Die Gewindeschneider waren ein 3er Satz mit Vor-, Mittel- und Fertigschneider. Bereits nach dem Einsatz des Vorschneiders war das Gewinde tadellos. Die Schraube drehte sich ohne zu mucken oder irgendwo zu klemmen. Ich habe dann die anderen beiden Schneider dann gar nicht mehr verwendet.
Muss das so sein?
Nein, das ist nicht normal. Ich hoffe, Du bist nicht stinksauer, wenn Du das jetzt liest: Die Satzbewindebohrer sind mit Ringen (oder Strichen, wenn der Hersteller geizig ist) gekennzeichnet. Vorschneider ein, Mittelschneider zwei und Fertigschneider drei Ringe. Irgendwann in den Fünfzigern oder Sechzigern kam man auf die Idee, die drei Ringe auf den Fertigschneidern wegzulassen. Damit entstand die Reihenfolge 1–2–nichts. Solltest Du mit dem ring- oder strichlosen Bohrer anfangen und er das überleben (was bei M4 und nicht zu hartem Material durchaus geht und in meinem Fall dranliegt, dass gefühlvolle Kollegen die ersten beiden Bohrer schon abgebrochen haben), dann ist das Gewinde fertig. Mit Öl und einer passenden
Aluminiumlegierung geht das schonmal. Ein Gewinde, das sich schon nach dem Schneiden mit dem echten Vorschneider nutzen lässt, ist nicht koscher. Sollten die Schrauben ungewöhnlich Luft haben, dann versuche es erstmal mit Schraubensicherung (bevor Du die nächste übliche Größe versuchst).