Hallo,

eine freundliche Anfrage an den frankophilen Teil des Forums:

ich suche Ratschläge, was eine geeignete Basis für eine je einwöchige Standort-Radreise in der Bretagne und der Normandie sein könnte. Kriterien wären:

• Möglichkeit für jeweils vier, fünf Rundtouren (ca. 70 km), ohne zu viel doppelt fahren zu müssen - gern auch mit sehenswerten Zielen. Streckenführung möglichst auf Nebenstraßen oder pistes cyclables.
  
• Netter Ort mit etwas touristischer Infrastruktur (bevorzugt FeWos)
  
• Küste kann, aber muß nicht sein
  
• möglichst Erreichbarkeit mit ÖPNV
  

Also - falls irgendjemandem bei obiger Aufzählung sofort ein oder mehrere Orte einfallen, die ich mir mal näher anschauen sollte: Her damit.

Im Voraus herzlichen Dank

Gruß Frank

In der Bretagne hatte ich mich vor langen Jahren mal in Tréguier eingenistet und denke da heute noch gerne dran zurück. Hatte allerdings einen VW-Bus dabei (und zwei Rennräder auf der Heckklappe). Tréguier ist ein 2.500-Seelen-Städtchen. Wenn du nix mit Zündschlüssel dabei hast, findest du in Roscoff sicher die bessere Infrastruktur. Es gibt in der ganzen Bretagne ein Gewimmel von Nebenstraßen und an der Küste immer ordentlich Wind.
Den kannst du in der Normandie übrigens geschickt in die Routenplanung mit einbeziehen. Er weht morgens zu Meer hin, abends vom Meer her. Wenn du's pfiffig anstellst hast du den ganzen Tag Rückenwind und abends dann 3x70km mehr auf dem Tacho. Die Normandie haben wir auf der selben Tour abgefrühstückt (Bus als "Basislager" und dann immer strahlenförmig Touren gefahren), aber ich blicke da gerade etwas ratlos auf die Karte. Weiß noch ungefähr, wo wir da überall rumgegurkt sind, aber die Standorte haben sich mir nicht eingeprägt.

Ich würd mir einen Ort mit Bahnanschluss suchen. Dann kannst Du Deinen Aktionsradius mithilfe der Bahn vergrößern.

In der Bretagne z.B. Landerneau. Von da hast Du Ausflugsmöglichkeiten zu den Kirchhöfen (Guimiliau, St-Thégonnec etc), verschiedenen Küstenabschnitten, z.B. Côte des Abers, Côte des Légendes, Roscoff-Morlaix, oder Trégastel/Ploumanach (per Bahn via Lannion), Halbinsel Crozon (per Fähre via Brest), Huelgoat, oder (per Bahn nach Quimper) Ziele an der Südküste wie Pointe du Raz, Concarneau...

In der Normandie evtl. Bayeux. Daselbst Kathedrale und Tapisserie, direkt oder per Bahn Zugriff auf die ganze Küste von Deauville bis Avranches.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo!

Zur Entdeckung von La Manche bietet sich z.B. Carentan, La Haye du Puits an.
Auf den Voie Verts (Grüne Wege - ehemalige Bahntrassen) kommt man trotz meist wassergebundener Oberfläche gut voran.
Landschaftlich sehr schön finde ich La Hague, auch wenn das einen negativen Touch hat.

Für Calvados würde ich um Caen als Quartier nehmen. So sind Tagestouren bis etwa zur Küste bei Colleville im Westen und Honfleur im Osten möglich. Ein schöner Abstecher in die Suisse Normand ist von Caen auf der alten Bahntrasse möglich (ca. 25km). Diese ist bis zum Tunnel bei Thury-Harcourt wunderbar asphaltiert (an Wochenenden sind viele Familien, Skater und Radler dort unterwegs). Im Tunnel liegen noch Gleise - deren Zwischenraum ist mit Kies aufgefüllt, so dass provisorisch durch den Tunnel gefahren werden kann (Ich bin die Strecke an Pfingsten 2015 mal eben Abends hin- und zurück gefahren).

Aus einem Tourismus-Büro von La Manche erhielt ich einen Radwanderführer in Ringbuchheftung in A5-Format kostenfrei.
Vom Calvados gibt es eine Mappe mit verschieden Touren ebenfalls kostenfrei.
Das war 2014.

In meinem Album sind Fotos der Normandie-Fahrt aus 2014.

Leider fällt mir da keiner ein. Die gewünschte ÖPNV-Anbindung reduziert die Menge der infrage kommenden Orte in der Bretagne wg. des sehr dünnen Fahrplans auf den wenigen Nebenstrecken sehr stark. Einigermaßen Zugverkehr gibt es nur auf der Bahnstrecke Richtung Brest. FeWo gibt es einige, aber wenn für dich zur touristischen Infrastruktur auch Restaurants etc. gehören, reduzieren sich die möglichen Ziele auf die größeren und die Küstenorte. Ein Standort im Hinterland hat den Vorteil, dass das Preisniveau niedriger ist und es mehr mögliche Touren gibt. Wie schon erwähnt ist das "Innere" der Bretagne mit einem dichten Netz kleiner, fast verkehrsloser Straßen durchzogen. Es ist dort wie auch an der Küste sehr schön, aber ebenso auch alles andere als flach. In der Hauptsaison (Juli/August) ist es an der Küste sehr voll.
Gruß
Uli, hat 2009 einen solchen Urlaub in der Nähe von Plouha verbracht (An-/Abreise mit PKW)

Ich war dieses Jahr arbeitsmäßig im Juni in Roscoff und hatte mein Rad dabei. Abends habe ich Touren unternommen und dabei entdeckt, daß es da mehrere gut ausgeschilderte und angenehm zu fahrende Radwege gibt. Also das würde ich unbedingt empfehlen.

Hallo Frank,

wenn Du am Meer bist, ist der Aktionsradius nur halb so groß.

Grüße
Andreas

Hallo Frank,

Diese Seite beantwortet zwar nicht deine Frage nach einem Standort, sie bietet aber Anregungen, wo man in der Bretagne schön Rad fahren kann. Die Autorin ist selbst Bretonin und begeisterte Radfahrerin.

Danke an alle, die geantwortet haben - Merci à tous.

Frank