Werte Forumisten,
für die Woche nach Pfingsten plane ich eine für meine Verhältnisse flotte Runde von Berlin nach Usedom und zurück. Aufgrund anderer Verpflichtungen habe ich nur 4, max. 5 Tage zeit.
Also plane ich für 4 Tage. Zeit für größere Besichtigungen werde ich nicht haben, deshalb hoffe ich auf schöne Landschaft und Orte, die mich im Vorbeiradeln ergötzen. Im Groben ergibt sich die Strecke aus dem BU Radweg, der Haff Umrundung auf polnischer Seite, dann an der Oder entlang und dann irgendwie rüber nach Berlin. Umwege und schlechte Wege schrecken mich nicht grundsätzlich, solange es sich halbwegs lohnt weils landschaftlich attraktiver ist und hoffentlich verkehrsarm.
Hier die grobe Tourplanung Tourplanung bei Gpsies.com
Und nun zu den Fragen:
1. lohnt sich landschaftlich die polnische Haffseite oder sollte ich eher bis Ueckermünde zurück und dann die Oder auf der deutschen Seite fahren? Möchte ich eigentlich nicht, weil es ja ca. 50km wieder auf dann bekanntem Weg zurück geht.
2. Komme ich wie geplant bei Gryfino (Greifenhagen) über die Elbe oder ist die Brücke gesperrt, Baustelle, eingestürzt oder was weiß ich was...?
3. Wie komme ich am besten von der Oder dann rüber nach Berlin Zehlendorf? Ich hab einfach aus Mangel an eigener Kenntnis eine Diagonalverbindung von Hohensaaten aus entlang von irgendwelchen Radwegen gezeichnet. Keine Ahnung ob das die häßlichste Gegend von Brandenburg ist oder die allerschönste. Über Tipps von Ortskundigen wäre ich hier sehr dankbar.
4. für den letzten Abschnitt war ich am überlegen, ob ich Berlin auf dem Mauerweg bis Teltow umradeln soll oder, wie jetzt geplant, quer durch die Stadt. Der Mauerweg verlängert meine Tour deutlich, dafür kann man vermutlich wesentlich entspannter fahren (man bedenke, ich bin mittlerweile zum Landei mutiert und großstädtische Verkehr, Lärm und Gestank nicht mehr so gewöhnt). Vielleicht gibt es auch ruhige und halbwegs direkte Routen durch Berlin?
5. Ich fahre ohne Zelt und plane insgesamt nur 3 Übernachtungen. Dabei bin ich am Überlegen, ob ich die Quartiere vorbuchen sollte, insbesondere an der Ostsee? Übernachtungen habe ich vorerst in Bandelow (aus BU24 Berichten noch in Erinnerung), irgendwo am Meer oder Haff nahe Grenze und in der Nähe von Schwedt/Oder geplant. Für Tips zu netten kleinen Pensionen bei Ostsee/Haff und Schwedt bin ich sehr dankbar.

Hallo Florian,

Zu 1: Den Weg R66 von Misdroy nach Wollin haben wir schonmal getestet. Sind dabei im Sand versunken. Zu empfehlen wären Teilstrecken aus unserem Veruch die polnische Seite der Oder zu erkunden, siehe Radreise-Wiki. Die Strecken sind auf mehreren Forumstouren gefahren worden. Nicht alles ist feinster Asphalt, aber überwiegend gut radelbar. Im Wiki findest du auch Beschreibungen zur Oberflächenqualität.

Zu 2: Die Brücke war im letzten Jahr befahrbar. Aktuelle Infos müsstest du vor Ort abfragen.

Zu 3: Ich würde auf der Tour Brandenburg von Hohenwutzen nach Strausberg fahren, dann auf regionalen Radwegen weiter.

Zu 4. Evtl. den R1 mit einbinden.

Zu 5. Bei Frau Mandelkow in Bandelow würde ich mal anfragen, ob eine Vorabbuchung erforderlich ist. Kann aber sein, dass sie dank unserer Werbung ständig die Bude voll hat. Unbedingt das tolle Abendessen "mitnehmen". Der Standort im Track müsste etwas weiter nördlich sein, wirst du aber auch so finden.

Auf Usedom kannst du sehr preisgünstig in Swinemünde übernachten. In Gugel oder booking.com findest du viele Angebote. Nach eigenen Erfahrungen ist da auch kurzfristig was frei.

In Schwedt kann ich die Pension Stahr empfehlen, war 2014 recht preisgünstig.

Viel Spaß bei der Planung wünscht Dietmar

Was heißt lohnen... ist halt Haff. Spannender als den gleichen Weg zurückzufahren ist es allemal.

Allerdings ist deine Strecke stark verbesserungswürdig. Das was auf den Landkarten als EV66 eingezeichnet ist, existiert nicht, bzw. ist eine teils knie(!)tiefe Sandpiste. Das ist NICHT fahrbar und selbst kaum schiebbar. Die Berliner Forumsgemeinde kann davon ein Lied singen. Es gibt hier diverse Berichte dazu im Forum.

Bessere Alternative:

- ab Miedzyzdroje den R10 durch den Wald bis Warnowo (kommste an einem Wisentgehege vorbei) und dann auf der kleinen Landstraße bis Wolin.
- über Stepnica bis Modrzewie ist es i.O.
- ab da nimm die Landstraße bis Goleniow, es sei denn du bist frustrationstolerant
- von da die kleine Landstraße bis Zalom

- die Strecke von Stettin nach Gryfino ist auch ziemlicher Mist. Entweder richtig miese Buckelpiste oder große befahrene Straße.

Alternative: Umfahrung Stettin - siehe hier
http://www.radreise-wiki.de/Stettin-Umfahrung
Es geht buckelig bergauf durch einen sehr schönen Buchenwald.


Wörtlich: Nein (dort ist keine Elbe).

Sinngemäß: Ja, zumindest ist mir nichts anderes bekannt.

Alternative: siehe hier Forumstour Schwedt - Stettin 2016 (den Track rückwärts fahren!) durch sehr einsame Landschaft, teils auf Feldwegen.

Tourbericht:
Re: 16./17.4.16: 2-Tagestour Schwedt-Stettin (Treffpunkt)


Das ist quasi meine Haustrainingsstrecke mit dem Rennrad. Bin ich bestimmt schon 100mal gefahren. Deine Strecke ist schon okay, ich kann dir noch was besseres raussuchen. Je nachdem ob du eher Landsträßchen oder Radwege fahren willst, und lieber flach oder eher Höhenmeter.

Die Tour Brandenburg (ist noch etwas weiter südlich) wäre meine Empfehlung, weil das eine gute ausgebaute Strecke ist. Am besten fährt man so dort hin, da siehst du gleich mal die kleinen Dörfchen des Oderbruchs:

Ab Hohenwutzen noch 2 km den Oderdeich entlang, dann abbiegen nach Neuranft, auf der Landstraße über Neureetz, Altreetz bis Mädewitz, dort den Bahntrassenradweg bis Wriezen. Ab da Tour Brandenburg dis Strausberg. Und dort in die S-Bahn.


Durch Berlin durch ist immer Kacke. Und auch der Mauerweg ist auch nicht wirklich prickelnd, ibs. dort im Süden. Wenn ich du wäre, würde ich in Strausberg die S-Bahn steigen.

Wenn du tatsächlich radeln willst, kann ich dir was raussuchen.


Oh je... keine Ahnung. Nimm am besten ein Smartphone mit Buchungsapps mit. In Swinemünde haben wir mal auf einer Radtour im Hilton übernachtet.

Gruß
Thoralf

Kleiner Nachtrag zum Track:
- hinter Stegelitz auf der Landstraße bleiben, der Schlenker nach Schifferhof führt auf schlechten Feldwegen (Stand 06/2015)
- die Pasewalk-Umfahrung ist mir neu; so umgehst du evtl. Einkaufsmöglichkeiten
- in Mönkebude (Umweg über den Hafen) und Leopoldshagen (Bypass auf Waldwegen) ggf. auf der Landstraße bleiben
- wegen der Fähre Kamp - Karnin evtl. mal den Betreiber wegen Fährzeiten anrufen
- zur Strecke Stettin - Schwedt werfe ich noch diesen Vorschlag ins Rennen, gefahren auf Thoralfs oben verlinkter 2-Tages-Tour mit einem Teil der Mannschaft

zu 1.: Der Oder-Neisse-Radweg verläuft ab Ueckermünde Richtung Süden gefahren ein ganzes Stück abseits der Oder. An den Fluss kommt man erst nach ca. 100 km bei Mescherin. Die Strecke bis dahin empfand ich zu einem großem Teil als langweilig, was vielleicht daran lag, dass mich einige sehr schlechte Wege dazu brachten bis Krackow auf der Landstraße (L283) zu bleiben. Ob es auf polnischer Seite eine bessere Alternative gibt .... keine Ahnung.

zu 5.: Ich würde wg. Pfingsten die Lage an der Ostsee per Internet beobachten und dort je nach Lage eine Unterkunft vorbuchen.

Gruß
Uli

Wenn Du 10km weiter nach Friedrichsthal fährst, kann ich die Pension Liebold mit idyllischem Garten empfehlen. Klick
Warum Thoralf immer seine Stettiner Ostumfahrung anpreist, kann ich nicht erklären. Wahrscheinlich hat er gelegentlich sadistische Neigungen.

Ich bin seinerzeit mit der Fähre nach Ueckermünde und von Altwarp nach Neuwarp gefahren. Ob das zeitlich in deinen Rahmen passt, musst Du entscheiden. Nimm auf jeden Fall Zloty mit. Ich wäre im Stettiner Zipfel fast verdurstet, weil mir kein Mensch was fürn Euro verkaufen wollte.

Mehr wissen die Berliner. Aber bleib wachsam!

LG
Jürgen

Das, was Du da gemalt hast, ist eine. Das scheint sich ja weitgehend an den beschilderten Radrouten zu orientieren. Ich würde bei der Stadteinfahrt und vor dem Ziel noch jeweils den riesigen Schlenker weglassen, dann ist das OK.

Mönsch Jürgen, Asphalt kann doch jeder. Die Puszcza Bukowa ist ein landschaftliches Kleinod, dass man durchaus in seine Reiseplanungen einbauen könnte. Sind auch nur ca. 4 km in dieser Qualität. Allerdings kommen in Nord-Süd-Richtung noch ein paar Höhenmeter hinzu. Hat mir ein paar missbilligende Äußerungen meiner Holden eingetragen.

Gruß Dietmar

Hier wurde ja schon viel gesagt, in Berlin an sich gibts noch Verbesserungspotential.


-Vom Höhe Zentrum Yorkstraße/Park Gleisdreieck kommst du bequemer auf einigen (teilweise neuen) autofreien Radschnellwegen Richtung Zehlendorf statt durch Schöneberg und Friedenau zu juckeln:
- ab Monumentenbrücke die Schöneberger Schleife bis Bahnhof Südkreuz und dann dem auf der Karte als RBL (Berlin-Leipzig)bezeichneten Weg durch das Schöneberger Südgelände/Hans-Baluschek Park bis zum Teltowkanal und nach ein paar Metern bist du wieder auf deinem Track immer den Weg am Kanal lang

- wenn du östlich Berlin betrittst würde ich ab Eiche der Wuhle entlang (schön) fahren, da kannst du Höhe S-Bhf Wuhletal immer noch nach Westen einschwenken

Ansonsten; Niederfinow (Schiffshebewerk!) bis Werneuchen ist ok, aber nicht sehr spektakulär

Erstmal vielen Dank für die vielen Hinweise von euch allen, insbesondere zur Wegequalität in Polen . Aber ein bischen Abenteuer gehört ja dazu. Je nach Wetter wird dann Abenteuer zu "sadistischer Neigungen" Da muss man wohl durch.
Gemäß Thoralfs Aussage verzichte ich auf die Fahrten durch Berlin und später auch durch Szczecin. Start ist also Bernau und Ende Strausberg. So fällt mir die Einteilung der Tagesetappen leichter. Im aktualisierten Track habe ich noch optionale Streckenteile integriert, die ich nach Lust und Tagesform spontan fahre oder eben sein lasse. In Polen folge ich dann euren Wegbeschreibungen über die Szczecin Umfahrung von Thoralf nach Gryfino. Auch wenn seine Klassifizierung ein wenig irritierend ist. Ich zitiere mal...
Egal, ist sicher gut gemeint und die Passhöhe muss unbedingt mit, sonst ist es ja keine echte Radreise
Da ich grob von Swinemünde aus starte, wird mir bis Schwedt die Etappe zu lang, für mich sind schon die 160km bis Friedrichsthal eine Rekordetappe und die 100 Restkilometer bis Strausberg sind für den nächsten Tag ja auch machbar, sonst wird die mir wiederum zu kurz
Aufgrund der Mehrfachnennung über die Tour Brandenburg nach Strausberg zu fahren, hab ich auch das Ende noch modifiziert.
Übernachtungen werde ich vorab buchen, dann kann ich "dumm wie Brot" meinen Track nachfahren und muss mich nur um die Grundbedürfnisse Kurbeln, Glotzen und Futtern kümmern, ein Traumurlaub Ich hab auch schon die Frau Mandelkow in Bandelow, sowie die Pension Liebold in Friedrichsthal in der Karte gefunden.

Hier noch die überarbeitete Route