Nun hab ich auch schon das ein- und andere Laufrad selbst aufgebaut und (einigermaßen) zentriert.
Für den Aufbau gibt es ja ganz gute Anleitungen und schwer ist das nicht.
Das Zentrieren geht dann mittlerweile auch recht gut, wenn der Zwischenschritt gut gemacht ist.

Probleme / Sorgen bereitet mir noch der Zwischenschritt, damit meine ich, die Speichen auf eine einheitliche Startposition zu bringen. Ich habe auch schon gelesen, das Gewinde der Speiche sollte gerade noch aus dem Nippel zu erkennen sein;
und alle Speichen sozusagen gleich.
Gibt es dazu einen Trick? Ich finde es ein bisschen schwierig, das genau hinzubekommen.

Habs noch nicht so probiert, aber mit dem Zentrierbit sollte es funktionieren.
Zentrierbit

Also bei den paar Laufrädern, die ich bisher aufgebaut habe, war das nie ein Problem. Kannst alternativ auch überall zwei Windungen rausstehen lassen, zum Zentrierständer gehen und alle Speichen bis gerade nicht mehr sichtbar anziehen. Danach dann beim Hinterrad erstmal Mittigkeit herstellen (indem jede zweite Speiche die gleiche Anzahl Umdrehungen drauf bekommt).

Vor dem eigentlichen Zentrieren sollten alle Speichen in der Tat gleich ungespannt im Laufrad hängen. Wenn einige der Gesellen schon unter Spannung stehen, wird es mit dem Zentrieren deutlich schwerer. Ich gehe so vor: Zuerst werden alle Nippel so aufgedreht, dass das Speichengewinde gerade nicht mehr zu sehen ist. Und nun gehe ich rundum (ausgehend vom Speichenloch!!) so vor, dass ich alle Nippel eine genau gleiche Anzahl von Umdrehungen festziehe (das ist Erfahrungssache, ob man mit zwei Umdrehungen oder einer anfängt). Man merkt recht schnell, wann die Speichen Spannung bekommen. Dann sollte man die Speichenbögen am Nabenflansch flachdrücken und sanft Durchwalken, das lockert die Speichen nochmal deutlich.
Dieses Vorgehen ist Grundlage für ein gut rund laufendes Rad VOR dem eigentlichen Spannen und Zentrieren.

Wer braucht so was? Zu Beginn können die Nippel leicht mit der Hand gedreht werden, dann nimmt man doch eh den Speichenschlüssel. Und zur Not reicht ein kleiner Schraubendreher.

Ich habe ne Weile die zuerst nur "mal eben so" aufgedrehten Nippel, dann jeweils langsam wieder runtergedreht, bis es so gerade "klack" machte, wenn die Gewindegangenden voneinander abrutschten und dann habe ich wieder aufgedreht und die halben Umdrehungen mitgezählt und dies dann halt sorgsam bei allen Speichen Schritt für Schritt gleichmäßig, bis die Spannung kontrolliert aufkommt.

Inzwischen drehe ich nicht mehr bis zum "klack", sondern ich drehe die Nippel soweit auf, daß ich den letzten Rest Gewinde von der Speiche so gerade nicht mehr sehen kann. Das ist etwas flotter und spart einiges an Zeit und Geduld ein, weil der Nippel so schon weiter aufgedreht ist.

Sag' ich doch

Eine Hausfrau hat das im Gefühl ;-)
Ich hab alle auf gleiche leichte Spannung gedreht und dann das Zentrieren begonnen.

Mit dem Zentrierbit geht es schneller. Aber an sich tut es auch ein Schraubenzieher.

Eigentlich jeder, der Laufräder baut. Ich möchte das Teil jedenfalls nicht mehr missen.


Die haben aber alle einen Nachteil: Man dreht die Nippel irgendwie drauf oder muss umständlich die Umdrehungen mitzählen. Mit dem Zentrierbit hat man automatisch die Nippel bei allen Speichen gleich weit drauf und somit ein meist schon relativ gut zentriertes Laufrad, bei dem die Speichenspannung von vornherein gleichmäßit und auch die Nabe gut zentriert ist. Mit dem Zentrierbit baut man nicht unbedingt bessere Laufräder, aber man kann schneller arbeiten und auch schneller und konsistenter zu guten Ergebnissen kommen.

Hallo hawiro,




Das kann ich zu 100% unterschreiben. Mit den Zentrierbit, dass ja einstellbar ist, bekommt man sehr schnell eine gute Startposition, also eine einigermaßen gleichmäßige Speichenspannung. Das Laufrad wird nicht besser, aber es geht schneller, weil man die Nippel nicht so oft anfassen muss. (Dies gilt übrigens auch für den Centrimaster.)

Beim Hinterrad muss man anschließend natürlich erstmal die rechten Speichen spannen, aber das ist ja kein Problem.

Mein Tipp für alle, die es ohne Zentrierbit machen: Mit dem Daumennagel sanft an der Speiche in Richtung Felge streichen, bis der Daumennagel im ersten Gewindegang hängenbleibt. Dann mit der anderen Hand den Nippel soweit aufschrauben, bis er den Daumennagel deutlich berührt. Auch so bekommt man es gleichmäßig hin. Allerdings ist die Speichenspannung dann noch recht niedrig.

Grüße
Andreas

Ah, verstehe, der Zentrierbit dreht also irgendwann "durch".

Richtig. Ich mache das inzwischen so, dass ich die Nippel sozusagen auf "Stufe 1" nur so weit draufdrehe, dass die Speichen noch locker sind. Dann drehe ich das Bit etwas weiter auf, sodass der Pin nicht mehr so weit heraussteht. Mit der "Stufe 2" drehe ich die Nippel so weit drauf, dass das Speichengerüst schon etwas Spannung hat. Damit hat man ruck-zuck ein schon gut vorzentriertes Laufrad, das schon gut rund läuft und eine gleichmäßige Speichenspannung hat.