Moin zusammen,

für nächstes Jahr haben wir Kuba als Reiseziel mal locker ins Auge gefasst. Allerdings ist einer meiner Mitreisenden ein in Deutschland lebender US-Amerikaner. Wie schaut's aus - lassen die Kubaner ihn ins Land ? Lassen die Amerikaner ihn anschließend mal wieder nach Hause fahren ? Muss er befürchten sich dadurch die erhöhte Aufmerksamkeit gewisser Behörden zu verdienen? Wer könnte also etwas dagegen haben und wie schauen eventuelle Konsequenzen aus ?

Vielen Dank für viele Ratschläge und viele Grüße

Es ist bei mir ein par Tage her (1998), aber Kuba hatte mit US-Ameriknern kein Problem. Eher schon Bush & Co. Die Amis, auch die Pauschalreisenden, haben einen gut organisierten Umweg über Kanada gemacht.

Falk, SchwLAbt

Im Lonely Planet Cuba steht die Vorgehensweise. Amis koennen ohne weiteres nach Kuba einreisen, ohne dass die Kubaner etwas dagegen haben. Immerhin bringen sie Dolares. Die Offiziellen in Amiland duerfen dies allerdings nicht erfahren. Es drohen Strafen bis hin zu Knast! Normlerweise kriegen sie es aber auch nichts davon mit. Es gibt keinen Stempel in den Pass, sondern nur eine Touristenkarte, die bei Abreise wieder entfernt wird. Die Einreise nach Kuba kann natuerlich nicht ueber USA erfolgen, aber diese Frage stellt sich bei Dir ja erst gar nicht, wenn Dein Kamerad in Deutschland wohnt.

Ich habe selbst vereinzelt Amis in Kuba getroffen und ein Kumpel von mir aus Orange County, Kaliformien war auch schon dort.

Wenn Du mit dem Rad fahren willst, kann ich Dir den Lonely Planet Cuba by Bike verkaufen (Auflage 2003). Ich wollte damals erst das Rad mitgenommen haben, habe mich aber dann fuer den Rucksack entschieden. Daher ist das Buch neuwertig ohne Eselohren, Fettfinger, Kritzeleien oder aehnliches.

Gruss

Bernie

Moin Bernie,

erst einmal vielen Dank für die Tips (natürlich auch an Falk). Hört sich ja doch relativ unkompliziert an. Den Bike-Führer Kuba nehme ich Dir gerne ab - über den Preis werden wir uns schon einig. Datenaustausch aber wohl besser über Mail, oder ? (gawan12@yahoo.de)

Viele Grüße
Andreas

Das ach so freie Amerika bestraft seine Bürger, nur weil sie in einem anderen Land Urlaub machen wollen!? Nicht zu fassen!

Viele Grüsse
Uwe

nicht zu fassen ist höchstens, daß so ein weitgereister Mensch wie Du das immer noch nicht weiß.
Heißt es nicht "Reisen bildet" ?

verwundert

Theodor

Alles hier geschriebene stimmt m.E vollkommen.

Der Haken liegt an anderer Stelle.
Es laufen zur Zeit zähe Verhandlungen zwischen der EU und den USA zur Übermittlung von Fluggastdaten an die USA.
Während die Kommission vollständig eigeknickt ist, wehrt sich das EU-Parlament noch ein wenig.

Aber schauen wir mal:

Nun ist nach Presseberichten der „gläserne Fluggast" in Europa und den USA bereits
Wirklichkeit. Es werden personenbezogene Daten aus den elektronischen Buchungssystemen
durch die europäische Luftfahrtunternehmen auf transatlantischen Flügen übermittelt. US-
Behörden (Zollbehörde) haben auf alle personenbezogenen Daten von Fluggästen, die sie bei
der Buchung bewusst oder unbewusst bekannt geben, beispielsweise über das
Reservierungssystem „Amadeus" einen Zugriff (z.B. auch Kreditkartennummer, medizinische
Daten).

Da dieses System nach Medienberichten keine Unterscheidung über Amerikaflüge oder
Nicht-Amerikaflüge trifft, erhalten sie de facto Zugriff auf alle vom Buchungssystem
erfaßten Fluggastdaten, gleichgültig wohin die Resie geht.

Quelle



Das Problem Deines Freundes wird nicht die kubanische Administration sein, denke ich.

PS. Sicher schon bekannt. Keine Dollar mehr mit nach Kuba nehmen.

Hallo Theodor!

Ehrlich, das wusste ich bisher nicht, auch wenn ich solche Dinge sonst aufsauge...

Nun denn: ich tröste mich damit, dass es immer wieder Dinge geben wird, die man noch nicht gehört hat, aber eigentlich bekannt sein sollten.

Du hast das ganze aber nicht ironisch gemeint, oder?

Viele Grüsse und nix für ungut!
Uwe

Hallo Uwe,

hm, hatte auch schon Bedenken in dieser Richtung. Wie ist denn da der aktuelle Stand ? Beim europäischen Bürokratenapparat dauert das doch bestimmt ein paar Jährchen ehe eine solche Entscheidung durch die Instanzen ist, oder ?
Außerdem stellt sich die Frage wie strikt Dabbeljuh und Co mitttlerweile die Kubareisen seiner Bürger ahndet (falls sie davon Wind bekommen). Habe grad diesen Artikel vom Juli 2001 gefunden:

Repräsentanten für Aufhebung des Reiseverbotes nach Cuba
Washington (AP) Das US-Repräsentantenhaus hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Reisebeschränkungen für Amerikaner nach Kuba aufzuheben. 240 Abgeordnete stimmten am Mittwoch für einen entsprechenden Antrag, 186 votieren dagegen. Der Senat und Präsident George W. Bush müssen der Entscheidung noch zustimmen. Bisher dürfen US-Bürger nur mit einer Sondergenehmigung des Finanzministeriums nach Kuba reisen. Diese wird in der Regel nur Journalisten, Akademikern, Regierungsbeamten oder Mitarbeitern von Hilfsorganisationen ausgestellt.
«Wir haben unsere eigene Berliner Mauer errichtet und damit Amerikaner am freien Reisen gehindert», sagte der Abgeordnete William Delahunt. «Es ist an der Zeit, die Mauer abzureißen.» Die Befürworter des Antrags argumentierten, die Sanktionen gegen Kuba hätten weder die Stellung von Staatschef Fidel Castro geschwächt, noch das politische System verändert.

Aber vielleicht sollte ich besser mal nach etwas aktuelleren Nachrichten suchen.

Andreas