Hallo,

wir (d.h.meine brasilianische Freundin und ich) fliegen am 1. September nach Rio de Janeiro. Wir haben 6 Wochen Zeit und würden zunächst einmal nach Minas Gerais (u.a. Ouro Preto) fahren. Wir suchen dringend Informationen, insbesondere über mögliche Routen, Kartenmaterial, Unterkünfte usw. Ist Radfahren in Brasilien wirklich so gefährlich, wie man immer wieder hört? Wie sind
Nebenstrecken (Erdstraßen) zu beurteilen?

Helmut

Bom dia Helmut,

na jetzt ist es ja bald soweit bei Euch.
Ich kenne Brasilien ganz gut, allerdings nicht mit dem Fahrrad.
Ausserdem ist mein Wissen auch nicht so ganz aktuell.
Jedoch denke ich, dass Ihr Euch mit Minas Gerais eine sehr schöne Gegend ausgesucht habt. Bergig, dadurch auch etwas kühler und wunderschön, insbesondere Ouro Preto!
Bezüglich Unterkünfte gibt es immer gute Möglichkeiten in sogenannten "Pousadas", also Pensionen, unterzukommen. Die sind meistens sehr sauber und günstig.
Dabei fällt mir ein, dass es durchaus von Vorteil ist, wenn man ein bisschen Portugiesisch kann. Allein schon, dass man sich bemüht wird schon sehr angenehm aufgenommen. Mit den Englisch Kenntnissen ist es in Brasilien nicht besonders gut.
Ich denke, dass Radfahren in Brasilien durchaus gefährlich ist. Es gibt leider sehr viele Strassenkinder, die in Banden auftreten und vor nichts zurückschrecken. Falls ihr mal in eine solche Situation gerät, lohnt es sich wirklich nicht Widerstand zu leisten. Da kann ich euch auch nur zu Tricks raten, wie sie in dem ECUADOR Thread benannt sind. Von dem freien Übernachten muss ich auch gerade deswegen abraten. Sucht Euch immer ein Dach über dem Kopf!
Ansonsten sind die Leute einfach wunderbar, sehr sehr nett und sehr sehr gastfreundlich.
Mit Routen kann ich nicht dienen, aber Empfehlungen: z.B. Chapada dos Guimaraes in Mato Grosso, es liegt genau im Zentrum von Südamerika. Dort gibt es einen Nationalpark mit vielen Wasserfällen, interessanten Steinformationen, insgesamt eine sehr mystische Gegend.
http://www.terra.com.br/chapadadosguimaraes ist zwar in portugiesisch, aber allein schon zum Foto anschauen geeignet (passeio virtual).
Von dort ist es dann auch nicht mehr "weit" nach Cuiabà, dem Tor zum Pantanal. Ein Riesen-Überflutungsgebiet, fast so gross wie Deutschland.
Da kann man zwar nicht so gut mit dem Fahrrad rein, aber dort kann man super "Safaris" mit machen. Ein unvergessliches Erlebnis, wegen der unbeschreiblichen Tierwelt, mit tausenden von Vögeln, Krokodilen, Ameisenbären, etc.

Ich habe gerade noch eine Schweizer Seite (auf Deutsch !) zum Pantanal gefunden. Da gibt es auch Informationen zur Chapada!
http://www.pantanal.ch

Ich wünsche euch alles Gute für die Reise. Bitte berichtet davon, wenn ihr wieder zurück seid.