Hallo zusammen,

hat jemand (eigene) Erfahrungen zum Thema Sicherheit bem Radeln in Südafrika?
Offenbar gibt es doch größere Probleme mit der Kriminalität, die sich aufgrund
der nicht verbesserten Lage für die schwarze Bevölkerung wohl eher noch verstärkt haben sollen.

Danke im Voraus:

Tom

Moin,
im Winter 2014 bin ich von Kapstadt einen Loop gefahren, etwa 3000km, im Winter darauf von Johannesburg nach Kapstadt. Insgesamt war ich fast 5 Monate unterwegs, Stellen die man nicht fahren sollte (Aussage weißer Mann), einsame Straßen, Nachts in Kapstadt, nie hatte ich den Eindruck es könnte brenzlich sein. Weisse Südafrikaner sehen das natürlich sehr kritisch, die meisten haben halt noch ihre Schranke im Kopf, Schwarzer Mann gleich Böser Mann. Aber die gleichen Leute zahlen für ihre Sicherheit und heuern die Leute an, vor denen sie ohne Uniform Angst haben.
Uns wurde gleich am 2 Campingplatz das Zelt aufgeschnitten und eine Gepäcktasche rausgezogen. Das waren 3 kleine Schwarze Kids auf einem rein Weissem Campingplatz, die wurden zur Polizei gebracht bevor jemand einen Diebstahl bemerkt hat. Die Sachen habe ich im Gebüsch auch wiedergefunden. Hinterher habe ich gedacht, selber Schuld, ein riesiger Campingplatz,kaum Gäste, total verwinkelt, die Stellplätze nicht einsehbar, da würde sich in Südeuropa keiner hinstellen, aber ich wollte halt Meerblick haben. Der Platzwart hat es uns hochangerechnet, das wir noch verlängert haben, haben glaube ich auch weiniger bezahlt.
Ich würde immer wieder hinfahren, man muß aber den Verkehr ertragen können.

Wende Dich mal an Peter , er ist gerade (März/April) durch Südafrika, und das zum wiederholten Mal. Er schrieb mehrfach, dass er die Kriminalität in Südafrika als deutlich höher als früher wahrgenommen hätte.

Grüße,
Tine

Hallo Tine und Ralf,

danke für eure Infos und Einschätzungen.
Das hilft mir sicher weiter, um letztlich entscheiden zu können, ob der Südafrika-Trip machbar ist.

Euch auch weiterhin viel Spaß auf euren Touren und wer noch weitere und/oder ergänzende Infos oder Erfahrungen weitergeben kann, ist gerne gesehen.

Gruß:

Tom

Guten morgen,
Letztes Jahr sind wir von Kapstadt nach Sansibar geradelt.
Am sechsten Radeltag waren in Nuwerus in der einzigen Lodge vor Ort zwei Jugendliche und haben unsere Sachen im aufgebauten Zelt durchsucht, während wir nur drei Meter weiter Nudeln gegessen haben. Waren dann leider schneller als ich über den hohen Zaun und mit Ihnen auch Geldbeutel, Reisepass, Handy, Spiegelreflex, Kindle, Forumslader ( ), Stirnlampe und noch einiges an Kleinkrams. Normalerweise haben wir die wichtigen Sachen immmer am Mann bzw. bei uns in Sichtweite gehabt.
Nun gut, es hat uns ein paar Tage länger in Kapstadt gekostet und einiges an Organisationsaufwand, aber der finanzielle Schaden war bald vergessen. Letztlich denke ich, dass in diesem verschlafenen Örtchen die Ärmsten der Armen ihr Glück versucht haben und leider auch Erfolg hatten. Und das war die einzige Vorfall dieser Art in sechs Monaten in Afrika.

Hallo,

das sind ja die kleinen Abenteuer, die mann so liebt
Aber ihr scheint nicht die einzigen zu sein, die derlei Erfahrungen gemacht haben.
Zumindest seid ihr selbst aber nicht behelligt worden.

Euch für die Zukunft sichere und entspannte Trips!

Hallo Tom,

weitere Infos zu unsere Tour durch Namibia findest du hier

Gruß Hildegard

Hi Tom!

Ich bin 2009/10 von Kenia nach Kapstadt geradelt, davon ca. 4 Wochen in Südafrika und Lesotho. Hinsichtlich Überfällen und Diebstählen hatte ich Glück und es ist nichts passiert. Ich bin aber auch abends nicht ausgegangen, außer allenfalls noch schnell was zu Essen kaufen. Auch habe ich in Südafrika kaum noch gezeltet. Gewarnt wurde ich oft vor der Transkei (zwischen Kokstad und East London), was ehemaliges Homeland ist. Gab bei mir aber keine Probleme.

Das einzige, was vorgefallen ist, war, dass mich ein Typ auf der recht schmalen und stark befahrenen Straße zwischen Stanford und Hermanus mit seinem Auto in den Straßengraben gekegelt hat, also ein Verkehrsunfall, wie er in jedem anderen Land hätte passieren können. (Ich konnte aber 24 Std später mit einer neuen Felge und Verband an Ellenbogen und Knie weiterfahren.)

Meine Erfahrungen sind natürlich nur die eines einzelnen und zudem inzwischen mehrere Jahre alt. Südafrika ist nicht der Bayrische Wald! Darüber muß man sich im Klaren sein. Aber soll man deswegen drauf verzichten? Fahr einfach hin und laß Dich von Kriminalitätsstatistiken nicht verunsichern. Die meisten Morde passieren innerhalb der Townships, wo Du eh kaum reinfahren wirst. Und Radreisende werden meist als wenig lukrative Ziele für Überfälle angesehen. Meist ist das Gegenteil der Fall. Oft habe ich als durchreisender Radfahrer interessante Gespräche mit Schwarzen am Straßenrand führen können.
Aber wie schon gesagt und andere hier mittels Beispiel ausgeführt haben: Passieren kann immer was.

Es grüßt

Bernie

Hallo Hildegard,

vielen Dank.

Hi Bernie,

auch dir danke für deine Anregungen.
Es hilft, unterschiedliche Einschätzungen kennenzulernen.

Tom