Ich brauche einen neuen Sattel, und bin am Überlegen, ob ich mir einen Brooks kaufe.

Vielleicht können mir einige der Brooks-erfahrenen Frauen hier im Forum Vor- und Nachteile der von ihnen bereits getesteten Modelle schildern? (Mir ist bekannt, dass man einen Sattel letztlich ausprobieren muss; Brooks haben bei uns aber nicht alle Händler vorrätig, und ich würde gerne etwas informiert sein, bevor ich darum bitte, einen für mich zum Ausprobieren zu bestellen.)

Weiterhin interessiert mich allgemein, ob die verschiedenen Lederfarben abfärben - ich nutze mein Reiserad derzeit täglich für die beruflichen Fahrten und muss daher einigermaßen ordentlich aussehen, wenn ich vom Rad steige...

Danke,
Tine

Ich fahre auf dem Radl einen Brooks Imperial Narrow in schwarz. Ist zwar kein Damenstattel, aber ein Brooks...

Selbst wenn ich mit helleren Hosen fahre, dann ist bis jetzt noch nix abgefärbt. Abfärben würde es wahrscheinlich, wenn du den frisch eingefettet hast und direkt danach ne Runde drehst. Alternativ gäbe es ja noch die Brooks-Kunststoffvariante Model "S" ist doch die Damenvariante, oder)?
Im Allgemeinen solltest du drauf achten, dass die Brooks (wenn Ledersattel) Regen nicht so mögen. Bei der Fahrt ist das sicher nicht das Problem, wenn der Sattel von unten kein Wasser abbekommt. Wenn dein Radl draußen steht, dann pack ich ne Tüte drüber. Aber das weist du sicher schon.

MfG, Sani

Mir hat er nicht getaugt und habe mich nach langen Qualen wieder davon getrennt.

Für mich war er auch zu breit, ich habe nur einen Sitzknochenabstand von 12 cm und fahre jetzt lieber schmale Herrensattel.

Das dürfte DIR aber wenig helfen.
Was der eine liebt, verteufelt der Nächste. Sättel sind etwas sehr Individuelles, besonders bei Ledernen und egal ob bei Mann oder bei Frau. Meine Frau fährt und liebt ihren ungefederten B 17 Damensattel (oder ist es der mit den großen Nieten?) an ihrem vollgefederten Hommage.

Sorry, Stephan, woher weißt Du, ob mir die Kommentare wie z.B. von Sickgirl nicht helfen? Ich schrieb extra, dass mir bewusst ist, dass ich letztlich ausprobieren muss. Dennoch helfen MIR Erfahrungen von Nutzerinnen, um mir erst einmal einen Eindruck zu verschaffen.

Das ist doch der Sinn dieses Forums, oder nicht? Ich schreib hier ja kaum noch, weil mich es nervt, dass auf jede Frage gleich irgendeiner kommen muss, der mir sagen muss, dass meine Frage unsinnig ist. Danke, dass diese Erfahrungen hier gleich wieder bestätigt wird.

Tine

Weißt Du noch, welches Modell Du hattest?

Das war ein Finesse.

Hast du dich mal ausmessen lassen?

Ich habe die Wellpappenmethode und diese ID Match Vermessung von Sella Italia gemacht.

Nein, aber das werde ich dann wohl mal tun. Bisher habe ich einfach irgendeinen Sattel von der Stange gekauft und bin auch immer irgendwie klar gekommen. Es waren aber aufgrund von Familienreisen auch meist weniger Kilometer, auf den wenigen Langstrecken (ü120), die ich bisher fuhr, hab ich mich aber schon mal wundgefahren.

Da ich zukünftig mehr Langstrecken fahren kann und mag, und da mein früherer "Copilot" nicht mehr klein ist, sondern größer und schneller und ausdauernder als ich geworden ist, möchte ich nun endlich an der Stelle mein Rad mal nachbessern.

Meine Frau fährt einen Brooks Flyer S auf dem Reiserad. Sie findet ihn super bequem und möchte keinen anderen mehr. In schwarz hat er bisher wenig abgefärbt.

Wir wisssen doch noch nicht einmal, ob du sportlich oder senkrecht auf dem Rad sitzt, ob du gefedert oder ungefedert fährst. Sportlich heißt, der Sattel sollte lang und schmal sein, beim Hollandrad sollte er kurz und breit sein.
Bei einem vollgefederten Rad macht ein gefederter Sattel wenig Sinn - egal ob aus Leder oder aus Plaste.

Ledersättel färben ab, besonders wenn sie durch Regen oder Schweiß feucht werden. Für ein Alltagsrad bei den kurzen Strecken nutzen wir ausschließlich Plastesättel.

Und ja, ich kenne Frauen aber auch Männer, die kommen mit Ledersätteln nicht zurecht, andere lieben sie.

Danke schon einmal für die bisherigen Berichte.
Ich favorisiere einen schwarzen Sattel, weil alle anderen Komponenten auch schwarz sind. Das Abdecken bei Regen etc. ist klar, ansonsten scheint es nur wenig Probleme mit Abfärben zu geben.
Der Flyer hat schon mal zwei zufriedene Nutzerinnen, vielleicht gibt es ja noch mehr Berichte? Dass die Einfahrzeit nicht immer ganz einfach ist, ist mir bekannt, da muss ich halt durch.

Tine

Halleo Tine!
Ich bin zwar keine Frau, empfehle aber trotzdem einen Sattel: Den Brooks Cambium. Dazu gibt es hier einen längeren Thread (samt Erfahrungen von mindestens einer Frau). Der ist aus Gummi (färbt garantiert nix ab, auch bei Nässe unproblematisch). Hat auch den Vorteil, dass du ihn nicht einfahren musst und er sich bei eventuellem Fehlkauf wieder mit relativ geringem Verlust verkaufen lässt.
Weitere Vorteile: Ist etwas leichter als die Ledermodelle und das Gestell nach meiner Einschätzung besser verarbeitet.

Ich habe meine Frau fast 15 Jahre von einem Brooks-Sattel überzeugen wollen, kein Sattel wollte passen. Vor 4 Jahren hat sie einen B 67 gekauft und ist seither überzeugt. Vom Kauf eines gebrauchten Ledersattel würde ich aber in jedem Fall abraten. Ich habe auf 3 Rädern Brooks und habe mal einen Sattel vom Solorad auf das Tandem gewechselt. Die andere Sitzposition hat schon dazu geführt, dass der anders "eingerittene" Sattel überhaupt nicht passte.

Ich fahre den Herren-Flyer zur Zufriedenheit. Leider bricht brooks-typisch manchmal das Gestänge.
Wie stark ein Ledersattel abfärbt liegt wohl daran, wie stark man schwitzt und wie stark man auf dem Sattel herumrutscht. Zum gleichen Modell gibt es nämlich durchaus gegensätzliche Aussagen.

Hallo Tine,

Flyer S spezial in braun oder Flyer S select.

Meine Frau fährt den Flyer S in braun an einem schwarzen VSF-Rad.
Ein brauner Sattel färbt am wenigsten und ist / war vom Leder am robustesten nach unseren Brooks-Erfahrungen. Von der der Gesamterscheinung sieht das Rad mit braunen Sattel edler aus. Leider auch auffälliger - jetzt ist der neue Sattel mit Pitlock gesichert.

Geflegt wird selten mit Bienenwachs, kaschiert die oberflächlichen Schrammen und Abriebsspuren unauffällig. Von der Sitzposition ist von sportlich bis fast Hollandrad bei meiner Frau möglich.
Sofern Du eine gefederte Sattelstütze benutzt, wäre ein B17 S Select eine Option.

Kupfernieten sind für Hosen verträglicher als Stahlnieten und die Modelle mit Kupfernieten haben auch das bessere Leder.

So das wären unsere langjährigen positiven Erfahrungen.

Viel Erfolg beim Finden "Deines" passenden Sattels
Robert

Meine Frau (ca. 185 groß) hat am Reiserad einen B66 in der "Männerausführung". Der passte ihr am besten. Zum Thema Abrieb: Entweder schwarze Jeans oder aber wirklich eher einen braunen oder einen Cambium. Nicht, dass ich mit dem schwarzen bisher schlechte Erfahrungen gemacht haben, aber die Brooks-ausgestatteten Räder (von uns beiden) werden nicht bei jedem Wetter mit Business Outfit genutzt..., sondern nur auf Tour.

Hallo!

Unsere (weiblichen) Erfahrungen:

Meine Frau hat ihren Brooks Damensattel versucht, weich zu sitzen und ist gescheitert. Damals wusste ich aber noch nicht, dass man den Sattel nach dem Einfetten erhitzen muss, damit das Fett gut einzieht. Diesen, von meiner Frau ausgemusterten Sattel haben wir letztes Jahr einer radbegeisterten Griechin (eingefettet und wärmebehandelt) geschenkt, die ist damit glücklich.

Fazit: Vielleicht wirst du mit mit dem Ledersattel glücklich, vielleicht auch nicht. (Ich möchte meine Ledersättel nicht missen, bin aber ein Mann.) Auf jeden Fall würde ich ihn nach dem Einfetten wärmebehandeln, sonst wird die Geschichte ziemlich sicher schmerzhaft.

lg!
georg

Hallo Tine,

ich habe einen Professional S in Honigbraun. Er befindet sich seit fast 17 Jahren und geschätzt 80.000 km in Gebrauch und hat obwohl ich kein Leichtgewicht bin in dieser Zeit seine Form erstaunlich wenig verändert, d.h. er ist eigentlich nicht das, was man mit dem Klischee 'eingesessener Ledersattel' verbindet. Das war bei mir aber bisher bei allen Ledersätteln, die ich hatte so, keine Ahnung woran das liegt.

Was ich an dem Sattel vor allem mag ist seine Grundform. Ich habe ziemlich dicke Oberschenkel, die ich an Sätteln mit zu breiter Nase gerne mal wundreibe. Deshalb soll ein Sattel für mich möglichst stark wie ein großes T (und möglichst wenig wie ein Dreieck aussehen). Und in dieser Disziplin ist der Brooks für mich unübertroffen. Außerdem sind mir glatte Satteloberflächen lieber, da ich die schlechte Angewohnheit habe, mich sehr stark auf dem Sattel zu bewegen. Aus diesem Grund benutze ich seit Jahren Ledersättel, allerdings ist der Professionel S mein erster Brooks.

Ach ja noch was zum Thema abfärben: die beiden Vorgängermodelle (wie gesagt nicht von Brooks) waren schwarz und beide *haben* abgefärbt. Deshalb der Versuch mit braun.

Martina
Martina

Hallo Tine,
ich habe schon alle möglichen Sättel probiert und bin nach langem überlegen doch beim Brooks gelandet. Das nun schon seit vielen Jahren und habe es noch nie bereut. Der muß natürlich über mehrere Wochen "eingeritten" werden dass er sich anpasst. Danach wirst du ihn lieben und nichts anderes mehr haben wollen.
Meine Frau findet ihn natürlich völlig unbeqem, fährt aber auch nicht so viel Rad wie ich.
Du machst nichts falsches dabei, er muß sich nur anpassen und das dauert hal seine Zeit.
Ihr werdet euch schon aneinander gewöhnen.
LG Frank

zwar ebenfalls keine Frau, aber dafür 2 x Brooks B17S (also die sog. Damenversion des B17). Klassifizierung der Sättel nach Geschlecht scheint zurückzugehen, weil andere Punkte stärker wirken.
Einfahren: Der Sattel muss von Anfang an gut sein und durch das Einfahren sehr gut werden. Würde also von einem neuen Brooks, der wirklich schmerzt abraten und nicht auf Einfahren hoffen. Meine Sättel haben nur geringe Einfahr-Formung. Deshalb können mMn auch neue Brooks-Sättel brauchbar bewertet werden.
Verfärben: Vernünftig gepflegte Sättel färben auf hellen Hosen ab. Läßt sich nur durch Minimalpflege verhindern. Da ich selbst meine Dinger entgegen aller Vorschriften massiv zu Beginn mit Lederöl getränkt habe sowieso. Für Bürofahrten reicht aber eine dünne Nylonhülle, bei Touren kommt sie weg.

Hallo Tine,

ich fahre einen Brooks Countess (Stadtrad) und einen Brooks Flyer S am Reiserad.

Mit beiden bin ich sehr zufrieden, den Gestellbrüchen komme ich mit vorrätigen Untergestellen entgegen. Aber ich wiege auch fast dreistellig. Und Sitzhaltung ist leicht vorgeneigt. Noch weiter vorgeneigt, und der Sattel würde vorne drücken.

Ich bin zwar keine Frau, habe aber eine und die fährt einen Brooks Flyer S. Es hat etwas gedauert, bis ich sie durch mich, einem überzeugten und begeisterten Brooks-Nutzer, davon überzeugen konnte. Sie hatte Angst, die Brooks-Sättel seien ihr zu hart. Ich habe ihren Sattel etwas "vorbehandelt". Zunächst habe ich ihn von unten und oben gründlich eingefettet und dann im Backofen eine Zeit lang erwärmt, so dass das Fett eingezogen ist. Danach habe ich ihn mit einem Tuch abgedeckt und mit einem Gummihammer 5 Minuten lang bearbeitet. Der Sattel ist nun nicht weich, aber in einem Zustand, den ich als "eingefahren" bezeichnen würde. Sie ist damit nun wirklich glücklich.

Eine allgemeine Empfehlung kann Dir aber weder Mann noch Frau hier geben. Es ist schon sinnvoll, dass es eine solche Vielfalt von Sätteln gibt. Das Gesäß ist eben individuell. Der Vorteil eines Ledersattels ist aber, dass er sich noch anpassen kann. Ein wenig Geduld muss man evtl. haben. Ich brauchte die nicht und durch die Vorbereitung des Sattels meiner Frau, brauchte auch sie keine Einfahrzeit. Andere Brooks-Nutzer brauchen etwas länger ...

Danke schon einmal für alle Beiträge. Ich habe mir jetzt alle empfohlenen Sättel im Netz aufgerufen und vor dem Hintergrund Eurer Infos verglichen. Nun werde ich als nächstes schauen, was ich hier vor Ort probefahren kann, und was ich bestellen muss. Nach Ostern will ich auf die erste Tour des Jahres gehen, bis dahin muss der neue Sattel her. Und dann werde ich ja sehen, ob ich leiden muss oder nicht. Die Ratschläge von Arnulf und etlichen anderen zu Pflege und Einfahren werde ich versuchen, möglichst gut zu beherzigen.

Klar ist, auf Dauer muss wieder ein separates Arbeitsrad her, nicht nur wegen eines eventuellen Ledersattels auf dem reiserad, sondern schon allein, weil die Kombination von Rocktragen und Reiseradnutzung immer wieder zu komischen Momenten führt, die ich gerne vermeide, wenn ich bei irgendeinem Auftraggeber vor der Tür versuche, elegant aufs Rad zu steigen.

Servus Tine,
meine Mädels fahren Terry und Selle Italia, die Große Terry und die Kleine (sie ist 12 Jahre alt und naturgegebenermaßen 'schmaler') Selle Italia Beide haben mit ihren Sätteln keine Probleme, wobei wir zugegbenermaßen mit dem Sattel für die 'Kleine' ein bißchen gesucht haben. Falls Dir das hilft, meine 'Große' ist 160 cm, da sie jetzt 32 Jahre alt ist, ist auch nicht zu befürchten, daß sie noch wächst.
Rudi