VorbemerkungBei der diesjährigen
Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge (Reiseberichte) wollte ich, wenn möglich, das Ahrtal durchfahren. Dieser Abstecher ist aber buchstäblich ins Wasser gefallen. Die Ahr hatte Hochwasser und der Ahrradweg war gesperrt. Jetzt wollte ich das nachholen. Und wenn ich schon in der Gegend bin, könnte ich auch noch ins Kylltal und an die Mosel fahren.
Ich hatte mir eine grobe Planung zurechtgelegt. Wirklich gefahren bin ich eine etwas andere Strecke und so sah sie dann aus:
Eifelrunde.
Da nicht alle Leser einen schnellen Internetzugang haben, kann es bei zu vielen Bildern zu langen Ladezeiten kommen. Andererseits ist es unkomfortabel, sich parallel zum Text durch die Bildersammlung zu bewegen. Manche fühlen sich auch von allzu vielen Bildern erschlagen. Deshalb habe ich zusätzlich zu den angezeigten Fotos einige Bilder passend zum Thema im Text verlinkt. Diese werden dann erst bei Bedarf durch Anklicken geladen. Leute, die meine Reiseberichte gar nicht lesen, sondern nur überfliegen und die Bilder anschauen, werden es gar nicht bemerken. Ich hoffe, diese Sowohl-als-auch-Methode findet Anklang.
Ein Hinweis in eigener Sache: Die Rechtschreibreform ist erst teilweise bei mir angekommen und wird zusätzlich hin und wieder ignoriert. Die Schreibweise mag für jüngere Leute daher manchmal etwas ungewöhnlich sein. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Tag 1: Donnerstag, 11.8.2016
Start: Oberhausen/Rheinland
Ziel: Campingplatz Aachen
Strecke: ca. 113 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=zdibzdgsxxijjpkq
Der Wetterbericht sagte das voraus, was er schon den ganzen Sommer verkündet hat: mal Regen, mal Sonne. An diesem Morgen war bei uns Sonne und ich fuhr los.
Wie meine langjährigen Lesefreunde sofort sehen: ich habe gepäckmäßig umgerüstet. Der Sack hinten fehlt und vorne gibt es zwei kleine Packtaschen. Ich kann an dieser Stelle schon sagen: das hat sich bewährt. Das Rad fährt sich vor allem am Berg deutlich besser.
Bei schönstem Wetter suchte ich meinen Weg durch das heimatliche Industriezentrum. Schafe weideten an meinem Weg.
Manche davon sind dunkel. Ob das an der Staubbelastung liegt?
Schließlich bin ich immer noch im Herzen des Ruhrgebiets – in Duisburg, nur 4km von zu Hause!
Die nächste Stadt hinter Duisburg ist Krefeld. Obwohl das nicht mehr zur
‚Metropole Ruhr‘ gehört, hatte der Ort außer viel Verkehr keine Schönheiten. Ich fahre ungern nach oder durch Krefeld, weil es mir einfach nicht gefällt! Wenn ich das nächste mal Richtung Südwesten fahre, werde ich mir einen anderen Weg suchen. Laut Routenplaner war das aber so die kürzeste Strecke nach Aachen.
Mittags war ich in Mönchengladbach. Wie man hier sieht, scheint man sehr stolz auf den örtlichen Fußballverein zu sein: Sie spielen ‚on top of the world‘ oder so ähnlich – jedenfalls laut dieser Sculptur.
Kurz danach kam ich an diese Gedenkstätte. Es bewegt mich jedes mal, wenn
betrunkene Autofahrer unschuldige Verkehrsteilnehmer zu Tode fahren!Dem traurigen Anlaß entsprechend fing es jetzt auch an zu regnen. Erst nur in kurzen Schauern, dann immer heftiger und lang andauernd. Immer wieder stellte ich mich irgendwo unter. Bald hatte ich das Gefühl, ich komme so nie in Aachen an, und fuhr durch den Regen.
Den Campingplatz in Aachen kannte ich schon von meiner
Ruhr-Rhein-Mosel-Maas-Ruhr (Reiseberichte) und ich wußte, daß die einzige Gaststätte etwas abseits vom Platz liegt. Im Regen abends dahin fahren und riskieren, daß geschlossen ist, wollte ich nicht. Deshalb suchte ich schon unterwegs nach einem Lokal und in Würselen wurde ich fündig. Bei einem Italiener kehrte ich ein.
Als ich am Campingplatz ankam, hatte die Rezeption geschlossen. Da ich mich hier schon auskannte, war das kein Problem, vor allen, weil man keine Duschmarken braucht – die Dusche schluckt Euros.
Tag 2: Freitag, 12.8.2016
Start: Campingplatz Aachen
Ziel: Camping Wiesenbach, St. Vith
Strecke: ca. 98 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=hkdqzwecxlfjozks
Als ich am Morgen das Zelt abbaute, regnete es immer noch. Pünktlich zur Abfahrt hörte es aber auf. Der Platzwart war auch schon da und kassierte noch schnell seine 10€. Dafür durfte er mir dann den Weg zur Vennbahn erklären. Meine Idee war, auf dem Vennbahnradweg die Anhöhen der Eifel ohne Anstrengung zu erklimmen. Eine alleinreisende Frau, die ebenfalls auf dem aachener Campinggelände übernachtet hatte, schloß sich mir direkt an. Sie war der Meinung, daß sie ohne persönlichen Führer den Einstieg in den Vennbahnradweg nie findet! Bis kurz vor Roetgen fuhren wir dann zusammen.
Sie hatte für ihr Frühstück alles dabei und nutzte diesen Rastplatz, während ich vom Weg abbog, um eine Bäckerei oder ähnliches zu finden. Ich brauchte dringend eine Pause, seit Aachen fuhr ich ständig bergauf, inzwischen schon fast 30 km und das sollte bis Lammersdorf so weiter gehen. Mit der Zeit werden auch 1-2% Steigung anstrengend!
Das Café, in das ich bei meiner
Ruhr-Rhein-Mosel-Maas-Ruhr (Reiseberichte) eingekehrt war, hatte noch geschlossen. Der Ort Roetgen sah nicht sehr vielversprechend aus, aber rechts vom Weg in Belgien fand ich eine nette Bäckerei mit Cafeteria.
Mittags hatte ich das Hohe Venn erklommen. Ab Konzen geht der Weg mit leichtem Auf und Ab weiter. Damit ich in den Erholungspausen nicht ganz untätig bin, versuchte ich ein paar Bilder, und wenn sich das Moor nicht zeigt, posiert wenigstens eine Fliege.
Hinter Kalterherberg verläßt der Radweg das Grenzgebiet und befindet sich durchweg in Belgien. Hier hat man die alte
Eisenbahntradition bewahrt und läßt wenigsten Draisinen auf den Schienen fahren.
Etwas weiter bei Surbrot (Sourbrodt) läßt sich dann doch noch etwas vom Venn erahnen. Ähnliche
Bilder gibt es später auch bei Born.
Das Wetter war den ganzen Tag immer besser geworden. Das hat auch einen Knackgeist zum Leben erweckt. Ich konnte die Ursache nicht ergründen. Es trat nur unregelmäßig auf und ließ sich nicht reproduzieren. Schrauben nachziehen brachte keinen Erfolg. Der Verdacht erhärtete sich bei den Pedalen, da es nur beim Treten auftrat und die Pedale ein winzig kleines Spiel hatten. Das Tretlager schloß ich aus, dann da spürte ich kein Spiel, keinen rauen Lauf und hörte auch kein Geräusch.
Als ich St. Vith erreichte, hatten die Läden noch auf. Ich fand ein Fahrradgeschäft, wo ich ein Paar Pedale erstehen konnte. Da kein Monteur greifbar war, lieh man mir Werkzeug und ich montierte sie direkt vor Ort. Etwas später am Campingplatz war klar: Es knackte immer noch und ich hatte jetzt Reservepedale.
Die Dame im Campingrestaurant, welche auch für den Empfang zuständig war, meinte, daß alle Plätze belegt wären. Sie hätte aber noch einen kleinen Zeltplatz auf ihrem Ausweichgelände frei. Ein Anruf beim Chef, und ich hatte den
Platz.
Tag 3: Samstag, 13.8.2016
Start: Camping Wiesenbach, St. Vith
Ziel: Camping Oosbachtal, Müllenborn
Strecke: ca. 59 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=todqsvyablzalprp
Hinter St. Vith wollte ich auf den Eifel-Ardennenradweg wechseln. Dazu mußte ich der Vennbahn noch etwas folgen. In St. Vith hätte ich frühstücken können, aber dazu hätte ich ein Stück zurück fahren müssen – und das kommt bei mir nicht ohne Not in Frage. Irgendwo am Weg wird sich doch ein Bäcker oder Supermarkt finden!
Ich fuhr auf gut ausgebauten Wegen durch die Ardennen.
Schöne
Landschaften wechselten sich mit ehemaligen
Eisenbahntunneln ab. Alte Brücken ergänzten das Landschaftsbild.
Bald kam wieder eine
Brücke und ich war in Deutschland. Durch einen Ort war ich bisher nicht gekommen und auf den nächsten Kilometern kam auch keiner.
Ein Blick auf meine Karte zeigte: etwas abseits vom Weg vor mir liegt Bleialf – ein Ort, der groß genug für einen Bäcker sein sollte. Als sich die ersten Häuser zeigten, bog ich hoffnungsfroh ab. Nach ein paar hundert Metern fand ich einen Supermarkt. Leider konnte ich dort außer trockenen Brötchen nichts bekommen. So hungrig, um diese zu kaufen, war ich jetzt auch nicht – auf zu einem neuen Anlauf. Neben mir packte ein Ehepaar ihren Einkauf in ihr Auto. Sie erkannten sofort, was ich suchte. Ihr Tipp: „Frühstück gibt es nur in der Ortsmitte, neben der Kirche“.
Ich machte mich auf den Weg. Als ich die Kirche sah, wollte ich links zu einer Cafeteria abbiegen. Da hielt ein Auto neben mir: „Nein, nicht hier! 100m weiter rechts.“ Es waren die Leute vom Parkplatz.
Am angezeigten Platz befand sich eine Bäckerei. Eine Sitzmöglichkeit konnte ich aber nicht entdecken. Ich betrat den Laden und fragte nach einer Frühstücksmöglichkeit. Die Verkäuferin führte mich in einen Saal, den ich ganz alleine für mich hatte. Auf meine Frage, welche Arten von Frühstück es hier gäbe, kam die Antwort: „Es gibt nur Einheitsfrühstück!“ Ich wartete also auf die Dinge, die da kommen, und es kamen: Verschiedene Brötchen und Brot, mehr als ich essen konnte. Dazu Wurst, Käse, Marmelade und ein Ei, Orangensaft und Kaffee zum Nachschenken. Nach 40 Minuten ausgiebiger Schlemmerei hat man 9.--€ von mir haben wollen!
Seit Aachen war ich auf ausgebauten Eisenbahnstrecken.
Ab Prüm wechselte ich auf Landstraßen.
Jetzt war es aus mit der gemütlichen Radelei,
es ging hoch und runter. Die Heiligen, die in Prüm an der Straße stehen, waren hier nicht mehr zuständig!
Es war noch früher Nachmittag, als ich in Müllenborn den Campingplatz Oosbachtal erreichte. Er sah gut aus, hatte ein offenes Restaurant und bis zum nächsten Camping wäre es noch weit gewesen.
Damit ergab sich auch Zeit, noch etwas nach meinem Knackgeist zu suchen. Prophylaktisch habe ich am Gepäckträger alle Schrauben gelöst, die Gestänge ausgerichtet und wieder angezogen.
Tag 4: Sonntag, 14.8.2016
Start: Camping Oosbachtal, Müllenborn
Ziel: Camping Alter Fährturm, Schweich
Strecke: ca. 80 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=tcnnfgemewdnthnu
Bald nach der Abfahrt wußte ich: der Knackgeist schläft sonntags nicht, er knackt immer noch!
Heute wollte ich das Kylltal bis an die Mosel fahren. Lissingen war der erste Ort, den ich erreichte. Es gibt hier eine alte Burg, die man nicht besichtigen kann
und Bäckereien, die sonntags geschlossen haben. Erst in Birresborn gegenüber der
Kirche war eine Frühstückbäckerei, die ich natürlich besucht habe.
Weiter folgte ich dem idyllischen Tal der
Kyll. Es ging tendenziell leicht bergab, bergige Abkürzungen an Flußschleifen wie hier kurz vor Kyllburg wurden untertunnelt.
Gleich hinter
Kyllburg wurde es dann ernst. Wieder kürzte der Weg eine Flußschleife ab, aber diesmal ging es nicht unter dem Berg durch, sondern oben drüber! Bis 25% Steigung waren angezeigt. Das war deutlich zuviel für mich, das letzte Stück mußte ich schieben. Dafür hatte ich oben eine tolle
Aussicht, aber die Orientierung verloren. Ich fuhr erstmal in die falsche Richtung bergab. Hinter diesem
Wegkreuz hatte ich es gemerkt und kehrte um. Als ich an diesem von Misteln überwucherten Baum vorbei kam, überlegte ich, wer
töter ist: der Baum oder ich? Mein Körper entschied sich für ‚Ich‘ und bestand auf eine Mittagspause.
Bald nach der Pause war ich wieder vor einem
25%-Schild, aber diesmal bergab! Hier konnte ich schön runter sausen, mußte aber sofort scharf abbremsen, denn vor dieser rutschigen Furt hatte ich einen höllischen Respekt!
Weiter ging‘s auf unbefestigten
Waldwegen entlang der Kyll.
Dank des trockenen sonnigen Wetters waren die Wege gut befahrbar. Ich dagegen brauchte der Sonne wegen noch mehrere Pausen, teils in einer Eisdiele, teils in einem Biergarten oder auf einer schattigen
Bank. Um etwa 16.30 Uhr hatte ich meinen ersten Blick auf die Mosel.
Nur wenige Minuten später erreichte ich den Campingplatz in Schweich. Neben mir zeltete ein niederländisches Rentnerpaar, mit denen ich mich eine Zeit lang unterhalten konnte. Sie waren mit ihren Rädern auf dem Weg nach Hause. Da sie ein ähnliches Fahrtempo wie ich hatten, haben wir uns bis zum Rhein immer wieder getroffen.
Den Abend verbrachte ich romantisch im Restaurant zum Fährturm.
Tag 5: Montag, 15.8.2016
Start: Camping Alter Fährturm, Schweich
Ziel: Bärencamp Bullay
Strecke: ca. 100 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=vaeopdxxbydtemjh
Als ich morgens das Zelt abbaute, umschwärmten mich kleine etwa 3-4mm große Fliegen. Sie machten einen harmlosen Eindruck und ich ignorierte sie (genauso wie meinen immer noch vorhandenen Knackgeist). Plötzlich spürte ich einen schmerzhaften Stich im linken Handgelenk. Diese Fliege überlebte den Stich nicht und ihre Kumpels ringsum gingen jetzt wohl zur Beerdigung und ließen mich in Ruhe. Der Schmerz ließ bald nach und ich beachtete den Stich nicht weiter. Abends beim Duschen war der Arm so dick geschwollen, daß ich die Uhr nur mit Mühe abnehmen konnte.
Verblüffender weise waren das erste, was mir auffiel, die
Streuobstwiesen und nicht die Weinberge. Etwas weiter stand der ‚Heilige Franziskus‘ am Weg. Laut der Aufschrift auf der Tafel war er aber für mich genauso wenig zuständig wie die Heiligen in Prüm. Meinen Knackgeist konnte er nicht vertreiben! Schließlich beschützt er nur Schiffe und ihre Besatzung, keinesfalls aber Fahrräder und ihren Fahrer!
Bald danach fuhr ich auch an Weinstöcken vorbei. Von Weinbergen will ich hier noch nicht sprechen.
Im Gegensatz zu den Heiligen hatten die weltlichen Herrscher an Radfahrer gedacht und einen
Brunnen mit Bank an den Weg gebaut. Ich fuhr aber weiter, denn in diesem ebenen Gelände brauchte ich noch keine Pause.
Bald erblickte ich ein Fahrrad, dessen Fahrer vermutlich irgendwo Pause machte, denn er war nicht zu sehen. Diese brauchte er bestimmt, denn das Gespann gehört der wirklichen ‚Schwerlastfraktion‘ an. Ich überlege, ob ich mein Rad im
Radreise-Wiki unter der Rubrik ‚Minimalistische Ausrüstung‘ einstellen soll.
Die ganzen berühmten Weinorte habe ich recht schnell durchfahren. Es herrschte viel Trubel auf den Straßen wie hier in Bernkastel-Kues. Zu einem Aufenthalt lockte mich das nicht, denn in meinem virtuellen Auge sah ich überall das Schild: ‚Vorsicht – Nepp!‘
Traben-Trabach fuhr ich gar nicht erst an, denn es lag auf der anderen Moselseite. In Rachtig fand ich ein kleines Bistro, wo ich meine Mittagspause machte. Meine holländisches Zeltnachbarn konnte ich hier auch kurz begrüßen.
Um meinen Eindruck vom Anfang des Tages abzumildern – ich kam auch an Steillagen vorbei wie hier bei Starkenburg.
Ich sah auch einige der
Gerätschaften, die zur Ernte notwendig sind.
Bald war ich an der Eisenbahnbrücke von Bulley. Gleich dahinter liegt das Bärencamp, wo ich übernachten wollte.
Der Ort selbst ist sehr übersichtlich und schnell erforscht. So kam es, daß ich abends an der Mosel saß und lesend den Sonnenuntergang genoß.
Tag 6: Dienstag, 16.8.2016
Start: Bärencamp Bullay
Ziel: Camping Moselbogen, Güls
Strecke: ca. 78 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=deippezymomsrtpw
Die Suche nach einer Frühstücksgelegenheit gestaltete sich heute etwas langwierig. Alle Bäcker und Cafés am Weg hatten zu oder keinen Kaffee. Erst in Ediger, durch die Sucherei schon über eine Stunde unterwegs, fand ich eine geeignete Bäckerei. Es scheint nicht sehr viele Radtouristen mit Zelt an der Mosel zu geben. In Bullay war ich der einzige Radreisende und in Schweich gab es außer mir nur die schon erwähnten Niederländer. Die Hotelgäste haben ihr Frühstück und brauchen morgens keinen Bäcker. Die Einheimischen stehen wohl auch erst später auf. Entsprechend mager ist die passende Infrastruktur.
Etwa um 10 Uhr stand ich gegenüber von Beilstein.
Ich hatte überlegt, ob ich die Fähre nehme und übersetze. Ich habe es dann nicht getan, vor allem weil ich glaubte, auch mit der Fähre wieder zurückfahren zu müssen. Ich wollte auf jedem Fall Cochem auf meiner Moselseite besuchen.
Dafür blieb ich in Ernst an diesem
Labyrinth hängen. Ein Schild klärte mich auf, daß ein Labyrinth im Gegensatz zum Irrgarten nur einen Weg hat.
Wikipedia sieht das allerdings etwas anders und setzt Labyrinth und Irrgarten gleich. Damit gibt der
Faden der Ariadne in der Geschichte vom
Theseus und dem Minotaurus im Labyrinth von Knososs einen Sinn.
Dieser
Sinnspruch, der ebenfalls dort zu finden war, hatte aber nichts damit zu tun!
Um 11 Uhr erreichte ich Cochem.
Ich schlenderte durch die Stadt und erlaubte mir ein Eis. Die Reichsburg habe ich nicht besichtigt, schließlich war ich da früher schon mal.
In
Hazenport wollte ich eigentlich was essen, aber ich fand dann doch erst in Löf ein geeignetes Restaurant mit Blick auf die Mosel.
Als ich nach dem Essen weiter fuhr, kam ich kurz vor Winnigen erstmals auf dieser Fahrt wirklich in die Weinberge und nicht nur dran vorbei.
Kurz darauf war ich am Campingplatz. Nach dem Abendessen gönnte ich mir hier noch 2 Gläser Weißwein. Scheinbar war ich in ein Lokal für Einheimische geraten. Von Touristenausbeute war hier nichts zu spüren!
Mein fliegenbißgeschädigter Arm war jetzt übrigens wieder abgeschwollen!
Tag 7: Mittwoch, 17.8.2016
Start: Camping Moselbogen, Güls
Ziel: Camping Altenahr
Strecke: ca. 80 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=wdmpmblriohfkwkb
Für die Sanitäranlagen hatte ich einen elektronischen Schlüssel bekommen. Als Radfahrer schenkte man mir Vertrauen und ich bekam den Chip pfandfrei. Schon vor Öffnung der Rezeption konnte ich ihn in den Briefkasten werfen und machte mich auf den Weg.
An der Stelle, wo der Moselradweg den Rheinradweg erreicht, war eine Baustelle. Die Bauarbeiter waren schon am Werken, machten mir aber der Weg frei, um passieren zu können! Jetzt war ich wieder auf dem mir von früher bekannten Rheinradweg, was mich aber nicht hinderte, mich trotzdem zu verfahren! In Urmitz stand ich plötzlich auf dem Radweg einer Eisenbahnbrücke, der zur anderen Rheinseite führte.
Ich wollte aber die Ahr fahren und konnte diese Fügung höherer Mächte daher nicht annehmen! Ich kehrte um und suchte den linksseitigen Rheinradweg.
In Andernach führt der Radweg an der Altstadt vorbei am Rhein entlang. Das Stadttor sah aber interessant aus. Ich verließ den Radweg und radelte durch die Innenstadt.
Sehr sehenswert war es dann doch nicht, nicht mal eine offene Eisdiele gab es (es war noch vormittgas).
Ich hatte den Rheinradweg eben wieder erreicht, als mir das schon bekannte niederländische Paar entgegen kam. Ich hielt an und schaute erstaunt.
„Wieso fahrt ihr zurück? Ihr wolltet doch nach Holland.“
„Wir haben uns verfahren!“
Ohne weiteren Halt überquerten sie die Hauptstraße und verschwanden in einer Eisenbahnunterführung. Ich studierte die Beschilderung und hatte eine ernüchternde Erkenntnis: Dies ist die Stelle, wo ich
Vom Ruhrgebiet in den Schwarzwald und zurück (Reiseberichte) falsch gefahren war und auf die B9 geriet. Der Rheinradweg biegt hier links ab auf die andere Seite der Bahnlinie!
Als ich dann ebenfalls die Straße überquerte, holte mich ein Rennradler ein. Wir hatten das übliche kurze Gespräch: Woher? Wohin? Usw. Er hatte allerdings noch einen Tipp parat:
„Wenn du gleich durch Brohl kommst, kommst du auch an der Mineralwasserfabrik vorbei. Da mußt du in das Büro gehen und bekommst eine Flasche Wasser gratis!“
Und noch einen Tipp hatte er:
„Wenn du nach Altenahr kommst, mußt du die Ahrschleife fahren!“
„Meines Wissens ist das ein Wanderweg. Kann ich den mit Gepäck fahren?“
„Ja, das geht. Ich bin da schon mit dem Rennrad gefahren.“
Die Idee, die Ahrschleife durch das
Langfigtal zu fahren, hatte ich schon bei meiner Vorplanung. Jetzt hatte ich die Gewißheit, daß das geht.
Tatsächlich kam ich kurz nach diesem Gespräch bei ‚Brohler Mineral- und Heilbrunnen’ vorbei. Am Verwaltungsgebäude stand der Hinweis: ‚Radfahrer und Wanderer bekommen ein Erfrischungsgetränk gratis.‘ Ich ließ mir das nicht entgehen, und ich war nicht der einzige!
Bei Sinzig erreichte ich den Ahrradweg. Mehr oder weniger dicht an der Ahr führte der Weg flußaufwärts. In Bad Neuenahr gönnte ich mir einen Flammkuchen und fuhr dann weiter. Am Stadtor von Ahrweiler machte ich einen kurzen Fotostopp, besuchte die Stadt aber nicht.
Langsam wird das Tal enger. Meist fährt man mit dem Rad neben der
Eisenbahnlinie. Hinter Resch verschwinden dann Eisenbahn und Radweg jeweils in einem eigenen Tunnel.
Kurz vor Altenahr kommt man nochmals durch einen kurzen Tunnel. Was ich erst abends bei meiner Planung für den nächsten Tag realisiert habe, war die Tatsache, daß dieser Tunnel die berühmte Ahrschleife bei Altenahr abkürzt, ohne daß man irgend was von der Schlucht sieht. Die Fahrt durch das Langfigtal wollte ich am nächsten Tag nachholen!
Hinter dem Tunnel überquerte ich die
Ahr und war in Altenahr und damit praktisch an meinem vorgeplanten Campingplatz.
Zu Fuß spazierte ich abends noch in die Stadt. Alles machte einen verfallenen und verwahrlosten Eindruck. Es gab einige Restaurants, aber keines machte auf mich einen einladenden Eindruck. Gegessen habe ich danach auf dem Imbiß auf dem Campingplatz.
Der noch befahrene Teil der Eisenbahnstrecke endet übrigens in Altenahr und zeigt in der Nähe vom Campingplatz diese wunderbare verwilderte Ansicht.
Vor dem Einschlafen überlegte ich das weitere Vorgehen. Das Langfigtal stand noch auf meinem Programm. Dazu mußte ich allerdings wieder einige Kilometer zurück fahren. Die Reisestrecke der nächsten Tage kam ebenfalls auf dem Prüfstand. Ich hatte bisher die gewollte Strecke gefahren, aber nicht in den kalkulierten Tagesetappen und in der gedachten Zeit. Ich war schneller. Einen Pausentag hatte ich bisher nicht benötigt und brauchte den auch jetzt nicht.
Mein nächstes Wunschziel ist Blankenheim mit der Ahrquelle. Dort gibt es aber keine geeignete Campingmöglichkeit. Es boten sich zwei Alternativen: entweder eine Bummeletappe bis Ahrdorf und dann einen 100km-Ritt über die Berge zum Rursee oder einen Umweg fahren. Zeit hatte ich noch genug! Ich entschied mich für eine etwas längere Fahrt durch die Eifel und legte Kronenburg als nächstes Etappenziel fest.
Tag 8: Donnerstag, 18.8.2016
Start: Camping Altenahr
Ziel: Campingpark Kronenburger See, Kronenburg
Strecke: ca. 76 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=dgkvajejlekjvzvg
Um 8 Uhr war ich unterwegs, zurück nach Altenahr. Wieder zeigte sich, daß die Stadt auf dem absteigenden Ast ist: kein offener Bäcker oder ähnliches zu sehen. Ich fuhr auf der Hauptstraße und nicht auf dem Ahrtalweg. Von hier aus konnte man die Ahrschleife, die hier Langfigtal heißt, erreichen.
Nach ca. 1 km hörte der aphaltierte Teil der Straße auf (Zufahrt zur Jugendherberge) und ich war auf einem unbefestigten Wanderweg. Aber nur 100m, dann stand ich vor einer Absperrung mit einem Schild:
‚Hochwasserschäden! Lebensgefahr! Betreten verboten.‘Notgedrungen kehrte ich um. Ich fand es sehr schade, daß ich den berühmtesten Teil des Ahrtales nicht erkunden durfte! Das Juni-Hochwasser hatte mich zum zweiten mal erwischt!
Also zurück und irgendwo ein Frühstück suchen. Zusätzlich war mein Haarshampoo alle und ich brauchte auch noch einen Supermarkt. In Pützfeld fand ich beides. Da ich zuerst einkaufen war, verpaßte ich in der Bäckerei das ‚Frühaufsteherfrühstück für 1,99€‘ um wenige Minuten. Um mich nicht zu ärgern, habe ich nicht gefragt, was ich dafür bekommen hätte!
Bei Müsch gab es eine Raststelle, ‚Boxenstopp‘ genannt. Das besondere daran war eine Steinesammlung der verschiedenen Gesteinsarten in der Eifel und anderswo. Zudem informierte ein Schild darüber, daß auf diesem ehemaligen Bahndamm bei Kriegsende ein Lebensmitteltransportzug der Wehrmacht liegen geblieben war. Als die deutschen Wachsoldaten schließlich vor den anrückenden Amerikanern flüchteten, hatte die einheimische Bevölkerung Gelegenheit, den Zug zu plündern und ihre kargen Lebensmittelvorräte wieder aufzufüllen.
Der Ahrtalweg führt schon seit Ahrweiler ständig bergauf, aber meist mit weniger als 1%. Die Steigung ist kaum zu merken (viel weniger als der Vennbahnweg von Aachen ins Hohe Venn). Vor Blankenheim befürchtete ich ein steiles Stück, denn schließlich liegt der Ort auf über 550m Seehöhe, aber auch hier war die maximale Steigung etwa 3% - also alles erträglich!
Als erstes suchte ich in Blankenheim die Ahrquelle. Schnell stellte ich fest, daß der
Schwanenweiher nicht die Quelle ist. Ich mußte fragen, bevor ich sie in diesem Innenhof fand. Die Ahr entspringt hinter den zwei vergitterten Öffnungen.
Nach der Quellenbesichtigung suchte und fand ich ein Bistro für meine Mittagspause. Reibekuchen standen auf der Speisekarte und die bestellte ich dann auch.
„Das wird jetzt schwierig. Das dauert mindestens eine Stunde!“
„So lange will ich nicht warten. Wie kommt das denn?“
„Der Tisch da drüben und der dort hinten hat auch schon Reibekuchen bestellt und wir machen die frisch. Diese Leute muß ich zuerst bedienen.“
„Und was kann ich schnell bekommen?“
„Alles, wozu die Küche nicht gebraucht wird, z.B. Kuchen.“
Und so kam es, daß ich statt Reibekuchen Apfelkuchen aß!
Als ich mit dem Essen fertig war, zog der Himmel zu und pünktlich zur Abfahrt fing es an zu regnen. Durch strömenden Regen machte ich mich auf den Weg nach Kronenburg.
Hinter
Schmidtheim kam ich an eine Weggabelung. Da ich ohne vorgeplanten Track ‚frei Schnauze‘ fuhr und beide Wege nach Kronenburg führten, wußte ich nicht, welcher Weg weniger Höhenmeter hat.
Während ich noch überlegte, hielt eine Frau mit Carbonrenner und leichtem Gepäck neben mir.
„Kann ich helfen?“
„Ja, ich habe keine Ahnung, wie es hier weitergeht.“
Sie stellte fest, daß wir fast bis Kronenburg denselben Weg hatten. Sie wohnte in Bleialf und hatte ‚mal eben‘ Freunde in Düsseldorf besucht, und jetzt war sie auf dem Rückweg. Sie führte mich bis kurz vor Kronenburg und legte dabei ein flottes Tempo vor. Ich glaube aber, daß sie für mich extra langsam gefahren ist.
Auf dem Camping Kronenburger See zeltete schon ein anderer Radfahrer, der hier Badedurlaub machen wollte. Dummerweise war wegen Bauarbeiten das Wasser vom See abgelasssen.
Vom Platzwart bekam ich einen elektronischen Schlüssel für Tor und warme Dusche, für den ich auch Pfand zu hinterlegen hatte. Im Voraus bezahlen konnte ich nicht, denn dieser Schlüssel müsse am nächsten Tag abgerechnet werden. Das ginge aber erst ab 9.00Uhr, weil er vorher aus Krankeitsgründen nicht in der Rezeption sein könne!
Tag 9: Freitag, 19.8.2016
Start: Campingpark Kronenburger See, Kronenburg
Ziel: Campingplatz Gut Habersauel, Heimbach
Strecke: ca. 69 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=lvhaaknhbkoeuglm
Pünktlich um 9.00Uhr stand ich abfahrbereit an der Rezeption. Der Platzwart mußte noch seinen Rechner einschalten, um meinen Chip abrechnen zu können. Ich zahlte 10€ für den Platz und 39Cent für das warme Wasser!
Der Rurstausee war mein heutiges Tagesziel. Der Weg zur Rur führte über die höchsten Höhen meiner Eifelrundreise mit der Wasserscheide zwischen Rhein und Maas. Von dem Moment ab, als ich das Kylltal bei Frauenkron verließ, ging es bergauf. Laut meiner Karte war der Weg über Berk aber nicht ganz so steil wie die kürzeste Verbindung durch den Udenbrehter Wald. Der zweite Vorteil: ich blieb bergan ständig auf asphaltierten Straßen. Der Autoverkehr war zu vernachlässigen. In Berk fand ich auch eine Bäckerei, aber es gab weder Kaffee noch belegte Brötchen. Ich erstand hier lediglich eine Brezel.
Da das Frühstück etwas ungenügend war, suchte ich während der ganzen weiteren Fahrt nach einer Möglichkeit, meinen Magen zu befriedigen. Es war schon 11.30Uhr, als ich bei der Oberprether Mühle einen Imbiß entdeckte, der gerade seine Verkaufstheke öffnete. Bratwurst oder ähnlich deftiges gab es noch nicht, aber sehr preiswerten Kaffee konnte ich erwerben. Vom gestrigen Regen war nichts mehr zu sehen und ich konnte die Mittagspause bei schönen sonnigen Wetter genießen.
Bei der Weiterfahrt stutzte ich plötzlich. Schilder wiesen mich darauf hin: ich war in Oberhausen (aber noch nicht zu Hause).
Wieder einmal hatte ich ein Oberhausen entdeckt, von dessen Existenz ich bisher keine Ahnung hatte.
Ab Gemünd folgte ich der Urft und hatte bald den Urftstausee erreicht.
An einigen Stellen kann man hier einen Blick aus der Ferne auf die
Burg Vogelsang werfen. An der Staumauer des Urftsees gibt es ein Ausflugslokal. Bei immer noch schönen Wetter genoß ich hier meine bevorzugte Kombination ‚Weizenbier mit Kuchen‘.
Der Weg entlang der Urft und dem anschließenden Rurstausee ist zwar geschottert, aber gut ausgebaut.
Das war auch nötig, denn noch bevor ich das
Ende des Sees mit der Staumauer erreichte, regnete es wieder!
Erst in Heimbach gelangte ich auf eine asphaltierte Straße. Trotz des Regens drehte ich im Ort eine Besichtigungsschleife, vor allem, um die Möglichkeiten für ein Abendessen zu erkunden. Es stellte sich jedoch heraus, daß der Campingplatz ebenfalls ein Restaurant hatte. Es war der größte Campingplatz, den ich bisher besucht hatte. Von der Rezeption bis zum Standplatz meines Zeltes war es ungefähr 1km. Die Gaststätte war vorteilhafterweise nur etwa 100m entfernt!
Tag 10: Samstag, 20.8.2016
Start: Campingplatz Gut Habersauel, Heimbach
Ziel: Oberhausen
Strecke: ca. 126 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=dcgwmjwyccnhmflx
Als ich morgens aufstand, sah es nicht so aus, als ob es ein schöner Tag würde. Ich beschloß also, heute nach Hause zu fahren. Für diesen Fall hatte ich mir schon vor der Reise eine kürzest mögliche Strecke berechnen lassen und dazu mehrere Alternativen.
Die Route folgte der Rur und schon bald wollte sie mich auf zweifelhaften Wegen über die Hügel führen. Diesem Vorschlag folgte ich nicht, sondern blieb erst mal auf der Landstraße.
Im nächsten Ort Abenden erhoffte ich mir eine Bäckerei und bog von der Straße ab in die Ortsmitte. Der Versuch war erfolgreich, ich wurde mit einem ‚Verwöhnfrühstück‘ für 8€ belohnt.
Anschließend blieb mir jedoch nichts anderes übrig, als die Straße zu verlassen und die Hügelkette zu überwinden. Der Lohn für die Mühe war die wunderbare Aussicht – und sonniges Wetter!
Ich folgte einer meiner Alternativrouten, jedoch nicht lange. Als ich diesem Wiesenpfad folgen sollte, verweigerte ich dem Navi den Gehorsam und suchte mir eigene Wege.
Das ging aber auch nicht lange gut. Plötzlich hatte ich eine Baustelle zu durchqueren.
Die richtige Gemeinheit erlebte ich aber erst hinterher. Als ich die Baustelle überwunden hatte, stellte ich fest, daß ich falsch war. Eigentlich müßte ich jetzt durch dieselbe Baustelle wieder zurück. Das habe ich dann nicht gemacht, ich fuhr lieber einen Umweg.
Kurz vor Bergheim habe ich mich ein weiteres mal verfahren, es aber recht schnell bemerkt und so waren es nur wenige 100m mehr.
Hinter Bergheim stand ich am Ufer der Erft an der Beschilderung ‚Erftradweg‘. Da ich pfadfinderisch heute offensichtlich nicht gut drauf war, überlegte ich, der Erft bis Neuss zu folgen. Mir war klar, daß dieser Weg allen Schleifen der Erft folgt und den Heimweg deutlich verlängert. Der Vorteil wäre aber, daß er keine navigatorischen Fähigkeiten verlangt. Gleichzeitig standen wieder schwarze Wolken am Himmel. Diese überzeugten mich, weiterhin den kürzeren Weg über die Landstraßen zu nehmen.
Neuss durchquerte ich dann auf direktem Weg durch die
Innenstadt. Die schwarzen Wolken hatten sich verzogen und somit war klar: mein Weg führt jetzt nach Kaiserswerth zu meiner Lieblingseisdiele. Soviel Zeit muß sein!
Nach dem Eis fuhr ich wie schon oft auf bekannten Wegen nach Hause. Dabei kam ich auch an
Burg Angermund vorbei.
Die Burg war lange nicht genutzt worden und dem Verfall preisgegeben. Um dem entgegen zu wirken, hat man sie restauriert und in Eigentumswohnungen aufgeteilt.
Fazit:Obwohl ich meine mögliche Reisezeit nicht ausgeschöpft hatte, war es eine schöne erlebnisreiche Radtour. Der gelegentliche Regen hat die Freude nicht verdorben!
Der Knackgeist übrigens auch nicht. Er hatte sich im Tretlager versteckt. Das Lager ist inzwischen ausgetauscht und der Knackgeist wohnt weiter in seinem alten Lager, jetzt aber in der Mülltonne.
Falls jemandem aufgefallen ist, daß ich nichts über ‚Suche nach Strom für Akkus und Handy‘ geschrieben habe, so kann ich hierzu folgendes sagen. Die Powerbank war nach der letzten Reise im
Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge (Reiseberichte) defekt. Der Minimallader ist für die benötigten Strommengen unzureichend. Ich habe ihn zur Seite gelegt und mir für diese Fahrt eine Lademöglichkeit mittels eines 4-fach-Batteriehalters gebastelt. Damit konnte ich mein Handy und das Kindle versorgen. Die Gesamtspannung sinkt unter Last am Handy bald unter die erforderlichen 5V und beendet dann den Ladevorgang. Die Batterien können anschließend im Garmin-Oregon bis zum endgültigen Aus weiter verwendet werden. Da ich mein Smartphone im Wesentlichen nur zum Telefonieren nutze, hatte ich immer ausreichend Strom! Für die Kamera hatte ich mehrere Ersatzakkus mit. Für die Zukunft besitze ich jetzt eine Kamera, die ebenfalls mit USB-Laderät bzw. 5V-Batteriestromquelle geladen werden kann. Die nächste Reise kann kommen!
Ich hoffe, der Bericht hat Euch gefallen!
Gerhard
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Wie es begann: Bergisches Land - Sauerland - Münsterland (Reiseberichte)Und hier beginnt die nächste Tour: Flamingos im Münsterland (Reiseberichte)