Seit wir die neuen Reiseräder gekauft haben, sind wir traininsweise nur noch mit denen unterwegs. Normalerweise haben wir dann hinten die beiden kleinen Ortliebs drauf mit allerlei Krimskrams drin.

Wir werden immer fröhlich gegrüsst, von anderen Radfahrern, meist RR, aber auch von Autofahrern, besonders den Beifahrern.

Gestern haben wir die grossen Taschen montiert und sind zum Wocheneinkauf gefahren. Vollgepackt und schwer gings dann knapp 15 km bergauf. Da wurden wir sogar von einem Wohnmobil per Lichthupe und Winken gegrüsst.

Reisende grüssen sich also. Als ehemalige Goldwingfahrerin schätze ich das sehr, es stellt auf.

Geht es euch auch so?

Hallo Filou

War diesen Sommer in der Bretagne und tatsächlich habe alle Radfahrer gegrüsst. Egal ob mit Rennrad, Reiserad oder Mountainbike. Von "Bonjour" über "Daumen nach oben" bis zu "bon courage" wurden wir begrüsst. Dies erwähne ich, da mir das speziell in Frankreich aufgefallen ist. Bei uns in der Schweiz habe ich die Erfahrung nicht so gemacht. Da habe ich das Gefühl, dass Renn- und Reiseradler zwei total verschiedene Gruppen sind.

Ich grüsse aber nach wie vor meist alle Radfahrer. Egal auf welchem meiner 4 Räder ich auch sitze und ebenfalls egal auf was für einem Rad der Andere sitzt...

Gruess

Michi

www.bikevisions.ch.vu

Ja, mir ist das auch gegangen. Ich war diesen Sommer in Polen und die Radfahrer haben alle gegrüßt. Am nettesten waren die polnischen Rennradfahrer, die mit einem fröhlichen Winken und einem "Czesc!" so schnell an mir vorbeischossen, daß ich immer nur winken konnte... Die älteren Polen grüßten zwar höflich, schüttelten dann jedoch den Kopf, wenn sie sahen, daß die verrückte Frau einen großen Hund im Hänger hinter sich her zog.

Außerhalb Deutschlands bin ich mit dem Rad längere Zeit nur auf Korsika und im Elsass unterwegs gewesen.

Gerade auf Korsika gab es zwischen freundlichem Winken, Applaus und "Bon Courage!" immer wieder nette und sehr willkommene Aufmunterungen. Sonst hatten wir die Korsen eigentlich eher als verschlossen, wenn nicht sogar abweisend erlebt. Was uns nach einer Weile ziemlich genervt hat, waren die (freundlich!) hupenden Autofahrer, unsereins Deutscher nimmt so was eher Warnung/Beschimpfung wahr, mit automatischer Erhöhung des Adrenalinpegels.

Im Elsass ist uns das weniger stark aufgefallen, und in Deutschland scheint das Grußverhalten regional sehr verschieden zu sein. In abgelegenen Ecken grüßen die Leute natürlich viel eher als auf den großen Radwegen. Am meisten Grüße bekommt man von anderen Reiseradlern, dann kommen die Rennradler. Die MTB-Fahrradbesitzer sind auf Asphalt meist ziemlich stieselig. Wenn wir uns mit unseren Trekkern aber auf deren Pisten gequält haben, gab es auch dort oft sehr freundliche Anerkennung.

Das "Gegrüßt-werden" gehört eindeutig "dazu".

Daß ein Opa einem das heruntergefallene, schmutzige Taschentuch aufhebt, damit man nicht absteigen muß, daß man "natürlich" überall zelten darf, daß der Bauer das Feld mäht - aber nicht das Zelt -, daß die Leute Geld geben, wenn man Banjo spielt, einen nach hause einladen oder zum Grillen, einem eine warme Dusche anbieten - eben, daß (fast) alle Einheimischen "grüßen": Das gehört "dazu": Das ist "Wanderkultur".

In manchen Gegenden - städtischen oder touristischen meist - eher nicht, aber das "Gegrüßt-werden" ist für mich eine der schönsten und wichtigsten Erlebnisse bei einer Radreise.

Neben dem sportlichen Aspekt und dem Naturerlebnis ist dies mit das wichtigste für mich am "Wandern".

Die Grüßkultur habe ich als sehr unterschiedlich erlebt, und das könnte ich jetzt nicht immer am Land festmachen, aber grundsätzlich würde ich sagen, dass Reiseradler eher gegrüßt werden als "normale". Und Reiseradler grüßen sich untereinander natürlich immer!!! Die einzige Ausnahme, die ich bei dieser Regel bisher erlebt habe, war Pfingsten am Bodenseeradweg. War etwas dumm geplant, ich kam von einer Alpendurchquerung zurück (Rhone-Rhein), hatte tagelang, wenn überhaupt, nur "echte" Reiseradler getroffen, und dann der Schock am See, Massenauflauf! Die ersten Kaffee-Röster-oder-Feinkost-Albrecht-Taschen-Besitzer habe ich noch wie gewohnt gegrüßt. Reaktion: meist nur dummes Geglotze. Irgendwann hab ich dann das Grüßen sein lassen, in die Pedale getreten, um den Abschnitt möglichst bald hinter mir zu lassen (und mich damit bei der oben genannten Fraktion unbeliebt gemacht), und ab und zu kam mir dann mal ein "echter" RR entgegen - dann haben wir uns zur Begrüßung bedauernd angegrinst ... Am nächsten Tag hat´s geregnet, und damit war die Welt wieder in Ordnung, die SoFas zu hause und wir RR´s unter uns, dann gab´s bei Gelegenheit auch mal wieder nette Pläuschchen am Straßenrand!
Grüssle,
Lene

Ich grüße je nach Verkehr und Konzentration jeden oder eben nicht. Und wenn mich einer nicht grüßt, dann will er halt nicht.

Was mich ein wenig wundert, ist, was das Grüßen doch für ein wichtiges Thema zu sein scheint, in verschiedenen Foren kommen ja immer wieder diese Grüßthreads auf.

Gruß
Holger

Au ja, Bodensee! Wir hatten uns Ostern 2001 bei allerschlimmstem Wetter (teilweise so wie gerade jetzt, zwischendurch auch mal Schnee ...) quer durch Deutschland gequält (na ja, es hat eigentlich viel Spaß gemacht!), andere Reiseradler hatten wir unterwegs gerade mal eine Handvoll getroffen, und da haben wir nicht nur gegrüßt, sondern fast immer zwischendurch noch ein Schwätzchen gehalten.

Unser Ziel war der Bodensee, und als wir ankamen, war Super-Sonnen-Frühlingswetter. Am Wochenende natürlich. Die Schweizer Seite ging ja noch so gerade, aber in Bregenz sind wir auf's Schiff umgestiegen. Das war fast wie zu Ferienbeginn in NRW auf der Autobahn - Stop and Go mit vollem Reisegepäck, zwischen Radlern, Spaziergängern und Skatern.

Das Grüßen haben wir erst am Oberrhein wiederaufgenommen.