Moin zusammen, ich werde Anfang Oktober bei der Eroica in Chianti starten und habe dazu folgendes vor:

- Flug Hamburg - Venedig
- Radtour Venedig - Pisa - Gaiole/Chianti (ca. 6 Tage)
- Teilnahme Eroica 205 km (Wochenende 1./2. Oktober)
- Radtour Gaiole/Chianti - Rom - Neapel - Vesuv - Messina - Aetna - Catania (ca. 15 Tage)
- Flug Catania - Hamburg

Routenplanung: GPSies Venedig - Catania (klick)

Wenn ich merke, dass ich spät dran bin, würde ich unterwegs auch mal den Zug nehmen. Ich werde mit einem alten Koga-Miyata oder Patria Randonneur unterwegs sein und dennoch mein normales Reisegepäck (Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Ersatzteile, etc.) dabei haben. Bisher bin ich solche Touren immer nur mit stabilen Reiserädern gefahren. Bin gespannt auf die Erfahrung, die ich mit der Technik von vor 40 Jahren machen werde.

Habt ihr noch Verbesserungsvorschläge bezüglich der Routenplanung?

Danke und Gruß

Jörg.

Ich komme mit der Karte bei GPSies / der Route über den Vesuv nicht klar. So wie eingezeichnet führt da keine Straße drüber. Man kann bis zum Eingang des Nationalparks auf der Straße fahren, hoch zum Kraterrand führt dann ein gebührenpflichtiger und sehr stark frequentierter Wanderweg aus groben Schotter. Fahrradfahren ist dort verboten. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass von da oben ein (fahrbarer) Weg südwärts runter ging, die Strasse zum NP-Eingang ist meiner Erinnerung nach eine Sackgasse.

Hoch auf den Vesuv zu fahren lohnt sich m.E. auch nur wg. der Aussicht über Neapel, Umgebung und Meer. Der Blick in den Geröllkrater ist langweilig, da kann man genauso gut auch in eine Kiesgrube gucken. Ansonsten hat der Rummel ein wenig was von Touri-Falle. Wenn es jemanden um Vulkanismus geht, fährt man zum Solfatara westlich von Neapel (inkl. ruhigem, grünem Zeltplatz). Pflicht da unten ist natürlich ein ganztägiger Besuch von Pompeji, mega interessant.

Gruß
Uli

Im Rahmen der Zeit wohl okay. Im Süden würde ich aber die Küstenroute über Tropea nicht auslassen - sehr reizvoll, Tropea selbst auch wegen der roten Zwiebeln und dem Stadtbild. Die Ebenen nördlich und südlich davon sind ehr langweilig, Umfahrungen über Catanzaro (bzw. noch östlicher Richtung Crotone) und den Aspromonte-Höhenzug aber wohl zu zeitaufwändig um in dieser Tour noch gestämmt zu werden.

...perfekte Hinweise, Danke. Ich werd's einarbeiten. Der Track auf den Vesuv ist bei GPSies als Fahrradtrack geroutet, sollte also möglich sein. Allerdings werde ich nicht auf Teufel komm raus hochfahren wollen. Wenn Schluss ist, ist halt Schluss und ich kehre um.

Habe für Vesuv und Ätna auch zwei Alternativrouten, falls ich für die Vulkane zu groggy bin

Ja, und Pompeij ist ein Gedanke, der mir gar nicht kam. Klar fahre ich da mal hin, freue mich schon drauf.

Tropea wollte ich abkürzen. Aber nach der Durchsicht einiger Fotos werde ich wohl doch durchfahren. Danke auch dafür. Ob ich noch weitere Höhenzüge befahren werde, entscheide ich wenn ich dort bin und meine Beine befrage.

Gruß

Jörg.

Nochmal: Es ist nicht möglich. Die Besichtigung des Kraters ist nur im Rahmen einer Führung möglich, kostet 10 Euro, Dauer ca. 90 Minuten. Du kommst mit dem Rad auf der Straße (und auf Wanderwegen) bis zum Parkplatz am Eingang, dann ist Schluß. Kurzfristig zu entscheiden ist sinnvoll - als ich im Mai dort im Urlaub war, war der Gipfel nur an wenigen Tagen wolkenfrei.
Gruß
Uli

Hallo Jörg, wir sind eine ähnliche Route im Jahr 2014 gefahren, allerdings andersrum. Sind nach Palermo gerflogen und von da nach Verona gefahren.
Pompej solltest Du Dir nicht entgehen lassen, wobei es Leute gibt, die sagen Herculaneum (ital. Ercolano) wäre noch beeindruckender. Wir haben Neapel wegen des Verkehrs weiträumig umfahren und fuhren von Salerno ab in die Berge Richtung Silentogebirge und Assisi. Vorher fuhren wir die Küste entlang über Agropoli und Castellabate, traumhaft schön. Zwischen Policastro und Lamezia Terme sind wir mit dem Zug gefahren. Dort ist die Küste ziemlich zubetoniert. Weiter südlich wird es dann wieder schön.

Ja.
Versprech dir von dem EV5 zwischen Siena und Acquapendente nicht zuviel. In meiner Erinnerung sind es oft Staubstraßen, die jeden Hügel mit Schlaglöchern verzieren. Die Via Cassia schien mir oft die bessere Wahl, zumal der Verkehr auf der Cassia erst ab Viterbo unerträglich wurde.
Vielleicht hast Du Lust, ab Buonconvento über Montalcino zur Abtei Sant’Antimo zu fahren? Für mich war das einer der schönsten Abschnitte im letzten Jahr.
Bei Radicofani ist die Cassia gesperrt, lässt sich mit dem Rad aber befahren. (Solltest Du schneller vorankommen wollen!)
Mehr zu den kulinarischen Tipps gibts hier:
Via Francigena; Neuss-Rom in kleinen Schritten (Reiseberichte)

.......... ein Fahrrad in Buonconvento



Gute Reise
Jürgen

@webuehn: Herculaneum ist eingebucht, Danke.

@juergen: Habe meine Route auf die Via Cassia verlegt und werde auch die Abtei besuchen. Und mich nochmal mit deinem Reisebericht auseinandersetzen, um den kulinarischen Teil meiner Tour angemessen zu berücksichtigen. Danke. Und mit so einem Rad wie du es abgebildet hast, werde ich die gesamte Tour und die Eroica selbst fahren.

Ich freue mich schon.

Ist jetzt nichts routenspezifisches, aber wenn du zufällig ein Schokoladenliebhaber bist, solltest du dir die "Cioccolato di Modica" auf Sizilien nicht entgehen lassen .
Bin gespannt, falls du einen Bericht schreiben solltest, ich werde im nächsten Jahr von Venedig nach Catania radeln.

Hallo Jörg ein Tip vorab: Neapel mit der Fähre nach Sorrento.du sparst 60 km molto traffico. Dort aber schnell weg.(Hofbräuhaus und Kaffee für 3,50...) Unser Reisebericht folgt, versprochen...

Das geht aber einfacher, schneller und vor allem deutlich häufiger im Taktfahrplan mit dem Zug bis Torre Annunziata oder Castellamare di Stabia. Die Fahrpreise im Verkehrsverbund von Kampanien waren immer ausgesprochen günstig. Mit der Circumvesuviana käme man auch bis Sorrento, doch da gibt es offiziell keine Fahrradmitnahme. Freundlich fragen kann helfen, man sollte dann aber die Berufsverkehrsspitzen vermeiden.

So übel fand ich Sorrento nun auch wieder nicht. Auch in Italien kann man an Restauratäten einfach vorbeifahren, Fressalien im Handel erwerben und das einfachste Mittel, preisgünstig sattzuwerden, heißt auch in Sorrento schlicht und einfach »Pizza«. Wer die nicht mag, der sollte nicht nach Italien fahren oder, wenn es unbedingt sein muss, die Preise für ein Essen mit zwei Gängen einfach akzeptieren. In den Orten an der Amalfitana werden die Restaurantpreise auch nicht günstiger. Brot, Wurst, Käse und so weiter gibt es dagegen immer.

Wir haben das Abenteuer Napoli-Sorrento mit dem Zug zum Jahreswechsel 14/15 gemacht - und knapp überlebt. Also ich meine ohne Fahrrad. Es war bis etwa Pompeji extrem voll, man stand mit in 360° gepresstem Körperkontakt und gegen aufkommende Panik konnte nur eine stabile psychische Ausstattung helfen.

Nachtrag: das Ankommen vom Wasser aus scheint mir überdies die einzig wahre Art zu sein, sich der tollen Felsenküste zu nähern. Vom Bahnhof aus ist das schon fast ein Sakrileg. Und es dürfte nicht länger dauern als das endlose Zugfahren außenrum.

Das war im Mai diesen Jahres ebenfalls so, auch außerhalb der Stoßzeiten. Grund sind einfach die Mengen an Touristen, weniger die einheimische Bevölkerung. Das mit dem starken Verkehr bis Sorrent kann ich bestätigen. Wenn's geht, dann wäre die Anreise über's Wasser ratsam.
Gruß
Uli

Da hast du einfach recht. Lag an uns,daß der Rummel uns angestresst hat. Wir haben uns dort auch für das Benehmen anderer deutscher Touristen geschämt....

Wir haben eine ähnliche Tour dieses Jahr mit dem Camper gemacht, unterwegs bin ich mit dem Tourenrad einige Rundstrecken gefahren.

1) Tropea mitnehmen wud ja schon empfohlen, der Anstieg von Briatico hoch auf die SP17 sind ca. 500 hm. einfach auf der SS522 bleiben, war guter Asphalt und sehr verkehrsarm. Hinter Tropea nach Capo Vaticano einige kürzere Anstiege, dann wieder zurück auf deine Planroute.

2) Amalfitana kann man gut mit dem Rad machen, Klasse Strecke, die Busfahrer sind sehr aufmerksam. Sorrent ist leider ein Hafen für Kreuzfahrer und daher voll von Gedöns/ Müll in den Geschäften. Positano und Amalfi ist fast noch etwas teurer als Sorrent, aber wie Falk schon schrieb, Pizza geht immer ab 4-5 € für 'ne Margerita. Tipp Camping "Nube d'Argento" in Sorrent, dort auch gutes günstiges Restaurant auf dem Platz.

3) von Neapel nach Sorrent mit dem Schiff ist eine Alternative, besser als in dem brechend vollen "Circumvesuviana" Vorortzug, wir sind damit zwischen Portici und Ercolaneo gefahren(Besichtgung lohnt fast mehr als Pompeji).

4) Vesuv hoch ist Asphalt, belohnt wird man mit einem tollen Blick auf den Golf und Neapel, aber viele Busse und PKW. Dass dann ein Radtrack runter führen soll, habe ich nicht wahrgenommen.

5) wenn du südlich an Morigerati (Cilento, nördlich von Sapri) vorbeifährst, solltest du in diesen Ort hinein, Rad abstellen und die "Grotto di Busento" besichtigen, ca, 1,5 Stunden dauert die ganze Aktion.

Buon giorno,
Burkhard