die knapp 100km bis Ulgii führen dürch bergige Steppenlandschaft. Von hier aus sind es noch ca. 1600km nach Ulaanbaatar.
Es gibt zwei Routen: die südliche über einige Aimagzentren (Khovd, Altai, Bayankhongor, Arwaicheer) galt zumindest für Rallyfahrer und mongolische Trucker lange Zeit als die bessere Wahl, weil kürzer, in besserem Zustand und durch Wüstengebiete führend (also keine Schlammwüste bei Regen). Bis Khovd geht es an Gebirgsseen und vergletscherten 4000er vorbei, danach wird es relativ öde. Aspahlat beginnt erst wieder vor Bayankhongor.
Die nördliche Strecke über Ulaangom ist abwechslungsreicher, schöner und wird nach und nach asphaltiert, sodass sie sich als bessere Wahl anbietet. Die Route kenne ich nur vom Hörensagen her, laut Google Earth geht es bis Ulaangom über eine unasphaltierte Piste am schneebedeckten Turgengebirge vorbei, bestimmt sehr nice. Ab Ulaangom geht es relativ flach durch die Senke der Großen Seen. Dieser Abschnitt ist nicht ganz ohne, weil lang und kaum besiedelt. Allerdings wird dieser Teil zZ bis Tosentsengel asphaltiert. Ab Tosontsengel bis Ulaanbaatar (fast) durchgehend brandneuer Asphalt. Die Landschaft wird nun grüner, gebirgiger mit unwahrsceinlichen schönen Streckenabschnitten. Hinter Tosontsengel ein 2700 Meter hoher Pass, dann folgen mit dem Terkhin Tsaagan Nuur und dem Khorgo Nationalpark zwei wichtige Sehenswürdigkeiten der Mongolei. Etwas, was es entlang der Südroute nicht gibt. Danach ist es nicht mehr weit bis Tsetserleg. Mit seinem kleinen Tempel, den Alleen, Holzhäusern und dem Fairfield Guesthouse gehört es zu den schönsten Aimagzentren der Mongolei. Hier empfiehlt sich ein kleiner (unasphaltierter) Abstecher zu den heißen Quellen 30km südlich. Bis Ulaanbaatar bietet sich Stopps in Karakorum (alte Hauptstadt mit buddhistischen Tempel und Ausgrabungen) und Hustain Nuruu (Prezewalski Pferde Auswilderungsprojekt) an. Die Strecke von Karakorum bis Ulaanbaatar ist nochmal 380km lang, in Karakorum vereinigtn sich die nördliche mit der eingangs erwähnten Südroute. Der Verkehr wird dichter, die Landschaft etwas eintöniger, weil flacher und weitgehend ohne Bäume, ist bei gutem Wetter aber ganz nett anzusehen.
Die Mongolei ist unheimlich leer, zwischen den winzigen Siedlungen liegen oft über 50km, der Verkehr hat zwar zugenommen, das ist aber eher als gute Nachricht zu werten, heißt es doch, das man auf den Hauptrouten alle paar Minuten auf ein Auto trifft. Handynetz funktioniert meist nur dort, wo Leute wohnen, das Angebot in den Dorfläden ist ok, sofern man nicht überzogene Ansprüche stellt. Insgesamt ein tolles Reiseland, mit dem Fahrrad sicherlich eine Herausforderung.
Hatte ich noch vergessen: man kann quasi als dritte Variante auch von Ulaangom entlang der russischen Grenze bis Moron fahren. Ein ziemlicher Umweg (also vorher in Ulgii Visum verlängern), aber landschaftlich noch eine Nummer attraktiver mit einigen Sehenswürdigkeiten (Chöwsgöl See, Amarbaryasgalant - Kloster)