Hallo allerseits,
Ich suche eine sinvolle Fahrmöglichkeit nach dem Betreff. Bisher finde ich nur Autobahnstrecken, wenn der Umweg nicht irrsinnig werden soll. Kennt jemand einen schönen Schleichweg, der dazu auch noch möglichst nicht durchgehend Piste ist und in zwei Tagen machbar ist? Wenn nicht, muss ich mal wieder busfahren, mit recht wenig Begeisterung.

Hi Falk,

als wir dort waren (2004) fuhr ein zwar angejahrter, aber gut gefüllter Zug, den wir von Viña del Mar nach Valparaíso benutzt haben. Hatte so etwa S-Bahn-Charakter und erinnerte an die alten weinroten Vorortszug-Triebwagen aus den 60er-Jahren, wie ich sie noch aus dem Raum Stuttgart in Erinnerung habe Die Haltestellen sahen aber recht neu aus.

Aber womöglich haben sie den auch wegrationalisiert - würde mich in Südamerika nicht wundern. Ansonsten: Von Viña sind wir dann auf der Autobahn nach Santiago geradelt. War recht easy, breiter Seitenstreifen. Bei den zwei Tunnels gab's einen Pickup-Service der Straßenbehörde.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Hi Falk,

ich bin damals (2003) direkt gefahren. War eigentlich okay (außer in den Stadträndern) vom Verkehr. Ein kurzer Blick auf Google Maps. F50 + F74G könnten eine Alternative für 2 Tage sein.

Grüße
Thomas

Die »Metro de Valparaíso« gibt es in dieser Form so etwa seit 2005 und man käme mit den Zügen auch bis Limache und damit ziemlich weit, leider mit Fahrrad nur nach Registrierung beim Betreiber und dann auch nur sonnabends sowie an Sonn- und Feiertagen. Entsprechend habe ich auch gestern nicht ein Fahrrad in den Zügen gesehen. Das wäre wohl mal was fürs Wiki.
So richtig Lust auf einen Autobahntag habe ich nicht, zumal das Fahrradverbot um Santiago auch durchgesetzt wird.

Was meinst Du mit »direkt gefahren«, eben über die Autobahnverbindung? Meine Begeisterung ist nicht allzugroß, siehe oben. Blauen Qualm kriege ich zu Hause aufpreisfrei. Ich gucke mir die Verhältnisse nachher nochmal an.

Dann frag doch einfach mal mit voll bepacktem Gaul höflich nach. Da stehen sicher Wächter. Vielleicht lassen sie dich durch, wenn Du vermitteln kannst, das Du da nicht noch mal machst... In Chile klappt das meistens. Die wollen vermutlich nur verhindern, dass an den Feiertagen plötzlich 100erte mit dem Rad ans Meer fahren und ein Chaos auslösen.

Limache - das ist ja schon fast Villa Alemana. Das ist vermutlich die Strecke, die sie von Santiago nach Valparaiso bauen wollten und die 2020 fertig werden soll.

Schreib doch mal, was dabei raus gekommen ist und wie sich die Strecke von dort nach Vina fährt.

Grüße
Brit

Limache ist ein ganzes Stück hinter »Deutschendorf« und wohl deshalb zum S-BahnEndpunkt gemacht worden, weil von dort aus drei oder vier Ziele mit zum System gehörenden Buslinien erreicht werden können. Es ist die alte Strecke Richtung Santiago Mapocho, die allerdings ziemliche Umwege macht. Für einen Schnellverkehr zwischen beiden Städten ist sie gegenüber der ziemlich direkt geführten Autobahn tatsächlich nicht mehr geeignet.

Aha. Ich hatte mich schon gewundert, dass das so schnell ging. Dann werden Sie wohl eher eine neue Strecke bauen. Limache ist aber auch nicht übel, wenn man bis dort fahren kann.

OSM kennt eine F-100-G, die an einer Passhöhe zur G-100-F wird und von Limache Viejo nach Tiltil führt. Von Tiltil gibt es eine G-16 bis Santiago und das alles ohne größere Haken. Das Ganze sieht fast zu gut aus, im wahr zu sein. Hat die Geschichte einen Haken? MapFactor und Here können damit nichts anfangen, das erste schickt mich über einen Riesenumweg von 370 Kilometern, wenn ich Autobahnen rausnehme. Das kann es doch eigentlich nicht sein. Karten scheint es hier auch nicht zu geben. Vielleicht, weil die bösen Feinden nutzen könnten?

Hi Falk,

ja Autobahn - war 2003 kein Problem (wie Fahrradfahrverbot). Hatte auch nur 1 Tag Zeit. Bin damals ca. 80 km vor Santiago nach Valparaiso geradelt und zurück über Viña del Mar direkt nach Santiago.

Grüße
Thomas

Also an ein generelles Fahrradverbot mag ich nicht glauben - damals gab es an einem der beiden Tunnels sogar ein Radler-Telefon, mit dem man das Shuttle anfordern konnte.

Vor Santiago waren auch 2004 schon Fahrräder auf der Autobahn nicht erlaubt, sobald es eben auch andere Straßen gab, die ans Ziel führen.

Was hast du eigentlich für eine Tour geplant, kann man das wo nachlesen? Würde mich interessieren

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Hallo Falk,
wir sind erst im Dezember diese Strecke gefahren.
Vom Flughafen Santiago nach Valparaiso.

Zuerst über die G 16 nach Lampa
weiter nach Tiltil
kurz hinter dem Ort nach links abbiegen
nette Steigung, viele Kakteen, ein paar hübsche Lokale von Selbstvermarktern
über Olmue nach San Francisco de Limache
von dort den Camino Antigua a Valparaiso (kreuzt die 60) bis zur 64
diesem folgen bis man kurz vor Con Con den Pazifik erreicht.
Anfangs führt neben der 64 die alte Straße- lohnt aber nicht wirklich.

Am Anfang fanden wir die Strecke wegen des heftigen Verkehrs schrecklich.
Besonders die Kleinlaster rasen und halten auf dem schmalen Sträßchen keinen Mindestabstand ein.
Hinter Lampa war es dann ganz ok bis sogar richtig schön.
Am Meer entlang von Con Con über Vina nach Valparaiso ein Traum auf meist ruhigen Straßen.
Die letzten Kilometer auf den Bürgersteigen oder Fahrradwegen.
Und Valparaiso ist immer einen Besuch wert.

Fahrradmitnahme von Valparaiso nach Santiago nicht ganz so einfach wie anderswo beschrieben.
Etliche Gesellschaften nehmen keine Räder mit.
Dauerte bei uns einige Stunden.

Viel Spaß
Uwe

...übrigens kamen wir in Südamerika sehr gut mit Maps Me zurecht, das auch offline arbeitet.
Muss allerdings auch immer kritisch hinterfragt werden.
Eine gute App in Gegenden, wo der Wind eine Rolle spielte ist "Windy".
Kannte sie vorher nicht. Nutzen dort aber viele Radler.
Noch mal Grüße
Uwe

Früher hat man den Turistel- Atlas zur Hand genommen, wenn man kleine Straßen finden wollte. Heute gibt's GPS mit div. Karten. Ob die genau so gut sind? Keine Ahnung, aber es scheint nicht der Fall zu sein...

Grüße

zaher

Gps ist ja ganz schön, aber Karten ohne Geländestruktur sind ziemlicher Murks. Man kann zwar an Serpentinen erkennen, das es eine Neigung gibt, doch wüsste ich schon ganz gerne etwas mehr. Eigentlich braucht man zur Orientierung und Navigation topografische Karten, Ausführung Generalstab. Daran hapert es außerordentlich. Die RP 48 vom Puerto Hua-Hum bis San Martín de los Andes ist so ein Fall. Angaben uber die Fahrbahnqualität und die Neigungsverhältnisse wären auch recht hilfreich. Opentopomap gibt es nur im europäischen Raum, sonst ist die Landfläche nahezu weiß.
MapSource kennt nichtmal die Namen der Seen. (Eine schöne Fahrt war es trotzdem, trotz der Schiebestrecken)

Schon klar, geht mir ganz genauso. Je besser die Karten, um so klarer meine Vorstellung von dem, was kommt. Ansonsten gibt's nur eine Ungefähr-Planung, und dabei tauchen immer mal wieder "Überraschungen" auf. Mir hat es geholfen, zumindest einen groben Überblick über die Topographie aus anderen Quellen zu haben. Der war dann irgendwo im Hinterkopf immer präsent. Für Details ist das natürlich nicht ausreichend, aber ich kann mich nicht erinnern, dass mal ein Gebirgszug im Weg stand wo keiner sein sollte

Grüße

zaher

ich kenne MapSource nur als ein Kartenanzeige- und Planungsprogramm. Da kann halt nur angezeigt und/oder benannt werden, was in den benutzten Karten verfügbar und mit entsprechenden Informationen hinterlegt ist.

wenn ich mich so an meine "Papierzeit" erinnere, hatte ich äußerst selten genauere Vorstellungen von den zu erwartenden Steigungen. Die von mir damals bevorzugten Michelin-Karten hatten eh nur 3 grobe Kategorien für die Angabe der anzutreffenden Steigungsverhältnisse. Wenn ich in den französischen Seealpen unterwegs war habe ich mich mental auf andere Steigungsverhältnisse eingestellt als beispielsweise im Massif Central oder in der norddeutschen Tiefebene. Manchmal wurde es dann mal recht heftig, aber das hat in keiner Weise den Genuss an meinen Touren beeinträchtigt. Auch wenn uns heute dank digitaler Höhenmodelle detaillierter Informationen zur Verfügung stehen, verhalte ich mich bei meinen Überlegungen zur Streckenwahl fast immer noch so, wie früher mit Nutzung der Michelinkarten. Ein paar Überraschungen dürfen auch heute noch bei meinen Touren auftreten, auch wenn ich diese nicht mehr so locker wie in früheren Zeiten mit besserer Kondition wegstecke.

Was hast Du denn dabei?
Die Karten von OpenAndromaps haben Höhenlinien. DEM-DAteien gibt es leider nicht für Südamerika, aber das grobe Höhenprofil bekommt man auch ganz gut aus den Vektorkarten raus. Ripio war eigentlich immer ganz fut den aktuellen Turistel-Karten zu entnehmen, die jetzt wohl über Copec vertrieben werden.

Auf dem Schmiertelefon ist, was MapSource eben zum Laden anbietet. Immerhin deutlich besser als here, das ist tatsächlich nur auf Kraftfahrer ausgelegt. Eine Möglichkeit, OSM draufzuziehen, gibt es eben nicht. Damit wäre das Problem eigentlich keins mehr. Allerdings hat sich das Problem insofern erledigt, als es am Freitag wieder in den Stall geht.

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Dann musst du halt mal schauen, wenn Du wieder "im Stall" bist. Möglich ist das jedenfalls ohne weiteres. Auf die Neigungen würde ich nicht all zu viel geben, da kannst Du nur sehen, wo es steil wird, aber das Höhenprofil passen im Groben meistens ganz gut. Wenn Du das noch mit DEM-Dateien verküpfen kannst, geht das noch besser.
So ein "Schmiertelefon" ist schon nicht sooooo übel.

Das gilt auch für Screenshots
https://lh3.googleusercontent.com/tsCyfW...57-h456-no?.jpg
https://lh3.googleusercontent.com/svyEz4...57-h456-no?.jpg