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#1176261 - 12/10/15 01:26 PM Budapest bis Pancevo
oktopus
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:9
:17.7.2015 25.7.2015
:566
:hrCroatia
huHungary
rsSerbia
:http://supotko.blogspot.co.at/

Geplant war Wien-Tulcea. Das sind grob geschätzt 1800 km. Von dort aus wollte ich das Delta (mit Boot?) zu erkunden, mit dem Rad von Sulina nach Sfante Gheorge fahren (Beschreibungen hab ich hier im Forum gefunden) und von dort noch die Küste entlang bis Constanta fahren.

Erstes kommt es anders, zweitens als man denkt ...

Die Planungen begannen schon im September 2014. Ich hab gegooglet, hier im Forum viele Informationen eingeholt, Mitglieder angeschrieben, viele viele Tipps bekommen, mir schließlich einem der Tipps folgend ein Faltrad gekauft. Ich hab Routen erstellt, Etappenziele festgelegt, eine Quartierliste angelegt, Kartenmaterial gekauft, mein Navi mit Openstreetmap gefüttert und und und.

Am 17. Juli bin ich schließlich mit der Bahn nach Budapest gefahren und von dort aus mit meiner Freundin am 18. Juli gestartet.

17. Juli 2015:

Start war am 17. Juli um 11 Uhr 23 in Wien. Bei 34 Grad (gefühlten 47 Grad) ging es zum Hauptbahnhof. Ich hatte ein leicht mulmiges Gefühl, ob das so klappt mit dem Radfalten? Daher war ich vieeeeel zu früh am Bahnhof. Mein Zug ging erst um 14 Uhr 12. Ich stand schon um 12 Uhr 30 am Bahnsteig. Punkt 14 Uhr 09 fuhr mein Zug ein. Ich hatte 3 Minuten, um mit Rad und Gepäck einzusteigen (und nicht nur ich - da stiegen Menschenmassen ein!!!!). 2 Leute trugen mir hilfsbereiterweise das Gepäck, ich trug das Fahrrad. Und Glück hatte ich auch noch. Das Fahrrad hatte Platz in der Kinderwagenecke, und Sitzplatz konnte ich auch noch ergattern.

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Der Zug füllte sich und füllte sich und füllte sich, bis schließlich sogar das WC und der Bereich vor dem WC belagert war, weil auf den Gängen kein Platz mehr war. Der Zug muss zu 300% belegt gewesen sein. Fensteröffnen war nicht möglich, Lüftung ging nicht, keine Klimaanlage. Nach 2 1/2 Stunden Fahrt kam ich schweißgebadet in Budapest an.

ABER: es hat alles super geklappt!!!!

18. Juli 2015:
Pünktlich um 8 Uhr starteten wir in Budapest (Hotel NAP). Zuerst einmal raus aus Budapest, das war ein Klax! Dann ging es erst einmal die Rackeve Duna entlang auf eigenwilligen Radwegen:

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und durch Auenlandschaft ähnlich unserer Lobau. Mal näher an der Rackeve Duna, mal näher an der Donau. Mittagspause machten wir dann in Rackeve bei Hot Dog und Hamburger gefolgt von einer Tasse Kaffee. Danach ging es wieder die Rackeve Duna entlang. Eigentlich wunderschön, wenn .... ja wenn es nicht mehr und mehr holprig geworden wäre. Wir wurden durchgeschüttelt, meine rechte Packtasche flog aus der Halterung und machte einen Köpfler. Schlaglöcher, Schotterpiste. Schließlich verzichteten wir ab der Mündung der Rackeve Duna in die Donau auf die Fortsetzung des offiziellen Euro Velo 6 in Ufernähe und fuhren auf der Bundesstraße weiter.

Den 100er feierten wir auf der Bundesstraße. Nach 111 km Fahrt erreichten wir schließlich Dunaföldvar und unser Quartier - Hotel Rozemaringos. Gartenblick, Gemeinschafts-Badezimmer inkl. WC für alle Hotelgäste. Zugang zum Badezimmer über die Veranda. Echt originell! Wir haben trotzdem gut geschlafen :-)

Gesamtstrecke 111,74 km

19. Juli 2015:

Start um 8 Uhr nach einem eher mäßigen Frühstück im "Garten" des Hotels. Der Kaffee war gut, der Rest .... na ja.

Ich bin heute um 4 Kontaktlinsen, 3 Feuchttücher und 2 Magnesiumtabletten leichter als gestern!!!!
Hmpf ... das Gewicht hängt sich an. Ich glaube, ich werde mein Haarspray, mein zweites Haarshampoo (ich hab 2 kleine Shampooflaschen mit) und meine Gesichtscreme irgendwo "vergessen". Körperpflege wird eindeutig überbewertet!

Heute ging es durch die ungarische Puszta.

Die ungarische Puszta ist eine Sekundärsteppe. Ursprünglich waren hier große Waldgebiete. Nach dem Einfall der Osmanen im 16. Jh. wurden die Waldgebiete großflächig gerodet. Dadurch kam es zur Versumpfung des Landes. Bis ins 20. Jahrhundert wurde dieser mit einer großflächigen Trockenlegung begegnet, die wiederum zur Versteppung führte. Auch die Begradigung und Regulierung der Flüsse, die durch die Bodenveränderungen immer wieder über die Ufern traten, trug zu dieser Entwicklung bei. Das für die ursprüngliche Flora und Fauna endgültige Ende bedeuteten die Salzsteppen. Die Bodenerosion trug dazu bei, dass heute unter sehr dünnen Humusdecken zumeist Sandschichten zu finden sind.

Heiß war es, und es wurde immer heißer. Um die Mittagszeit hielten wir Ausschau nach einem Restaurant und glaubten es gefunden zu haben:

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Na ja, zu Essen gab es nichts, aber immerhin hatten sie Trinkwasser.
Hier trafen wir übrigens zwei Franzosen (Tandemfahrer mt Anhänger), die ebenfalls auf dem Weg zum Schwarzen Meer sind! Das Thema Anhänger am Fahrrad beschäftigt uns seither immer wieder. Vielleicht eine Lösung für das Gepäck? Ansonsten trifft man kaum Radfahrer, vor allem keine Tourenfahrer. Auch sonst sind die Straßen wenig befahren. Für Radfahrer natürich angenehm (sofern man auf den Straßen unterwegs ist).

WASSER!!!! Unser Wasserverbrauch war enorm! Aber das brauchten wir, da wir heute stundenlang in der prallen Sonne unterwegs waren.

Ob auf dem offiziellen Radweg Euro Velo 6:

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oder der Alternativroute:

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Heiß war es überall, und Schatten war Mangelware. Wir versuchten schließlich unser Glück auf der anderen Donauseite und nahmen die Fähre bei Gerjen. Da fanden wir einen Dammweg vor, ebenfalls Sand. Nach ca. 10 km verwandelte sich dieser Sanddammweg allerdings in einen toll asphaltierten Dammweg - jedoch weiterhin in praller Sonne. Um halb 6 erreichten wir schließlich unsere Pension in Baja:

Gesamtstrecke 92,44 km

20. Juli 2015:

Diesmal gab's im Hotel kein Frühstück,, also starteten wir um 7 Uhr Richtung Innenstadt von Baja und setzten uns zum Bäcker. Ein leckeres Vollkornweckerl mit Butter, guten Kaffee, zum Abschluss einen Becher Joghurt und ein Glas Mineralwasser. Der Rest der 1 1/2 l - Flasche (für jede von uns) wurde umgefüllt und mitgenommen. Um 8 Uhr waren wir auf der Piste.

Ein kleiner Umweg bei der Ausfahrt aus Baja, dann ging es erst einmal auf einem Sanddammweg einen Nebenarm der Donau entlang:

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Aber dann hatten wir Glück und konnten uns über einen asphaltierten Dammweg freuen. Aus war's für heute mit Schotterpisten, Schlaglöchern, Furchen und ähnlichen Hindernissen. Nach ca. 19 km erreichten wir die Donau und fuhren sie zuerst das linke Ufer entlang. Sehen konnten wir sie allerdings nicht immer.

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Bei Ujmohacs/Mohacs nahmen wir die Fähre zum anderen Ufer. Ab jetzt war es aus mit Donaunähe. In Udvar gab's einen Becher Kaffee (die Kaffeesucht schlug bei uns beiden zu!) im idyllischen Ambiente einer Tankstelle.

Während wir so unseren Abwaschkaffee genossen, kamen wieder zwei Franzosen vorbei, die mit Tandem unterwegs waren - von Constanta zum Atlantik! Gestartet sind sie am 8. Juli und hatten vor, am 15. August den Atlantik zu erreichen. Ein sehr ambitioniertes Vorhaben! Ich war beeindruckt.

Nach unserem Kaffee passierten wir die Grenze - Byebye Ungarn / willkommen in Kroatien!

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Von der Donau waren wir hier weit entfernt. Wir mussten Naturschutzgebiete entlang der Donau großräumig umfahren. Aber immerhin waren wir auf sehr gut asphaltierten, kaum befahrenen Straßen unterwegs. Zwischen Draz und Batina erwischte uns eine Steigung am linken Fuß. Ufff .... mussten wir uns abstrampeln, bis wir den höchsten Punkt erreicht hatten. War sicher noch nicht annähernd so hügelig wie die rumänischen Donauabschnitte, aber einen kleinen Vorgeschmack bekamen wir bereits.

Mein Puls ging auf165 rauf (ich hab einen Ruhepuls von 49)!

Um 17 Uhr 10 waren wir früher als erwartet in Lug vor unserem Hotel. Ein Traum von einem Hotel! Komfortabel, großzügiges Platzangebot im Zimmer, sehr sauberes großes Badezimmer, funktionierendes WLAN. Ein Hotel vom feinsten!

Uns ging es heute beiden supergut, muss ich sagen! Haben wir uns an die Hitze gewöhnt? Oder lag es an einer besseren Taktik? Mehr getrunken, vor allem Mineralwasser statt dem chlorhaltigen Leitungswasser von gestern? Lag es an den 5 Bananen, die ich gegessen habe? Haben wir zum richtigen Zeitpunkt Pausen eingelegt?

Gesamtstrecke 95,49 km

21. Juli 2015:

Heute fuhren wir NUR auf Straßen. Ab und zu gönnten wir uns in größeren Orten die teilweise vorhandenen Radwege, die aber nicht immer in bestem Zustand waren.

Von Lug ging's nach Bilje und weiter nach Osijek. Hier überquerten wir die Drau und fuhren anschließend auch mehr oder weniger die Drau entlang. Na ja, eher weniger als mehr. Auch hier muss man das Naturschutzgebiet umfahren, so dass man die Drau nie zu sehen bekam. Osijek bescherte uns kulinarische Genüsse beim Lidl: Bananen und Mineralwasser!

In Dalji erreichten wir die wieder die Donau, sahen sie aber nicht wirklich. Aber immerhin spürten wir sie deutlich bzw. konnten sie erahnen. Vor allem zeigten uns die Schilder, dass wir auf dem richtigen Weg waren. So wie zuvor schon in Ungarn ist auch in Kroatien der Euro Velo 6 gut ausgeschildert.

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This is the way to the black sea ...

Die Orientierung ist auf unserer Tour übrigens eine Kombination aus Navi mit vorher erstellten Strecken und den Huber-Karten, gelegentlich ergänzt durch die Euro Velo 6 - Hinweisschilder. Das hat sich bisher optimal bewährt. Wir finden alles und überal hin und wählen bei Bedarf gelegentlich Alternativrouten.

Von Dalji aus fuhren wir die Donau entlang, ohne sie wirklich zu sehen, und erreichten Vukovar.

Vukovar liegt noch in Kroatien an der Grenze zu Serbien. Laut Volkszählung 2011 hat die Stadt 27.683 Einwohner. Die Region um Vukovar war während des Kroatien-Kriegs 1991-1995 das am stärksten umkämpfte Gebiet. Bei der serbischen Belagerung und der Schlacht um Vukovar wurde Vukovar weitgehend zerstört. Teile der Stadt sind bis heute immer noch stark zerstört, weil eher in Neubauten investiert wird als in die aufwändige Wiederherstellung der alten Bausubstanz. Der Wasserturm in Vukovar soll in seinem deutlich zerschossenen Zustand bewusst als Mahnmal erhalten bleiben.

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Es wird allmählich hügelig! Wir hatten zwar immer nur jeweils leichte Steigungen von um die 8 bis 10 %, dafür aber immer wieder. Mir machten sie auf jeden Fall heute zu schaffen. Die 41 kg Gesamtgewicht, den ganzen Tag nichts außer 4 Bananen gegessen, die Hitze und die pralle Sonne. Mir ging buchstäblich der Sprit aus, und ich musste Pausen einlegen.

Morgen fliegt daher einiges aus meinem Gepäck:
zweiter Reserveschlauch? - weg, einer wird wohl reichen (hoffentlich!!!!)
Haarspray? - weg, brauch ich nicht wirklich
zweites Shapoo? - weg, eines muss reichen
zweiter Föhnschaum? - weg, einer muss reichen
Neocitran Brausetabletten? - weg damit, ich werde eh nicht krank
Halswehlutschtabletten? - weg, ich erde eh nicht krank
Durchfalltabletten? - weg, ich bekomme eh keinen Durchfall

Was auf alle Fälle bleibt, ist die Vitawund-Salbe und das Fenistil-Gel. Beides ist SEHR wichtig, hat sich gezeigt. Ich habe seit 2 Tagen Riesen-Gelsenstiche. Einer hat samt Hof um den Einstich einen Durchmesser von ca. 12 cm, ein weiterer von ca. 3 cm.

Essen ist bei mir auch ein Thema. Ich MUSS essen, sonst geht mein Kreislauf in die Knie und meine Kräfte schwinden. Ich hab das so wie heute noch nie so deutlich erlebt. Was für die Renate der Apfelsaft ist, den sie unbedingt braucht, ist für mich einfach das Essen untertags.

In Ilok war es vorbei mit den Steigungen, und wir erreichten wieder die Donau. Vor der Brücke passierten wir die kroatisch-serbische Grenze. Wir haben sommit die EU verlassen.

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Das Hotel zu finden, war dann dank Navi ein Kinderspiel.

Gesamtstrecke 101,35 km

22. Juli 2015:

Zuerst ging es mehr oder weniger die Donau entlang. Um sie auch zu Gesicht zu bekommen, wählten wir wieder einmal die ufernahe Sanddamm-Variante.
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Bei einer kurzen Trinkpause wurden wir von einer einheimischen Bäuerin mit Birnen beschenkt! Die Leute sind hier genauso wie in Kroatien sehr gastfreundlich und hilfsbereit, dabei aber überhaupt nicht aufdringlich. In Novi Sad überquerten wir die Donau und fuhren ab da das rechte Donauufer entlang. Bis Sremski Karlovci. Hier war es dann vorbei mit der Donau und auch vorbei mit der Ebene. Wir fuhren bergauf und bergauf und bergauf ... und das bei Hitze und praller Sonne! Schlimm!!! Mir macht das echt zu schaffen. Hitze und dabei das schwere Gepäck. Und bei den Pausen könnte ich jeweils ein halbes Pferd verdrücken. HUNGER! Die Renate staunt immer, was ich alles verdrücken kann.

Unser Quartier fanden wir heute in Indija. Geplant war Beska, aber da fanden wir vorgestern mit booking.com nichts.

Gesamtstrecke 78,30 km

23. Juli 2015:

Bundesstraße - Bundesstraße - Bundesstraße und nochmal Bundesstraße. Na ja, da unsere letzte Übernachtung Indija abseits der Donauradroute liegt, war es sinnvoller, gleich quer durch weiterzufahren. In Batajnica waren wir wieder auf unserer Radroute.

Mir geht es seit 2 Tagen nicht gut. Mir ist ständig übel (eigentlich speiübel), und ich brauche ständig Pausen. Laut Ferndiagnose meiner Tochter (sie ist Ärztin) habe ich eine Elektrolytverschiebung. Meine Elektrolytbalance ist gekippt. Während die Renate 3 mal täglich Kalium schluckt und sich schon in der Früh mit Orangensaft und Multivitaminsaft labt und den ganzen Tag über immer wieder Säfte mit Wasser gemischt trinkt, hab ich bisher immer nur Wasser getrunken und nichts eingenommen. Und das geht gar nicht. Gestern hab ich dann erstmals am Nachmittag ein isotonisches Getränk in einer Tankstelle gekauft und getrunken. Am Abend hab ich mir Kaliumtabletten und elektrolytische Brause in einer Apotheke gekauft. Hoffentlich hilft mir das.

In Zemun, einem Randbezirk von Belgrad, haben wir Mittag (eigentlich Nachmittag) gegessen und einen Blick auf Donau und Savemündung geworfen. Nach dem Essen ging es dann auch bald über eine Brücke über die Save.

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In Belgrad passierte es dann. Wir verließen nach der Savebrücke kurz die Donauradroute, versuchten uns mit Karte und nachfragen zu orientieren, verfransten uns total. Eine Brücke, von der ich dachte, sie wäre genau unsere Donaubrücke, war keine Donaubrücke, sondern eine weitere Brücke über die Save. Und somit waren wir wieder da, wo wir nach Belgrad reingefahren waren. SCHMARREN!!!! Wir waren komplett im Kreis gefahren! Ich warf das Handtuch, und wir suchten uns ein Hotel in Belgrad. Eigentlich wollten wir ja noch bis Pancevo weiterfahren und dort übernachten.

Wir landeten schließlich in einem 5 Sterne - Hotel und wollten zuerst nur bis zum Nachmittag bleiben. Da es mir aber am Nachmittag eher schlechter als besser ging, blieben wir doch über Nacht.

Gesamtstrecke 55,39 km

24. Juli 2015:

Heute war zuerst einmal länger schlafen und gemütlich frühstücken angesagt. Anschließend spazierten wir im Umkreis des Hotels durch den Stadtteil Stari Grad, aßen ein Eis und spazierten weiter zum Kalimegdan, einer Parkanlage auf dem ehemaligen Glacis der Festung von Belgrad.

Belgrad (übersetzt "weiße Stadt") ist die Hauptstadt der Republik Serbien. Die Kernstadt hat eine Fläche von 359,96 km², die umgebenden Vorstadtgebiete 2862,72 km². Mit 1.233.796 Einwohnern ist Belgrad außerdem die größte Stadt in Serbien. Belgrad war im 15. Jahrhundert Hauptstadt der mittelalterlichen serbischen Herrscher, später Hauptstadt des Königreichs Jugoslawien und dann Hauptstadt der sozialistischen Republik Jugoslawien.

Mit seinen Universitäten, Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen stellt Belgrad das Bildungszentrum des Landes. Die Universitäten im Umkreis unseres Hotels waren uns am Vortag gleich bei der Suche nach unserem Hotel aufgefallen. Belgrad ist außerdem Sitz der serbisch-orthodoxen Kirche und Residenz des serbischen Patriarchen. Aufgrund seiner Lage und seiner Bedeutung wird die Stadt auch oft als Tor zum Balkan bezeichnet.
Wahrzeichen der Stadt ist die Festung von Belgrad aus dem 15. Jahrhundert im Kalimegdan oberhalb der Mündung der Save in die Donau. Von hier aus hat man einen weiten Blick auf den Mündungsbereich mit der großen Kriegsinsel (heute Naturschutzgebiet) sowie auf die Stadt Belgrad.

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Zu Mittag gab`s für mich ein Sandwich, für die Renate eine Banane. Um 15 Uhr checkten wir aus dem Hotel aus und fuhren - wie konnte es anders sein - wieder im Kreis durch Belgrad. GRRRRRRRRRRRRRRRR.

Nach etwas abenteuerlicher Fahrt durch das verkehrsreiche Belgrad, mit einem Auge auf dem Navi, dem zweiten Auge auf der Karte auf der Lenkertasche, dem dritten Auge ... oder so ähnlich ... auf die vorbeifahrenden Autos achtend, die teilweise SEHR knapp an uns vorbeirasten, erreichten wir endlich die richtige Brücke über die Donau und unsere Radroute Euro Velo 6. HALLELUJA!!!



Dammweg namens Euro Velo 6? Oder besser gesagt Dammpfad? Nein, wir nahmen wieder die Alternativroute über die Straße. Diese führte uns diesmal eine Busspur entlang bis fast nach Pancevo. In Pancevo mussten wir ein paarmal fragen, bis wir unser Hotel fanden.

Gesamtstrecke 31,34 km

Hier fiel dann die Entscheidung:

Es ist mega-heiß, ich fühl mich krank (ob das die Elektrolytbalance ist, ob ich mir durchs Essen etwas eingefangen habe, ob ich eine Infektion ausbrüte - keine Ahnung, auf jeden Fall fühle ich mich nach 1 oder 2 Stunden Fahrt bereits elend; und ich bin keine Mimose, ich bin sonst wirklich hart im nehmen!).

Somit beschlossen wir, dass wir hier den ersten Teil der Radtour von Budapest bis zum Schwarzen Meer beenden.

Renate's Mann hat sich dankenswerterweise dazu bereit erklärt, uns hier abzuholen. Das Quasi-Notfallskommando ist bereits unterwegs und wird im Laufe des Nachmittags erwartet. Morgen Früh geht es gemeinsam zurück nach Wien.

Wir sind bis jetzt 566,1 km gefahren. Das sind noch nicht ganz 1/3 der Gesamtstrecke. Ich habe seit Herbst 2014 viel Planungsarbeit und Enthusiasmus hineingesteckt. Wir setzen die Tour daher auf alle Fälle fort. Aber bei niedrigeren Temperaturen und mit leichterem Gepäck.


TO BE CONTINUED !!!
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#1176280 - 12/10/15 04:19 PM Re: Budapest bis Pancevo [Re: oktopus]
veloträumer
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Danke für den Bericht, Octopus! Dass es zu der Zeit in der Kontinentalebene ziemlich heiß wird, solltet ihr als Wiener ja wissen. zwinker Ich war froh, als ich aus den untersten Etagen von Donau-Wien und Burgenland wieder raus war (wenn man nichts tut, ist es aber schön da). Mehr als die Hitze störten mich allerdings die Moskitos. Als ich Andalusien bei großer Hitze zweimal Durchfall erlitt, sah es um meinen Elektrolyt-Haushalt auch bedrohlich aus. Man kann dann kaum was machen, selbst die Medikamente wirkten nur verzögert - vernüftig wäre an einem Ort zu bleiben und auszukurieren. Elektrolytmangel mit Getränken zu bekämpfen ist problematisch - die meisten Mineralien nimmt der Körper mit der Nahrung auf. Isotonische Getränke sind halbherzige Notnägel. Gerne isst man bei großer Hitze zu wenig. Abends gut essen, auch ein gutes Frühstück und tagsüber viele Früchte aufnehmen (nicht nur Bananen, irgendwann schmecken die auch nicht mehr) wäre wichtig. Schon jetzt mal viel Spaß für die Fortsetzung.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen

Edited by veloträumer (12/10/15 04:20 PM)
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#1176291 - 12/10/15 06:20 PM Re: Budapest bis Pancevo [Re: oktopus]
martinbp
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Hallo, octopus,

dein Bild mit dem eigenwilligen Radweg kenne ich sehr gut, die über dem Weg liegenden Bäume sind einem Sturm -wenn ich mich rechrt erinnere Ende Juni. zu verdanken. Dass der Weg auch ohne querliegende Bäume "eigenwillig" ist, steht auf einem anderen Blatt. Viel schlimmer, dass der Zustand auch heute noch so ist. Dieses Stück hat nach meinen Informationen keinen rechten Eigentümer, den man für die Instandhlatung vernatwortlich nachen könnte.

Die Holperstrecke zwischen Dömsöd und dem Zusammenfluss der beiden Donauarme hättet ihr gut und komplett ashaltiert auf der Csepelinsel vermeiden können (allerdings sieht man da erst auf den letzten 3 km die Donau, sonst geht es durch die landwirtschaftlich genutzte Ebene) , von Ráckeve über Szigetbecse und Makád, aber die offizielle Auschilderung führt halt über Dömsöd. Da sieht man wenigstens auf großen Strecken das Wasser.

Dass ihr nach dem Zusammenfluss der Ráckever Donau mit dem großen Donauarm die Stráße genommen habt, war eine richtige Entscheidung. Der Weg auf dem Damm führt auf 11 km Strecke nur über einen rumpeligen Wiesenweg. Ohne Gepäck bin ich ihn zweimal gefahren, aber mit Gepäck würde ich mir das nie antun wollen. Und die Donau ist auch vom Damm aus nicht zu sehen.

An der Donau entlang bin ich schon häufig gefahren, ist halt eine meiner Strecken von Ungarn nach Deutschland. Aber in Richtung Süden bin ich bisher leider nur bis Gerjen gekommen, da wart ihr schon weiter...

Ich wünsche dir beim nächsten Mal mehr Glück bezüglich der Gesundheit.

Viele Grüße aus Budapest
Martin
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#1176413 - 12/11/15 11:28 AM Re: Budapest bis Pancevo [Re: oktopus]
freidurchatmen
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Hallo oktopus

Danke für diesen sehr schönen Reisebericht. Ihr seit fast meine Strecke gefahren. Eure Erlebnisse in Belgrad kann ich zu 100% bestätigen. Ich habe diese Stadt irgendwann gehasst. Vor allem habe ich einen Tunnel verflucht der ja für Radfahren gesperrt ist.
Die schlechten Wege werden aber durch die freundlichen und netten Menschen wieder wettgemacht.
Weiterhin alles Gute -
Robert
Schaut doch mal rein bei: www.freidurchatmen.de
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#1176472 - 12/11/15 03:30 PM Re: Budapest bis Pancevo [Re: oktopus]
oktopus
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Hier übrigens der Link zum Album mit allen Fotos:

Budapest bis Pancevo
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Edited by oktopus (12/11/15 03:35 PM)
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#1176791 - 12/14/15 10:05 AM Re: Budapest bis Pancevo [Re: oktopus]
TobiTobsen
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Moin oktopus schmunzel

Toller Bericht, danke hierfür! Schön auch von anderen die Erfahrungen und Erlebnise zu dieser Strecke miterleben zu dürfen. Im Sommer 2015 bin ich der Donau von der Quelle bis zum Schwarzen Meer gefolgt. Es war ein wunderbares Erlebins!
Mit der großen Hitze hatte ich anfangs auch zu kämpfen, kurz vor Mohacs, Ungarn hatten wir dann 47°C nicht nur gefühlt sonder tätsächlich in der Sonnen. lach

Zum Glück ging es da aus dieser Schmorpfanne bald hinaus. Ich war so froh als es nach Ungarn wieder etwas hügeliger wurde und die Temperaturen sanken.

Gegen den Elektrolytverlust hatte ich auch Mineral Tabellten dabei und Abends dann sehr salzig gekocht, 1 Teelöffel Salz oder mehr, ins Essen. lach

Du schreibst, du bist am nachdenken ob ein Anhänger die Lösung für das Gepäckproblem ist. Falls du noch mehr mitschleppen möchtest, besorg die lieber einen Lowrider für vorne. Aber anscheinend bist du mit deinem jetztigen Gepäcksetup schon überfordert! lach zwinker Warum dann noch einen Anhänger?

Hoffe du kannst deine Donaureise bald fortsetzen! schmunzel

Viele Grüße aus Obernburg am Main
Tobi
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#1176793 - 12/14/15 10:30 AM Re: Budapest bis Pancevo [Re: TobiTobsen]
oktopus
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Hallo Tobi,

uff ... von der Quelle bis zum Schwarzen Meer ist ja ein ganz tolles Vorhaben!!! Wann bist du denn losgefahren? Gibt es einen Reisebericht dazu?

Bei mir hat wohl die Magen-Darm-Infektion den Elektrolytverlust beschleunigt.

Ich hab mein Gepäcksetup "überarbeitet", mir ein neues Rad gekauft (nochmal ein Faltrad, das aber 4 kg weniger Eigengewicht hat), leichtere Packtaschen gekauft und am Gepäck selbst gespart. Im September bin ich mit 13 kg weniger Gesamtgewicht von Wien zu den Quellen gefahren. Kühlere Temperaturen, ich war gesund. Das hat dann viel besser geklappt.

Viele Grüße
Gaby
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#1176809 - 12/14/15 12:37 PM Re: Budapest bis Pancevo [Re: oktopus]
TobiTobsen
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Hi Gaby,

ja es wahr traumhaft! Start war am 1. Juni in Donaueschingen, leider nicht an der Quellle, die wurde gerade saniert. Gefahren sind wir letzten endes über die Türkei und Griechenland mit kurzer Zug- (Thessalonki - Patras) und Fährunterbrechung (Griechenland - Italien) wieder bis zurück nach Deutschland. Einen Reisebericht kann ich leider nicht (noch nicht) vorweisen. Vielleicht zu einem spätern Zeitpunkt. Trau mich glaub ich auch nicht denn hier im Forum hochzuladen. peinlich
Ich habe aber auf Facebook ein "Bilderreise" zusammengestellt. Mit kleinen Infos zu den Bilder. Kannst du dir anschauen wenn du lust hast... Sind öffentlich, müsste also für jeden sichtbar sein...
Den Link zu meiner FB Seite findest du auf meinem Profil hier.

Interesannte "Falter", die du fährst. Wow, nochmal 13kg eingespart, das ist schon enorm.

Gruß
Tobi
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Edited by TobiTobsen (12/14/15 12:39 PM)
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#1176813 - 12/14/15 01:03 PM Re: Budapest bis Pancevo [Re: TobiTobsen]
oktopus
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Hi Tobi,

achso die Tour ging gar nicht die Donau entlang! Fotos auf FB schau ich mir an. Danke für den Hinweis!

Die Idee mit dem "Falter" kam hier aus dem Forum. Für die Juli-Tour von Budapest nach Pancevo hab ich mir dann das Cadenza gekauft. Eigengewicht leider 19 kg. Aber sonst ein sehr robustes Trekkingrad. Und es lässt sich in einer halben Minute falten, um in einen Zug einsteigen zu können. Nach dem Abbruch der Juli-Tour hat meine Freundin die Idee aufgegriffen und sich nach Falträdern umgesehen. Da kam gerade ein neues TERN heraus. Sie hat sich das TERN gekauft, mit dem ich dann probegefahren bin. Auch aus dem Shop hab ich mir eines zum Probefahren ausgeborgt. Das ist schon ein Rad zwischen Trekkingrad und Mountain-Bike (von der Übersetzung her) und außerdem 4 kg leichter. Das hab ich mir kurz vor der Tour zu den Quellen gekauft.

Die Quelle in Donaueschingen wurde im September auch noch saniert. Sehen konnte man sie vom Platz vor der Kirche.

Gaby
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Edited by oktopus (12/14/15 01:05 PM)
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#1176820 - 12/14/15 01:32 PM Re: Budapest bis Pancevo [Re: oktopus]
TobiTobsen
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Doch doch, schon der Donau nach, bis zum Schwarzen Meer. Von da aus dann weiter nach Istanbul usw...

Mein Rad wiegt auch gut 20kg, ich empfinde das garnicht mal als unangenehm. Wenn's es erst mal ins rollen gebracht is dann läufts auch super. grins
Da hast du ja eine ganze Faltradarmade Zuhause. lach Aber für den transport in Bus und Bahn sicher super...
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#1176828 - 12/14/15 01:53 PM Re: Budapest bis Pancevo [Re: TobiTobsen]
oktopus
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UFFF... dann war das ja eine mega-lange Tour!

In unseren Breitengraden kann immer problemlos mit Rad in den Zug steigen. Aber als ich die Tour ans Schwarze Meer geplant habe, stieß ich auf Probleme mit der Fahrradmitnahme im Zug für die Rückfahrt. Dieses Problem ist damit gelöst. Ja, ich hab jetzt schon eine Faltradarmada :-)

Man beginnt aber schon irgendwo das Gesamtgewicht zu spüren! Vor allem wenn es bergauf geht. Ich brauche kein 9kg-Leichtrad (das dann nicht robust ist). Aber 20 kg Eigengewicht ist schon viel, wenn dann noch Packtaschen und Gepäck dazukommt.

Gaby
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