Fortsetzung des 3. und letzten Teiles folgt, falls immer noch erwünscht und ihr noch nicht zu sehr gelangweilt seid von Bulgarien.
Es hat zwar etwas gedauert, aber nun nutze ich die Zeit (Erholung von einer schweren Zahn/Kiefer-OP) und möchte die Reise vom Herbst 2013 auch zuende hier vorstellen
Teil 1 und
Teil 2 nochmals zum Nachlesen.
Die gefahrene Strecke kann
hier nachverfolgt werden.
Teil 2 endete damit, dass ich in Plowdiw war.
Am nächsten Tag habe ich die Stadt nördlich verlassen. Eigentlich wollte ich nach Stara Zagora, aber mir rennte die Zeit davon. Die Topographie ist alles andere wie flach und die beiden Wanderungen zu den 7 Rila Seen und auf den Vihren haben doch mehr Zeit gekostet wie ursprünglich gedacht.
Nun musste ich umplanen. Ich hatte nur noch 4,5 Tage bis zu meinem Rückflug Zeit.
Wie schon erwähnt, habe ich Plowdiw nördlich verlassen. Die ersten 25km auf der Nationalstraße 64 waren sehr ätzend, sehr dichter LKW-Verkehr.
Am Straßenrand aber immer wieder die Verkäufer, die frische Produkte angeboten haben. Es war ja Erntezeit.
Nach ca. 45km bog ich westlich ab und nun wurde es wieder sehr ländlich.
Nun ging es weiter auf kleinen Nebenstraßen, ständig sind mir die Bauern auf Ihren Ochsenkarren entgegengekommen.
Anlehnmöglichkeiten für das bepackte reiserad gab es nun reichlich.
Am nächsten morgen treibte der Schafhirte seine Herde auf die Weide.
Oder der Kuhhirte.
Herbststimmung auf dem Balkan.
Wäschetrocknen auf bulgarische Art und Weise.
Deutsche Automobile sind auch in Bulgarien sehr begehrt.
Nun musste ich mich wieder hochkämpfen. Ich näherte mich dem Balkan, welchen ich ja auch noch überqueren wollte.
Mein nächstes Ziel war nun die Kleinstadt Kopriwschtiza. Kopriwschtiza ist eine Art Museumsstadt, da sich hier zahlreiche, zum größten Teil restaurierte Häuser aus der Zeit der Bulgarischen Wiedergeburt bedinden. Zahlreise bekannte bulgarische Dichter kommen ebenfalls aus Kopriwschtiza.
In Kopriwschtiza verbrachte ich nun den Vormittag und schaute mir etliche der Museumshäuser an.
Brücke des ersten Schusses in Kopriwschtiza. Hier begann seinerseits der Aprilaufstand. Am 20. April 1876 erschoss hier der Aufständige Georgi Ticanek den osmanischen Polizisten Kara Hiusein.
Eines der zahlreichen Haus Museen. Hier z.B. das Haus für einen Kaufmann, der seinen Reichtum in Ägypten erwirtschaftete.
Typische Häuserfassade.
Vielen Schulklassen waren Kopriwschtiza auf Klassenausflug. Das Taschengeld ging für Zuckerwaren drauf
Weiter ging es nun, bei immer noch tollstem Herbstwetter über den Balkan. Von Kopriwschtiza ging es über Pirdop nach Etropole. Ich musste mich nochmals ca. 800 Höhenmeter hochquälen und bin erst nach Einbruch der Dunkelheit in Etropole angekommen. In einem riesigen Hotel war ich der außer einem deutschen Geschäftsmann der einzige Gast.
Mit dem Geschäftsmann habe ich dann zu Abend gegessen, er erzählte mir mehr von der Menatlität der Bulgaren und auf dem Balkan.
In der Nacht hat es zu Regnen begonnen, so dass ich nun meinen ersten Regentag in Bulgarien erwischte. Also rein in die Regensachen. Es war tierisch kalt. Auf der Strecke zwischen Etropole und Botevgrad gab es nicht viel zu sehen. In Botevgrad habe ich mich dann erst einmal mehrere Stunden in einem Café aufgehalten.
Zum frühen Nachmittag hörte dann der Regen allmählich auf und ich machte mich weiter auf den Weg.
Es waren noch ca. 110km bis nach Sofia, ich hatte noch 2 Tage Zeit.
Nun ging es immer entlang der Iskar, Bulgariens längste Fluss. Die Strecke durch den Iskar Durchbruch war traumhaft.
Kloster Kloster Tscherepisch. Leider stand ich vor verschlossenen Türen.
Am nächsten Tag hatte ich nochmals richtig Glück mit dem Wetter. Der vorletzte Tag war ein herrlicher Radel- und Wandertag im Herbst.
Ganz schön langweilig so eine Kuh zu bewachen.
Ich entschloss mich sehr sponatn noch eine Wanderung zu unternehmen. Das Wetter war echt fantastisch und die besten Ausblicke hat man nun einmal von oben.
Der Iskar Durchbruch ist bekannt für seine groben und steilen Felsen, wie z.B. der Lakatnik-Felsen.
Wasserspiele.
Wanderweg. Die Buchen stehen Spalier.
Felsformation.
Oben angekommen. Fantastische Aussicht. Der Aufsteig hat sich gelohnt.
Auf der Hochebene. Mein Abendessen hat Ausgang
Hoch und runter ging es dann nach Sofia weiter. Kurz vor Sofia (ca. 6km vor dem Zentrum) hatte ich einen Platten, kurz danach den 2. Platten. Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass seitlich die Karkasse des Reifen (Conti Travel Contract) aufgerissen war. Da die Dunkelheit anbrach, hielt ich ein Taxi an, welches mich direkt ins Zentrum von Sofia brachte. Das Rad passte super in den Kofferraum, die Fahrt kostete mich keine 6 Euro.
Am Abend reparierte bzw. nähte ich erst einmal den Reifen und wechselte von hinten nach vorne. Ich musste ja am nächsten Tag noch zum Flughafen, der ca. 10km außerhalb lag.
Das Drama mit den Travel Contracts von Conti ging im nächsten Frühjahr auf meiner Radreise in Panama und Costa Rica weiter, dort hatte ich gleich bei 2 nagelneuen Reifen dasselbe Schadensbild.
Da mein Flieger erst um 18Uhr abhob, hatte ich noch genügend Zeit mir die Stadt anzusehen.
Wahrzeichen der Stadt Sofia, die Alexander-Newski-Kathedrale.
Blick auf den Platz „Platz der Unabhängigkeit“, auf der Mitte des Platzes die die Statue der Heiligen Sofia.
Wache vor dem Parlament.
Händler bieten ihre Ware an in einem der vielen Parks in der Stadt.
Etwas für Liebhaber oder Nostalgiefreunde.
Welches Radel nehme ich? Und wer macht die Musik?
Bitte in einer Reihe aufstellen.
Hoffentlich verspeist der mich nicht
Konzentriert!
Denkmal der ehemaligen kommunistischen Arbeiterpartei.
Typische Landestracht.
Ist hier etwa ein Forumsmitglied mit gemeint?
Schöne Grünanlagen.
Schöne Musik
Zentrales Mineralbad Sofia (erbaut 1913).
Ehemaliges Parteigebäude der Kommunistischen Partei Bulgariens im Stile des Sozialistischen Klassizismus.
Auf dem Flughafen, kurz vor dem Einchecken. Der Flug ging nach Berlin Tegel.
Eine schöne 16-tägige Radreise ging zuende. Bulgarien im Herbst ist auf jeden Fall eine (Rad)reise wert. Ich hatte fast durchgängig traumhaftes Wetter. Die Wanderungen im Rila-Gebirge und auf den Vihren waren einfach nur traumhaft.
Bulgarien hat eine Menge zu bieten, tolle Landschaften, interessante Kultur und viele nette, freundliche und hilfsbereite Menschen.
Ich würde jederzeit zu einer erneuten Radreise nach Bulgarien aufbrechen.
Ich hoffe, die Berichte von mir geben etwas von meinen Eindrücken weiter.
Gruss
Thomas