Hm.
Der Grund, weshalb die Kernledersättel noch immer gefertigt und gehandelt werden, liegt ja genau darin, daß man Kernleder, natürlich nur gutes und dickes, nicht ersetzen kann. Ansonsten haben die Kernledersättel ja haufenweise Nachteile, insbesondere ihre extreme Witterungsempfindlichkeit, aber auch ihr recht hohes Gewicht sowie ihr gelegentlicher Pflegebedarf. Und dieser eine Vorteil ist, daß das Material sich an die individuelle Anatomie anpaßt und anschließend bis über mehrere zehntausend Kilometer weitgehend in der dann angenommenen Form stabil bleiben kann, wenn man auf die gelegentliche Pflege und immer auf den Witterungsschutz (Nässe und Sonne) achtet.
In aller Regel hat man sich also für einen Kernledersattel entschieden, weil dieser eine Vorteil alle diese Nachteile aussticht.
Eine Tüte ist ohnehin eine eher suboptimale Wahl als Sattelhaube. Bis zu den mittelgroßen Sätteln (bis B67 etwa) bietet Brooks brauchbare Sattelhauben an, bei den wirklich großen Modellen muß man dafür auf Dritthersteller ausweichen (
Beispiel), deren Modelle ästhetisch zwar eher mau, in ihrer Funktion und Flexibilität aber sehr gut sind.
Was ich sagen will: Mein Rat wäre, die Erfahrung als Lehrgeld zu verbuchen, den Sattel neu bespannen zu lassen oder gleich einen neuen samt gescheiter Sattelhaube zu kaufen.