Hi Bike Freunde,

wie gehte es euch?
Ist jemand von euch schon mal auf der berümten Panamericana gefahren? Ich meine den Teil der Strasse in Mittel- und Südamerika!
Welche Fahrt Richtung ist die bessere, Nord nach Süd oder umgekehrt? Und ist es gefährlich in Kolumbien? Und der weg von Kolumbien nach Panama soll sehr scxhwierig sein, stimmt das?
Ich bedanke mich in voraus für eure mühen.
Mit freundlichen gruss
Mark

Hi rookie,
war zwar noch nicht da, weiß aber, daß es absolut KEINE Straße zwischen Kolumbien und Panama gibt. Das Ganze ist als Darien-Gap bekannt. Bisher hat es meines Wissens nur Clemens Carle geschafft. Du mußt Dein Rad auf Boote verladen, es ist außerdem sehr teuer. Auf einige Faust das ganze anzugehen, ist nicht anzuraten. Dort gibts Schmuggler, Banditen und andere "nette" Leute.
Hoffe, Dir ein bißchen geholfen zu haben.
Gruß Peter

Diesen Reiseabschnitt hat er auch sehr gut in seinem Buch über seine Panamericana-Fahrt beschrieben. Das war allerdings zu einer Zeit da es dort noch etwas ruhiger zuging. Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert und gibt dir sicherlich viele Einsichten. Von Fernweh nicht zu sprechen.

Gruß Florian

Stimmt, wir haben sogar unterwegs Radler getroffen, die sich Abends daraus vorgelesen - und dabei halb totgelacht haben!
Naja, will mal seine Leistung nicht schmälern...

Wir sind einige Teile gefahren, es war überall ein einmaliges Erlebnis. Vielleicht helfen Dir ein paar Eindrücke aus unserem Reisebericht weiter.
Gruss Steffen
(www.schultheiss-web.de)

Hi Mark!
Ich war von Juni 2002 bis April 2004 auf, oder besser, neben der Panamericana unterwegs. Die Strasse selbst ist vielleicht so etwas wie eine Legende, aber wenn Du selbst unterwegs sein solltest, wirst Du merken, das gerade die interessanteren Strecken abseits der Hauptverbindungsachse liegen. Welche die beste Fahrtrichtung ist hängt sehr stark davon ab wann Du starten willst, ich bin von Nord nach Süd gefahren und würde es wieder so tut. Der Darien Gap (das Stück zwischen Panama und Kolumbien) ist ziemlich definitiv dicht... den Verweis auf den Carle hast Du schon. Wenn DU von jemanden hörst der in den letzten Jahren dort durch gewandert (getreckt oder was auch immer) ist, dann kannste das hier mal schreiben. Und Kolumbien... ich muss Dir sagen ich habe meine sechs Wochen Kolumbien im juni/july 2003 sehr genossen. Ich würde direkt wieder hin wollen, gerade die Menschen sind die vielleicht freundlichsten die ich in ganz Lateinamerika getroffen habe. NIcht für eine Sekunde fühlte ich mich in dem Land unsicher oder mehr in Gefahr als z.B. in Ecuador!
Wenn Du irgendetwas genaueres wissen willst... mail ruhig!
Thomas D.

Hallo,

wie die anderen schon geschrieben haben, im "Darien Gap" zwischen Kolumbien und Panama gibt es definitiv keine Straße. Es ist dort im südlichen Bereich sehr sumpfig und im nördlichen Teil bergig. Es gibt dort reichlich Trampelpfade, die aber nicht kartografiert sind. In diesem Gebiet sind seit 7-8 Jahren verstärkt Drogenkuriere unterwegs und es wird als Unterschlupf der kolumbianischen FARC-Rebellen benutzt. Ich rate _dringend_ davon ab, dieses Gebiet zu betreten.

Clemens Carle ist mit ortskundigen Führern durchgekommen, aber das ist schon einige Jahre her (1994?).

Da kannst das Gap mit einem Boot umfahren. Auf der Karibik-Seite wäre das allerdings langer Weg, weil es im San Blas-Gebiet in Panama kaum Orte mit Straßenanbindung gibt. Auf der Karibik-Seite sieht es etwas besser aus, aber nicht viel. Außerdem sind Boote sehr teuer.

Billiger und einfacher geht es mit dem Flugzeug. Es gibt einen Flugplatz in der Nähe von Yaviza in Panama (südlichster Punkt der Panamericana, neuerdings sogar asphaltiert), aber ob der von Kolumbien angeflogen wird, weiß ich nicht. Wahrscheinlich musst Du zwischen Panama City und Medellin oder Quito fliegen, das dürfte das sinnvollste sein.

Ach ja, es gab einen, der es 2001 zu Fuß geschafft hat, trotz Kontakt zu den linken FARC-Rebellen und den rechten AUC-Kämpfern, ziemlich heftig, aber sehr interessant nachzulesen hier:

Karl im Gap


Und wenn Du auf zwei Rädern durchs Gap willst: Mit Rokon-Motorrädern haben es schon drei oder vier Leute geschafft.


Gruß, Andreas

Ich lese immer wieder, dass es sehr teuer ist das Gap mit dem Boot zu umfahren. Ich würde die Strecke gerne auf dem Wasserweg und nicht mit dem Flugzeug zurücklegen. Wie teuer wird das ganze denn? Wie lange ist man unterwegs? Wo liegen die Fährhafen? Wie oft verkehren die Schiffe?

Danke!

Chris

Hallo, Chris



So ganz grob 200-300 Dollar. Hauptsächlich wegen der langen Strecke. In Panmama ist der Grenz-nächste Ort mit Straßenanbindung weit von der Grenze entfernt, in Kolumbien wäre es dann die Westküste. Es gibt dort keine Schiffe mit Linienverkehr, sondern Boote, die fahren, wenn sie voll sind und der Besitzer Lust hat bzw. Geld braucht. Du musst daher gut verhandeln können. Ehrlich, mit dem Flugzeug ist es schneller und billiger. Man kann auch direkt nach Ecuador, wenn man Kolumbien meiden will.

Gruß, Andreas

danke fuer die antwort. ich kapiers nur nicht ganz. zahlt man nun 200 bis 300 euro fuer die strecke von panama nach ecuador oder von panama nach kolumbien? wir planen direkt nach ecuador zu fahren und wollen das per boot/schiff machen. wo legen diese schiffe ab? kann man bis zu den haefen mit dem rad fahren?

fragen ueber fragen,
christof

Das unkompliziertest dürfte wohl von Colon/Panama nach Puerto Obaldia sein. Das ist der Grenzort nach Kolumbien. Fähre geht mind. einmal pro Woche. Von dort aus gehen unregelmäßig Frachter nach Turbo/Kolumbien. Wahrscheinlich 1 oder 2 mal pro Woche.
Preis Verhandlungssache. Wohl SEHR gründliche Kontrollen bei Einreise aus Kolumbien wegen Verdacht auf Drogenschmuggel.
Denk aber, daß es bei weitem die billigste Art ist, den Darien zu umschippern.
Gruß peter

Hallo Peter,



Ja. So 200-300 Dollar muss man rechnen für das gesamte Stück. Flüge sind billiger und gehen auch direkt nach Ecuador. Vielleicht gibt es auch Frachter von Panama City nach Ecuador, aber sicher keine Passagierschiffe.

Gruß, Andreas

Die Karibikküste ist stärker befahren als die Pazifikküste. Außerdem regelmäßiger. Hab ich zumindest gelesen. Auch dort gibts natürlich keine Fähren oder Passagierschiffe sondern nur Frachter.
Preismäßig ist alles Verhandlungssache. Von 50 Dollar bis zu 200 ist einiges drin.
Aber wer per Schiff weiterkommen will, für den ist die Karibikküste m. E. die bessere und regelmäßigere Wahl. Und Kolumbien ist außerhalb der Städte wohl nicht so schlimm, wie hier suggeriert wird.
Gruß peter