Im Januar / Februar 2016 wollen wir eine zwei-monatige Radreise durch Kuba machen, und zwar sowohl den Ost- als auch den Westteil. Soweit haben wir das ganz gut vorbereitet, es gab auch schon gute Hinweise über das Fernradlerforum, aber es bleiben noch einige Fragen, vielleicht hat ja jemand Erfahrung gerade aus jüngster Zeit:
- Wie sieht das denn aus mit Transportmöglichkeiten mit Fahrradmitnahme? Wir wollen auf jeden Fall von Havanna bis Holguin per Bus (wahrscheinlich Viazul) oder Bahn fahren. Welches ist eher zu empfehlen, gibt es bei der Fahrradmitnahme Probleme?
- Die häufigste Fahrrichtung im Osten Kubas ist von Holguin aus die nördliche Küste Richtung Osten über Moa und Baracoa und dann über Guantanamo und Santiago Richtung Westen im Bogen zurück. Das soll eine sehr schöne Strecke sein. Ist das aufgrund der hauptsächlichen Windrichtung so zu empfehlen oder ist es besser umgekehrt?
- Wie ist das mit Übernachtungen in Privatquartieren? Wir haben den Eindruck, dass Kuba im Moment von Touristen, inzwischen auch aus den USA, fast überschwemmt wird. Bringt das bei Quartieren Probleme? Hat sich das spürbar auf Preise ausgewirkt?
- Es empfiehlt sich ja wohl nach Angaben der Reiseführer, Euros mitzunehmen, die man in jeder Provinzstadt tauschen könne. Wie ist das mit Kreditkarten, z.B. der mastercard? Gibt es damit Probleme, Geld zu bekommen oder sie direkt als Zahlungsmittel einzusetzen?
Danke für eure Antworten
Heiner

Hallo Heiner,
wir haben die Ostrunde im Januar 2014 gemacht - also kurz vor dem derzeitigen Ansturm.
Zu den Quartieren: Sehr hilfreich fanden wir, daß unser erster Casa-Betreiber ein exzellentes Netzwerk hatte und uns für die gesamte Runde qualitativ gute Adressen zu üblichen bis günstigen Preisen vermittelte. Ohne seine Orts- und Kollegenkenntnis wäre es wohl ruppiger gelaufen.
Fahrradtransport mit Viazul war kein Problem. Zu den Zugfahrten hab' ich keine Erfahrungen - schien mir aber deutlich umständlicher und langwieriger zu sein. Mir ist noch die Empfehlung im Sinn, wegen der unbeleuchteten Toiletten in den Zügen unbedingt eine Stirnlampe mitzuführen. Da die Kubaner das eher nicht dabei haben, empfiehlt sich auch festes Schuhwerk.
Die Ostrunde fährt man in der Tat wegen der theoretisch/wahrscheinlich vorherrschenden Windrichtung im Uhrzeigersinn. Allerdings kam für uns der Wind trotzdem meist von vorne :-)

Servus,
ich habe 2014 die Runde im Uhrzeigersinn gemacht - und hatte nur Gegenwind! In den Städten kriegt man ATM-Geld. Es empfiehlt sich, kleine Scheine einzuwechseln. Bin mit Viazul von Bayamo nach Trinidat gefahren - war problemlos!
Auf der Nordseit gab's kaum Casas Particulares - im Westen und Süden dagegen viele Angebote.
Kannst Dir ja ein paar Daten und Fotos anschauen:
http://ulli-unterwegs.jimdo.com/reisen/kuba-14/

Viel Spaß - Kuba ist toll!

wir waren 2013 (Feb) für 4 Wochen mit dem Fahrrad in Kuba.

Transportmittel
1. Mit dem Zug, das wollten wir auch; von Santiago de Cuba nach Havanna; Das war uns zu unsicher, da
1. niemand so recht weiß, ob der Zug fährt - es gibt zu viele Zug-Ausfälle.
2. Niemand so recht weiß, ob der Zug auch Fahrräder mit nimmt.

Die Viazul Busse nehmen Fahrräder mit - manchmal/meist kostest es 10 CUC/Fahrrad.
Die Busse sind eine Katastrophe - keine Mercedes - sondern China-Busse; unser Bus hat den Geist aufgegeben - Verspätung 8 Stunden - machte Laune.
[img]file:///home/rb/Reisen/Reisen.run/Reiseberichte/2013/Cuba/pic4show/DSCN0582.JPGhttp://[/img]

Wir sind seinerzeit auf der Westseite von Havanna - Schweinebucht - Cienfueges - Trinidad - Holgin - Manzanillo - Pilon - nach Santiago d.C geradelt - sehr starker Gegenwind - machte nicht viel Laune.

Was die Übernachtung angeht, ist das mit den Casa Particulares kein Problem. Nicht jedes Dorf hat aber solch eine Casa- Und dann wird es schwierig - aber es gibt immer eine Lösung. Das ist das herrliche in Kuba. Wenn Du mal weg von den Zentren bist, sind die Touristen auch weg.
Es ist gut nur € dabei zu haben und dann ggf. in CUC oder CUP tauschen - VISA und $ waren vor 3 Jahren noch teuer - zusätzliche Gebühr - schlechter Kurs.

Ob Cuba toll ist - macht dir ein eigenes Bild. Wir sahen sehr viel Strukturschwächen.

Gruß
Fidel Licithin

Hallo,
auf Kuba wird improvisiert. Du findest immer ein Taxi, das Deinen Gaul auf dem Dach mitnimmt. Die Busse sind auch problemlos. Meine Frau hatte einen faulen Tag und hat ein Taxi organisiert, daß ihr einen Tag Radelruhe verschaffte, bevor der stressige Ehemann sie weitertrieb......, keine Sorge das ist das geringste Prob.

Gruß und viel Spaß auf der Isla de Fidel, Jakob

Hallo zusammen habe grad eure Einträge gelesen.
Ich mache auch meine Tour im Osten den ganzen Jan. 16. Habe mich noch gefragt, was es für eine Empfehlung gibt, betreffend Handy, Internetzugang, SIM Karte ect.
Es geht mir eigentlich nur darum, dass ich ab und zu mit meinen Lieben zu Hause in Verbindung treten kann und ich auch erreichbar bin.
Hat mir da jemand ein tipp?

lg Roland

Nicht immer! Auf der Strecke La Habana nach Jagüey Grande wurde die Fahrradmitnahme abgelehnt.
Ich bin dann auf der Autopista die 160km an einem Tag geradelt.

Auf 2 weiteren Strecken mit Viazul Bussen war die Fahrradmitnehme kein Problem.

Gruss
Thomas

Mit Telefonkarten der Etecsa kommt man in vielen Städten in Internetcafés oder in größeren Hotels ganz gut ins Internet (falls es nicht gerade mal wieder nicht geht...). Außer in staatlichen Telefonläden kann man diese Karten auch in Hotels bekommen, wir kauften sie in Santiago im Casagranda, dem internationalen Hotel am Parque Cespedes (Kathedrale). Dort gibt es auch einen Platz, um zu surfen. Meist ist dort weniger los als in den Etecsa-Läden. Die Verbindung ist generell in Kuba eher als gemächlich zu bezeichnen.

Mit dem Handy und einer SIM-Karte kommt man nicht ins Internet.

Viel Spaß in Kuba!

Hi Thomas!

Da hattest Du ja damals richtig Pech

Ich glaube, die meisten Deiner Beiträge im Zusammenhang mit Deiner Kuba-Reise habe ich gelesen. Ich erinnere mich allerdings nicht, dass Du von dieser Erfahrung schon früher mal berichtet hast!??

Ich hatte dann ja richtig Glück Kann im Nachhinein daran gelegen haben, dass ich von Pinar del Rio, wo ich mein Fahrrad in den Viazul-Bus lud, über Habana nach Jagüey Grande fuhr und dann an der Autopista aus dem Bus ausstieg. Mein Glück scheint gewesen zu sein, dass ich in Habana den Bus nicht wechseln musste!

Liebe Grüße von Theo

Hallo Heiner,
wir waren im November/Dezember 2015 im Osten von Kuba. Hier unsere Erfahrungen.

Geld:
Masterkarten werden auf Kuba nicht akzeptiert, mit Visa gab es keine Probleme am Automaten, bezahlen kann man damit mit Aufschlag nur in Hotels, nicht in den Casas.

Internet:
Wifi ist auf Kuba nicht verbreitet. Allerdings kann man in den Etecsa Läden (Telefongesellschaft) Guthaben- Karten kaufen, mit denen man in den größeren Städten auf den Plätzen surfen oder E- Mails verschicken kann. Das Internet ist sehr langsam.

Transport:
Hinsichtlich Transport ist man hier erfinderisch. Auch Taxis transportieren Räder, Viazul- busse auch.

Übernachtungen:
Es sind viele Casas Partikulares dazu gekommen. Meist kennen die Gastgeber im nächsten Übernachtungsort einen guten Bekannten, der ein Zimmer vermietet und reservieren gerne für dich die Übernachtungsmöglichkeit. Wir hatten keine Probleme ein Zimmer zu bekommen.
In folgenden Orten gib es Casas, die nicht im Reiseführer beschrieben sind:
Pilon, Marea del Portillo, Tortuguilla, Imias, Moa, Sagua de Tanamo, Mayari.
Der Westen wird von Touristen mehr besucht. Wie die Lage dort ist, kann ich nicht beurteilen.

Windrichtung:
Wir sind gegen den Uhrzeigersinn gefahren, weil große Tourenanbieter diese Richtung für die Ost- Umrundung wählten. Wir hatten insgesamt wenig Gegenwind. Glück gehört dazu.

Ich habe mir die Osmand App aufs Handy geladen, die Tracks aufs Handy geladen und die Touren aufgezeichnet. Hilfreich war die Karte vor allem in den Städten und an unausgeschilderten Abzweigungen.

Viele Grüße
Gertrud

Grundsätzlich kann ich das bestätigen. Nach meiner eigenen Erfahrung 2012 wäre ich jedoch vorsichtig, wenn mir das Angebot gemacht wird, mich, möglichst allein im Taxi, und mein Fahrrad von A nach B zu transportieren, möglichst noch zu einem günstigeren Preis als die Busgesellschaft.

So war es nämlich am Busbahnhof in Pinar del Rio. Ich stand am Ticketschalter für den Viazul-Bus nach Havanna an und wurde von einem Mann angesprochen. Dieser versprach einen schnelleren und günstigeren Transport meines Fahrrades und meiner Person in einem Taxi nach Havanna. Ich habe mich leider von ihm bequatschen lassen und folgte ihm zu dem Taxistand in der Nähe des Busbahnhofes. Mein Fahrrad und das Gepäck waren nach kleineren Problemen im Taxi verladen und ich war abfahrbereit. Der Typ, der mich am Bahnhof angesprochen hatte, war nur ein Mittelsmann. Der Taxifahrer selbst versuchte mir nach dem Verladen des Fahrrades dann zu erklären, dass ich noch warten müsse. Dann kam er plötzlich damit, dass ja der Preis, der mit dem Mittelsmann vereinbart war, so nicht stimme, da ja durch mein Fahrrad und das Gepäck der Kofferraum nahezu voll sei und so keine weiteren Personen die Möglichkeit hätten, ihr Gepäck dort zu lagern.
Auf die Frage, welche weiteren Personen, vereinbart war, dass ich allein im Taxi nach Havanna gebracht werde, erklärte der Fahrer, dass es für ihn viel zu teuer sei, wenn nicht weitere Personen mitfahren würden.
Es ging dann soweit, dass ich letztlich aufgefordert wurde, mich auf die Rückbank zu setzen und mein Fahrrad auf die Knie zu nehmen, damit noch weitere Personen im Taxi Platz nehmen können.
Die ganze Geschichte zu erzählen, sprengt hier den Rahmen.

Letztlich habe ich mein Fahrrad und Gepäck, Gott sei Dank unbeschadet, aus dem Kofferraum geholt und bin mit dem Bus nach Havanna gefahren.

Sollte es für mich ein zweites Mal geben, würde ich den Taxitransport incl. Fahrrad für mich ausschließen.

Schöne Festtage wünscht

Theo