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#1230820 - 08/21/16 07:26 PM
Erfahrung Zug Budapest <-> Belgrad
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Hallo zusammen, auf der nächsten Radtour würde ich gerne die Bahn zur An- und Abreise Richtung Balkan nutzen. Nach Budapest kommt man z.B. von Dresden/Berlin sehr gut mit einem durchgehenden EC, bei dem auch teilweise Fahrradmitnahme möglich ist. Von Budapest nach Belgrad gibt es täglich mindestens 3 Verbindungen, ich bin die Strecke selbst schon mehrfach (ohne Fahrrad) gefahren. Dafür gibt es von der ungarischen Bahn ein günstiges Belgrad Spezial, was für etwa 15EUR (26EUR H/R) entweder vor Ort gekauft werden kann oder online. Man erhält dann eine Nummer und kann es sich unkompliziert am Automaten am Budapester Hbf ausdrucken. Fakt ist, dass es keine offizielle Verbindung mit Fahrradmitnahme gibt. Als der Avala noch aus Prag kam hing ein Fahrradwagen mit massig Platz dran. Das ist leider nicht mehr so. Es gibt durchgehend 3 Verbindungen: 343: ab 8:05 Budapest, an 16:32 BelgradLaut vagonweb hängt bis zur Grenze ein Fahrradwagen mit dran. Kann das jemand bestätigen? Fahrradmitnahme trotzdem nicht offiziell. 345: ab 12:05 Budapest, an 20:13 BelgradKein Fahrradwagen 313: ab 22:25 Budapest, an 6:21 BelgradIst denke ich schlecht ausgelastet, evtl extra Bett kaufen? Jetzt die Frage: Hat jemand aktuelle Erfahrung? Ich könnte mir vorstellen, dass es in Ungarn komplizierter ist als in Serbien (?) Im Zweifel mit NV bis Grenze (mehrmals am Tag möglich) und dann in 343 oder 345 in Subotica einsteigen. Meint ihr das könnte von Erfolg gekrönt sein? Ein Fahrradticket lässt sich schon in Deutschland für die gesamte Strecke besorgen, dann wäre schonmal ein Diskussionspunkt weg Vielen Danke, Hough
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#1230850 - 08/21/16 08:41 PM
Re: Erfahrung Zug Budapest <-> Belgrad
[Re: Hough]
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Geht es um hin oder zurück? Erstmal, Fahrradmitnahme nach deutscher Art wirst Du auf dem Balkan nicht erleben. Der »Avala« (344, Beograd ab 7.20 und 345, Budapest ab 12.05) verkehrt momentan mit ungarischen Abteilwagen. Das macht ihn für den Fahrradtransport außerordentlich ungeeignet. Dazu kommt, dass es bei der MÁV/H-Start ein paar Personale gibt, die täglich dreimal Kratzbürste als Hauptgericht haben. Für die ist der Fahrradtransport auch verpackt ein absolutes Sakrileg. Ich empfehle für Ungarn deshalb unbedingt eine rundum verschließbare Verpackung. Taschenkontrollen mit Aufmachen steht ihnen in keinem Fall zu. Sowohl der 342/343 »Ivo Andrić« als auch das Nachtzugpaar 340/341 »Beograd« verkehren mit serbischen EC-Großraumwagen. Dort sieht es mit Ladeecken deutlich besser aus, sowohl in einem Einstiegraum als auch mit den Gepäckregalen. Dass das Nachtzugpaar schlecht ausgelastet ist, möchte ich übrigens nicht unterschreiben müssen. Die Auslastung ist kaum vorhersehbar. Empfehlen würde ich eine Koje in einem Vierbettliegewagenabteil. Dann kannst Du Dein Fahrrad, wenn es nicht in einem Sitzwageneinstiegraum zu deponieren ist, in die freie Koje packen. Aber bitte nicht ungeschützt. Die Liegewagen werden von der ŽS gestellt und dort ist man Reisende mit etwas größerem Gepäck gewöhnt. Schlafwagen gibt es nur als Kurswagen Moskau–Sofia. Ich nehme an, dass es die Plätze nur bei der RŽD oder über darauf spezialisierte Agenturen gibt. Zwischen Sofia und Beograd habe ich übrigens in diesem Juni mit Liegekarte einen Schlafwagenplatz bekommen. Der Wagen lief offenbar ersatzweise mit, dass es damit weniger Plätze gibt, war kein Problem, er war aber recht gut besetzt. Ob das regelmäßig vorkommt, kann ich nicht sagen. Generell sind die serbischen Schlaf- und Liegewagen momentan ziemlich verbraucht. Mit meinem fallweise genutzten Fleeceschlafsack ist das unproblematisch.
Wenn es richtig legal ablaufen soll, musst Du zwischen Budapest und Kelebia mit einem ungarischen Binnenverkehrszug fahren. Damit wird aber die so schon lange Fahrzeit noch deutlich zäher. Zwischen Novi Sad ist der Oberbauzustand mies, zwischen Kelebia und Budapest halten die Züge an jedem Aschenkübel und damit siebzehn (!) Mal. Dazu kommen die reichlichen Grenzaufenthalte. Die EC-Qualitätskriterien, die übrigens nur je drei Minuten Grenzaufenthalt und die Abfertigung im fahrenden Zug vorsehen, werden in keinem Fall erfüllt. Von daher spricht alles für die Nachtzugvariante.
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#1230907 - 08/22/16 09:10 AM
Re: Erfahrung Zug Budapest <-> Belgrad
[Re: Hough]
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Hallo Falk, vielen Dank für die Antwort. Werde dann vermutlich auf den 343 zurückgreifen und evtl bis Kelebia mit NV fahren. Im Prinzip möchte ich beide Richtungen fahren, wobei noch nicht klar ist, wo ich letzendlich landen werde. Bin zum Glück Student, da kann ich auch einen Tag Verzögerung bei der An/Abreise verkraften Komplett verpacken kommt bei mir nicht in Frage, da hab ich zum einen keine Lust drauf und zum anderen führt das bei meinem Rad kaum zu Platzersparnis.
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#1230922 - 08/22/16 10:24 AM
Re: Erfahrung Zug Budapest <-> Belgrad
[Re: Hough]
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Naja, musst Du wissen. Ich nutze das Schlupfloch »einpacken« jetzt schon ziemlich lange und am 3. Juni war es das erste Mal, dass die Erben vom Kaiser Franz richtig unangenehm wurden. Die Laufräder wirst Du ausbauen müssen, ein ganzes Fahrrad bekommst Du kaum durch den Seitengang in ein Abteil. Mein Problem war gerade, dass ich nur die Stülphülle mithatte, wo die Reifen unten rausguckten. Natürlich haben die ungarischen Kameraden das Regelwerk bis zum gehtkaummehr verbogen, aber Argumente halfen da nicht weiter. Vorher habe ich die MÁV-Kollegen trotz der ärgerlichen Auslandsmondpreise, mit denen dieses Unternehmen die Reisenden besonders ärgert, eigentlich immer pragmatisch und flexibel erlebt.
Interessanterweise wurde ich in Serbien, Bulgarien und Griechenland mehrmals aufgefordert, mein Fahrrad mit ins Abteil zu nehmen. Ansonsten könnte es schließlich wegkommen. Allerdings war ich in einer ziemlichen Schwachlastzeit unterwegs und man stand noch ziemlich unter dem Eindruck der Flüchtlingsströme vom Winter und Frühjahr.
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#1230979 - 08/22/16 12:56 PM
Re: Erfahrung Zug Budapest <-> Belgrad
[Re: Hough]
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Leider fährt von Budapest nach Kelebia einZug um 6:05, der nächste erst 14:05, Fahrzeit etwas über drei Stunden für 163 km. Das sind Personenzüge, auch wenn kein FAhrradabteil vorhanden ist, kannst du dein Rad im ersten oder letzten Einsteigebereich mitnehmen, max. 2 pro Seite. In Ungarn brauchst du eine streckenabhängige Fahrradkarte, der Preis hängt von der Länge der Strecke ab. Dia andere Variante über Szeged ist noch komplizierter: Entweder IC mit FAhrradstellplatzreservierung oder mit Nahverkehrszügen und 4 mal umsteigen, FAhrzeit bis Szeged 4:37 Stunden. VG aus Budapest Martin
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#1230989 - 08/22/16 01:30 PM
Re: Erfahrung Zug Budapest <-> Belgrad
[Re: martinbp]
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Das ist kein Wunder, die drei Schnellzüge nach Belgrad sind in Ungarn zumindest fahrplanmäßig auch nur Regionalzüge, sogar mit geltenden Verbundfahrkarten. Der Unterschied wird damit gemacht, dass die, die in einem Rutsch nach dem Getrödel über die grenze weiterfahren, die unsäglichen Auslandsmondpreise bezahlen müssen. Wer die umgehen will, muss auf dem ungarischen Grenzbahnhof absteigen und darf erst mit dem folgenden Zug weiterfahren. Den in der Regel reichlichen Grenzkontrollhalt zum Fahrkartenkaufen nutzen und dann wieder aufsteigen, verhindern echte Winkelzüge in den besonders kleingedruckten Benutzungsbestimmungen. Zum Glück ist Ungarn in dieser Hinsicht nur eine einzelne ärgerliche Ausnahme.
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#1231057 - 08/22/16 06:11 PM
Re: Erfahrung Zug Budapest <-> Belgrad
[Re: Falk]
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Ich hatte nur nach Bp-Kelébia geschaut, und wenn ich Bp-Belgrad eingebe, gibt es tatsächlich noch weitere, durchfahrende Zügeauf dieser Strecke, die zwar von Bp. bis Kunszentmiklós-Tass nur auf zwei Haltepunkten in Budapest halten, aber dann wirklich an jedem Gehöft. Erinnert mich ein bisschen an die Regional-Expresse von Leipzig nach Dresden....
Ins Ausland zu reisen ist halt in Ungarn nach wie vor Luxus. Über die DB-Seite eine FAhrkarte von Bp. nach Leipzig zu bestellen und sie per Post zuschicken zu lassen, kommt -mit Zugbindung allerdings- deutlich günstiger
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