Welchen Reifen als Ganzjahres-Reifen?

Bei der Wahl eines Ganz-Jahresreifen kann ich mich nicht zwischen dem Challenge Strada Bianca oder Continental Grand Prix 4 Season entscheiden. Könnt Ihr mir bitte bei der Entscheidungsfindung helfen.

Also der Bianca ist ziemlich glatt. Als Ganzjahresreifen würde ich den nicht bezeichnen. Für Laubmatsch wird es mit dem Profil schon eng. Wenn Du nur auf sauberem Asphalt fährst, ist das natürlich ok.

Der Bianca ist für leichte Unebenheiten und/oder schwere Fahrer (wg. 30-33mm Breite).
Für ähnliche Zwecke liebäugele ich zur Zeit mit dem Paris-Roubaix, der hat aber nur 27mm, ist sonst aber ähnlich strukturiert. Allerdings hat er eine feine 300tpi-Karkasse, der Bianca 60 (Niedrigpreis).

Folglich ist der 4-Seasons für die kalte Jahreszeit geeigneter. Vorteile im Winter, Nachteile im Sommer.
Überleg Dir also, auf welchem Untergrund Du noch fahren willst oder wechsele im Herbst die Reifen aus.

Paris-Roubaix steht doch für rutschigen Untergrund, Nässe Kälte etc. warum sollten dann diese Reifen nicht als Ganzjahresreifen vorteilhaft sein?

Folglich ist der 4-Seasons für die kalte Jahreszeit geeigneter. Vorteile im Winter, Nachteile im Sommer. Die Vor- bzw. Nachteile sind mir nicht klar.

Weitere Meinungen wären hilfreich. Fährt überhaupt jemand Reifen der Marke Challange? Oder ist der Conti 4 Season konkurrenzlos?

Entschuldige, ich habe die Gummimischung vergessen zu erwähnen. Die ist beim Conti weicher als beim Challenge. Deshalb rollt der Bianca im Sommer besser, während der Conti mehr Reibung hat. Genau die ist aber bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt besser, denn dann wird der Challenge härter als der Conti und hat weniger, der Conti mehr Bodenhaftung.
So meinte ich mein Fazit.

Die Namensgebung des Paris-Roubaix analog zum Rennen im Frühjahr meint natürlich die Eignung für schlechtes, kaltes Wetter. Aber dann bleibt es auch ein Rennreifen der für hohe Geschwindigkeiten mit etwas härterer Belagmischung auftrumpft. Vom Profil abgesehen verhält er sich eher wie der GP-4000 SII.

Danke für die Antwort

Würde hier klar den GP4s empfehlen, einfach weil er viel robuster aufgebaut ist, was gerade im Winter bei dem ganzen Streumaterial sinnvoll ist.
Der Challenge wäre mir viel zu teuer und zu schade, um ihn im Winter zu verheizen. Ob er im kalten rutschiger ist, ist schwer zu sagen. Nicht jede harte Mischung verhärtet im Winter, aber es gibt weiche Gummimischungen, die im Winter beinahe unfahrbar hart werden (z.B. Maxxis 42a). Allerdings halte ich persönlich Conti für die absoluten Spezialisten, was Gummimischungen angeht. Bei den Topreifen haben sie mich nie enttäuscht.
Was noch gegen den Challenge spricht: die Dinger montieren sich derart besch..., dass es ohne Vormontage ohne Schlauch beinahe nicht funktioniert. Dafür laufen sie absolut super.
Allerdings kommt es auch mal vor, dass sich die Lauffläche von der Karkasse ablöst - unschön bei einem 45€ Reifen.

Deswegen: Conti!!

Die Challange Reifen sind aber aktuell günstiger. Ich probiere sie einfach mal aus

Hallo podracer,

wo gibts Challenge-Reifen denn gerade günstig? Ich wollte die immer mal ausprobieren, aber der enorme Preis hat mich abgeschreckt.

Grüße
Andreas

Bei Bike24

Die Montage war wirklich nicht ganz so einfach wie bisher gewohnt.

das ist aber die einfache Version: die Open Pro Variante ist der gescheite Reifen.
Aber berichte trotzdem mal, wie er sich schlägt.

Nach ca. 3000 km war der Reifen am Ende. Alle möglichen Strassenbeläge haben dem Mantel ordentlich zugesetzt. Besonders der städtische Einsatz hinterließ ordentlich Spuren in Form von kleineren und größeren Einschnitten in die Karkasse. Persönlich habe ich das Gefühl mit einem GrandPrix 4 Season mit doppelter Laufleistung dort generell besser bedient zu sein.

Jetzt brauch ich eine Alternative möglichst in einer 30 Breite. Wie schlägt sich denn der Schwalbe one S ?

Um diese Laufleistung zu bewerten wäre es interessant dein Systemgewicht zu kennen. Hast du mal ein Bild vom fertigen Reifen?

Sytemgewicht ca 95 kg plus Kinderanhänger. Fotos gibt es keins

Für diesen Anwendungsfall sind die Challenge-Reifen nicht vorgesehen. Das sind Renn-Reifen, mit den entsprechenden Schwächen in der alltäglichen urbanen Nutzung.
Ich fahre am Randonneur selbst den Challenge Paris-Roubaix (622x27), der wird Quasi nur auf Touren außerorts auf asphaltiertem Geläuf bewegt. Der ist nach 2000 km mit 120 kg Systemgewicht jetzt gut "angefahren", aber noch weit weg von "abgefahren". Für andere Bedingungen (Streckenwahl, Untergründe, Witterung) habe ich eine alternative Fahrradauswahl zur Verfügung, mit entsprechend passenderer Reifenbestückung. Zur Not wird vor einer Mehrtagestour kurzerhand der Reifen gewechselt.

Für die robustere Gangart mit Anhänger / Einkauf innerorts würde ich den Panaracer Pasaela oder den Ribmo Protex nehmen, beide in Faltversion. Der Pasaela bringt in 25x622 lt. Hersteller (Verpackungsangabe) ca. 240 Gramm auf die Waage (bei zwei Reifen selbst gemessene 243 Gramm/Stck), der 28-er wiegt 282 selbst ermittelte Gramm. Der Ribmo hat nochmal deutlich mehr "Fleisch" für mehr Kilometer, der würde die 3000 km wahrscheinlich noch nicht mal merken.
Da es bei "mit Kinderanhänger" wohl nicht auf Sekundengewinn durch geringsten Rollwiderstand ankommt (da ist der Challenge spürbar besser), halte ich die Pasaelas für deutlich geeigneter als Ganzjahresreifen - auch was die Kilometerleistung und die Robustheit anbelangt:

Ansonsten wäre der Conti GP 4s meine Wahl, den fahre ich am RR in 28-er Breite (auf 13c-Felge nur gemessene 26,6 mm breit!). Der ist auch von schlechtem Asphalt und Waldwegen relativ unbeeindruckt, läuft aber im Vergleich zum Pasaela etwas "hölzern", was wohl eher am Gummi liegt.
Zum Schwalbe S-One kann ich nichts sagen, sieht mir aber auch nach einem eher dünnhäutigen Rennreifen aus.
Ich würde für Deine Einsatzbedingungen die Finger von ausgewiesenen Rennreifen (Wettkampf-Reifen) lassen - die sind für diesen Zweck zwar gut geeignet, müssen letztlich aber "nur ein paar Rennen durchhalten", und können dann weg. Für den robusten Einsatz im Alltäglichen gibts besseres.

Matthias

Seit ca. einem Jahr fahre ich den Challange Gravel Grinder in 38 mm Breite. Er läuft auf meinem Stadt/Landrad und ist vollkommen problemfrei.
Gruß von Thilo

Vielen Dank für die Antworten.

Leider gibt es den Panaracer nicht in einer 30 Breite. Gibt es noch weitere Alternativen 32 Reifen sind für mein Schutzblech zu breit.

Hallo,

ich habe ganz gute Erfahrungen mit den Vittoria Randonneur Pro gemacht: In 32mm Breite sind sie bei mir real 29mm breit (auf 17mm-Felge) und dürften damit auch unter deine Schutzbleche passen. Einziges Problem für den Einsatz als Ganzjahresreifen ist die unterirdische Haftung bei Nässe (KO-Kriterium?). Pannenschutz, Leichtlauf und Gewicht sind dagegen relativ gut.

Habe einen Satz Specialized Roubaix Pro in 30mm bekommen - der Reifen ist Klasse!
Rollt sehr leicht, hat trotzdem gute Dämpfung, ist an den Flanken robust, bisher nur Lob von mir.

Hey, klingt doch super. Kannst du etwas zur realen Breite / Gewicht des Reifens sagen?

Breite sind genau 30mm auf Mavic MA40 Felgen, ich hab sie gewogen, aber die Zahl vergessen, nun sind sie montiert, sorry

Danke für die Info. Klingt ja relativ vielversprechend. Wenn ich einen in die Finger bekomme, werde ich den Reifen bestimmt mal testen.

Nein, nach Problemen mit dem Rundlauf des 4Season bin ich zurück zu Michelin.

Michelin Pro4 Endurance - ist der verbesserte Nachfolger des Krylion Carbon
Letzeter war eigentlich perfekt (sehr guter Rundlauf, hielt lange, sehr pannensicher, rollte sehr ordentlich), nur der seitlich aufgepinselte Farbstreifen ließ ihn in extremen Kurvenlagen unvermittelt wegrutschen.Das Problem hat der Pro4Endurance nicht.