Hallo Andi,
willkommen im Forum. Im September leeren sich schon manche Campings, insofern wird es nicht zum Äußersten kommen. In Österreich und Slowenien bleiben die meisten Plätze an dieser Strecke übersichtlich, auch wenn mal voll. In Kroatien sind die meisten recht groß, idyllische, kleinere Plätze findet man eher auf den Inseln (z.B. FKK-Vrboska/Hvar), aber auch in Sumartin war im Sommer mal wenig los (obwohl in der Stadt Rave-Party), einen kleineren, schönen Camping habe ich auch in der Nähe Primosten in Erinnerung. Andere kleinere Campings auch in Istrien in der Nordostecke Kroatien (Umag). Allerdings ist man an der kroatischen Küste eher falsch, wenn man nur idyllische Campings sucht. Stille Winkel gibt es aber zu genüge.
In der genannten Alpenregion bin ich auch mal häufiger nicht auf Campings gewesen - wegen der Wetterlage. September dürfte aber stabiler sein. Ausweichmöglichkeiten in Gasthöfe o.ä. sind aber auch vielfältig wie z.B. in Mallnitz (Camping gibt es dort auch). Gelegentlich lohnt auch ein Abstecher von der Strecke - ich denke etwa am Millstätter See (Terassencamping Pesenthein, die Nackten oben haben die bessere Aussicht und ist ruhiger). Die o.a. Lücke zwischen Villach und Gemona kann man mit netten Bed&Bike-Unterküften überbrücken (Pontebba ist hier zum Zentrum geworden). Auch Massenlagerhütten wie z.B. das Rifugio Casa Alpina "Julius Kugy" in Valbruna bieten eine günstige Alternative. Evtl. kann man dort auch mal ein ZElt aufstellen, weiß aber nicht genau. Beim empfehlenswerten Abstecher von Tarvisio zu den Fusine-Seen gäbe es unweit des Bahntrassenradweges (Richtung Kranjska Gora) auch eine ziemlich neue und günstige Radlerherberge - muss man aber nochmal prüfen, ob sie weiter Bestand hat (Finanzierung war nicht sicher).
Radwege explizit gibt es in Kroatien eher nicht, wohl aber etliche Radrouten und auch ein Markierungssystem, Radtourismus ist im Kommen. Speziell in Istrien ist der Radtourismus auf dem Vormarsch - meistens diverse Offroad-Strecken, Infos gibt eine eigene Website von Istria Bike, es gibt auch gute gedruckte Broschüren, die du über den kroatischen Tourismusverband beziehen kannst - ich habe heuer von der CMT-Messe wieder welche mitgenommen. Es sei hier erwähnt, dass man auf der kroatischen Küstenlinie in einigen Teilen mit hohem Verkehrsaufkommen rechnen muss (nicht überall) und dass die Topografie wellig ist. Die wird hier gelegentlich dramatisiert, für weniger bergaffine Fahrer sei aber gesagt, diese Steigungen ernst zu nehmen und einzukalkulieren. Es ist aber ein falsches Gerücht, dass es schwieriger sei als harte Alpenpässe.
Verkehrsärmere, auch reizvolle Alternative finden sich auch im kroatischen Hinterland, wo es selten Campings gibt. Festunterkünfte sind dort aber nicht so teuer und ggf. kann man auch mal wildzelten. Die Auffahrten von der Küste sind gleichwohl nicht so sehr steil, aber auch hier gilt: ernst nehmen, Spazierfahrten sind es auch nicht. Auch das Hinterland hat eher gemäßigte Steigungen, je nach Route git es aber auch ein paar Rampen.
Viele Anregungen, Hintergründe, Literatur, Routenvarianten sowie über die integrierten Bildergalerien (muss man anklicken, meist am Ende eines Kapitels) findest du in meinen Reiseberichten:
Ein grüner Alien in Karantanien: Mein "Grundlagenwerk" zur Alpe-Adria.Region, bezieht sich aber ausdrücklich nicht auf den Alpe-Adria-Radweg, bezieht diesen in die Betrachtung dennoch ein, habe in Teilen auch befahren. In der Einführung E.0 gibt es eine Kapitelübersicht. Sinnvoll ist aber auch die Einführung zu lesen.
Meine
Via Dinarica liefert dir zahlreiche Hinweise zu Kroatien, insbeosndere auch die Hinterlandalternative - aber nicht nur. Die ersten Teile zu Montenegro etc. kannst du überblättern. Wichtig aber auch hier die Einführung, wo ich auch auf das kroatische Radroutennetz eingehe.
Ein Bericht ohne Bilder und eher in Stichworten
Alpen-Adria (Ost): Dubrovnik & retour, behandelt ziemlich gut auch deine Absicht der Küstenroute, wobei es alternativ noch die Inselhüpfperspektive gibt. Dort sei aber Vorsicht angebracht, weil das kroatische System der Adria-Schifffahrt heuer zusammengebrochen ist und man nur noch wenige Fähren benutzen kann, was die Wahlmöglichkeiten von Routen einschränkt. Die Alpenquerungen auf Hin- und Rückreise sind hier anspruchsvollere Varianten als der Alpe-Adria-Radweg.