Hallo Conrad,
ich war letztes Jahr mit dem Fahrrad in Südkorea unterwegs. Dort ist es eigentlich nicht üblich weite Strecken per Velo zurückzulegen, man sieht zwar gelegentlich - sehr selten - Radreisende, dann aber meist Europäer. Dementsprechend erstaunt wird man dort als Radfahrer beäugt, allerdings sind die Reaktionen der Koreaner in der Regel nett und von Bewunderung geprägt, denn die Koreaner sehen es änlich wie die Griechen, Radfahren ist eine Erfindung für diejenigen die entweder kein Geld für ein Auto haben, oder hoffnungslose Sportfetischisten sind, aber auf keinen Fall um damit größere Strecken freiwillig zurückzulegen.
Wie mein Vorredner schon sagte ist es nicht empfehlenswert in größeren Städten (z.B. Pusan, Seoul) mit dem Rad zu fahren, da der Verkehr chaotisch und intensiv ist, kein Vergleich mit den Verhältnissen in Deutschland oder Europa, die Bevölkerungsdichte ist in Korea wesentlich höher und entsprechend dichter der Verkehr. Die Koreaner fahren in etwa ähnlich wie die Italiener, sprich, der Straßenverkehr ist unkontrolliert selbstregulierend
Auf dem Land - auch wenn man in Südkorea selten auf Bereiche ohne Besiedelung bzw. Verkehr trifft - ist es angenehmer, aber auch dort muss man ständig auf den Verkehr achten. Radwege sucht man in der Regel vergebens.
Ich habe das Radfahren in Südkorea eher als anstrengend und ziemlich nervenaufreibend empfunden. Es ist ein durchaus interessantes Land mit äußerst gastfreundlichen Menschen, aber wahrlich nicht das, was ich ein Radfahrerparadies nennen würde.
Viele Grüße,
gisi