Zuhause in Bühl haben wir 5°C Regenwetter, hier sind es schon morgens in Colombo am Flughafen 30°C.
Herrlich.

Mit dem Taxi geht's erst mal 10 km in den Norden nach Negombo (Taxi 1200 Rupie ). Im Hotel Pearl darf ich meinen Radkarton für 2 Wochen unterstellen. Gute Lage, sehr zu empfehlen.



Erst mal ins Meer springen und dann eine kleine Stadtrundfahrt durch die Hafenstadt Negombo.



Südlich von Negombo am Dutch Canal


Am Hafen von Negombo
Am Abend lerne ich im Hotel noch 2 nette Franken aus Bayern kennen und wir fahren mit einem Tuktuk zum Fischessen.
Das sehr bekömmliche Bier heißt Lion und muss schnell getrunken werden, sonst wird es warm. Kein Problem für uns.

1. Tag Negombo - Pinnawela 83 km

Mit dem Sonnenaufgang fahre ich um 6 Uhr ohne Frühstück los, über die Landstrasse B322 in Richtung Giriulla.
Vor 25 Jahren war ich das letzte Mal in Südasien. Damals bin ich 2 Monate mit dem Rucksack durch Goa und Kerala gereist. Der Verkehr war damals die Hölle. Hier aber kann man sehr gut Velo fahren ohne sein Leben zu riskieren. Dank meinem Garmin GPS suche ich mir vorwiegend die ruhigeren Nebenstrassen aus.



Nach ca. 20 km bekomme ich etwas Hunger.



Die dreieckigen "vegetable roti" sind super lecker. Nicht zu scharf und kosten nur 30 Rupie (20 Cent), 1,5 Liter Wasser Pet-Flasche kostet 70 Rupie.

Am frühen Mittag komme ich am Elefantenwaisenhaus in Pinnawela an. Durch den Jetlag und das heißschwüle Klima ist mein Körper doch noch etwas gestresst. Also reichen mir die 83 km völlig. Gute Entscheidung, macht super Spass den Elefanten beim Baden zuzuschauen. Sehr zu empfehlen.






Eine Elefantenherde wird durchs Dorf zum Fluss getrieben.



2. Tag Pinnawala - Sigiriya 103 km



Heute Nacht habe ich mein eigenes Moskitonetz am Ventilator aufgehängt.





Wasser auffüllen.



Der direkte Weg nach Sigiriya führt über die stark befahrene A6. Ich schlage mich östlich auf kleinen Nebenstrassen durch, muss aber ab Galewela dann doch auf die A6, aber nur für 20 km. Halb so schlimm.



In Sigiriya miete ich mir eine ein kleines Cottage für 3000 Rupien, wasche schnell meine Radklamotten und
fahre mit einem Tuktuk zum Eingang der Anlage. Hier auf diesem 200 Meter hohem Felsen sind noch die Überreste
einer uralten Festung zu sehen. Für die locals muss dieser Felsen eine große Bedeutung haben. Macht Spass mit
Ihnen hier hoch zu steigen. Oben wird man mit einer tollen Aussicht belohnt. So langsam entspanne ich mich.
Ich brauche immer etwas Zeit bis ich das richtige Feeling für die Radtour und das Land bekomme.

Fortsetzung folgt....

3.Tag Sigiriya - Kandy 169 km
Bin früh aufgewacht, packe meine Sachen zusammen und mach mich noch vor Sonnenaufgang auf den Weg.
Es ist noch nicht so heiß, und mal nicht schwitzen tut auch mal gut. Ich geniesse diese ersten Stunden besonders.



In Dambulla kaufe ich noch etwas Proviant ein bevor ich mich auf den Weg Richtung Süden mache.
Hier habe ich auch den ersten und einzigen Plattfuß meiner Tour. Miiten in der Stadt wechsel ich den hinteren
Schlauch unter Beobachtung von ca. 20 neugierigen Passanten.
120 km sind es bis Mahiyanganaya, da soll es laut booking.com ein paar Unterkünfte geben, bevor es morgen
in die Berge nach Kandy geht.


Hier ist kaum Verkehr und nicht so dicht besiedelt wie auf den anderen Streckenabschnitten. Super angenehm zu fahren.
Dies ändert sich schlagartig, denn ab Hettipola biege ich auf die B274 nach Hasalaka. Nach Asphalt gibt es jetzt 20 km Matchpiste, Baustellen und Kies. Egal, dafür ist die Gegend traumhaft schön und die locals besonders freundlich.



Nachdem ich mich zum Mittag in Hasalaka noch mit ein paar leckeren Rotis gestärkt habe, entscheide ich mich heute schon Richtung Kandy in die Berge zu fahren. Ich habe zwar schon 116 km, aber auf der A26 nach Kandy wird es sicher ein nettes Hotel geben. Fehlanzeige. Nach 400 hm komme ich so langsam ins Grübeln ob mein Plan aufgeht. Der 2. Tuktuk-Fahrer dem ich winke, hält an und fährt mich bis nach Udadumbara.

So, die 2 hohen Anstiege habe ich nun hinter mir. Nur noch 45 km bis Kandy.

Der letzte Abschnitt war noch mal richtig anspruchvoll. Noch vor Sonnenuntergang komme ich in Kandy an. Um den See herum herrscht viel Verkehr. Erschöpft kämpfe ich mich die letzten steile Rampe hoch. Auf der Südseite hab ich ein nettes ruhiges Hotel entdeckt. Duschen, Wäsche waschen und mit einem Tuktuk in die City. Auf dem Balkon von "The Pub" belohne ich mich mit einem eiskalten Bierchen und plaudere angenehm mit einem Briten der in der englischen Botschaft im Nordirak arbeitet.



4. Tag Kandy - Nuwara Eliya 81 km

5 km südlich von Kandy befindet sich der Botanischen Garten. Am Eingangstor lasse ich mein Fahrrad stehen, zieh' mich kurz um und spaziere gemütlich durch die tolle Gartenanlage. Angenehme Ruhe.


Hochzeit Fotoshooting

Herzlichen Glückwunsch. Alles Gute. Hoffentlich hat sich das Brautpaar für die Feier nicht zu hoch verschuldet, was aber anscheinend sehr häufig vorkommen soll.


Über die B154 komme ich auf die A5. Der Verkehr ist angenehm. Die Strecke geht ständig berghoch durch herrliche Teeplantagen. Meine Lieblingsetappe.






In der Teefabrik riecht es angenehm und nach der interessanten Besichtigung kann man alle Teesorten noch probieren.


Über 120 Jahre alt ist das von den Briten erbaute Postamt in Nuwra Eliya. Meine Postkarten sind nach ca. 2 Wochen in München angekommen.

Fortsetzung folgt ...

Hi Carl,

schöner Bericht und schöne Fotos. Ich bin weiterhin dabei.

Mir ist es leider aufgrund einer schweren Erkrankung, an der ich bereits seit Januar laboriere, nicht vergönnt gewesen, meine geplante Reise nach Sri Lanka am 30. Januar anzutreten. Flug war gebucht, Planungen vollendet.

Ich hoffe auf nächstes Jahr.

Liebe Grüße von Theo

Hallo Theo
Freut mich, dass dir mein Bericht gefällt. Ich drücke dir die Daumen, dass du bald gesund wirst und deine geplante Sri Lanka Radtour nachholen kannst.

5. Tag Nuwara Eliya - Ella 89 km



Habe hier oben auf 1800 hm prima geschlafen. Gestern abend habe ich sogar meine Jacke angezogen, ich geniesse die angenehm kühle Luft. Aber eigentlich hätte ich meine Jacke für die Tour nicht gebraucht, wenn es nur im Flugzeug nicht immer so kalt wäre. Ich finde solche alten britischen Hotels einfach klasse. Nach einem leckeren Omelett starte ich heute ausnahmsweise spät. Auf dem Weg zum Nationalpark Horton Plains komme ich an dem kleinen Ort Pattipola vorbei. Dort befindet sich ein Bahnhof. Man könnte also auch mit dem Zug anreisen und mit einem Tuktuk sich die steile Anfahrt hoch fahren lassen.





Die Wanderung zum Big Worlds End muss ich leider aus Mangel an Zeit auslassen, shame on me. Vier Wochen wären halt optimal. Sri Lanka hat so viel zu bieten, mit meinen 2 wochen muß ich leider viele Kompromisse machen, sonst wird es zu stressig. Ella ist voll mit jungen Backpackern mit rießigen Rucksäcken, was da wohl so alles drin ist ? Ein Lokal mit traditioneller Küche zu finden war gar nicht so einfach. Viele Lokale haben ihre Speisen an die Touristen angepasst, andersrum fänd ich`s besser.

6. Tag Ella - Udawalawe 106 km + 26 km Zug



Railway station Ella


Mein Velo gebe ich gutbewacht als Sperrgepäck auf.



Die Fahrt mit der alten Dampflok von Ella nach Haputale war für mich ein ganz besonderes Highlight meiner Tour. Einfach herrlich mit 25 km/h durch die Berge zu tuckern.



Mein Sperrgepäck bekomme ich erst wieder wenn ich es ordnungsgemäss quittiert habe! Gerne, dabei bestaune ich noch all die alten Schätzchen im Büro des Bahnhofvorsteher. Kleine Zeitreise.





Der dürfte wohl aus Japan sein, oder ?



Von Haputale geht es dann lange bergab Richtung Süden. Mein Ziel sind heute die Elefanten im Nationalpark Udawalawe. Fortsetzung folgt...

Danke für den Bericht
Da kommen viele Erinnerungen hoch. Waren dort 2004 mit unserem Sohn und seiner Freundin für 4 Wochen per Radel unterwegs.
LG, Wi grenzenlos

7. Tag Udawalawe - Tangalle 64 km

In Udawalawe entscheide ich mich spontan für eine ruhigere, etwas abgelegene Unterkunft, Walawa Blue Sapphire.
Sehr zu empfehlen.
Was ein netter Zufall, meine neuen Nachbarn sind ein nettes Pärchen aus Duisburg und auch mit dem Rad unterwegs. Beim Abendessen tauschen wir uns über unsere Touren aus und entscheiden uns am nächsten Morgen gemeinsam auf Elefanten-Safari zu gehen.






In Tangalle gönne ich mir mal etwas Luxus. Mein kleines Häuschen ist an einem Traumstrand. Nach einem Bad im Meer schlaf' ich beim Lesen auf meiner Liege ein. Herrlich.

8. Tag Tagalle - Unawatuna 92 km

Ich meide die stark befahrene Küstenstrasse A2 und bevorzuge lieber kleine Nebenstrassen. Hier ist mein Garmin wieder Gold wert. Der Verkehr ist relaxed und ich lass' mich einfach Richtung Osten treiben.






Nachdem ich mir eine lange Hose über die Radhose gezogen habe, stehe ich nur kurz etwas zurückhaltend vor dem dem buddistischen Kloster herum. Und schon werde ich auf ein Tee eingeladen und bekomme einen kleinen Einblick in diese sehr interesante Religion. Wenn man zum Abschied höflich frägt, lassen sich die Mönche auch
mal fotografieren. Schuhe ausziehen nicht vergessen !

9. Tag Unawatuna - Beruwala 105 km

Beruwala ist sehr touristisch, bietet sich aber gut zum Schwimmen an. Im Nachhinein hätte ich doch in der Altstadt von Galle übernachten sollen.


Fischmarkt vor den Stadtmauern in Galle.




Vollkasko versichert !!!





Radsportszene in Sri Lanka. Singlespeed und Stahl. Die Jungs vom Radsortverein Kalutara haben es voll drauf. Nach ca. 10 km war ich schon platt und habe abreissen lassen müssen. Hat super Spass gemacht.

10. Tag Beruwala - Negombo 125 km

So, heute ist meine letzte Etappe. Im großen Bogen geht es auf kleinen Strassen um Colombo herum. Meine Fruchtriegel von zu Hause brauch' ich jetzt auch nicht mehr...

Fazit zu Sri Lanka:
Tolles Radreiseland, kann ich nur jedem empfehlen. Sehr abwechslungsreich und super Infrastruktur. Die Menschen waren sehr herzlich und sehr angenehm. Der Verkehr, abgesehen von den Hauptstrassen, war angenehm und nicht gefährlich. Ich hatte einen Abend starken Regen und sonst nur Sonnenschein.

An dieser Stelle möchte ich mich noch bei Uwe von Velo-Traumreise für seinen Radreisebericht bedanken. Es ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich von seinem Bericht so inspiriert war und gleich mal einen Flug gebucht habe.

Wer Lust hat kann sich ja mein kleines SRI LANKA VIDEO anschauen. https://youtu.be/5nA3QD4A814

Hallo Carl

Danke für den Reisebericht und das geile Video.

Kannst du vielleicht noch ein paar Basic Fragen beantworten

Welches Kartenmaterial hast du benutzt
Welche GPS Karten OSM ??

Wo hast du übernachtet, und was kostet so eine Basic Übernachtung
Lohnt es sich ein Zelt mitzunehmen und wild zu Campen.
Welche Fluggesellschaft, und wie war das mit der Fahrradmitnahme ??

Wie sah deine Reiseroute aus.
Was sollte man sich nicht entgehen lassen

Recht herzlichen dank
K.Roo

Hallo K.Roo
Sorry, wenn ich erst jetzt antworte. Freut mich das dir mein Video gefällt. Sri Lanka kann ich dir als Radreiseland
sehr empfehlen.
Ich habe mich bei OSM bedient und war super zufrieden. Bei Mapfox habe ich mir dann noch zusätzlich eine Landkarte bestellt.
Die Route würde ich wieder so fahren. Nur in Galle würde ich jetzt als Etappenort einplanen, die Altstadt ist sehr interessant.
Sri Lanka ist absolut kein Land zum wild campen ( zu dicht besiedelt, viele günstige Pensionen usw.)
Und das Essen ist sooooo lecker.
Ich bin Lufthansa geflogen und habe keinen Aufpreis für mein Fahrrad bezahlt. Den Radkarton habe ich in meinem
ersten Hotel einfach für 2 Woche hinterlegt. Alles total easy.

Wie bist du mit deiner (schmalen) Bereifung zurechtgekommen ? Ich war vor ein paar Jahren mit dem MTB dort und war froh dieses und nicht einen Crosser genommen zu haben - teilweise (besonders in der Gegend um Candy) waren die Nebenstraßen abartig schlecht und ich habe die Federgabel geliebt... da das Land ja einen ziemlichen Aufschwung nimmt, ist vielleicht Geld für die Sanierung der Straßen vorhanden (und nicht nur fürs allgegenwärtige Militär).

Ansonsten kann ich deinen Eindruck nur bestätigen - ein sehr nettes und problemloses Radreiseland.

Gruß Gerold

Hallo Carl,
ein sehr schönr Bericht und tolle Fotos.
Freut mich natürlich sehr, dass Dir meine 2. Heimat so gut gefallen hat.
Grüße aus Peru.
Uwe

Hallo Carl

recht herzlichen Dank für deine Rückantwort.
Ich würde gerne Ostern 2017 für ca.3 Wochen mit dem Rad verreisen. Auf der Wunschliste steht der IRAN, aber das wird wohl nichts, da meine Reisepartnerin keinen Bock hat **Verschleiert** Rad zu fahren. Mal schauen wie sie im Oman ende des Jahres zurecht kommt.

Deshalb wäre Sri Lanka meinet 2-te Wahl..... Ich denke in 3 Wochen lässt sich einiges er radeln.
Ich könnte mir gut vorstellen in den Norden hoch zu radeln, und dann mit dem Bus, oder Zug wieder zurück nach Colomobo. Weißt du ob es möglich ist, das Rad im publik Bus zu transportieren ?

Weisst du noch was der Flug gekostet hat ?
Bist du von Stuttgart aus geflogen,und wie lange war die Reisezeit ??


Lg K.Roo