Danke, dachte ich mir schon fast. Werde dann anders nach Spindlermühle reinfahren
Hab ich bei der Planung schon gesichtet und ich dachte mir daß du dich noch meldest

Da hab ich kein Problem damit, in die Sächsische Schweiz komme ich auch so immer mal wieder, Freunde gehen da öfter mal wandern und boofen. Um in die genannten Gebiete zu kommen bräuchte ich eh ein MTB.
Und ja, die Höhenmeter sind nur eine Orientierung, die ich von Caminaro übernommen hab.
Sehe grad, der ER-2 ist ja der Rübezahlradweg den ich ab und zu folge, die Strecke Zittau-Nove Mesto pod Smrkem sind wir schon bei unserer letztjährigen Ostertour gefolgt.

Jetzt wo du es sagst... ich bin den ER2 weiter östlich im Glatzer Schneegebirge gefahren. Da war das relativ grober Schotter mit recht vielen Höhenmetern, weil er viele Wellen in den Gebirgsausläufern mitnimmt. Landschaftlich durchaus sehr schön, aber schnell voran kam ich da nicht.

Gruß
Thoralf

Hallo Andy,
die von dir eingezeichneten Routen durch die Sächsische/Böhnische Schweiz sind problemlos mit einem Randonneur fahrbar. Ob die Route gut gewählt ist, lässt sich bezweifeln. Das Elbsandsteingebirge ist eines der kleinteiligtes Landschaften und man braucht eigentlich mehr Zeit und mehr Verzweigungen, auch Absatteln ist nötig, um die Landschaft zu erkunden. Das wird jetzt kurzfristig aber deine Pläne eher konterkarieren.

Dennoch hier ein paar Anmerkungen: Dein Abzweig aus dem unteren Kirnitzschtal zur Zeughausstraße kommte recht früh. Du verpasst das Kleinod Lichtenhainer Wasserfall mit den alten Wirtshäusern usw. Auch die Mühlen sind sehenswert, die renovierte Neumannmühle insbesondere. Ich bin erst dort eingebogen Richtung Zeughaus. Stattdessen nich ich das untere Kirnitzschtal nicht gefahren, sondern ein Waldpistenroute ab ungefähr Jugendherberge Bad Schandau-Ostrau (Achtung, steile Rampe dorthin, gibt aber alternative Sttraße nach oben, die einfacher ist, dann Abzwig zur Waldpiste direkt ab Straße ohne Ostrau, noch unterhalb in einer Kehre). Auf dieser Strecke kommst du an mir besonders eingeprägten Attraktionen vorbei, gegen Ende an den Affensteinen, zu Anfang am Falkenstein. Für Falkenstein muss man eine kurze Wanderung ab Radweg einlegen, lohnt aber ob der einmaligen Oase aus Sand und Fels, Affenstein sind teils recht gut vom Weg zu sehen. Diese Route ist in Teilen vom Untergrund etwas anspruchsvoller, da z.T. keine zweispurige Kiespiste, sondern planierter Waldboden, auch sehr wellig im Profil, kleinere Rampen. Ist aber auch gut fahrbar mit Randonneur und offizielle NP-Radroute. Du kommst dann genau dort ins Kirnitzschtal runter, wo du umgekehrt abzweigen wolltest. Natürlich kannst du auch ohne Kirnitzschtal Zeughausstraße komplett fahren, halte das aber für weniger abwechslungsreich.

Zur Böhmischen Schweiz wäre m.E. die Route über Na Tokáni (Unterkünfte, aber kein Camping) attraktiver, also kurz nach Grenzübertritt und Querung der Kirnitzsch (im Grenzbereich kann es morastig werden, der Radweg ist kurz eine Art Trail bis zur schmalen Brücke, dann wieder Piste, auch evtl. anfangs etwas pfützig je nach Witterung) nach links statt rechts abbiegen. Ist dann Straße, aber gegen Na Tokáni am Ende recht steile Rampe. Du kommst an zwei kleine Seen vorbei, viele Felsvariationen, nebst unterschiedlilcher Waldstimmungen. Na Tokáni liegt leicht abseits der Kreuzung, wo es auch nach Jetricoviche geht. Die von mir gefahrene Route von Doubice ist auch sehr reizvoll, bringt dich aber wohl von deiner Route mehr ab. Über Jetricoviche war ich aber nicht und kann daher die Routen dahin auch nicht ganz einschätzen. Auf deiner Route wäre aber in jedem Fall weniger Wald, bzw. mehr lichter Buchenwald.

Ab Jetricoviche solltest du dir überlegen, ob du einen Abstecher zur Kamenice-Schlucht machen möchtest. Im Gegensatz zu meiner Novemberreise hats du noch die Möglichkeit, mit den Kähnen eine Exkursion zu machen (Schluchtkern nur vom Wasser aus zu besichtigen). Ab Bootsanleger im Westen könntest du auch noch eine Wanderung bis Hrensko einlegen, dort Häuser quasi in den Fels gemeiselt - sehenswert. Du müsstest dazu aber entsprechend Zeit einplanen.

Beschreibung mit Bildern und Tracks findest du in: Saxonia Bohemia Velogida

Vielen Dank für deine ausführlichen Anmerkungen, da werde ich ein paar Sachen einfließen lassen.
Die restlichen Sorgen sind unbegründet , wie gesagt ich bin auch schon ohne Rad dort gewesen, Falkenstein, Affensteine etc. hab ich bereits von nahen gesehen

Wenn du dir die Kante geben willst, baue Lausche und Hochwald mit in die Tour ein. Es sei denn, du kennst die Berge nicht bereits. Die Ausblicke von dort oben sind ohnegleichen. Bei schönem Wetter bist du da natürlich nicht allein unterwegs. Auf die Lausche führt ein grob geschotterter Forstweg. Zur Hochwaldbaude zuckelt sogar ein Toytrain.
In Jizerka die sehr gute Gastronomie nutzen. Riesenportionen schmackhafter Speisen für wenig Kronen. Trinke ein großes Bier der Brauerei Bernard's, der richtige Stoff nach der ganzen Plackerei da hoch.
Gruss, Gatzek.

Das gibts in Tschechien überall.

Gruß
Thoralf

Da habe ich in Tschechien leider schon andere Erfahrungen sammeln müssen. Aber in Jizerka hat alles gestimmt: tolle Landschaft, Baudenatmosphäre und eine ausgezeichnete Küche. Gatzek

So, hab mal den ganzen Input einfließen lassen:

Tag 1 Klick 153Km 1526Hh
Tag 2 Klick 113Km 1961Hm
Tag 3 Klick 89Km 2341Hm
Tag 4 Klick 141Km 559Hm



Mach jetzt die Abfahrt über die 12.
Die Straße ist jetzt ganz raus, bleibe auf dem Rübezahlradweg, das sieht landschaftlich auch interessanter aus.



Fahre jetzt deine Route über Ostrau, der Wasserfall ist auch mit drin


Hab spaßeshalber die Lausche mit eingebaut, ich schau mal wie es so läuft, kann ich notfalls links (bzw rechts) liegenlassen.

Hi Andy,



den ER2 zwischen Przesieka (Hain) und Szklarska Poręba (Schreiberhau) bin ich nur einmal gefahren, in Gegenrichtung. Der war mit der Liege grenzwertig, mein Kumpel mit Rennrad ist besser durchgekommen. Insofern sollte das für Dich kein großes Problem sein;-) Wir fahren da jetzt allerdings immer Straße über Podgórzyn (Giersdorf). Da kann man vorm lästigen Aufstieg zum Spindlersattel auch nochmal gut speisen in der Fischbar unterhalb von der Burg Kynast - und ein vorbeugendes Antifrustbier vorm Spindlerpass nehmen. O.k., besser sind zwei;-)

Von Schreiberhau geht der ER2 dann über die vielbefahrende Europastraße E3. Ist nicht allzulang, aber Du kannst auch parallel zur Bahnstrecke bis kurz vor Jakuszyce (Jakobsthal) fahren.

Vor Swieradow Zdroj (Bad Flinsberg) kommst Du unterhalb vom Stóg Izerski (Heufuder) vorbei. Da würde ich noch den Anstieg zur Heufuderbaude mitnehmen und dann Bad Flinsberg auslassen und über Czerniawa-Zdrój (Bad Schwarzbach) nach Neustadt fahren. Achso, vorher in der Neuen Schule in Groß Iser den Heidelbeerpfannkuchen probieren!

Viel Spaß,
Frank

P.S. Bin zu der Zeit auch in der Gegend, allerdings ohne Rad:-(

P.P.S. Einfaches Bilderrätdel: Wo steht meine Eisensänfte in meinem Avatarbild?-)

Hi Frank,
danke, hört sich alles gut an. Ich merke schon, kulinarisch geht was in der Gegend .

PS: Dein Bild ist so klein, das könnte auch ein Acker in Sachsen-Anhalt sein, aber ich vermute mal daß es um die beschriebene Gegend geht?

Andy, mach mal bitte ein oder zwei Bilder der Abfahrt nach Spindlermühle. Ich bräuchte die fürs Wiki.

Gruß
Thoralf

Hi Andy,

ja, ist im ehemaligen Groß-Iser, unweit der Neuen Schule, aka Katzenpissenbaude oder Pfannkuchenbaude;-) Wirst Du erkennen, falls es nicht neblig ist.

Viele Grüße,
Frank

Klar, kann ich machen. Du meinst die alternative Abfahrt auf der 12? Gibts schon einen Artikel?

Nee, gibts nicht. Ich wollte mal einen anlegen, wie man zur Elbequelle kommt. Die Frage taucht hier regelmäßig auf. Kannst auch oben im Ort ein Bild fürs Wiki machen.

Gruß
Thoralf