Hallo zusammen,

ich hoffe, eine Vorstellung ist hier richtig.

Mein Name ist Steffi, gemeinsam mit meinem Mann und unseren zwei Kindern lebe ich im Ruhrgebiet und bewirtschafte die Solidarische Landwirtschaft Gelsenkirchen.

Das Thema Radreisen begeistert mich schon seit einigen Jahren und ich habe auch hier schon oft still mitgelesen. Leider hat es für mehr als die ein oder andere Wochenendtour (zuletzt der Ruhrtalradweg) nicht gereicht.

Nun habe starte ich in den Sommerferien mit den beiden Kindern mit den Rädern an die Nordsee. Mein Mann wird leider nicht bzw. nur kurzzeitig mitfahren können, weil die Arbeit zu Hause eine längere Abwesenheit nicht zulässt. Unser Großer (8) fährt selbst, die Kleine (3) fährt im Anhänger mit. 14 Tage habe ich uns eingeplant um über den Rhein-Herne Kanal und den Dortmund-Ems Kanal zum Emsradweg zu kommen und diesen zu fahren bis nach Emden. Dann noch hoch nach Norddeich um mit der Fähre nach Juist rüber zu setzten und die letzten Tage dort ausklingen zu lassen.

Das Thema Navigation erschließt sich mir bis heute nicht wirklich, ich hoffe da noch auf die Erleuchtung.
Beim Emsradweg setze ich einfach mal auf die gute Beschilderung (wie wir sie auch am Ruhrtalradweg hatten). Wie ich ansonsten eine Route planen kann, abseits der ausgeschilderterten Routen ist mir noch unklar.

Wir radeln mit normalen Trekkingbikes. Für die Tour am Ruhrtalradweg hatten wir uns Lastenräder ausgeliehen.

Für Tipps hinsichtlich unsere Nordseetour für kinderfreundliche Unterkünfte (kein Zelt) und Attraktionen bin ich sehr dankbar!

Viele Grüße
Steffi

Hi Steffi!

Willkommen im Forum. In Deinem Post fällt mir ein Satz auf. Am besten nimmst Du für Planung und Ausführung eine Landkarte. Ich nehme innerhalb Deutschlands den ADAC Maxi Atlas Deutschland 1:150.000 (kostet 25 Eu). Da steht jede Milchkanne drin und Du suchst Dir einfach die kleinen Sträßchen raus. Der hat zwar DIN A3-Format, aber die geplanten Bereiche, wo ich hinfahren möchte, kopiere ich mir raus und lege sie in die Lenkertasche.

Sicher meldet sich zu diesem Thema auch noch die GPS-Fraktion. Da bin ich selber jedoch weniger ein Freund von und Planung ganz ohne Karte ist ohnehin schwierig.

Es grüßt

Bernie

Der ADFC erzählt dir auf diesen Seiten ausführlich, wie man sich auf Touren mit welchen Miteln vorbereiten kann.
Die Radtourenkarten des ADFC bieten eine gute Planungsgrundlage.

Hmmm... die Kanalstrecken leiden überwiegend an einem gleichen Problem: Knirschwege. Also die gesplitteten oder gerne buckeligen wassergebundenen Oberflächen (wie die östlich vom Gasometer OB), die das Radfahrern erheblich erschweren, vermehrt Defekte produzieren und den Verschleiß, speziell bei feuchter Witterung, auch spürbar erhöhen.

(Ja, Jörg, schon klar, du hast das noch nie festgestellt. Ich schon und zwar immer wieder.)

Und was die tolle Beschilderung angeht.. gerade in NRW achte ich tunlichst nicht auf sie, aufgrund einer Reihe von systematischen Mängeln.

Durchgehend am Kanal zu fahren ist auch auf Dauer recht eintönig. Je nachdem wieviel Zeit du erübrigen kannst, würde ich vorschlagen dich mal z.b. über GPSies und durch Wechsel zwischen den verschiedenen Kartendarstellungen, etwas eingehender mit der Strecke zu befassen. Es gibt Kartendarstellungen wo sehr viele hilfreiche Randinformationen eingearbeitet sind, so z.B. die Wegbeschaffenheit, Einrichtungen, Sehenswürdigkeiten und derlei mehr.
Es gibt aber auch sehr viele bereits ausgearbeitete und erprobte Strecken nebst zugehörigen Beschreibungen und Hilfen. Schau daher auch hier in das Radwiki, oder vielleicht auch auf die Seite Radweit.de.
Mit vielen Hilfen und Informationen läßt sich bestimmt eine Strecke planen, die besser fahrbar und für die Kinder auch mehr Erlebnismöglichkeiten bietet.

Speziell zu Ostfriesland würde ich raten sich auch unbedingt genauer mit den Möglichkeiten in und um Emden zu befassen, da es dort extrem viel zu bestaunen gibt. Für die Weiterfahrt würde ich einen Weg durch die Krummhörn über Greetsiel (und weiter am Deich entlang) empfehlen. Auf keinen Fall über Norden, da sich dort vermehrt sehr unschön zu fahrende Straßen finden. In Ostfriesland gibt es leider häufig noch mit Backsteinen gepflasterte Wege und Straßen, die für Radfahrer rasch zur Tortur werden und für die Besatzung des Kinderanhängers zur Qual.

Moin Steffi,
vielleicht hilft Dir unser Reisebericht Mit drei Trikes von Münster zur Nordsee... etwas weiter.
Zu berücksichtigen ist, daß die radverkehrswichtige...

...Friesenbrücke bei Weener, sie wurde, siehe mein letzter Beitrag im verlinkten Thread, von einem Frachtschiff gerammt, noch nicht repariert, bzw. ersetzt worden ist.
Den GPSies-Track kannst Du natürlich auf Papierkarten von Hand übertragen. Bei der Durchfahrt Münsters würde ich abweichend vom verlinkten Track allerdings, Knirsch hin oder her, am DEK entlang fahren.
Falls Du ein Smartphone besitzt, kannst Du Dir eine Fahrradnavigations-App darauf laden, ich selbst bin mit NAVIKI, entwickelt von der FH Münster, recht zufrieden.
Bis denne,
HeinzH.

Hallo und vielen Dank für die Hinweise,

als alleinradelnde Mutter mit zwei Kindern möchte ich es uns natürlich nicht unbedingt schwerer machen als nötig und deshalb vielen Dank für den Hinweis auf die schlechten Wegverhältnisse am Kanal. Von der Navigation her erschien mir dieser Weg nur als leichtester (muss ja einfach immer nur am Wasser bleiben...)

Kartenlesen ist jetzt auch nicht unbedingt meine Stärke. Ich würde es bevorzugen, wenn ich mit einem Navigator fahren kann, wenn ich denn endlich mal verstünde wie das so funktioniert.

Bisher habe ich komoot auf dem Smartphone. Damit habe ich unsere Touren einfach nur aufgezeichnet um nachher zu sehen, wie wir gefahren sind. Kann ich denn auf diese App nun auch eine Route aus dem Internet (oder Teile von einer Route) laden? Frisst die App, wenn ich mich navigieren lasse zuviel Strom und Internetvolumen (beim Aufzeichnen hielt sich der Akkuverbrauch in grenzen, da steckte das Handy aber ja auch in der Tasche). Wenn ich über die App meinen Startpunkt und Zielpunkt eingebe, dann bekomme ich natürlich eine ganz andere Route als ich sie mir vorgestellt hatte.

Ist nur scheinbar so. Sofern es keine klare Beschilderung gibt und diese auch stets(!) sicher rechtzeitig erkannt wird, kommt es immer mal wieder vor, daß ein zunächst normaler, netter Weg sich dann massiv verschlechtert und u.U. sogar im Nirwana endet. Das hier versteckte Frustpotential kann erheblich sein.

Mit Ortskenntnis, oder eben guter Vorbereitung (anhand von Karten die selber wieder ausreichend gut sind), muss man "hier und dort" mal die Kanalseite wechseln, oder auch mal einen Bogen vom Kanal weg machen.
Als ich die optimalen Wege am Rhein-Herne Kanal noch nicht kannte, bin ich da mehrfach in solche Sackgassen gelangt und zuletzt ist mir das sogar am Donauradweg passiert.

Hallo Steffi,
ich benutze komoot schon seit geraumer Zeit gerade zur Navigation. Man kann wirklich eingeben, dass man von Ort A nach Ort B will und dafür wird eine Strecke berechnet. In den allermeisten Fällen werden wirklich fahrradfreundliche Strecken auf guter Oberfläche gefunden, ab und zu war auch mal ein etwas ruppigerer Weg dabei. Einen Track laden und dann danach navigieren geht auch.
Die App ist super sparsam, weil da das Display im Prinzip nicht brauchst und alles per Sprachansage funktioniert. Du musst nur drauf achten, erst dann abzubiegen, wenn es heißt "Jetzt abbiegen" und nicht zu früh ;-) Zur Sicherheit habe ich einen Zusatzakku dabei, den man aber nur braucht, wenn der Tag lang ist und man zwischendrin doch immer mal wieder auf die Karte geschaut hat und dafür das Display anschaltet.
Bin damit schon quer durch Irland und kürzlich durch Nordspanien navigiert!
Gruß
Dagmar

Hallo Steffi,
erstmal willkommen hier
Zur Planung mit Komoot: Öffne zuhause am PC im Browser komoot.de und melde dich an. Gehe in einem parallelem Fenster oder Tab zu (z.B.) Heinz's Track und lade ihn herunter. In Komoot kannst du über den Menüpunkt (oben) "Importieren" einen Track / eine Route importieren. Es gibt zwei Varianten: 1. Importieren, um zu planen (das greift unter Umständen in die Strecke ein und kann sie verändern; war zumindest meine Erfahrung), 2. Aufzeichnung importieren (meiner Erfahrung nach, bleibt die importierte Strecke so wie sie ist).

Für unterwegs auf dem Telefon kannst du Kartenregionen kaufen, die werden dann auf dem Gerät bzw. der Speicherkarte gespeichert und du brauchst keine Online-Verbindung.

Da ein eingeschaltetes Telefondisplay viel Strom verbraucht (und auch GPS, etc.) empfiehlt sich die Mitnahme eines kleinen Pufferspeichers, an die das Telefon per USB angeschlossen wird.

Viel Spaß auf Tour.

Achja, und Karten aus Papier sind auch im digitalen Zeitalter nicht zu unterschätzen.

Matthias

ah, das hört sich doch schonmal gut an. Vielen Dank für diese Tips und ausführlichen Infos zu Nutzung von Komoot.
Heute haben wir Abholtag auf dem Hof, aber in den nächsten Tagen werde ich mich mal daran versuchen und eine Probetour fahren.

Könnt ihr mir in dem Zusammenhang denn auch eine gute Handyhalterung empfehlen? Auf was sollte ich dabei achten?

Ich hab halt nur gemerkt, dass die Navigation über komoot nach Norddeich natürlich nicht ber den Emsradweg geht... kann man die vorgeschlagene Navigation auch verändern? Kann ich auch imortierte Routen verändern?

sonnige Grüße
Steffi

Die Beschilderung in Ostfriesland ist übrigens sehr gut (zum Emsland kann ich nichts sagen). Man braucht da nicht unbedingt ein Navi. Man muß nur halbwegs wissen, welche die nächsten Orte sind, die man ansteuern will. Außerdem hängen da auch immer die Schilder vom Nordseeradweg. Ich bin mal von Leer aus den Nordseeradweg gefahren über Emden, Greetsiel, Norddeich und weiter an der Küste lang. Vor allem das Stück zwischen Emden und Norddeich ist sehr schön. Es gibt dort ein paar nette Dörfer (Rysum z. B.), den Leuchtturm in Pilsum, Greetsiel und vor Norddeich geht es längere Zeit direkt am Wasser entlang. Direkt am Wasser entlang geht es sonst nirgendwo in Ostfriesland mit Ausnahme eines deutlich kleineren Stückes bei Schillig.