Ende nächster Woche möchte ich in Rennes den zweiten Teil meiner Bretagne-Tour fahren. Für den Beginn sehe ich zwei Alternativen. Einmal von Rennes in Richtung Nord-Westen auf die Streckenführung des Brevet PBP (2015) oder etwas in Richtung Süd-Westen bis an den Kanal Brest-Nantes. Dem Kanal würde ich dann so150 bis 200 km westwärts folgen. Später soll es dann entlang der Küste nach Nantes und evt. weiter bis Angers gehen.

Die PBP-Strecke dürfte ja der eine oder andere Forumskamerad bereits befahren haben. Ist diese Streckenführung für eine Radreise geeignet oder handelt es sich hier um eine Streckenwahl für ein möglichst schelles Vorankommen ohne Rücksicht auf vielleicht landschaftlich ansprechende Abschnitte?

Und wie sieht's mit der Kanalroute aus? Ist die Wegebeschaffenheit für einen Gepäckradler auf einem Crosser mit 32er-Bereifung geeignet?

Das sind zwar nur zwei meiner verschiedenen Option zur Streckenführung. Aber vielleicht kann mir jemand aus eigener Erfahrung ein paar Hinweise hierzu geben.
Vielen Dank, horst

Die PBP-Strecke lässt sich gut fahren. Stell nur sicher, dass due westlich von Carhaix die Strecke Paris-Brest (westwärts) fährst, die über kleinere Straßen führt. Auf dem Rückweg wurde man 2015 ein längeres Stück über die D764 geführt, die etwas breiter und weniger reizvoll ist (Verkehr hielt sich aber trotzdem Grenzen). Auch vor Brest gabelte sich die Strecke, hier würde ich ebenfalls den "Hinweg" empfehlen.

Kanäle und ähnliche Avenue Vertes in Frankreich sind nicht ganz so mein Fall, weil die Oberfläche oft nicht asphaltiert ist und man deutlich langsamer vorrankommt. Und es gibt ja so viele ruhige Nebenstraßen, dass man dem Verkehr auch sehr gut ausweichen kann.

Radreisegeeignet ist sie sicherlich - weitgehend ruhige Straßen und zügiges Vorankommen. Landschaftlich ist sie aber weniger interessant, abgesehen vom Westteil. Wie schon Olaf geschrieben hat, würde sich da der Weg über Huelgoat empfehlen, nicht nur wegen des Verkehrs, sondern auch des Ortes selber wegen (Felsenmeer).

Interessantere Optionen gäbe es eher nördlich der PBP-Route - charmante Orte in der Osthälte sind z.B. Moncontour und Quintin, weiter westlich die spektakulären Kirchhöfe (Plougonven, St-Thégonnec, Guimiliau, Lampaul-Guimiliau, La Roche-Maurice, um nur die besten mir bekannten zu nennen). An der PBP-Route gibt es auch zwei - Sizun und Commana - aber weniger spekatakulär.


Die Treidelwege sind meistens unasphaltiert und von ständig wechselnder Beschaffenheit, aber da kommt man schon durch (im Sommer, im Winter/Frühjahr kann man auch schon mal im Matsch stecken bleiben). Rennstrecken sind sie Kanalstrecken nicht.

Viele Grüße,
Stefan

@redalfo
@StefanS
Vielen Dank für Eure Einschätzungen zur PBP-Routenführung und der zu erwartenden Wegebeschaffenheit längs des Brest-Nantes-Canals. Ich werde dann wohl eher nordwestlich von Rennes der PBP- Route folgen. Weiter nördlich war ich bereits vor einem Jahr während meiner kleinen Tour von Grandville nach Brest unterwegs. Sollte ich bei meiner Ankunft in Rennes schlechtes Wetter antreffen, würde ich evt. per Bahn bis Morlaix fahren und von dort dann die diesjährige Bretagne-Tour starten. Nochmals vielen Dank für die Hinweise.

Mfg, horst