Ja seit einer guten Woche sind wir zurück und dann will ich euch doch mal meine Eindrücke aufdrängen!
Wunderschöne Landschaften, gemütliche Städte voll Atmosphäre, Hitze und nervtötender Wind, und Berge über Berge...
Unsere Route: Ljubljana - Cerkno - Idrija - Cerknica - Höhle von Škocjan - Motovun - durchs Innere Istriens nach Pula - Lošinj mit Besteigung des Televrina - Cres - Krk - Rab - über den Velebit nach Otocac - Plitwitzer Seen (zwei Tage Wanderung) - Gospic - Gracac - Starigrad-Paklenica - zwei Tage Wanderung im Nationalpark Paklenica mit Besteigung des Vaganski Vrh - Benkovac - Nationalpark Krka - Šibenik - Trogir - Split - Brac - Hvar - Korcula - Ploce mit Neretva-Delta - Neum - Pelješac - Mljet - Dubrovnik.
Slowenien und das Hinterland Kroatiens sind eine einzige ländliche Idylle und man trifft auf eine Menge toller Karstphänomene. Vor allem aber entkommt man den Tourimassen an der Küste. Das Inselhüpfen klappte sehr gut, nur auf den südlichen Inseln mussten wir zweimal bangen, ob wir mit Fahrrädern mitgenommen werden würden, zum Glück war das Fährpersonal uns freundlich gesinnt. Alle Inseln sind sehr bergig und einen kleinen Abstecher zur Mittagspause am Meer bezahlt man mit einer ordentlichen Plackerei danach. Die Inseln sind sehr unterschiedlich vom Charakter - manche sehr karg, manche üppig bewaldet. Die südlichen gefiehlen mir jedoch besser, da sie weit weniger überlaufen waren und viel weniger Verkehr aufwiesen (kann aber auch mit an zunehmender Jahreszeit gelegen haben).
A propos Verkehr, kurze Teilstücke mussten wir auch auf der Adriamagistrale fahren und ich muss sagen, ich hatte es mir sehr viel schlimmer vorgestellt. Auch auf den meisten Hauptstraßen im kroatischen Hinterland war kaum Verkehr, ich vermute es liegt an der neuen Autobahn, die wohl bis auf kurze Zwischenstücke mittlerweile bis Split fertig ist.
Wild zelten klappte wunderbar, nachdem wir auf dem Campingplatz in Pula abgezockt worden waren (30 € für eine Nacht im Zelt!!!). Wir wurden am Ende immer dreister und sind in den Orten einfach die Strandpromenade entlang gefahren, bis wir einen guten Platz fanden, haben bis zur Dunkelheit gewartet und dann das Zelt aufgebaut - nie hat jemand etwas gesagt. Durch das tägliche Bad im Meer brauchte man auch nicht so oft duschen...
Abseits der Küste kommt man in Kroatien noch durch einige Gegenden, in denen Minen rumliegen und verlassene Geisterorte zu finden sind, dort haben wir sicherheitshalber lieber mal auf einem Privatgrundstück gefragt, ob wir zelten dürfen.
Die Städte an der Küste sind durchweg sehr schön, im venezianischen Stil und mit engen mittelalterlichen Gassen, doch kennst du eine, kennst du alle - so habe ich im Laufe des Urlaubs in den Städten immer weniger fotografiert. Split und Dubrovnik jedoch waren echte Highlights!
Was mich am meisten beeindruckt hat, ist die Klimagrenze, die der Velebit bildet. Auf der einen Seite Mittelmeerklima, auf der anderen Seite ist es kontinental mit Buchenwäldern bis in die Niederungen und somit eine total andere Landschaft.
Der Abstecher zu den Plitwitzer Seen hat sich absolut gelohnt, sie sind einfach fantastisch, aber es herrschte dort ein abartiges Gedränge auf den engen Holzstegen, die zwischen den Wasserfällen entlangführen. Dafür wäre wohl ein andere Jahreszeit doch besser gewesen...
Hab ich noch was vergessen? Ach ja, abartig früh dunkel wird's im Süden...
Vielleicht schaffe ich ja bis Weihnachten einen Online-Reisebericht. Glaub ich aber nicht wirklich dran...
Gute Nacht
Henning