Hallo Frank,
ich hoffe ich erfülle die Kriterien (freundlich, Ortskenntnis, ...)
Eigentlich kenne ich die Ecke, sowohl östlich, als auch westlich der Elbe - zumindest solange es sich auf Sachsen beschränkt. Die sächsische Städteroute bin ich aber noch nie bewusst gefahren - dies scheint eher ein neueres Produkt der sächsischen Tourismusindustrie. Eigentlich ne spannende Sache, denn an sächsischen Ost-West-Routen hatte ich bisher nur den D4 auf dem Schirm. Und das ist ne ziemlich bergige Geschichte (vor allem westlich der Elbe, aber auch Richtung Zittau sieht die Sache kaum besser aus).
Vielleicht mal was so grob zur Gegend und Topografie:
- Nördlich von etwa Kamenz-Königsbrück-Radeburg ist die Gegend ziemlich flach. Mag fürs Radeln ein Vorteil sein, ich finde das aber auch nur bedingt abwechslungsreich.
- Die neu entstandenden Seen im Nordosten Sachsens hast du sicher schon gefunden. Dort lässt es sich hervorragend radeln (neu angelegte und asphaltierte touristische Radrouten) und natürlich baden.
- Von den Städten haben Kamenz, Königsbrück, Pulsnitz, Elstra einen gewissen Charm. Meißen natürlich sowieso. Vielleicht tue ich den folgenden Ortschaften unrecht, aber Hoyerswerda, Ruhland, Ortrand, Elsterwerda, Großenhain, Ottendorf-Okrilla und Radeburg muss man meines Erachtens nicht unbedingt gesehen haben.
- Auf der Karte ist dir bestimmt das große Waldgebiet zwischen Königsbrück und Großenhain aufgefallen. Das ist ein ehemaliges Militärgebiet und nun Naturschutzgebiet. Auch von den Regionen her ist das faktisch eine natürliche Grenze in Sachsen, z.B. von Arbeitern gibt es kaum Pendlerverkehr durch diese "grüne Grenze". Auch mit dem Rad musst du dich wohl entscheiden, ob du wie vorgeschlagen obenrum, oder eben untenrum fahren willst. Ich votiere für untenrum, weil es da etwas welliger ist, die Landschaft abwechslungsreicher. Ruhland-Elsterwerda-usw. ist extrem flach, der Boden sandig und dir begegnen nur Felder und Kiefernwäler.
- zur sächsischen Städteroute (SäS) scheint es mehrere Varianten zu geben. Ich beziehe mich mal auf
diese. Ab Kamenz kann man das so fahren. Die Stadtausfahrt ist auf einer verkehrsreicheren Straße, aber das ist nicht weit. Grundsätzlich kannst du in der Gegend eigentlich alle Landstraßen gut fahren (wenig, maximal moderater Verkehr). Ausnehmen würde ich die direkte Verbindung Kamenz-Pulsnitz. Die ist stark befahren. Geht mit dem Rad, aber hier lohnt der Bogen, wie ihn die SäS westlich von Kamenz einschlägt. Willst du nach Pulsnitz, dann ab Reichenbach durchs Pulsnitztal radeln (schöne, sehr lang gezogene Dorfkette am Flüsschen lang). Von Pulsnitz würde ich dann über Lichtenber-Wachau-Seifersdorf weiter fahren. Die SäS-Variante über Höckendorf und Lomnitz ist auch nett und halt kürzer. Nur würde ich auch hier über Wachau fahren (Schloss in der Ortsmitte) und nicht direkt nach Seifersdorf. In Seifersdorf selbst gibt es auch wieder ein Schloss und das Seifersdorfer Tal ist sehr schön und in der historischen Mühle unten kann man gut essen. Die Ost-West-Durchfahrt des Tals ist nur für Radler möglich, mit etwas Kraxelei verbunden, für die man aber mit toller Natur entschädigt wird. Das Seifersdorfer Tal ist auch ein beliebtes Wander-Nah-Erholungs"gebiet". Von Schönborn aus muss man sich dann überlegen, wie man weiter fährt. Die SäS führt wieder gen Norden, über Ottendorf-Okrilla. Zumindest Hermsdorf hat -zur Abwechslung- wieder mal ein Schloss, wo man dran vorbeifahren kann. Falls du über Dresden wölltest, dann böte sich auch Langebrück (die Dresdner Straße kann mittelstark befahren sein, da gibts aber nen paralleln Radweg) und ggf. dann der unbefestigte Weg durch den Priesnitzgrund (ab Klotsche, Abbiegung via GPS vorher ausbaldovern) bis fast in die Innenstadt rein an. Im Somme von Ausflüglern stark begangen, aber erfrischend durch die Heide und am Fluss lang. Die SäS fährt noch mal rauf bis Medingen. Verpassen tut man da nichts, wahrscheinlich wollten die nur etwas dem Verkehr aus dem Weg gehen, den man weiter südlich hat. Du kannst auch über Gomlitz und Bärnsdorf fahren, so megaviel Verkehr ist da nicht. Was ich aber auf jeden Fall machen würde, ist Moritzburg. Sehr schönes Wasserschloss, Teichanlagen, Bademöglichkeit, Schmalspurbahn (bis Radebeul, falls die Radellust nachlässt), Wildgehege.
Von Moritzburg kannst du gut westlich um die Dippelsdorfer Teiche drumrum nach Dippelsdorf und Friedewald fahren. Dann durch den Lößnitzgrund (wo die Schmalspurbahn lang fährt) oder über Lindenau zur Elbe. Radebeul: Karl-May-Museum, Meißen: Porzelan, Albrechtsburg, Altstadt.
- Noch grob zur Ecke Dresden-Nossen-Döbeln-Meissen. Da im Innern ist eigentlich überall sehr wenig Verkehr, wellig, nicht langweilige Landschaft. Man hat da auf alten Bahntrassen auch Radwege angelegt, kannst ja mal schauen, ob die sich für dich anbieten. Die sind halt höhenmeterärmer. Aber die Landsstraßen radeln sich auch vorzüglich. Ab Meißen dieses Tal raus, geht sicher auch und erspart dir die Kraxelei, als wenn du an anderer Stelle den Elbhang rauf willst. Das können sonst etwas "anstrengende" 100hm sein.
Soviel erstmal, wenn noch fragen sind, dann gern.