Hallo alle zusammen!
Mitte Juli ist es soweit! Hat jemand Erfahrungen mit dem Jakobsweg? Ich würde gerne im Norden Spaniens direkt am Meer entlang fahren. Ist das überhaupt möglich? Kennt jemand eine schöne Route? Für ein paar sonstige Tipps wäre ich dankbar.
Viele Grüße

Moin,
ich bin der Meinung, Jacobsweg ist Jacobsweg und Küstenweg ist Küstenweg, oder irre ich mich da? Mir war / ist bisher nicht bekannt, dass man sich die Wege / Strassen aussuchen kann. Wenn das so ist, dann kann ich ja eine x-beliebige Route nach Santiago d.C, zusammenbasteln und behaupten, ich sei den Jacobsweg gefahren.
Ich bin mal gespannt, was die Experten in dieser Rund dazu zu schreiben haben.

Schau mal nach "Camino del Norte" nicht dem Camino Francés

Ja
Der Jacobswege gibt es viele, darunter auch Küstenwege.
Man muss nicht die nehmen, wo die meisten anderen Pilger sind.

Super, vielen Dank. Jetzt hab ich schon mal einen Anhaltspunkt von dem aus ich planen kann 😃.

hallo,

der Jakobsweg, bzw. die Jakobswege sind im Web und Buchmarkt ausführlichst dokumentiert.
Ich bin gerade zurück von der Tour vom Taunus nach Santiago.
Es war ein tolles Erlebnis. Die freundliche Stimmung auf dem Weg und gute Infrastruktur (Unterkünfte, Verpflegung) habe ich so vorher noch nicht erlebt.
Folgendes solltest du aber überlegen:
- im Juli kann es sehr heiß werden,
- schon im Mai waren in Spanien viele Fußpilger unterwegs (Via Frances) , Juli/August dürfte es noch voller werden, (das hat Auswirkung auf Unterkünfte, Vorwärtskommen)

auf Facebook gibt es eine geschlossene Gruppe: "Jakobsweg mit dem Fahrrad"

Buen Camino
Winfried

Selbst war ich da nicht unterwegs, aber ich habe gerade letzte Woche meinen Vater und einen Bekannten in Santiago abgeholt; sie sind von zuhause aus gestartet und in Spanien den Küstenjakobsweg gefahren. Es ist zwar sehr hügelig, aber es hat ihnen trotzdem gefallen. Meistens fährt man auf den regionalen Straßen.
Sie haben sich jeweils kleine Hotels und Pensionen ausgesucht, da die Pilgerunterkünfte vorrangig für die Wanderer bis Abends bereitgehalten werden. Dort kann man erst nach 19 Uhr versuchen, noch unterzukommen.

[/zitat] Doch doch, der Camino del Norte ist ein echter Jakobsweg. [/zitat]

Ach sooooo, ich hatte immer nur den klassischen Weg (Pamplona - Burgos - Santiago de C.) im Kopf, ich dachte er meinte den.

Das es auch noch andere Pilgerwege gibt war mir schon klar, aber mit dem Jacobsweg hab ich immer den oben beschriebenen als den Einzig wahren und richtigen verbunden. Man möge es mir nachsehen, in Religion hab ich nie so richtig aufgepasst. Kirchen interessieren mich bis heute nur als Bauwerke. Mit den Heiligen hab ich gar nichts am Hut.

Was Du meinst, ist der »camino francés«, also der französische Weg.

Der Jakobsweg ist überall. Schon weil er vor der Haustür anfängt. Das kann also schon deswegen nicht ein einziger Weg, der zudem nur in Spanien liegt, sein.

Hallo,
unterschätze nicht, was der Taunusrenner geschrieben hat. Bei den Unterkünften wirst Du durchaus abgewiesen, wenn Du mit dem Rad kommst. Fußpilgernde haben immer Vorrang. Und heiß ist es tatsächlich. Wenn noch nicht alles durchgeplant ist, solltest Du evtl. mal überlegen, ob Dir nicht auch der portugiesische Jakobsweg gefällt. Er ist mindestens ebenso schön, lange nicht so überlaufen und führt Dich über längere Etappen direkt am Meer entlang, z.T. auf extra dafür angelegten Holzstegen auf dem Strand. Hat uns sehr gut gefallen.
Gruß Helmut

Als Radpilger nimmt man einfach ein Zelt mit und schon ist die Sache mit den Unterkünften geritzt. Auf der anderen Seite entspricht das nicht meinen Erfahrungen.

Die Fußpilger stehen sehr früh auf. Marschieren ihre 20 - 25 km und sitzen meist mittags schon beim Vino tinto. Insofern haben sie in den Unterkünften natürlich den Vortritt. Mit dem Rad ist man meist auch nachmittags noch unterwegs. Kommt also sowieso später. Wir trafen genau einmal auf eine Unterkunft, die keinen Platz mehr hatte. Das führte dazu, dass wir 100 m weiterradeln mussten.

Neben den offiziellen Rifugios gibt es Dutzende andere Übernachtungsmöglichkeiten, die kaum teurer aber häufig extrem komfortabler sind. Also mal keine Panik.

An der Küste ist es eher kühler als im Landesinneren.

Auch in den öffentlichen Herbergen finden sich Fahrradständer in abgeschlossenen Räumen. Häufig trafen wir spanische Radsportgruppen mit Begleitfahrzeugen dort. Die standen dann morgens mit Koffern vor der Tür, um sie ins Auto zu verladen. Dort gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. Vorgebucht wird inzwischen auch fleißig.

Wir haben das im August gemacht und die Hitze war absolut erträglich. Einzig so von 13:00 bis 15:00 Uhr Siesta machen.
Übrigens ist der Camino Frances meistens relativ hoch und damit meist nicht so heiß.

Viel Spaß

Gruß
Lutz

Das klingt ja mal aufmunternd. Hab mich schon damit abgefunden gegrillt zu werden😄. Die Vorbereitung ist aber wahrscheinlich dennoch wichtig. Hab mir überlegt im Decathlon ein spezielles Zelt gegen Hitze zu kaufen. Große Wasserblasen und 50er Sonnencreme sind wahrscheinlich auch nicht verkehrt. Die Siesta haben wir auch schon eingeplant. 70-100km am Tag sollten aber dennoch drin sein. Jemand Erfahrungen mit Wildcampen am Camino? Habe gehört es soll gefährlich sein, da es Kriminelle geben soll, welche sich darauf spezialisiert haben Pilger auszurauben....

Wildcampen eher weniger. Das ist verboten und auch eher nicht üblich. Es gibt einige Campingplätze. Manchmal kann man im Herbergsgarten zelten. Man fragt einfach.

Wasser gibt es eigentlich genug. Wie auch alles andere. 50er Sonnencreme auf jeden Fall. Auch wenn es nicht so heiß ist.

Wir haben nur einen Radler getroffen, der 100 km am Tag fuhr. Bei Sonnenaufgang los. Treten bis sie irgendwann am Abend geschafft sind. Dafür ist der Weg eigentlich ein bißchen schade.

Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass du den Camino del norte fahren möchtest und nicht den Camino
frances?
Dann brauchst du nicht unbedingt mit so großer Hitze rechnen. Wir waren letztes Jahr 3 Wochen im August dort unterwegs, eine davon auf dem Camino und hatten ein paar Tage um die 30 Grad. Auch die waren durch den Wind absolut erträglich, ansonsten so zwischen 20-25 Grad .
Auf dem camino frances mag das aber auch anders aussehen.
Auf jeden Fall ist die Küste dort sensationell schön
Gruß Lena

Ich hatte übrigens einen sehr besonderen Sonnenbrand, den ich weder vorher noch nachher je kannte. Ganz tief drinnen im linken Ohr, sowas wie einen Trommelfellsonnenbrand. Im Nachhinein kein Wunder: auf der Südseite der Pyrenäen ballert die Sonne halt immer schräg ins linke Ohr. Seitdem habe ich mir tatsächlich angewöhnt, die Sonnencreme auch ins Ohr zu reiben. Nur mal so als Tipp, da auch Du lange Zeit nur nach Westen fährst.

Hallo Chris,
hier ist ein älterer thread, da stehen auch ein paar Tipps drin:
Jakobsweg Nordspanien (Länder)
Viel Spass in Spanien und gutes Wetter!
Ilona

Oh, super... Vielen Dank für die hilfreichen Tipps :-)