Hallo,

wir stehen kurz vor dem Kauf eines Kinderanhängers, da der Nachwuchs nicht mehr lange auf sich warten läßt. Ich habe auch die betreffenden Beiträge im Forum schon ausgiebigst studiert. Es soll auf jeden Fall ein Hänger mit fester Bodenwanne und ausreichend Stauraum für Einkäufe bzw. Reisegepäck sein. Er wird vermutlich täglich und bei jedem Wetter im Einsatz sein, daher darf es ruhig eines der teureren Modelle sein.
Eine Frage ist für mich allerdings noch offen: Was ist günstiger für das Kind: Sitz und Rückenlehne aus Tuch wie z.B. beim Chariot Comfort oder eher eine harte Sitzbank und Lehne wie im Winthers Dolphin? Damit habe ich auch schon meine derzeitigen Favoriten genannt. Gibt es jemanden, der den Doplphin in Gebrauch hat und Erfahrungen berichten kann?
Bin schon gespannt auf Eure Meinungen.

Katrin

Chariot gibt es mit Federung, das kann u:U. nützlich sein ....
Die Bauart des Sitzes ist eher von sekundärer Bedeutung - u.U. ist die feste Variante haltbarer. Das ist widerum wirtschaftlich relevant, wenn Brüder und / oder Schwestern kommen.. .
HS

Hallo Katrin,

wir sind mit unseren Kindercar sehr zufrieden. Es ist ein gutmütiger Alltagsanhänger mit fester Alubodenwanne und viel Platz auch für 2 Kinder und Einkäufe/Gepäck.Er ist nicht der leichteste und daher für Radreisen mit sportlichen Ambitionen und Bergen wohl eher nicht so geeignet.
Bedenke, das du für das Baby entweder einen "Maxicosy" oder die weberschale in den Anhänger adaptieren mußt.

Gruß Robert

Hi Katrin,

wir nutzen den Dolphin jetzt in der dritten Saison und sind bislang rund 2.800 Km im Urlaub und auf der Tour sowie in der Stadt damit gefahren. Seit Jahresbeginn wird der Dolphin auch im täglichen Alltagsverkehr für Kitafahrten und zum Einkaufen genutzt.
Wir haben uns damals auch aufgrund der festen Rückenlehne für den Dolphin entschieden. Ich denke, dass ist eher eine subjektive Entscheidung. Unsere Tochter fährt (und schläft!) jedenfalls sehr gerne im Dolphin. Die Verstellbarkeit der Rückenlehne ist mit nur zwei Stufen allerdings sehr eingeschränkt aber ausreichend. Gute 3h Fahrt netto pro Tag sind damit derzeit möglich.

Die Vorteile des Dolphin:
- gutes Sicherheitskonzept
- geräumiger Innenraum (es gibt ihn übrigens auch in einer höheren Version)
- Kofferraum, wo auch was hinein paßt
- feste Rückenlehne
- feste Bodenwanne
- konstruktionsbedingt hervorragende und sehr sichere Fahreigenschaften (gute Bremsen am Zugrad erforderlich!). Der Anhänger fährt sauber und ruhig wie auf Schienen auch bei schneller Fahrt. 50 Km/h auf gerade, freier übersichtlicher Strecke bergab sind technisch kein Problem.
- sehr gute Buggyfunktion. Der Dolphin kann dabei rückwärts langsam über Stufen geschoben werden ohne aufzusetzen!
- hohe Zuladung
- Dämpfung (Federung würde ich nicht unbedingt sagen, aber es funktioniert)
- integrierte Kotflügel. Der Anhänger dreckt sich dadurch kaum selbst von aussen ein.
- schnittiges Aussehen. Er kann (verkehrsabhängig!) so schnell gefahren werden wie er aussieht :-)

Nachteile:
- mäßige Verarbeitungsqualität (vor allem bei dem Preis)
- teuer
- nur mühsam und aufwändig zerlegbar
- aufgrund der langen Deichsel auf (zu) schmalen Radwegen etwas unhandlich
- Feststellbremse wirkt nur auf ein Rad. Das ist in der Buggyvariante bei schnell beschleunigenden S-Bahn-Triebwagen ein kleineres Problemchen.

Fazit: wir würden uns das Teil erneut kaufen allerdings in der höheren Version, da unsere Kinder eher groß sind.

Gruß

Hallo Katrin,
mir fehlt der Vergleich, unser Chariot hat einen Tuchsitz, aber ich denke, das solch eine Bespannung an sich ein bißchen federt.
Eine Federung habe ich noch nie vermisst (und ich hoffe die Zwerge auch nicht...).
Jan

Hallo Katrin,

es gibt noch einen dritten Sitztyp: Den Spannsitz, der wie ein Sitz eines Liegerades geformt ist. Der Charme dieser Sitzvariante zeigt sich auch beim zweisitzigen Leggero Cuatro 2: Jeder der
beiden Spannsitze läßt sich individuell in der Neigung und in der Längsposition einstellen.

Wie ein Spannsitz mit Passagier aussieht, kannst Du
hier,
hier,
und hier ansehen.

Die feste Wanne, in der der Einzelsitz verankert ist, kannst Du auf diesem Foto von unten betrachten.

Im übrigen ist das Thema Kinderanhänger in diesem Thread bereits einmal von allen Seiten beleuchtet worden....

Gruß aus Hamburg,

HeinzH.

Hallo Katrin,

na, so ganz egal ist das meiner Meinung nach nicht. Wir hatten einen Chariot und die Lehne war nach 2 Jahre so ausgeleiert, dass der Nachwuchs mit ziemlich krummen Rücken darin sitzen mußte.

Ich habe dann einen Ritchie gekauft, der einen "richtigen" Sitz hat. Ich finde, das ist deutlich besser. Der Ritchie hat auch "serienmäßig" kleine Polster dabei und er hat eine Federung. Das halte ich weil ich viel auf Waldwegen fahre für wichtig.

Nicht zu unterschätzender Vorteil außerdem: Das Buggyset, mt dem man ein 3. Rad bekommt, das genausso groß ist wie die beiden anderen. Bei einem Plattfuß dauert das keine 2 Minuten, bis man wieder flott ist. Aber nicht vergessen, den platten Reserverreifen dann zu flicken ;-))

Nachteil: Der "Kofferraum" hinter dem Sitz ist relativ klein.

Ich hoffe, die geholfen zu haben.

Thomas

Hallo Kathrin,

wir fahren unsere beiden Kinder seit fast vier Jahren in einem Chariot Chauffeur durch die Gegend. Ich war mir auch erst nicht ganz sicher, ob der Tuchsitz das Gelbe vom Ei ist und habe ein gepolstertes Brett drunter montiert. Mal abgesehen davon, dass es für die Kinder einfach holpriger war, habe ich auch festgestellt, dass sie auf dem Brett immer nach vorne gerutscht sind. Ohne Brett können sie selbst bestimmen wie aufrecht oder flach sie sitzen, wie man das ja auch in einer Hängematte kann.Sie müssen sich allerdings mit den Füßen abstützen können (ich hatte anfangs einen Schaumstoffklotz in den Fußraum gelegt).Inwischen habe ich nur, wie in den aktuellen Modellen serienmäßig vorhanden, eine Querleiste an der Vorderkante des Sitzes angebracht. Das verhindert, dass sich der Sitz in der Mitte durchbiegt und die Kinder immer zueinander hinrutschen. Mit festen Sitzen wie im Dolphin habe ich keine Erfahrung, aber es scheint ja auch zu funktionieren.
Viel wichtiger könnte vielleicht mal die Tatsache werden, dass man den Chariot einfacher und kleiner zusammenlegen kann als den Dolphin. Wir haben nach einiger Zeit den Kinderwagen eingemottet und nur noch den Fahrradanhänger (mit Buggy-Rädern oder mit Jogger-Rad) mitgenommen.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir für die nächste Zeit alles Gute!

Uwe

Hallo Katrin,
meine Kinder fahren seit 3,5 Jahren und ca. 6000km den Chariot Comfort deLux (jetzt vergleichbar mit dem Capitain).
Der Tuchsitz fängt Schläge von der Fahrbahn ein wenig ab, ich könnte mir vorstellen das eine feste Sitzbank härter (und damit vielleicht etwas unbequemer?) ist. Im Tuchsitz kann sich das Kind richtig schön "reinlümmeln".
Was ich beim Chariot besser finde als beim Winther, sind ZWEI Buggyräder. Als Kinderwagen kippt er Dir nicht so leicht beim Bürgersteig rauf und runter, da ein Anhäger ja schwerer ist als ein "richtiger" Kinderwagen lässt er sich mit zwei Rädern bequemer handhaben. Wir haben unseren Kinderwagen übrigens sehr schnell weiterverkauft, da wir eigentlich eh nur den Anhänger entweder am Fahrad oder als Buggy benutzt haben. Auf unserer Homepage findest Du noch ein paar Infos und auch Fotos.

einen schönen Tag
Manu

Vielen Dank erstmal schon für die vielen Erfahrungsberichte.
Für mich läuft es wohl darauf hinaus, dass es ein wenig "Geschmackssache" ist, was den Sitz anbelangt. Ich werde die verschiedenen Modell mal in Natura anschauen und testen, wie sie sich beim Schieben und zusammenlegen etc. anfühlen. Danach wird dann entschieden. Leider muss ich dazu ein wenig in der Gegend herum fahren und bezweifle, dass ich einen Laden finde, der die in Frage kommenden Hänger tatsächlich alle als Vorführmodell parat hat. In Aurich habe ich da schon mal keine Möglichkeit.
Bei der Ansicht des Dolphin ist mir auch aufgefallen, dass das Jogger/Buggyrad sehr klein ist. Das ist natürlich gut für den Transport und macht das Ding beim Schieben nicht unnötig lang. Bedenken habe ich allerdings bei der "Kippsicherheit" und dem Schiebekomfort, was holpriges Pflaster anbelangt.

@Manu: Eure Homepage hatte ich schon mit Interesse gelesen. Auf jeden Fall werde ich den Hänger ebenfalls mit Reflektoren etc. aufrüsten. Ich merke schon bei meinen Solofahrten, dass die ein erhelbliches Plus an Sicherheitsabstand zu den Autos bringen.

Also, ich werde dann berichten, wie die Entscheidung ausgefallen ist.

Katrin

Hallo,

muss mich als Nicht-Hänger-Besitzerin mal kurz einmischen...



Mach bitte nicht nur Reflektoren, sondern auch ein Licht an den Hänger. Ich bin nämlich gestern (mit dem Rad) bei Dämmerung und einsetzendem Schneeregen hinter einem Gespann hergefahren, bei dem das normale Fahrradrücklicht zwar in Betrieb aber größtenteils durch den Hänger verdeckt war. Ich war ziemlich entsetzt, wie spät ich das Gespann gesehen hab. Ich weiß nicht, ob Reflektoren dran waren, habe aber schon die Erfahrung gemacht, dass ein normaler Fahrradscheinwerfer oft nicht den richtigen Winkel und auch nicht soviel Power hat, um sie zum Leuchten zu bringen.

Martina

Hallo Katrin,

schau mal bei www.zweipluszwei.com, dort gibt es eine Händlerliste für Chariot- und einige andere Anhänger. Es sind auch Adressen in Ostfriesland dabei. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, die Vertriebsparter besorgen Anhänger auch unverbindlich nur zum Anschauen.

Viel Spaß damit,
Uwe

Hi,

die Kippsicherheit ist auf jeden Fall gewährleistet. Der Schwerpunkt des beladenen Anhängers ist recht tief kurz vor der Achse und auf dem kleinen Vorderrad ist dadurch kaum Last. Zudem ist durch den negativen Radsturz die Spurbreite des Dolphin breiter als bei anderen Kinderanhängern, die eine größere Fahrzeugbreite haben.

Und: Kein Kinderwagen rollt beladen so gut und leicht. Allein Radfahren macht noch mehr Spaß!

In Berlin gibt es tatsächlich einen Laden mit acht verschiedenen Kinderanhängern zur Ansicht.

Gruß

Hallo Katrin,

mir ist es auch wichtig, dass das Kind / die Kinder bequem einen Helm im Anhänger tragen können.
Bei unserem Chariot habe ich ein Polster genäht das bis an die Schulter reicht, so dass der behelmte Kopf darüber genügend Bewegungsfreiheit hat und nicht in eine "Nickstellung" gedrückt wird. Inzwischen ist dieses Polster in den Chariotmodellen Serie. Ich weiß nicht wie es da bei einer festen Sitzbank aussieht, evtl. lässt sich auch da ein Polster nachrüsten, wenn es nicht ohnehin schon drin ist.

Gruss
Manu

Hallo Martina,

Danke für den Hinweis, ich hatte die echte Hängerbeleuchtung in der Aufzählung vergessen, aber die ist auf jeden Fall ein Muss, da ich ja auch viel in der dunklen Jahreszeit undvermutlich auch bei typisch norddeutschem Nieselwetter unterwegs sein werde. Da ich mich schon oft auf dem Weg zur Arbeit auf dem Radweg erschrocken habe, wenn plötzlich aus dem Nichts ein unbeleuchtetes Rad auftauchte (egal ob in oder gegen meine Fahrtrichtung), werde ich da auf jeden Fall Beleuchtung anbringen. Derzeit favoriesiere ich eine naben-dynamobetriebene Variante, die ich durch Steckverbindung mit dem Zugfahrrad koppeln kann. Dann fällt zwar die Zugradbeleuchtung hinten weg, aber damit auch ein vielleicht unangenehmer Blendfaktor für das Kind.
Gruß Katrin

Hallo Manu,

ich trage selber immer einen Helm und über kurz oder lang wird unser Kind sicher auch einen bekommen. Allerdings geht das ja erst, wenn es der Weberschale entwachsen ist. Die Idee mit der Polsterung ist aber sehr gut. Da lässt sich auch die Frage einer wärmenden Schicht im Winter sicher gut einbauen.

Gruß Katrin

Hallo Katrin,

im Winter hat meine Tochter ein Schafffell mit Gurtdurchlass an Rücken und Po und darüber einen kuschelweichwarmen Daunenfußsack (Ich hab noch einen zweiten übrig). Da unser Anhänger jetzt nicht mehr in der Garage sondern im Radlunterstand steht, lege ich bevor es losgeht ein warmes Kirschkernsäckchen / Wärmflasche in den Fußsack und mache das Regenverdeck zu, dadrunter bleibt es einigermasen warm.

schönen Tag
Manu

Ps.: ich hab auch noch eine Weberschale und einen Chariot Chaufeur zum Verkauf

So, wie angeündigt berichte ich jetzt also von unserer Entscheidung. Wir haben uns inzwischen den Chariot Captain zugelegt. In Frage kam eigentlich nur noch der Dolphin II, aber irgendwie war uns der Chariot letztendlich sympathischer, auch wenn die feste Rückenlehne des Dolpjhin gerade beim Transport von Einkäufen ein echter Sicherheitsvorteil ist. Dazu gab es gleich noch einen Satz Schwalbe Marathon mit Reflexstreifen sowie Anständige Beleuchtung, damit ich im Dunkeln und bei Matschwetter auch gut gesehen werde. Die Erste Probefahrt noch ohne Nachwuchs steht demnächst an.
Vielen Dank nochmal an alle, die mir bei der Entscheidungsfindung geholfen haben.
Den Leggero hätte ich mir gerne auch mal angeschaut, aber da er hier nirgends auszuprobieren war, ist der einfach rausgefallen.
@ Manu: Weißt Du, ob es das Angebot mit dem Federungsset noch gibt? Mir scheint, die von Dir verlinkte Homepage ist schon länger nicht aktualisiert worden.
Mit viel Vorfreude auf das bevrstehende Abenteuer und die kommenden Touren
Katrin

Hallo Katrin,

Glückwunsch zum Anhänger, meiner Meinung nach eine gute Wahl. Wir haben ja das Vorgängermodell und sind auch noch nach etlichen km sehhhhhr zufrieden.
Wenn ich mich nicht irre hatt der Capitain doch eine Federung, oder? Die Homepage von Waldemar ist in der Tat schon lange nicht mehr aktualisiert worden, die Familie war für ein Jahr in Asien mit den Rädern unterwegs. Wenn Du Ihm aber eine eMail schreibst gibt er Dir sicher Auskunft über seinen Federungseigenbau. Aber wie gesagt, für den Capitain brauchst Du doch keine zusätzliche Federung.

Gruß
Manu