Hallo zusammen,
ich plane für nächstes Jahr Juni eine Tour rund um Island mit Rad und Zelt.
Da ich noch nie da war (und ein Kumpel nur mit Auto unterwegs war) wollte ich mal horchen, ob ihr mir gute Tipps und Ideen geben könnt.

Was ich schon weiss:
-am besten sollte man im Uhrzeigersinn um die Insel fahren
-man muss sich auf wechselhaftes und windisches Wetter einstellen
-gute Regenbekleidung ist ein Muss

Wir wollen mit Flugzeug (Gepäck + Räder + Wir) anreisen und haben die Fluggesellschaft WOW ins Auge gefasst.
Gibt es dazu noch einige Tipps (mal abgesehen davon, dass wir unsere Räder gut verpacken sollten)?

Danke schonmal im Voraus

allgemein: Im Juni kann es noch recht frisch sein, vor 2 jahren lag da im Osten noch fett Schnee, ist quasi der Übergangsmonat in dem es grün wird. Das Hochland wird Anfang Juni noch dicht sein. wow Air hat den Ruf ziemlich bingelig in Bezug auf Gepäck zu sein ...
ich habe an der Südküste die Erfahrung gemacht, dass man oft Ostwinde hat, was man ja nicht unbedingt erwartet. eher reizlos und stäärker befahren ist die Strecke Reykjavik - Akureyri auf der 1. Die kann man ja auf anderen Strecken "umfahren" ... Viele Plätze entlang der Südküste werden mittlerweile sehr stark frequentiert, Island hat ja einen unglaublichen Boom! Ruhiger ist die Snaefelsnes Halbinsel und die Westfjorde, wohin sich die Isländer gerne zurückziehen, wenn sie ihre ruhe haben wollen ...

Für mich wäre vor allem interessant, wie man es mit dem Gepäck regelt.
(http://wow-air.de/flugauskunft/gebuehren-und-kosten/)

Fahrrad bis 26kg kostet 36€.
Dazu kommen dann aber noch 2 Front-Tasche, 2 Heck-Taschen und eine Gepäckrolle.

Die Gepäckrolle würde ich (längs auf dem Gepäckträger geschnallt) einfach mit dem Rad zusammen einpacken.
Bleiben dann noch 4 Taschen...
Kann ich die jeweils zu zweit zusammen-folieren? Oder gibt das beim Check-in Probleme?
Wäre bei Ortlieb-Backroller (45x35x25) aufeinandergelegt 45x35x50, "total bag size" 130cm, also im Limit (<158cm).

da würde ich genau nachschauen, ob die beim Gewicht des Rades eine Gewichtsbeschränkung haben. Ich weiss, dass Wow-air im Grundpreis echt günstig ist, aber es wird halt Alles drauf addiert an zusätzlichen Kosten, Bekannte, die neulich flogen, sagten mir, dass sogar das Handgepäck ausgewogen wurde ...

Hallo,

ich fliege kommenden Sonntag mit WOW nach Island un versuche die Insel in 18 Tagesetappen zu umrunden.
Siehe auch www.cycling-iceland.blogspot.de

Ich war schon fünfmal auf Island( insg. 5 Mon.)

Ich fliege am Sonntag für insgesamt 283 Euro hin und zurück ab Frankfurt direkt.
Ich verpacke mein Rad in einem Radkarton. Indgesamt darf dieser Karton 27 Kg !! schwer sein.
Außerdem mehme ich noch 12 Kg Hangepäck mit ( kostet extra )

Das Hauptproblem ist gewiss der teils sehr starke Wind. ( nicht der Regen oder die Kälte. ) Deshalb schaue ich kurz vor dem Abflug auf den Strömungsfilm für 5 Tage. Danach richtet sich meine Tour ( ob im Uhrzeigersinn oder dagegen ).

Am günstigsten einkaufen kannst du in den BONUS - Geschäften.
Übrigens: Mein Gepäck lasse ich kostenlos für die 20 Tage im AURORA - Hotel - 100 Meter weg von der Flughafenhalle. Die letzte Nacht vor der Rückreise werde ich in diesem Hotel übernachten.
Falls du weitere Fragen hast, kannst du mich gerne kontaktieren.

Gruß Manfred

Danke mangri, da werde ich gerne drauf zurückgreifen, wenn du wieder da bist.

Hallo,
wir waren (mit Auto) Ende April auf Island. Der Wind war zum Teil so heftig, dass man die Türen vom Auto festhalten musste. Da kommst du mit Gegenwind nicht vorwärts, besonders nicht wenn es große Strecken immer geradeaus geht. Außerdem war es meistens so, wenn es im Norden schön ist, ist es im Süden schlecht und umgedreht. Ich würde mich spontan für eine Richtung entscheiden.

Ich denke nicht das die Fluggesellschaft es akzeptiert, wenn am Fahrrad noch eine Tasche klebt. Das Fahrrad musst unbedingt vorab auch anmeldet werden, nicht erst beim Check-Inn. sonst gibt es vielleicht eine böse Überraschung.

Als wir mal mit Gepäcktaschen geflogen sind, (1 Rolle, 2 Gepäcktaschen hinten, 1 Lenkertasche), haben wir diese mit reissfester durchsichtiger Industriefolie und Paketklebeband umwickelt. Das war eine knappe Kiste, von den Maßen her. Beschwert hat sich niemand. Und wenn jemand unser dubioses Päckchen, sah aus wie ein großes Päckchen ..., hätte aufmachen wollen, dann hätten wir einfach dannach wieder eine Schicht PaketKlebenband drumgewickelt . Und auf dem Rückflug haben wir dann statt Industriefolie Frischhaltefolie genommen. - Ging genauso gut.

Die Gepäcktaschen vorne und hinten würde ich auch abmachen.
Aber die schmale Rolle mit dem Zelt drin würde ich in Fahrtrichtung auf dem Gepäckträger geschnallt lassen.
Dann steht nix über und ich kann das Gewicht des Fahrrades noch ein wenig ausreizen...

Hallo Elric,

ich bin in diesem Jahr vom 26.Mai - 18. Juni auf der Ringstraße, einmal um Island gefahren. Geplant war die Strecke ursprünglich etwas anders, aber die Hochlandpisten waren noch gesperrt. Ich bin auch im Urzeigersinn gefahren, doch die Entscheidung traf ich erst im Landeanflug, als der Wind von Südost angekündigt wurde.
Das der Wind auf der Insel irgendwie anders ist als hierzulande, bekam ich am zweiten Tag recht deutlich zu spüren.
Ansonsten hatte ich verdammt viel Glück mit dem Wetter. Sogar über 20 ° C waren einige Tage angesagt.
Der Norden und die Westmännerinseln hatten mir persönlich am besten gefallen.
Da bis Juni 2017 noch einige Tage ins Land gehen werden, wirst du viel Zeit zum vorbereiten und lesen haben.
In meinen Reisebericht Island - Nur die Ringstraße herum habe ich meine persönlichen Erfahrungen und ein paar Bilder eingestellt.
Vielleicht hilft dir der Bericht bei deiner Vorbereitung.

Gruß Frank

Danke dir, benki.
Ja, wir werden noch so einige Berichte lesen.

Bisher planen wir mit 3 Wochen und der Verlauf (bisher Version 0.2) ist hier skizziert (auch wenn komoot nur Streckenpunkte bis Nr. 17 von 29 anzeigt):
https://www.komoot.de/tour/12265753

Wenn wir zu langsam unterwegs sein sollten, werden wir wohl an der Südküste streckenweise mit dem Bus Zeit aufholen.

Kleiner tipp: die Ringstrasse zwischen Reykjavik und Akureyri ist nicht die attraktivste Strecke. Da das ja am Anfang Deiner Tour ist, könntest Du überlegen nach Thingvellir und über die Kaldidalur zu fahren. Das ist so eine Art Hochlandpiste "Light" ohne Furten, die man ganz gut fahren kann. Da hast Du mit dem Hraunafossar (schöner Campingplatz & Wasserfall) und die größte Heisswasserquelle Islands in der Nähe zwei nette Plätze Du hast hoffentlich die Öffnungszeiten der CAmpingplätze gecheckt, die allermeisten dürften eigentlich zu sein Ende September ...
Gute Alternative sind übrigens die Schlafsackunterkünfte wenn man absolut keinen Bock mehr auf Kälte hat!

Danke für die Streckentipps, ich werd mir das mal anschauen.
Gibts da denn auch asphaltierte Strassen?
Habe nämlich kein Mountainbike....




bzgl. September:
Wie im Titel erwähnt, geht es um den nächsten Früh-Sommer...

ups, sorry, da bin ich durcheinander gekommen Ne, die von mir erwähnte Strecke ist nicht geteert, das wäre wie ein recht rauer Feldweg in Deutschland ... Aber die erste Hälfte der Strecke (strasse 550 von Thingvellir, später 52) kann man auch mit nem normalen Tourenrad und etwas Leidensbereitschaft machen - ist ne normale Strasse und nicht als piste klassifiziert!

....ich bin zuletzt 2011 mit dem SUV die Kaldidalur gefahren, zuvor auch mal komplett durchgelaufen. Die Stecke ist größtenteils eine Piste, Schotter , Grober Kies etc. Für ein Tourenrad nicht zu empfehlen. Unterwegs kommt eine offenen Schutzhütte, in der ich auch mal übernachtet habe.Auch gibt es im nördl. Streckenabschnitt einen Abzweig, auf den man mit dem Mountainbike an den Langjökull heranfahren kann.....und auf dem Plateaugletscher gefahrlos wandern kann.

ja, mit nen bisschen Leidenfähigkeit ginge die schon, aber die Strasse von Thingvellir nach Norden raus geht mit Tourenrad auf jeden Fall, selbst vor paar Jahren gemacht .... ok,ist nicht der beste Belag, aber selbst mit normalen PKW darf man auf dem Abschnitt fahren ..

Für mich wäre noch interessant:
Wie sieht die Netzabdeckung entlang der Ringstrasse aus?
Hat man regelmässig Empfang (Telefonie/Internet)?

...das kann ich dir sagen, sobald ich zurück bin. Also nach dem 7. Okt. Gruß. Manfred

Telefonabdeckung hast Du überall entlang der Ringstrasse, war im letzten Sommer da, ist zu 90 % ok. Da ich einer der letzten Smartphonelosen bin, weiss ich nicht wie es mit der Internetabdeckung aussieht. Bei längeren Aufenthalten oder erhöhtem Bedarf lohnt es sich evtl. ne prepaid Karte von "Simin" zu kaufen .... kannst Du an vielen Tankstellen, läden etc. einfach wieder aufladen ...

Ich fand die Abdeckung mit Telefonie/Internet ausreichend. Mit einer Flat hatte ich selbst in entlegenden Ecken (entlang der Ringstraße wohlgemerkt) fast immer die Möglichkeit Internet oder das Telefon zu nutzen. Wifi gab es auch auf den meisten CP oder Tankstellen. Im Norden meist kostenfrei. Aber da waren die Signale zwischen schwach bis geht so.

Gruß Frank

Hy nochmal,
mir kam nun noch eine Frage in den Sinn:

Wir werden wohl grossteils auf Campingplätzen unterkommen, aber auch Übernachtungen auf nicht-Campingplätzen möchte ich nicht ausschliessen (je nachdem, wo wir landen).

Jetzt die Frage:
Sollte ich extra stabile Zeltnägel mitnehmen?
Mein Vango-Zelt hat schon ziemlich stabile Alu-Heringe und ich nehme noch Ersatz mit.

Kurz: Mit was für Böden muss ich rechnen?

.... das hängt davon ab, wo du unterwegs bist. Entlang der Ringstraße reichen in der Regel normale Heringe. Zumindest hatte ich im Herbst keinerlei Probleme, obwohl ich zeitweise heftigen Wind hatte.
Anders sieht es im Hochland aus. Dort wirst du viel lockeren Tuff vorfinden. Aber zur Not kannst du die Schnüre auch mit Steinen beschweren. Runde Zeltnägel solltest du auf alle Fälle zu Hause lassen.

Gruß. Manfred Siehe Island 2016 im Herbst

Hauptsächlich Ringstrasse, definitiv kein Hochland, eventuell Snaefellsnes-Halbinsel oder Isafjördur-Halbinsel.

Mit allen Böden musst Du rechnen. Von Sand, über Gras bis Lava ist alles dabei.

Trifft das für alle Straßen im Kartenabschnitt zu oder nur für bestimmte?

Hallo,

wow ist nett. Aber ziemlich genau mit dem Gepäck. Mein Handgepäck wurde allerdings nicht gewogen. Das von etlichen anderen schon. Und nach den Abmessungen wurde gesehen.

Das aufgegebene Gepäckstück (ein Seesack mit sämtlichen Camping und Taschenzeug) war etwas zu schwer. Das wurde durchgewinkt. Beim Rückflug wird das Gepäck aber automatisch aufgegeben. Und bei dem geringsten "zuviel" nimmt es der Automat nicht an. Da mussten wir umpacken.

Anstrengend war der Rückflug. Um vier auf dem Flughafen. Um 6 Abflug im Halbschlaf.

Ich würde die Ringstraße umfahren, soweit es irgendwie geht. Der Verkehr ist recht ordentlich. Es gibt meistens keinerlei Randstreifen. Und der Wind ist beachtlich. Es war schwierig, da Radfahrer zu überholen, die sich in dem starken Seitenwind immer wieder querstellten. Nach Vergnügen sah das nicht aus. Kommt starker Wind direkt von vorne, kann man es vergessen, da gegenan zu kommen.

Dem Zelt war das egal. Wir hatten die normalen Heringe mit. Auf den Campingplätzen stand das Zelt ausschließlich auf Wiese. Wurde dabei nicht dreckig und nahm auch sonst keinen Schaden. Für die CPs ist die Camping-Card eine gute Idee. 150 € gelten für bis zu 28 Übernachtungen für 1-4 Personen auf den angeschlossenen Plätzen. Die Normalpreise sind damit verglichen recht gesalzen.

Wir haben ausschließlich kostenloses w-lan genutzt. Gibt es praktisch überall.

Auch die Ringstraße ist nicht durchgehend asphaltiert. Da muss man durch. Dafür sind die Nebenstrecken wesentlich angenehmer. Die auf der Karte angegebenen Beläge stimmten normalerweise mit der Wirklichkeit überein. Von größeren Baustellen mal abgesehen. Wir haben nur die Karte aus unserem Reiseführer benutzt. Das isländische Straßensystem ist nicht sehr komplex. Vorsichtig ausgedrückt.

Der erste Abschnitt raus aus Reykjavik ist ne zweispurige Autobahn. Da musst dir ne Alternative suchen.
Auf der Straße mit der Nr. 1 darfst du oft (wenn nicht sogar generell] nicht mitm Rad fahren, zumindest hab ich vor 2 Wochen viele Verbotsschilder gesehen, da besser nochmal nachfragen.
Tempo 90 ist zwar Vorschrift, aber 110 - 120 real, die Isländer vom Land haben so fette Ami-Trucks die eine Straßenseite komplett ausfüllen, da hätte ich persönlich keine Lust drauf auf den großen, aber trotzdem schmalen, Straßen

Auch die gelben, zweistelligen Straßen würde ich persönlich eher meiden und auf den dreistelligen fahren wenn die daneben verlaufen. Da fahren nur Leute die wirklich müssen.
Zustand der dreistelligen kann von Schlaglochpiste bis deutscher Kiesradweg variieren.

Wenn du schnell vorankommen willst halt doch die Hauptstraßen, der Straßenbelag ist allerdings sehr rauh und der Wind hat sogar unseren Geländewagen teilweise ziemlich ausgebremst. (Berge halten den Wind übrigens nicht ab..)