Hallo,

ich plane im Juli diese Tour. Vermutlich starte ich nicht genau in Berlin evtl weiter südlich, da es sonst zu lang für acht Tage wird.Ich bin eher der Kilometerfresser und versuche im Schnitt 125km täglich zu erreichen Rennrad mit leichtem Gepäck ~10kg. Meine Fragen:

- Ab München seh ich nur München-Venedig, gibts evtl. bessere Routen?
- wildcampen in den Alpen, gibts da Ärger wenn man abends auf und morgends abbaut?

Ansonsten bin ich für alle Tipps dankbar!

Farsibasti

Servus, ab Donauwörth/Augsburg kannst du die "Via Claudia Augusta" nehmen. Der Radweg führt dich über Nauders, Meran, Bozen nach Trento. Ist wirklich ne sehr schöne Stecke und mit ein bisschen Übung kannst du da schon deine 120 - 130 km fahren. Bin das vor zwei Jahren so nach Venedig gefahren.

In Trento würde ich über Bassano del Grappa mal grob Richtung Triest abbiegen. Habe von dort aus nur die Erfahrung nach Venedig gemacht. So schön Bassano war, um so nerviger war da die Verkehrslage. Sind da nur auf Nebenstraßen gefahren die aber von PKWs auch ganz gut besucht waren...

Aber ich meine dort gibt's nicht all zu viele Radwege.

Bezüglich deiner Wildcamping Frage kann ich dir leider nicht helfen. Wir haben sehr gut und günstig in Pensionen übernachtet.

Mfg

Alex

danke schonmal!

wie günstig waren denn die Pensionen?

von München aus sollte man doch auch auf die VCA anschließen können ohne große Umwege zu machen?

120km auf VCA ist schon hart wenn ich mir das Höhenprofil angucke, vor allem wenn man schon ein paar Tage unterwegs ist.

Es gibt auch ganz normale Campingplätze in den Alpen, oft gleich nebenan vom Hotel.

Nebenbei, ich schließe aus deinem Kommentar dass du hauptsächlich schnell unterwegs sein willst. Da bietet es sich an nicht die VCA zu fahren, sondern von München über den Achensee bis Hall i.T., dann die Römerstraße über den Brenner, nach Bruneck und Toblach, und dann entweder nach Vittorio Veneto oder Udine raus. Von da rollt es sich schnell nach Triest.

Das ist alles auf mäßig befahrenen Straßen möglich, und die kleinen Pässe kann man absolut vernachlässigen. Radwege wirst du eh meiden wollen weil die zwar schön sind aber gerade in den Bergen fürchterliche Umwege machen.

Noch kürzer wäre evtl. eine Route weiter östlich, aber dort war ich noch nicht unterwegs und die anderen Kommentatoren werden schon etwas sagen.

Schließlich fragt es sich, wie weit "südlich von Berlin" du starten willst... mit deinem 125er Schnitt wirst du allein von München aus schon 4 Tage brauchen.

Die Alpen sind bzgl. Wildcampen eher einfacher als irgendwelches Mittelland. Schwierigkeiten können sich natürlich partiell immer wieder aus topografischen Gründen ergeben, auch die Weidekultur sorgt für Einschränkungen. Eher günstige Campings sind in den Alpen aber auch nicht so selten. Hin und wieder würde ich auch mal zum Himmel schauen, was die Nacht so an Wetter mit sich bringen könnte und ob man dann auch richtig steht.

Was du als bessere Route verstehst, geht aus deinem Post nicht hervor. Für Kilometerfresser habe ich eher keine Tipps, meiner Meinung nach haben die in den Alpen nichts zu suchen - es gibt auch Autos, Züge und Flugzeuge dafür, das können die besser. Wenn du leichtere Übergänge suchst, bietet sich auch noch der CAAR (Alpe-Adria-Radweg) an, ggf. in Verbindung mit München - Venedig, z.B. erreicht man aus dem Puster-Tal heraus (Toblach) den CAAR über Drau- oder Gailtal. Der CAAR mündet näher an Triest am Mittelmeer, in Varianten kann man auch Triest über das leicht hügelige Hinterland ganz ohne Küstenfahrt direkt über den Karstabfall erreichen. Es wäre vielleicht dann auch noch hilfreich zu wissen, warum das Ziel Triest und nicht Venedig heißt.

Da gibt es unzählige Routen von München nach Venedig bzw. Triest. Die größte Entscheidung zur Routenfindung ist wohl wo du den Alpenhauptkamm überqueren möchtest.

Mir fallen spontan folgende Übergänge Richtung Triest ein:

* Großglockner: wunderschön aber sicher am anstrengendsten
* Alpe Adria Radweg: recht einfach aber teils etwas langweilig
* Radstädter Tauern: vielleicht so das Mittelding

Weiter im Süden kommst du bei den Routen oft über Villach, ab da ists schön über den Wurzenpass (der ist nicht schön) nach Slowenien zu fahren und dort nach dem Vrsicpass durchs wunderschöne Isonzotal bis zur Adria.

Wildcampen in den Alpen ist schon meist irgendwie möglich, gut ists aber wenn der Schlafsack etwas mehr Puffer hat als der UL-Schlafsack vom Flachland. Für Pensionen solltest du mit grob 30 € bis 50 € rechnen, in der Hochsaison auch mehr bzw. damit dass alles voll ist.

Ist München gesetzt? Ansonsten gibt es m.E. spannendere Wege von Berlin nach Triest, z.B. durch Tschechien und Slowenien.

Gruß
Thoralf

bei genauerer Betrachtung ist eine östlichere Route doch sinnvoller. Berlin raus mit Bahn dann Dresden, Tschechien, Salzburg und dann cvaa . ist caad wirklich eher langweilig?

L. Mf.!

G. e. a. o. Aküfi?

Mfg

Das wäre eine schnelle Route. Mit dem Rennrad solltest du dabei die geschotterten Flussradwege vermeiden. Also nicht dem Inn entlang, sondern durch Österreich auf Landstraßen nach Salzburg. Gleiches gilt für die Strecken entlang der Salzach, Möll, Drau und Gail.
In Italien gibt es dann einen Bahntrassenweg. Dort kann man auf die SS13 ausweichen.

Alpe-Adria langweilig? Vielleicht wenn man die Tour schon zehn Mal gemacht hat.
Also es gibt genügend schöne Ausblicke auf die Berge.

Servus
Gregor

wennst noch sagst, was das sein soll, kann man dir hier sicher weiterhelfen. Salzburgerland ist meine Region.

H.

Wenn man dem Verfasser unterstellt, dass er zu selbstständigen Abkürzungen neigt und auf Kriegsfuß mit der Tatstatur steht, und zudem den Verlauf des Fadens betrachtet, kann man es recht gut ableiten. Rutscht man von "R" ab, gelangt man ggf. auf "D", also aus CAAR wird CAAD, die Abkürzung CAAR ist im Faden hingegen bereits erklärt. Kennt man die Hintergründe der Namensgebung nicht, könnte man den italienischen Namensteil des Radweges auch CVAA (CicloVia Alpe Adria) ableiten. Letztere Abkürzung hat es wohl nie gegeben, erscheint aber zunächst aus italienischer Perpektive recht plausibel. Die doppelsprachig gekreuzte Namensgebung ist ja nicht ohne weiteres selbsterklärend, auch wenn sie plausibel erscheint.

Alpe(n)-Adria-Radweg (ausgeschrieben) ist genau genommen auch nicht eindeutig, wenn man den alternativen Radweg Adriabike ebenso noch kennt, von dem mir keine Abkürzung bekannt ist und der gleichermaßen Alpen und Adria verbindet - nur "Adriabike" ist da sogar missverständlich. Man müsste also vollständig auch immer "Ciclovia Alpe Adria Radweg" ausschreiben, wenn auch tatsächlich CAAR gemeint sein soll - also doch wohl lieber Abkürzung? VCA ist ja bereits ausreichend etabliert, obwohl ausgeschrieben kürzer als CAAR. Ebenso wenig wie von Adriabike habe ich von Alpe-Adria-Trail noch nie eine Abkürzung gesehen, ist aber im Zeitalter der Bits & Apps unvermeidlich (dort: AAT, ebenso auch CAAR als App) - also die Smartphones befördern die Abkürzungen wieder. Für München - Venedig konnte ich immerhin den Hashtag MUCVCE finden. Auf CAAR trifft man unterwegs auch noch auf R und FVG - rundumdrumherum habe ich ja bereits zur ganzen Sache geschrieben: Alpen-Adria - auch ein Radletikett mit Trendfaktor? (im Karantanien-Bericht).

Ich habs nicht erfunden.