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#1291817 - 07/06/17 08:46 AM
Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
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Keiner? Schade... Das Fahren ist allein ja ok, aber die Abende sind mit einem gewissen Erfahrungs-/Informationsaustausch schon wesentlich schöner.
Dann ne Zusatzfrage: Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?
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Edited by Mütze (07/06/17 12:27 PM) Edit Reason: Thema eines aufgetrennten Fadens geändert |
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#1291819 - 07/06/17 09:02 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Ab hier paßt das von Dir angesprochene Thema nicht mehr in "Reisepartner", sondern in "Dies und Das". Ich habe deswegen Deinen Faden entsprechend aufgetrennt. Die Antwort von Schneller 66 ist auch so zu verstehen. Forumisten, die auf Deine Gesuch von Reisepartnern antworten wollen, können das hier weiterhin tun.
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#1291858 - 07/06/17 12:12 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: Mütze]
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Kaufe Dir ein gutes Zen Buch am Besten von Suzuki und lese es. Da bleibt soviel Hängen das es Dir leichter fallen wird.
Schöne Grüße Jürgen der so was als Lebenshilfe und nicht als Religion ansieht...
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Edited by Mütze (07/06/17 12:31 PM) Edit Reason: Betreff angepaßt |
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#1291863 - 07/06/17 12:25 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: schneller66]
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Bitte klicke zum Antworten auf den Beitrag, auf den Du antworten willst, und nicht auf den letzt geschriebenen.
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Edited by Mütze (07/06/17 12:31 PM) Edit Reason: Betreff angepaßt |
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#1291865 - 07/06/17 12:27 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Du kannst mit einem interessanten Menschen einen Dialog beginnen - dir selbst. Nach einigen Wochen alleinsein hast du wahrscheinlich viel über dich gelernt, wirst dir über gute und schlechte Seiten klar und hast neue Ideen und Ziele.
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Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih |
Edited by Mütze (07/06/17 12:32 PM) Edit Reason: Betreff angepaßt |
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#1291874 - 07/06/17 12:47 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?
- mehr Fleiß in den Bergen - höhere Höhen, kein Elektro
- abends eine Flasche Beer kaufen
- E-Mails an die Hasen Onkeln und Tanten schreiben
- wenn alles nicht hilft, gibt es für einsame Herzen hier eine Selbsthilfeeinrichtung, die Plauderia/Schauderecke, gugg mal links wo sie ist
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#1291877 - 07/06/17 12:56 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Vielleicht kannst Du dem Alleinsein etwas Gutes abgewinnen ? Niemand, der Dir die Ohren abkaut ...
Ich persönlich genieße das Alleinsein ungemein. Ich glaube sogar, daß ich gerade wegen dem Alleinsein so gerne unterwegs bin.
Und wenn Du absolut nichts Gutes darin sehen kannst, dann begib Dich abends in Gesellschaft: Restaurant, Kneipe, Leute ansprechen. Andere Reisenden suchen vielleicht auch nach Gesprächspartnern.
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#1291879 - 07/06/17 12:59 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Dann ne Zusatzfrage: Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt? Tagebuch führen. In ein Lokal gehen, ein Glas Bier bestellen, und die Leute beobachten. Oder beides gleichzeitig. Gruß Thoralf
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#1291881 - 07/06/17 01:13 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Ich mag es weil ich dann endlich machen kann was ich will ohne Rücksicht.
Und ja, ich rede viel mit mir. Werde mir über Dinge klarer die nicht klar waren. Habe Zeit für mich. Eben das was sonst nicht der Fall ist.
Wenn es mir zu "einsam wird" habe ich noch nie Probleme gehabt mit anderen ins Gespräch zu kommen. Dazu muss man halt in der Lage sein. Bücher (außer was die Tour betrifft) lese ich nicht. Hab mit lesen den ganzen Tag im Job zu tun.
Ich denke wenn Du mit dir gut klar kommst und kein ganz stiller Mensch bist dürfte es kein Problem sein dies so auch zu tun.
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Gruss Markus Forza Victoria !
When nothing goes right -> go left! |
Edited by cyclerps (07/06/17 01:14 PM) |
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#1291889 - 07/06/17 02:18 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: ro-77654]
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Du kannst mit einem interessanten Menschen einen Dialog beginnen - dir selbst. Nach einigen Wochen alleinsein hast du wahrscheinlich viel über dich gelernt, wirst dir über gute und schlechte Seiten klar und hast neue Ideen und Ziele. +1
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Ein Fahrrad von der Stange? Soo kompromißbereit bin ich nun auch wieder nicht... | |
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#1291905 - 07/06/17 04:02 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt? Evtl. will dein Geist dir einfach nur sagen dass du jemand bestimmten vermisst und das nächste Mal mitnehmen solltest...
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#1291909 - 07/06/17 04:09 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Nachdem ich von Neuss mit 4 Mitforisten zum Edersee und dann mit einem Mitforisten nach Frankfurt gefahren bin, zog mich das Alleinsein auf dem weiteren Weg zunächst ganz schön runter. Es lag aber auch am langweiligen Main, dem ich so gar nichts abgewinnen konnte. Erst hinter Bamberg im Fränkischen und auf richtig feinen Pisten in Tschechien kam ich wieder zu mir .........und freute mich des Lebens, während ich Hinz und Kunz in Gespräche verwickelte.
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° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° Reisen + | |
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#1291917 - 07/06/17 05:26 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Meine großen Juniradreisen mache ich seit etlichen Jahren alleine (3-4 Wochen). Das hatte anfangs zwei Gründe. Der Freund, mit dem ich früher unterwegs war, hat inzwischen die Lust an Touren mit Zelt und wechselnden Unterkünften verloren und würde lieber "Sternfahrten" unternehmen, die für mich kein Ersatz für meine Radreisen sind. Meine Familie macht so große Touren nicht mit und generell ist es schwer, jemanden zu finden, der so unterwegs sein will, wie ich das normalerweise praktiziere.
Macht mir das etwas aus? Nein, eigentlich bin ich inzwischen ganz froh, eine zeitlang für mich zu sein. Ich fahre große Tagesetappen (130 km und mehr). Das erfordert eine recht individuelle Zeiteinteilung. Wenn da der Mitfahrer nicht genauso tickt, so wird es schwierig. Da ich in meinem Beruf ständig mit vielen Leuten zu tun habe, empfinde ich die Ruhe und das ungestörte "Meditieren" als sehr angenehm. Treffe ich unterwegs Leute, unterhalte ich mich gerne. Aber sonst kann ich sehr gut mit meinen Gedanken alleine sein. Gegen Ende der Tour freue ich mich aber wieder auf das "Heimkommen" und natürlich die Familie. Würde ich für Monate unterwegs sein wollen, hätte ich wohl insbesondere Probleme damit, von der Familie getrennt zu sein. Würde meine Frau solch eine Tour mitmachen wollen, so wäre das toll. Aber die Geschmäcker sind eben unterschiedlich. So bin ich recht froh, dass mir meine Familie den Freiraum lässt, für gut drei Wochen meinem Hobby nachzugehen.
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1291921 - 07/06/17 06:36 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Ich bin in diesem Jahr das erste Mal bht 1 1/2 Wochen alleine gefahren. Ich habe es genossen. Abends habe ich mit meiner Frauu telefoniert, im Tolino gelesen, ein Bierchen oder ein Weinchen getrunken und ganz entspannt ein Pfeichen geraucht. Etwas zu lesen mit zu haben, finde ich wichtig. Grüsse uwe
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#1291924 - 07/06/17 07:30 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Keiner? Schade... Das Fahren ist allein ja ok, aber die Abende sind mit einem gewissen Erfahrungs-/Informationsaustausch schon wesentlich schöner.
Dann ne Zusatzfrage: Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?
Lange Touren (>2 Mo) alleine zu machen, finde ich auch eher nicht sooo toll. Es birgt aber auch Chancen. Je nach Reiseland kommst Du viel besser mit Leuten in Kontakt. Am Einfachsten natürlich in Ländern, wo Gastfreundschaft gross geschrieben wird und Du ein spannender Exot bist ... War bei mir sogar in Eurolandia so: Erinnere mich an 2 Imkerinnen, die mich im Garten ihres Hauses in den franz. Alpen (mit eigener Mineralquelle) übernachten liessen - und mich am Morgen mit einem fürstlichen Frühstück verwöhnten. Oder die ältere Damen in Norditalien, die mir nach einer Einladung zum Mittagessen ihr Rezept für eine Crema die Cipolla verraten hatte etc.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1291932 - 07/06/17 09:27 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Das Fahren ist allein ja ok, aber die Abende sind mit einem gewissen Erfahrungs-/Informationsaustausch schon wesentlich schöner. Auf Radreise ist das Alleinsein für mich der Normalzustand. Bei sonstigen Reisen nicht. Aber auch da habe ich eine Reihe von Unternehmungen auf dem Konto, bei denen ich allein war. Heute ist das Alleinsein ja sowieso nur relativ und es gibt ja mehrere Bedeutungen für "allein". "Normal" scheint ja immer mehr zu sein, daß alle Beteiligten auch dann alles bis ins Detail voneinander wissen, wenn dazwischen Monate und halbe Erdumrundungen liegen. Und zwar permanent. "Mama, du wolltest doch heute zuerst zum Bäcker und dann zum Frisör gehen. Warum hast du das dann umgedreht gemacht?" So, in diesem Stil. Auf meiner ersten Griechenlandradreise gab es keinerlei kommunikatives Hilfsmittel, nur die damals immerhin vorhandenen Kartentelefone am Straßenrand. Weg bedeutete schlicht weg. So einfach. Ich habe heute keine Chance mehr auf wirkliches Alleinsein. Telefon, Skype, wözzäpp uswuswusw sorgen schon, daß man dort virtuell anwesend bleibt, wo man das sonst auch ist. Und umgedreht. Frau, Mutter, Kinder, Freunde, die Firma, Xichzbuchkontakte und Alldaszeuchs sind immer hinten mit auf dem Gebäckträger. (Von den geheimen Diensten, Gockel und Konsorten garnicht zu reden.) Ich habe auch den Eindruck, daß viele Menschen das erstens nicht mehr anders kennen und zweitens können. Die große Panik kommt auf, wenn man sich mal mit sich selber konfrontiert sieht. (Anwesende natürlich immer ausgenommen.) Wenn dann noch äußere akustische Ruhe dazukommt, und die Gefahr besteht, in eine erfüllte Stille hereinzugeraten, dann ist die Angst groß. Ich überzeichne ein bißchen, aber nicht allzusehr. Alleinsein scheint mir heute ein immer wertvoller werdendes Gut zu sein. Andererseits gebe ich zu, daß es nicht des Menschen Erfüllung ist, dauerhaft niemanden um sich zu haben. Es geht halt darum, hier ein Gleichgewicht zwischen innen und außen zu finden und zu praktizieren. Keine Hilfe ist dabei in meinen Augen das "gemeinsam einsam" derjenigen, die sich zuviel in social-media-Welten aufhalten. Wirkliche Menschenbegegnungen müssen das schon sein, sonst ist es trotz allen Trubels doch "allein". Aber mal 2, 4 oder 8 Wochen auf Radreise für sich zu sein, sehe ich nicht als Problem.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1291957 - 07/07/17 07:13 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: iassu]
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Ich habe auch den Eindruck, daß viele Menschen das erstens nicht mehr anders kennen und zweitens können. Die große Panik kommt auf, wenn man sich mal mit sich selber konfrontiert sieht. (Anwesende natürlich immer ausgenommen.) Wenn dann noch äußere akustische Ruhe dazukommt, und die Gefahr besteht, in eine erfüllte Stille hereinzugeraten, dann ist die Angst groß.
Andreas, ich stimme Dir in allen Punkten zu. Speziell diese akustische Ruhe, die ich persönlich sehr genieße, scheint vielen keine Freude zu bereiten. Anstatt Ruhe und Vogelgezwitscher zu genießen, werden dann gleich Ohrhörer herausgeholt und die vor der Tour aufs Handy geladene Geräuschkulisse abgespielt. Viele kriegen ja inzwischen Entzugserscheinungen, wenn sie nicht ihre elektronischen Spielzeuge nutzen können. Hier bin ich äußerst "altmodisch". Mein Handy ist auch im Alltag oft tagelang nicht eingeschaltet und auf Radtouren verwende ich es nur, um die von Dir genannte Kommunikation mit zuhause in einem abendlichen Kurztelefonat aufrecht zu erhalten oder ab und zu einmal ein Hotel oder ähnliche Dinge zu suchen. Nicht einmal ins Forum schaue ich während der Radreise . Ein echtes "Alleinesein" gelingt mir inzwischen auch nicht mehr vollständig, aber über längere Zeitabschnitte komme ich dem immer noch sehr nahe, wenn ich z. B. einsam vor mich hin fluchend wieder einen meiner sehr naturbelassenen Wege entlang holpere, mich aber zugleich irgendwie darüber freue, dass ich mich in Gegenden vorwage, wo wohl kaum ein "Tourist" je hinkommen wird
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1291959 - 07/07/17 07:21 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: panta-rhei]
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Keiner? Schade... Das Fahren ist allein ja ok, aber die Abende sind mit einem gewissen Erfahrungs-/Informationsaustausch schon wesentlich schöner.
Dann ne Zusatzfrage: Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?
Lange Touren (>2 Mo) alleine zu machen, finde ich auch eher nicht sooo toll. […] Das kann ich mir auch vorstellen - obwohl ich noch nie solange unterwegs war. Meine Reisen mache ich inzwischen auch alleine, die sind aber maximal 3 Wochen lang. Und ich habe auch keinerlei Probleme damit - zu lesen habe ich dabei oder kaufe mir Zeitungen. Ich genieße die Flexibilität, die Route spontan ändern zu können bis dahin, spontan die Region zu ändern - je nach Wetter. Mein Problem ist höchstens der innere Schweinehund. Der kann halt mehrere Leute nicht so leicht besiegen wie mich alleine...
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#1291962 - 07/07/17 07:30 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: Keine Ahnung]
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Andreas, ich stimme Dir in allen Punkten zu. Speziell diese akustische Ruhe, die ich persönlich sehr genieße, scheint vielen keine Freude zu bereiten. Anstatt Ruhe und Vogelgezwitscher zu genießen, werden dann gleich Ohrhörer herausgeholt und die vor der Tour aufs Handy geladene Geräuschkulisse abgespielt. etc. pp. Ja, das stimmt. Aber es bringt ja nichts, nur dagegen zu jammern "die können das alle nicht mehr", "die habe nicht gelernt, allein zu sein" und so weiter. Solche Sprüche nutzen den Betroffenen gar nichts. Ich weiß das aus Erfahrung, weil es mir auch so ging. Ich hatte große mentale Probleme auf meiner ersten Reise allein, damals ohne Fahrrad in einem fremden Land, in dem ich mit 18 als nicht volljährig und nicht mündig galt. Ich musste es auch erst lernen und Strategien entwickeln, wie ich damit umgehe. Und ich glaube auch, dass dem Frager eher sowas nützt. Mein kurzer Beitrag oben "Tagebuch schreiben", war wirklich ganz vollkommen ernst gemeint. Damit ordnet man zum einen seine Gedanken, und zum anderen brechen Gedankenschleifen, die im Kopf laufen, dadurch oft auch ab, und es wird Platz für neue Eindrücke. Ich setze mich auch gern in ein Lokal, möglichst dort, wo der Trubel nicht übermäßig groß ist, aber wo auch nicht vollkommen Tote Hose ist. Bei einem Bier (oder was auch immer es da gibt) kann ich dann ein bisschen rumgucken und die Leute beobachten. Buch lesen - ja und nein. Ich lese sehr gern und viel. Das kann aber dahin ausarten, dass ich dann gar nichts anderes mehr mache, als zu lesen. Im Nachheinein ärgere ich mich dann manchmal, dass ich vielleicht zu wenig von meiner Umgebung gesehen und wahrgenommen habe. Trotzdem gehört der E-Book-Reader mit einem dicken Stapel Bücher drauf für mich zur "must have"-Ausstattung auf Radreisen. Gruß Thoralf
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#1291963 - 07/07/17 07:41 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: Toxxi]
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Es ist weniger ein "dagegen Jammern" als viel mehr eine Feststellung, die in meinem Fall durchaus mit Erfahrungen mit meinem Nachwuchs untermauert werden kann . Ich glaube aber, dass es heute vielen Leuten noch schwerer fällt, die Ruhe zu "ertragen" oder gar zu "genießen" als das früher der Fall war. Man hat nun einmal die ständige Berieselung und den ständigen Zugang zu elektronischen Kommunikations- und Unterhaltungsmöglichkeiten, die es früher einfach nicht gab. Da das aber eben so ist, hast Du recht, dass Strategien wichtig sind, mit denen man eventuellen Problemen mit dem Alleinsein begegnen kann. Ein Tagebuch ist sicher eine gute Möglichkeit. Generell ist das aber auch ganz stark vom "Typ" abhängig. Manche Leute brauchen ständige Ansprache und fühlen sich erst dann wohl, wenn sie unter Leuten sind. Meine Mutter ist so ein Mensch. Mein Vater hingegen hat durchaus gerne den "Trubel" gemieden. Ich bin hier eher meinem Vater ähnlich . Aus diesem Grund kann man eigentlich dem Fragesteller keine wirklich zuverlässige Antwort geben. Man kann eigentlich immer nur beschreiben, wie man selber mit "einsamen Radreisen" zurechtkommt.
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Gruß, Arnulf
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#1291964 - 07/07/17 07:41 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: Keine Ahnung]
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Ich habe auch den Eindruck, daß viele Menschen das erstens nicht mehr anders kennen und zweitens können. Die große Panik kommt auf, wenn man sich mal mit sich selber konfrontiert sieht. (Anwesende natürlich immer ausgenommen.) Wenn dann noch äußere akustische Ruhe dazukommt, und die Gefahr besteht, in eine erfüllte Stille hereinzugeraten, dann ist die Angst groß.
Andreas, ich stimme Dir in allen Punkten zu. Speziell diese akustische Ruhe, die ich persönlich sehr genieße, scheint vielen keine Freude zu bereiten. Anstatt Ruhe und Vogelgezwitscher zu genießen, werden dann gleich Ohrhörer herausgeholt und die vor der Tour aufs Handy geladene Geräuschkulisse abgespielt. Viele kriegen ja inzwischen Entzugserscheinungen, wenn sie nicht ihre elektronischen Spielzeuge nutzen können. Hier bin ich äußerst "altmodisch". Mein Handy ist auch im Alltag oft tagelang nicht eingeschaltet und auf Radtouren verwende ich es nur, um die von Dir genannte Kommunikation mit zuhause in einem abendlichen Kurztelefonat aufrecht zu erhalten oder ab und zu einmal ein Hotel oder ähnliche Dinge zu suchen. Nicht einmal ins Forum schaue ich während der Radreise . […] Gibt ja auch keinen Zwang, ins Forum zu schauen Ansonsten ist es bei mir anders. Ich nutze gerne mein Smartphone, bin gerne über Facebook und Whatsapp mit den Leuten zu Hause in Kontakt - für mich ist das ein Fortschritt. Was nicht heißt, dass ich nicht nachvollziehen kann, dass andere das anders sehen. Facebook ist tatsächlich für mich auch ein wichtiger News-Lieferant. Musik habe ich jedoch auch nicht dabei auf Radreisen. Smartphone könnte es natürlich, aber ich nehme tatsächlich vorsätzlich keine Ohrhörer mit. Ich muss aber auch sagen, dass ich das auch bei anderen Radreisenden nicht sooo häufig sehe. Bei Rennradfahrern eher - auf dem Rennrad mache ich das auch manchmal, wenn ich auf altbekannten Wegen unterwegs bin. Aber nicht auf Reise in neuen Regionen.
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#1291968 - 07/07/17 07:51 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: Keine Ahnung]
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Faden wurde nun in "Treffpunkt" verschoben - der Radreisebezug ist ja offensichtlich ...
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Gruß, Arnulf
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#1291970 - 07/07/17 07:58 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Hi,
dann sprich doch mit anderen Menschen:
Kneipe / Restaurant / Campingplatz / etc. als Radfahrer ist man ja interessant.
Erfahrungs-/Informationsaustausch ist für mich und meinen Mitfahrern kein Thema. Wir quatschen über andere Themen. Da ich meist die Route plane, ist der Informationsaustausch gering: F: "Was steht morgen auf dem Programm?" A: "Radfahren und Besichtigung von ..." fertig.
Alleine bin mit einem Buch zufrieden, aber oft komme ich wegen: Kneipe / Restaurant / Campingplatz / etc. als Radfahrer ist man ja interessant. Gar nicht zum Lesen
Grüße Thomas
PS: Oft ist der Abend auch eher kurz. Etappen Ende 21 Uhr: Duschen, Essen , Schlafen
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#1291980 - 07/07/17 09:18 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Keiner? Schade... Das Fahren ist allein ja ok, aber die Abende sind mit einem gewissen Erfahrungs-/Informationsaustausch schon wesentlich schöner.
Dann ne Zusatzfrage: Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?
Bei deiner Zusatzfrage drängt sich mir der Verdacht auf, daß nicht das Alleinsein das Problem ist, sondern daß du vielmehr Bammel vor der Einsamkeit hast, die dich evtl. überfällt. Das ist natürlich ein Gefühl, daß man dann erstmal verknusen muß. Grüße, Ludger
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#1291988 - 07/07/17 10:47 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: Toxxi]
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Andreas, ich stimme Dir in allen Punkten zu. Speziell diese akustische Ruhe, die ich persönlich sehr genieße, scheint vielen keine Freude zu bereiten. Anstatt Ruhe und Vogelgezwitscher zu genießen, werden dann gleich Ohrhörer herausgeholt und die vor der Tour aufs Handy geladene Geräuschkulisse abgespielt. etc. pp. Ja, das stimmt. Aber es bringt ja nichts, nur dagegen zu jammern "die können das alle nicht mehr", "die habe nicht gelernt, allein zu sein" und so weiter. Was ich versuchte zu beschreiben, habe ich als schlichte Beobachtung empfunden, sicherlich kann man das auch als Jammern empfinden. Und ja, da ist schon ein bedauernder Ton mit drin, denn ich sehe in dieser Entwicklung keinen Ausgleich für das, was abhanden kommt. Ich kann keinen aufsteigenden Weg sehen, der im Gegenzug von denen gegangen wird, die hinter ihrem Gerät gemeinsam einsam durchs Leben gehen. Und daß diese Einsamkeit von den Betroffenen als schmerzlich empfunden wird, scheint mir offensichtlich zu sein. So ganz bei der Konstatierung meiner Beobachtungen blieb ich aber nicht stehen. Immerhin sind wir, was das angeht, freie Menschen und können aus Erkenntnis handeln. Das bedeutet, in dem von mir angedeuteten Gleichgewicht zwischen Leben im Inneren und Leben im Äußeren, beides angemessen zu kultivieren. Den reichen Raum der Stille in sich und vor allem mit sich zu pflegen oder ggf zu entdecken auf der einen Seite und das Zusammmenleben mit Menschen auf der anderen Seite zu suchen. Diese zwei Seiten des Menschseins gehören zusammen, bedingen einander und sind unersetzlich. Im konkreten Einzelfall kommt es natürlich auch darauf an, aus und in welchem persönlichen menschlichen Umfeld der Fragesteller heraus fragt und ggf unterwegs ist. Da wird eine Antwort sehr differieren müssen.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1291991 - 07/07/17 11:42 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: iassu]
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Leider muss ich sagen: Stille vermisse ich auf den Radtouren in die fremde Welt. Überall Krach.
Völker dieser Welt: Warum frenetischer Krach, Gekreisch und ohrenbetäubende Kraftfahrzeuge?
Die Antwort: Lärm ist Leben, Stille ist Tod.
* Ich selbst lebe in einem Kurort.
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#1291993 - 07/07/17 11:46 AM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: Barfußschlumpf]
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Die Antwort: Lärm ist Leben, Stille ist Tod. Sehe ich genau andersherum.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1291997 - 07/07/17 12:36 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Ich hatte da auf meiner ersten (Rad)Reise, die ich jetzt gerade unternommen habe, auch große Probleme. Die ersten 2-3 Wochen waren kein Problem, hier hat noch die "Euphorie" überwogen, endlich so eine tolle Reise zu machen. Außerdem habe ich mir im Vorfeld viele Beschäftigungsmöglichkeiten überlegt (Lesen, Tagebuch schreiben, mit Freunden telefonieren, Spiele auf dem Tablet spielen und und und). Aber nach einer Weile werden viele Dinge langweilig: Ich bin generell nicht so ein Leser, das Tagebuch ist schnell geschrieben, die Spiele werden langweilig und man kann auch nicht jeden Tag jemanden anrufen.
Leute kennenlernen war auch schwierig, da häufig schlichtweg zu wenig Menschen da waren. Nicht selten war ich mehr oder weniger der einzige Gast auf einem Campingplatz (abgesehen von Wohnwagenbesitzern, die ihr Fahrzeug nicht verlassen).
Was ich gemacht habe: Ich habe mir regelmäßig bewusst etwas "gegönnt", was man sich vielleicht zu Hause nicht oft oder nur sehr selten gönnt. Sei es eine Tüte Chips und zwei Bier, oder einfach nur auf dem Tablet daddeln, wo man zu Hause sagen würde, damit verschwende man nicht zu viel Zeit, etc. pp.
Am Ende (Woche 5 und 6) hatte ich sogar richtig Heimweh, und ich war noch nie glücklicher, meine Familie und Freunde wieder zu sehen. Das ist auch ein schönes Gefühl. Man merkt ganz genau welche Dinge man vermisst (in meinem Fall Freunde treffen, Klavier spielen, Deutsche Lebensmittel- und Bierpreise (ich war in Norwegen)) und welche man gar nicht so vermisst, wie man vielleicht vorher vermutet hätte (Laptop).
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Edited by Dommme (07/07/17 12:41 PM) |
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#1292001 - 07/07/17 01:35 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Hmmmh, ich bin auf dem Rad vor vielen Jahren auch schon länger alleine gereist, maximal jedoch 7-10 Tage. Und ich habe damals gemerkt, dass das längere Alleinsein auf Reisen nicht mein Ding ist. Obwohl man alleine mehr Menschen kennengelernt wie wenn man als Pärchen unterwegs ist, keine Frage. Ich habe aber das Glück, dass meine Frau genau das gleiche gerne macht wie ich: Radreisen Man muss trotzdem Kompromisse eingehen. Was für mich aber überhaupt kein Problem darstellt, da ich in dieser Hinsicht kaum Egoismus entwickle. Von Alleinreisern kommt häufig das Argument, dass man dann machen könne, was man wolle, man "total frei" sei. Akzeptiert! Für mich sehr wichtig ist jedoch, dass ich die Reise hinterher mit jemanden teilen kann, darüber reden kann, was ich außerordentlich wichtig finde. Zusammen reisen ist für mich doppelt so schön. Abends auf Reisen essen gehen ist zu zweit einfach schöner als alleine. Ich habe auch nicht das Gefühl, etwas zu verpassen, weil ich nicht immer so kann, wie ich gerne möchte. Das gesagte gilt aber natürlich nur für mich. Ich bin gerne mal einen Tag (oder einen halben) mit dem Rad alleine unterwegs. Und genieße das. Aber für länger eben nicht. Aber auch ich überlege, mal wieder alleine auf Tour zugehen. Um in mich selber hineinzuhorchen, ob ich es inzwischen anders sehe / sehen kann als vor 25 Jahren.
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#1292002 - 07/07/17 01:40 PM
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: SchottTours]
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Abends auf Reisen essen gehen ist zu zweit einfach schöner als alleine. Das sehe ich allerdings genauso. Eine Kumpanei - das cum-pane, das Mit-Broten - ist schon schöner. Es dürften allerdings auch die wenigsten sein, die bei freier Auswahl zwischen gleichmöglichen Optionen das Alleinereisen der Gesellschaft mit einem lieben Menschen vorziehen. Das geschieht doch meist weil es eben nicht anders geht.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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