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#1239609 - 10/08/16 06:08 PM Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa
Laiseka
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Hallo,
habt ihr für mich Empfehlungen, Tipps etc. für folgende grob geplante Route:

Czernowitz - rum. Bukowina - Chisinau - Tiraspol - Odessa

Insgesamt sollte die Strecke rd. 600km lang sein, v.a. abseits von großen Straßen führen und einige sowohl kulturelle/historische als auch landschaftliche Highlights bieten. Fürs erste habe ich dabei an folgendes gedacht:

>>Czernowitz - rum. Bukowina (Campulung Moldovenesc/Suceava/Targu Neamt/??): Wo gibt es denn da schöne Gegenden, was lohnt sich auf jeden Fall?

>>Rum. Bukowina - Chisinau - Tiraspol - Odessa: landschaftliche und kulturelle Highlights halten sich da, soweit ich gesehen habe eher in Grenzen?

Vielen Dank!
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#1239776 - 10/09/16 05:35 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
kawa9999
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Hi Laiseka,
wir sind einen tick östlicher dieses Jahr gefahren.
Von Borsa, über Prislop Pass, nach Iacobeni, Vatra Dornei, und dann runter über Brosteni nach Bicaz.
Prislop fand ich sehr schon, trotz Regen. Die Strecke zwischen Mestecanis, und Vatra Dornei, war sehr verkehrsreich, viel länger wäre ich da nicht gerne gefahren. Dafür ist die 17B nach Vatra Dornei fast verkehrsfrei und sehr schön direkt neben den Fluss.
Generell, sehr viel Natur, nette Leute, gutes Essen und auf jeden Fall empfehlenswert.
VG
manuel
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#1239909 - 10/10/16 11:19 AM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
extraherb
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Hallo,

fast genau diese Strecke bin ich vor fast 30 Jahren gefahren, noch zu Zeiten der Sowietunion und Ceausescu. Aber das nutzt dir jetzt natürlich nicht viel schmunzel
Ich muss mal suchen, ob ich die alten Dias noch finde und einscannen kann, dann würde ich direkt noch einen Reisebericht machen. Von der Bukowina sind mir die Klöster in Erinnerung mit ihren Ikonenmalereien. Und das Getreide, das auf die Straße gekippt wurde damit die Autos drüber fahren (Ersatz für das Dreschen).

2014 war ich u.a. auch in der Ukraine und Rumänien. Ich verweise mal auf meinen Bericht . Was da über die Ukraine geschrieben steht, insbesondere zu den Straßen- und Verkehrsbedingungen gilt sicher auch für euch. Den Großraum Odessa würde ich meiden, evtl. kann man einen Zug nehmen um in die Stadt zu gelangen.

Die E58 (dort als E576 bezeichnet) in Rumänien ist neu gemacht und damit für Radfahrer kaum noch benutzbar (massiver Schwerlastverkehr)

Im Übrigen würde ich mich freuen, wenn ihr über eure Reise ausführlich berichtet, denn in diese Ecke würde ich auch gern noch einmal fahren, bevor die letzte Bastion des Kommunismus ganz verschwunden ist.

Gruß, Uwe
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Off-topic #1240152 - 10/11/16 11:38 AM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: kawa9999]
Laiseka
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In Antwort auf: kawa9999
Hi Laiseka,
wir sind einen tick östlicher dieses Jahr gefahren.
Von Borsa, über Prislop Pass, nach Iacobeni, Vatra Dornei, und dann runter über Brosteni nach Bicaz.
Prislop fand ich sehr schon, trotz Regen. Die Strecke zwischen Mestecanis, und Vatra Dornei, war sehr verkehrsreich, viel länger wäre ich da nicht gerne gefahren. Dafür ist die 17B nach Vatra Dornei fast verkehrsfrei und sehr schön direkt neben den Fluss.
Generell, sehr viel Natur, nette Leute, gutes Essen und auf jeden Fall empfehlenswert.
VG
manuel


Vielen Dank für deinen Tipp. Allerdings seid ihr westlicher gefahren; wir würden gerne östlicher fahren.
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#1240155 - 10/11/16 11:39 AM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: extraherb]
Laiseka
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In Antwort auf: extraherb
Hallo,

fast genau diese Strecke bin ich vor fast 30 Jahren gefahren, noch zu Zeiten der Sowietunion und Ceausescu. Aber das nutzt dir jetzt natürlich nicht viel schmunzel
Ich muss mal suchen, ob ich die alten Dias noch finde und einscannen kann, dann würde ich direkt noch einen Reisebericht machen. Von der Bukowina sind mir die Klöster in Erinnerung mit ihren Ikonenmalereien. Und das Getreide, das auf die Straße gekippt wurde damit die Autos drüber fahren (Ersatz für das Dreschen).

2014 war ich u.a. auch in der Ukraine und Rumänien. Ich verweise mal auf meinen Bericht . Was da über die Ukraine geschrieben steht, insbesondere zu den Straßen- und Verkehrsbedingungen gilt sicher auch für euch. Den Großraum Odessa würde ich meiden, evtl. kann man einen Zug nehmen um in die Stadt zu gelangen.

Die E58 (dort als E576 bezeichnet) in Rumänien ist neu gemacht und damit für Radfahrer kaum noch benutzbar (massiver Schwerlastverkehr)

Im Übrigen würde ich mich freuen, wenn ihr über eure Reise ausführlich berichtet, denn in diese Ecke würde ich auch gern noch einmal fahren, bevor die letzte Bastion des Kommunismus ganz verschwunden ist.

Gruß, Uwe


Vielen Dank. Kannst du die Strecke von vor 30 Jahren vielleicht etwas genauer beschreiben (v.a. die Route)?
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Off-topic #1240203 - 10/11/16 02:58 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
kawa9999
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Stimmt, sorry ich meinte ja westlicher....
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#1240227 - 10/11/16 04:53 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
extraherb
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Das wird euch wenig helfen. Die Straßen- und Verkehrsverhältnisse haben sich gegenüber damals grundlegend gewandelt. Sind uns damals auf den Hauptverkehrsstraßen noch hauptsächlich Pferdefuhrwerke und ab und zu ein Laster entgegen gekommen, so sind diese heute für Radfahrer kaum mehr benutzbar.

Wir sind bis Kosice mit dem Zug gefahren und in Ushgorod in die damalige Sowietunion eingereist, dann direkt die Hauptstraße nach Sighetu Ma., dann den Bogen über Kolomija und Czernovitz weiter auf der Hauptstraße nach Chisinau und Odessa. Das kann man heute nicht mehr fahren. Ihr müsst euch kleinere Straßen suchen. Ushgorod ist für Fahrräder gar nicht mehr zugelassen, glaube ich.

Zurück sind wir wieder bis Chisisnau mit dem Zug gefahren und dann über Iasi nach Rumänien. Das war damals der einzige Grenzübergang weit und breit. Über Kreuzburg Niklasmarkt, Cluj und Oradea nach Budapest und von dort mit dem Zug zurück.

Die Strecken durchs Gebirge waren damals das Beste aber natürlich war für uns alles interessant. In Rumänien hatten wir echt Probleme, genug zu essen zu bekommen. Das war damals rationiert (Marken). Heute ist das natürlich keine Frage mehr.

Ich fürchte, ihr werdet um eine gründliche Recherche nicht herumkommen, welche Straßen ihr nutzen könnt. Dazu kommt, dass man nach Moldawien nur über bestimmte Grenzübergänge einreisen darf. Und in Richtung Osten kommt dann noch Transnistrien, die auch wieder eigen Stempel stempeln wollen. Da ist es leider mit der innereuropäischen Grenzenlosigkeit nicht mehr weit her. Auch ohne Flüchtlinge.

Gruß, Uwe
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#1240246 - 10/11/16 05:43 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: extraherb]
Fricka
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Wir sind vor zwei Jahren von Galati aus in die Ukraine eingereist. Und von Südwesten aus Richtung Odessa. Die Straßen ohne M davor, waren nur mäßig befahren. Die mit M durchaus auch für Fahrräder zugelassen aber sehr verkehrsreich und gerne völlig ohne Seitenstreifen - also eher lebensgefährlich. Die anderen bestanden vielfach aus verkanteten durchlöcherten Betonplatten oder zumindest Schlagloch an Schlagloch. Von einer Größe, dass sie sogar von den LKWs umfahren wurden. Gerne auch unbefestigt. Oder irgendwo im Sumpf endend.

In den Dörfern gab es die üblichen Dorfläden wie auch in Rumänien. Die Versorgung war also kein Problem. Die Leute waren nett. Auch die Autofahrer. Solange sie konnten, waren sie sehr rücksichtsvoll. Auf den Hauptverkehrsstraßen war dafür schlicht kein Raum.

Insofern sind wir samt Rädern irgendwann in einen Bus gestiegen, um ins Zentrum von Odessa zu fahren. Den richtigen Bus (groß genug) für uns zu finden, half uns eine freundliche Stationsvorsteherin, die dann auch die Tickets für uns erwarb und uns dem betreffenden, erst nicht besonders begeisterten Busfahrer aufdrängte. Ältere Leute sprachen oft Deutsch. Viele Jüngere Englisch, so dass unsere fehlenden Russisch-Kenntnisse nicht weiter hinderlich waren.

Odessa ist eine wunderschöne Stadt. Es gab allerdings selten mal keinen Stromausfall. Was bedeutet, dass dann auch weder Bankautomaten noch Ampeln funktionierten. Unser Resümee war eigentlich, dass man die Ukraine besser per Flugzeug besucht und sich dort mit den üppig vorhandenen öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt.

Und im Moment würde ich da eher gar nicht hinfahren.

Die Radreisekollegen, die wir in Odessa trafen, die über Transnistrien gekommen waren, wollten das mit Sicherheit kein zweites mal tun.

Edited by Fricka (10/11/16 05:45 PM)
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Off-topic #1240250 - 10/11/16 06:03 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: extraherb]
natash
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In Antwort auf: extraherb
Hallo,

fast genau diese Strecke bin ich vor fast 30 Jahren gefahren, noch zu Zeiten der Sowietunion und Ceausescu. Aber das nutzt dir jetzt natürlich nicht viel schmunzel
Ich muss mal suchen, ob ich die alten Dias noch finde und einscannen kann, dann würde ich direkt noch einen Reisebericht machen.


dafür

ich war vor 15 Jahren in der Ecke (allerdings mehr von Rumänien kommend und von der Ukraine nach Polen weiterfahrend, also nix Odessa). Aber auch in den letzten 15 Jahren wird sich da einiges getan haben. Ganz interessant sind die erwähnten bemalten Moldau-Klöster in der Bukowina. Z. B dieses. . Die muß man sich jetzt nicht unbedingt alle ansehen, außer man ist Kulturjunkie, aber der Besuch von einem oder zweien ist schon recht interessant.
Außerdem würde ich den Howerla besuchen, als ich da war, ging das leider wegen Überschwemmungen nicht. Da solls auch eine Hütte haben, in der man übernachten kann.
Von Trans Dnjestr habe ich nichts positives gehört, vor allem bei fortgeschrittenen Bürokratieschikanen und postsowjetischer Ruppigkeit ist man da scheints sehr groß, aber hin wollte ich trotzdem auch schon immer mal. Laß auf jedenfall hören, wies Dir da ergangen ist.
Gruß

nat
Gruß

Nat
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#1240503 - 10/12/16 07:10 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
Iksa
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Hallo,
war dieses Jahr in der Gegend:
Von Polen aus in die Ukraine, dann Ternopil, runter nach Moldawien: Balti, Chisinau, Tiraspol, wieder Ukraine zum Schwarzen Meer dann Sarata-also durch Bessarabien- wieder Moldawien: Comrat, Cahul, rüber nach Rumänien in den Norden zu den Moldauklöstern, dann nach Czernowitz und dann durch die ukraininsichen Karpaten nach Kosice.
Gibt halt auch viele gerade Strecken durch langgestreckte Felderlandschaften. Ternopil, Czernowitz, Chisinau absolut sehenswert, Tiraspol auch- aber ist dann auch nicht so spektakulär- für Geschichtsinteressierte ist natürlich Bessarabien spannend (dann kommt auch durch das frühere Straßburg, Paris und Leipzig). Dort ist aber leider auch total der Hund begraben.
Auf jeden Fall ukrainische Karpaten mitnehmen! Klöster Voronet und Moldovita sind natürlich auch Höhepunkte.
Die ukrainischen und moldawischen Straßen nerven dann allerdings auch irgendwann dermaßen. So wie die Straßen sind, so geht's dem Land.
Aber die Leute sind sehr gastfreundlich und sehr nett. Und leckeres Obst zu niedrigsten Preisen!
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#1240514 - 10/12/16 08:14 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Iksa]
Laiseka
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Hallo CLM,
super, vielen Dank für die Infos.
>>Wie lange hast du für diese Route gebraucht?
>>Wie hast du denn den Kfz-Verkehr in Moldawien und Transnistrien empfunden? Ich nehme an, dass es da nicht so viele Lkw gibt wie mittlerweile auf den rumänischen Straßen?
>>Wie lange seid ihr in Transnistrien gewesen?

Nach div. Recherche und deinem Ratschlag favorisiere ich derzeit diese Route .
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#1240706 - 10/13/16 07:55 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
Iksa
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Hallo,
-die Tour dauerte 22Tage (knapp 2700km)
-Verkehr in Moldawien: die Hauptroute Briceni-Balti-Chisinau (M14) teilweise, recht viel Verkehr, manchmal dann aber auch wieder sehr wenig los- Die großen Straßen sind aber alle sehr breit gebaut (mit Ausnahmen) und man hat rechts viel Platz.
Transnistrien war Tiraspol halt Stadtverkehr, aber dann außerhalb nicht viel los.
Wie auch in der Ukranie ist der Verkehr auf den Nebenstraßen sehr überschaubar- bzw. nichts los.
Transnistiren bin ich an einem Tag durchgefahren- Habe an dem Grenzposten "Transit" (in die Ukraine) angegeben und dann muss man auch innerhalb von (ich glaube) 10Stunden wieder raus sein (steht alles auf dem Migrationszettel)- man kann natürlich auch länger bleiben, aber dann mit entsprechender Registrierung.
Wegen des Verkehr ist ein Rückspiegel schon sehr empfehlenswert.
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#1240735 - 10/14/16 05:35 AM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
Stylist Robert
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Ich bin gerade diesen Sommer über Budapest, Debrecen, Oradea, Cluj-Napoca, Reen, Toplita, Niklasmarkt, Bicaz, Bacau, Husi, Hincesti, Cimislia, Causeni, Stefan Voda, Palanca, Majaky nach Odessa gefahren ( weiter nach Kherson, Lviv, Krakow ). Die Strecke über die Karpaten ist wirklich sehenswert aber es gibt dort schon heftige Steigungen. Cluj-Napoca und Odessa sind mir mit dem heftigen Verkehr eher unangenehm in Erinnerung geblieben.
Transnistrien und Tiraspol würde ich eher meiden. Die von mir etwas südlicher gewählte Route ist empfehlenswerter.
ein paar Foto-Erinnerungen von der Reise
Ein Fahrrad von der Stange? Soo kompromißbereit bin ich nun auch wieder nicht...
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#1240920 - 10/14/16 11:01 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Laiseka]
KKaiser
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Ich war dieses Jahr in der Region, allerdings von Galati nach Chisinau kommend, dann weiter über Tiraspol nach Odessa und weiter. Fand den rumänischen Verkehr am schlimmsten. Die meisten überholen akzeptabel, diejenigen die nicht akzeptabel überholten fahren dafür noch knapper vorbei als in MD oder UA. Dort ist aufgrund der Straßenverhältnisse das Fahren ohnehin sehr flexibel, nicht wundern wenn dir links und rechts der Straße Autos auf Feldwegen entgegenkommen. In Moldawien ist man die totale Attraktion, schon deshalb wird oft ein großzügiger Bogen gemacht. Odessa fand ich persönlich nicht so wild, aber das nimmt ja jeder anders wahr bzw. erwischt unterschiedliche Verkehrszeiten.

Transnistrien: ein Thema für sich. Wir waren fast 24h da und haben in Tiraspol übernachtet. Die oft im Internet zu findende Aussage, dass man 24h ohne Registrierung bekommt scheint nicht zu stimmen. Wir bekamen ursprünglich 10h. Unser Glück war, dass wir von Anfang an (zufällig) Leute um uns hatten, die uns halfen und teilweise Deutsch sprachen. Wir mussten uns dann nach der Einreise in Tiraspol registrieren lassen, und selbst die Einheimischen, die das Prozedere schon kannten, hatten einige Mühe das Formular richtig auszufüllen. Die Dienststelle findet man als Fremder gleich gar nicht. Solltest du einen längeren Aufenthalt planen, empfehle ich (je nach Budget) einfach die ~10€ "Servicegebühr" für das Ausfüllen der Registrierung an der Grenze zu zahlen, das spart einiges an Aufwand und Zeit. Abseits davon war es interessant, und die Menschen wie überall in der Region unglaublich freundlich und hilfsbereit, trotz Sprachbarriere. Landschaftlich allerdings eher unspektakulär.

EDIT sagt: Auch wir hatten "Transit" an der Grenze angegeben. Vielleicht klappts, wenn man tatsächlich "Tourist" sagt und dann auf 24h pocht, unkomplizierter.

Edited by KKaiser (10/14/16 11:03 PM)
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#1240938 - 10/15/16 06:55 AM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: KKaiser]
Fricka
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Die Radler, die wir in Odessa trafen, beschrieben ihren Transnistrien-Formalitäten so:

Die Moldawier winkten sie fröhlich raus. Da nach deren Überzeugung Moldawien da nicht aufhört, gab es keine Ausreiseformalitäten. Die Transnistrier winkten sie fröhlich rein. Natürlich mit kompletten Einreiseformalitäten. Sie kamen abends an. Man erklärte ihnen, es gäbe nur ein Hotel, in dem Ausländer übernachten dürften. Da müssten sie hin. No way. Dort nahm man jedem für die Übernachtung 250 Dollar ab. Das war praktisch ihre komplette Rest-Barschaft, da sie von Odessa aus mit dem Zug nach Hause wollten und die Tickets schon dabei hatten. Am nächsten Tag gab es komplizierte Ausreiseformalitäten. Der richtige Ärger ging dann an der ukrainischen Grenze, wo man Transnistrien für nicht existent hält, aber den Ausreisestempel aus Moldawien sehen wollte. Dort verbrachten sie einen kompletten Tag, bis man sie ziehen ließ.
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#1241035 - 10/15/16 03:58 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Fricka]
KKaiser
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Weisst du zufällig welchen Grenzübergang die genommen haben? Das klingt nach ner 180° anderen Erfahrung als wie wir sie hatten.

Das mit dem Hotel halte ich für absoluten Blödsinn, da wurde denen der Bär aufgebunden. Wir hatten übers Internet gebucht (da findet man erstaunlich viele Angebote) und haben in Tiraspol in einem privaten Apartement geschlafen. Haben auch andere Studenten getroffen, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit keine 250$-Übernachtung hätten leisten können.

Ausreise aus Transnistrien hat bei uns 20 Sekunden gedauert, einfach den abgestempelten Zettel der Registrierung durchs Wärterhäuschen gereicht. Genauso unkompliziert wars in die Ukraine, nach 2 Minuten waren wir durch die Grenze. Unser Übergang war bei Permovaisc.
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#1241044 - 10/15/16 04:23 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: KKaiser]
Fricka
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Die Sache ist zwei Jahre her. Da kann man das nicht wissen. Wir haben damals auch fast acht Stunden für die Einreise in die Ukraine von Rumänien aus gebraucht. Es wartete eine sehr lange Autoschlange und in der Zeit wurde niemand sonst abgefertigt.

Zudem glaube ich, dass das abhängig ist davon, auf wen man trifft. Was willst du machen, wenn man dich entschieden in so ein Hotel einweist und erklärt, jedes andere sei verboten? Schwierig.

Zur Ausreise aus der Ukraine haben wir nicht einmal eine Zigarettenlänge (unserer Mitfahrer im Bus) gebraucht. Vorher ging aber auch ein Hut rum, in dem das passende Bestechungsgeld gesammelt wurde. Busfahrer und Mitreisende hatte uns erklärt, die Ausreise dauere 5 Minuten bis acht Stunden. Je nach Zöllner und eingereichter Summe.
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#1241052 - 10/15/16 04:52 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Fricka]
KKaiser
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Autoschlangen an Grenzen werden von mir immer umfahren, teilweise haben uns dieses Jahr sogar die Grenzer und die Wartenden vorgewunken wenn wir uns nicht getraut haben. Ich glaube ich hatte bisher einfach Glück, ich habe (per Rad) noch nie länger als 15 Minuten an einer Grenze zugebracht und auch noch nie Schmiergeld zahlen müssen.

Zu der Situation mit dem Hotel will ich garnichts bewerten, ich denke auch dass das A und O ist wem man gegenüber steht, und dass da seltsame Situationen entstehen können aus denen man kaum rauskommt ist klar.

Wollte nur eventuelle Nachreisende beruhigen, dass es auch glimpflicher abgehen kann als bei dem von dir geschriebenen Fall zwinker
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#1241057 - 10/15/16 05:14 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: KKaiser]
Toxxi
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In Antwort auf: KKaiser
Autoschlangen an Grenzen werden von mir immer umfahren, teilweise haben uns dieses Jahr sogar die Grenzer und die Wartenden vorgewunken wenn wir uns nicht getraut haben.

Das ist auch meine Erfahrung an diversen Grenzen (Polen/Ukraine, Ukraine/Rumänien, Serbien/Rumänien, Albanien/Montenegro, Chile/Argentinien). Meistens war es ohnehin brütend heiß, so dass ich allein schon um etwas Schatten zu finden nach vorn gefahren bin. Einmal haben mich die Grenzer dann gleich nach vorn gewunken, einmal hat sich eine energische ältere Dame meiner angenommen und irgendwas laut auf Rumänisch gesagt, so dass alle anderen plötzlich brav Platz machten. schmunzel In aller Regel also unkompliziert.

Lediglich an der Grenze Kroaioen/Bosnien-Herzegorina durften wir hingegen schön lange warten. Aber auch da sind wir vorbeigefahren. Es ging steil bergauf, und die Sonne knallte wie blöde. Da hätten wir uns nie in die Schlage gestellt.

Gruß
Thoralf

Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1241069 - 10/15/16 05:39 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Toxxi]
Fricka
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Vordrängeln würden wir uns nicht. Wir haben uns immer brav hinten angestellt. Wurden aber durchwegs nach vorn gewunken. Die acht Stunden verbrachten wir dann im Abfertigungsgebäude. Und in dieser Zeit wurde niemand aus der langen Autoschlange abgefertigt. Auch auf der Strecke nach Reni, wo wir in der Ukraine zum erstenmal übernachteten kam niemand von hinten. Da es keine Abzweige gab, wurde also auch in dieser Zeit niemand abgefertigt. Bei der Ausreise erklärten unsere Busgenossen, acht Stunden für die Abfertigung seien ohne Geldzahlung normal.

Wahrscheinlich ist das sehr unterschiedlich.

Oder es hat sich in den letzten zwei Jahren was geändert.
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Off-topic #1241132 - 10/15/16 09:15 PM Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Toxxi]
Falk
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Zitat:
Lediglich an der Grenze Kroaioen/Bosnien-Herzegorina durften wir hingegen schön lange warten. Aber auch da sind wir vorbeigefahren.

Insbesondere Kroatische Grenzer und Zöllner habe ich da schon ganz anders erlebt. Hinten anstellen und Dienst nach Vorschrift. Am konsequentesten stursten waren sie bei der Einreise von Herceg Novi (Crna Gora). Dass es die Aufgabe von Grenzern und Zöllnern ist, den internationalen Verkehr zu ermöglichen und nicht zu unterbinden, wissen in Südosteuropa die wenigsten Uniformträger.

Edited by Falk (10/15/16 09:16 PM)
Edit Reason: Streckenstriche
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Off-topic #1241141 - 10/15/16 09:31 PM Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Falk]
Friedrich
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In Antwort auf: Falk
Dass es die Aufgabe von Grenzern und Zöllnern ist, den internationalen Verkehr zu ermöglichen und nicht zu unterbinden, wissen in Südosteuropa die wenigsten Uniformträger.

Bakshish heißt das Zauberwort - dann läuft alles wie geschmiert grins
Fritz
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Off-topic #1241153 - 10/15/16 10:28 PM Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Friedrich]
Falk
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Dagegen spricht mein in solchen Fällen ausgesprochen hartnäckiger Brieftaschenkrampf.
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Off-topic #1241180 - 10/16/16 06:53 AM Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Falk]
Fricka
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Ja stimmt. Bei der Ausreise aus Ungarn versammelte sich die komplette Mannschaft, um uns gute Fahrt zu wünschen und unsere Räder zu bestaunen. Von Abfertigung war da nicht die Rede.

Dann kamen die Kroaten auf uns zu......meine Herren.
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Off-topic #1241181 - 10/16/16 06:54 AM Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Friedrich]
Fricka
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Ich finde es schwierig, Beamte zu bestechen. Erst einmal finde ich das nicht in Ordnung. Und gar im Ausland, kennt man doch die Möglichkeiten und Tarife nicht. Das kann auch durchaus ins Auge gehen.
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Off-topic #1241190 - 10/16/16 07:36 AM Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Fricka]
Friedrich
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Wenn das Zahlen von Bakshish ein Nationalsport ist (neben vielen anderen) sind moralische Bedenken unnötiger Ballast. Noch ticken in Balkanistan die Uhren anders (leider).
Fritz
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#1241204 - 10/16/16 08:23 AM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Fricka]
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In Antwort auf: Fricka
Vordrängeln würden wir uns nicht. Wir haben uns immer brav hinten angestellt.

Ich sehe das eigentlich nicht als vordrängeln an, wenn ich an der Autoschlange vorbeifahre (oder -schiebe, wenn es zu eng ist). Als Fußgänger würde man sich ja auch nicht in die Autoschlange stellen, oder? verwirrt Ich nehme für mich frecherweise das Recht in Anspruch, an der Autoschlange vorbei zum Fußgängerschalter zu fahren, und das Rad dort hindurch zu schieben. Wenn es keinen Fußgängerschalter gibt - gut, ich bin dann auch bereit zu warten.

An einer wartenden Fußgängerschlange würde ich mich nicht vorbeidrängeln, sondern brav anstellen. Das habe ich einmal gemacht - und wurde wie oben beschrieben von der älteren Dame energisch nach vorn geschoben. schmunzel

Gruß
Thoralf
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Off-topic #1241205 - 10/16/16 08:25 AM Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Falk]
Toxxi
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In Antwort auf: Falk
[zitatAm konsequentesten stursten waren sie bei der Einreise von Herceg Novi (Crna Gora).

An welchem Grenzübergang? Jadranska magistrala, oder der kleine bei Njivice direkt an der Bucht? Letzterer war 2015 total unkompliziert. Ich musste nicht mal vom Rad absteigen, und die Grenzer haben sich nicht mal aus dem Sessel erhoben. schmunzel

Ich wurde lediglich gefragt, warum ich bei dem sonnigen Wetter und nach so vielen Tagen auf dem Rad immer noch so hele Haut habe... grins
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Off-topic #1241233 - 10/16/16 10:42 AM Re: Czernowitz–RO–Moldawien–Odessa [Re: Friedrich]
extraherb
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Das Zahlen von Bakschisch bei der Grenzabfertigung kenne ich nur aus den Zeiten Ceausescus. Allerdings hat man das da auch nicht von uns Radfahrern erwartet sondern vor allem von den "Wessis". Da aber mit Nachdruck!

Auf die Idee, mich an das Ende einer Autoschlange anzustellen, bin ich allerdings auch noch nicht gekommen. Der Gedanke erscheint mir geradezu grotesk. Normalerweise fahr ich bis etwa 5-10m vor die "Abfertigung" steige ab und blicke "hilfesuchend" das Personal an. In der Regel werde ich dann spätestens nach dem gerade abzufertigenden Auto bedient. In der postkommunistischen Zeit habe ich nie länger als 5 min an einem Grenzübergang verbracht.

In den Zeiten der russischen Besatzung war das allerdings anders. Da war das Überschreiten der Staatsgrenze ein Akt der gebührend gewürdigt und vor allem begründet werden musste. Noch dazu wenn dies auf eine so aufmüpfige Art und Weise, wie mit einem Fahrrad getan wurde. Das war eigentlich nicht vorgesehen und hat die Grenzer jedesmal vor nahezu unüberwindbare Herausforderungen gestellt.

Den längsten Aufenthalt hatten wir, als wir 1987 in Ushgorod in die damalige Sowietunion eingereist sind. Da haben sie uns auf slowakischer Seite mehr als eine Stunde warten lassen, weil die Passage der Grenze mit dem Rad nicht vorgesehen und nirgendwo geregelt war. Die Russen (bzw. Ukrainer) auf der anderen Seite haben uns dagegen mit Applaus uns anfeuernden Rufen ("Hey, sportsmennie") begrüßt.

Noch immer empfinde ich bei der Passage der inzwischen verweisten Abfertigungsstellen im Schengenraum ein komisches Gefühl. Und wenn ich sehe, dass es Leute gibt, die die Grenzkontrollen wieder einführen wollen, wird mir übel.

Gruß, Uwe
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#1241271 - 10/16/16 01:37 PM Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa [Re: Toxxi]
Stylist Robert
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In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: KKaiser
Autoschlangen an Grenzen werden von mir immer umfahren, teilweise haben uns dieses Jahr sogar die Grenzer und die Wartenden vorgewunken wenn wir uns nicht getraut haben.

Das ist auch meine Erfahrung an diversen Grenzen (Polen/Ukraine, Ukraine/Rumänien, ...). Meistens war es ohnehin brütend heiß, so dass ich allein schon um etwas Schatten zu finden nach vorn gefahren bin. Einmal haben mich die Grenzer dann gleich nach vorn gewunken, ... In aller Regel also unkompliziert.

Unangenehm war für mich der Grenzübergang von der Ukraine nach Polen ( M11, Zhegyni - 28 ).
Ich wollte an die kurze Schlange bei den Autos heranfahren und wurde von dem Grenzsoldaten harsch auf den Fußgängerübergang verwiesen. Dort mußte ich mich auf einem langen Korridor über einige hundert Meter zwischen den Grenzzäunen durch ein chaotisches Gewusel von Fußgängern mit Sackkarren bepackt mit Waschmaschinen und Kühlschränken sowie einigen Fußgängern die zu zweit riesige Türkenkoffer trugen schiebend durchzwängen. Am Grenzgebäude dann die böse Überraschung mit engen Drängelgittern - unmöglich dort mit dem bepackten Rad in Schlangenlienien durchzukommen - zu schmal! wirr Also Rad abstellen, in der Schlange anstellen und als ich endlich an die Reihe kam mit meinem sehr kleinem russischen Wortschatz (die Ukrainer weigern sich strikt russisch zu verstehen...) auf das Dilemma hinweisen. Ich wurde dann zum Dienststellenleiter verwiesen, der mir dann nach ewiger Wartezeit gnädig eine "Audienz" gestattete. Der wollte mir zunächst nicht glauben und schaute sich dann doch noch auf mein drängen hin, daß ich an der Autospur abgewiesen wurde, meine Situation an und versuchte mit mir das Fahrrad durch das erste Drängelgitter um die Ecke hievend erkennen, daß es nicht funktioniert (Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer werden wohl nur schrammend durchkommen...). Also ging es durch den Ausgang des Gebäudes durch ein paar enge Gänge gemeinsam das Rad um die Kurven wuchten an den Schalter und die Abfertigung wurde zügig abgewickelt. Weiter zum Ausgang - die Tür ist zu schmal... Packtaschen abnehmen und einzeln nach draußen bringen und abstellen, dann das Rad seitlich gekippt so gerade eben schrammend durch die Tür gekommen, Packtaschen wieder anbringen und einen weiteren langen Korridor zwischen Grenzzäunen zur polnischen Seite schieben... Dort angekommen stehe ich vor einem hohen Drehkreuz! Ich mußte meine aufkommende Wut beherrschen und dem polnischen Grenzposten klarmachen, daß es dort nicht möglich war durchzugelangen. Es dauerte eine ganze Weile bis er Kollegen erreichte, die mit mir dann ein Stück zurückgingen und mich durch eine Eisenpforte auf Umweg zum Grenzgebäude eskortierten. Dort dann das Spielchen noch einmal - am Eingang eine Glasdrehtür... Daneben eine Tür mit einer Klingel und Rollstuhlsymbol. Nach dem Klingeln dauerte es eine halbe Ewigkeit bis der Personenstrom beim Zöllner abriß und dieser mir gnädig den Türöffner drückte. Paßkontrolle und nichts zu verzollen - also nur Packrolle öffnen, in der er nur Schlafsack, Isomatte, Schuhe und Wasserblase fand. Mit einem Blick auf die prall gefüllten Packtaschen und deren Befestigung hatte er wohl keine Lust mehr drauf mich diese auch noch auspacken zu lassen. listig
Die reinen Grenzformalitäten dauerten gerade einmal 10 Minuten aber insgesamt verbrachte ich so rund 4 Stunden an der Grenze! An den anderen Grenzen klappte es zuvor hervorragend mit den Autoschlangen und nach vorne durchgewunken zu werden.
Ein Fahrrad von der Stange? Soo kompromißbereit bin ich nun auch wieder nicht...
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