Moin,

gestern habe ich das Schaltseil für hinten gewechselt und dann versucht, die Schaltung neu einzustellen. Das klappt auch alles ganz passabel bis auf folgendes kleines Problem:

Wenn die Kette auf dem größten Ritzel ist und ich schalte runter auf die kleineren Ritzel, dann liegt die Kette immer mittig unter dem Ritzel, die Gangrastung ist perfekt. Schalte ich hoch, also von einem kleinen auf größere Ritzel, rastet die Schaltung fast immer knapp neben dem Ritzel, meißt ein Stückchen zu weit (manchmal auch nicht weit genug), was sich durch Schnarren bemerkbar macht. Wenn ich dann wieder am Schalthebel runter schalte, rückt die Kette genau unter das entsprechende Ritzel und die Kette läuft perfekt.

Lange Rede kurzer Sinn, beim Hochschalten (kleines -> großes Ritzel) habe ich irgendwie mehrere Rastungen mit Zwischenstufen (ich meine jetzt nicht die Möglichkeit über mehrer Ritzel hoch zu schalten) als beim Runterschalten, wo die Kette genau von Ritzel zu Ritzel springt.

Ich hab die Zuglänge auch angepaßt, aber diese Rastungen zwischen den Gängen bekomme ich nicht weg.

Kennt jemand das Problem und wie sieht die Lösung (ich weiß: auf Rohloff umstellen) aus?

(es ist eine 3x7 XT)

Grüße, Ludger

Hört sich nach Zughüllen an, die sich verkürzen, wenn sie "unter Druck gesetzt werden". Bist Du sicher, dass Du die speziellen Schaltzughüllen verwendet hast? Aussenhüllen von V-Brakes darf man nicht verwenden, weil die eben genau das Problem verursachen, das Du beschrieben hast.

Auch dabei kann man bezüglich der Zuglängen / Hüllenlängen noch viel falsch machen. Nachhaltig löst man das Problem durch einen Singlespeed-Umbau (notfalls geht auch noch die SRAM Automatix, wenn ein Gang zu wenig sein sollte .... )

Ansonsten würde ich das Problem auch bei den Hüllen vermuten, wenn diese mit gewechselt wurden. Ggf. irgendwo eine Endkappe vergessen? Zweite Variante ist ein minderwertiges Schaltseil, dass unter Zug zu sehr nachgibt. Dritte Variante ist die Einstellung der Zugspannung an den entsprechenden Schräubchen. Vierte Möglichkeit ist ein nicht ganz frei laufender Zug in den Hüllen - auch das kann mitunter nicht nachvollziehbare Schaltreaktionen mit sich bringen.

Matthias

Und Möglichkeit fünf: Beim Ablängen der Bowdenzughüllen wurde nicht sehr sauber gearbeitet und die Enden sind nicht wirklich plan.

Die Kettenlänge ist wirklich passend?

Wenn die Schaltung vorher funktioniert hat und nur ein Seil gewechselt wurde, dann ist die Kettenlänge in mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hier nicht die Ursache.

Ich habe am Koga bis letztens auch so seltsame Schaltproblemchen gehabt. Habe nach und nach einfach alles ausprobiert, getauscht und gemacht und getan. Dachte schließlich das Schaltwerk sei vielleicht einfach "über die Zeit". DANN habe ich es an der Hauptfeder (wo das SChaltwerk in das Schaltauge eingeschraubt wird) aufgemacht und siehe da, es war einfach dreckig und steif geworden. Alles sehr gründlich gereinigt, neu gefettet und seitdem schaltet es als wäre es fast neu.
Deswegen meine Frage: Wie alt ist das Schaltwerk und wann wurde es zuletzt mal richtig gründlich gereinigt?

Schon richt. Aber manchmal kommen bei so einem Service ja noch Ausbesserungen an anderer Stelle dazu. Bei zu langer Kette habe ich es schon erlebt, dass es zu Problemen zwischen Kette, Ritzeln und oberem Schaltwerksröllchen kam.

Du kannst Dur gar nicht vorstellen, wie Ausdrücke wie »bei einem Service« die Nackenhaare versteifen. Oder bin ich für das Marketingspeech zu alt?
Bei einer zu langen Kette schleift das Leertrum in ganz kleinen Kombinationen an der oberen Leitrolle. Das alleine sollte dem Schaltverhalten in anderen Kombinationen, die mehr Kettenlänge benötigen, nicht schaden.

Das meine ich nicht, sondern eher den Effekt, den man bei aktuelleren Schaltungen auch mittels Justage der B-Skrew adaptieren kann.
Wie geht es den Nackenhaaren, jetzt noch steifer?

Ich muss nachher was entrosten und brauche deswegen sowies eine Drahtbürste.

WEnn die B-Schraube die ist, mit der man die Neigung der Grundplatte und damit die Vorspannung des Spannkäfigs verstellt, die habe ich eigentlich höchstens dann reguiert, wenn sich die Ritzezusammensetzung besonders stark geändert hatte.

@Behördenrad, denkst Du wirklich, dass das vorteilhaft ist?

Danke erstmal an Alle für die vielen Antworten!
Ich werde mir die Geschichte nochmals ansehen und die hier gemachten Anmerkungen beachten.

grüße, Ludger

Hallo Falk,



"Im Prinzip ja". Aber nicht immer sind die Zusammenhänge logisch. Ich musste nach dem letzten Kettenwechsel die Schaltung neu einstellen. Eigentlich kann das gar nicht sein.

Grüße
Andreas

Nachdem ich jetzt 2 mal zur Arbeit gefahren bin, geht der Schaltvorgang schon wesentlich besser. Irgendetwas hat sich gesetzt - ich tippe auf die Endkappen, sowohl auf dem Außenzug als auch im Gegenhalter am Rahmen. Ich mußte den kurzen gebogenen Außenzug (Oberrohr/Satelrphr) aus dem Gegenhalter fieseln, damit der Innenzug durch ging.

Danke und Grüße,
Ludger

Hallo Ludger,

als mögliche Problemstellen möchte ich noch die Seilklemmung am Schaltwerk und ein verbogenes Schaltauge nennen. Das zweite ist zwar eher unwahrscheinlich, wenn es vor dem Umbau (oder auch Service ) gepasst hat. Aber grundsätzlich sind Schaltaugen viel öfter verbogen als man denkt. Die meisten merkens nur nicht.

Ja Thomas, ich glaube das Schaltauge ist leicht verbogen, das Schaltwerk hängt nicht senkrecht runter sondern leicht schräg nach Außen.

Grüße, Ludger

Es kann aber auch am Schaltwerk selber liegen, dort gibt es genausogut Teile, die sich (ver)biegen lassen.