Hallo liebe Reiseexperten,

ich sitze hier vor der Google Maps und plane unsere Fahrradroute.
Für das nächste Jahr (Startpunkt wird in 12 Monaten sein, also Mitte Oktober),
wollen wir 18 Monate auf dem Fahrrad verbringen.
Der Startzeitpunkt ist jetzt nicht ganz so ideal (manche Dinge kann man sich halt nicht aussuchen).
Und so überlege ich, wie man das Beste daraus machen kann.
Erster Meilenstein sollte Istanbul sein und dann Teheran, so das übliche halt.
Das kann man entweder erreichen, in dem man über den Donauradweg über Österreich, Ungarn, Bulgarien entlang fährt oder aber durch Italien Richtung Süden,
mit der Fähre übersetzt nach Griechenland und dann Istanbul ins Visier fasst und dann weiter, um so die Wintermonate etwas südlicher zu verbringen.
Welche Route würdet ihr bevorzugen in dem Zeitraum, also November - Februar???
November Italien, Dezember Griechenland, Januar Türkei und Februar Iran???
Oder andere, bessere Ideen und Wege???
Also am Ende des Eurasischen Teil hatten wir Kathmandu ins Auge gefasst, nur damit ihr wisst wo es gerne hingehen kann

Die nächsten Fragen folgen dann bestimmt auch noch...aber immer schön eins nach dem anderen

Vielen Dank für eure hoffentlich vielen guten Tipps, Anregungen, Ideen und Kritik natürlich, falls es welche gibt

Ist natürlich nicht die Beste Jahreszeit, aber auch nicht so schlimm.

Zum Runterfahren - wärmer ist wahrscheinlich die Variante Italien + Griechenland.
Jänner in der Türkei (Inland/Osten) ist halt schon sehr kalt. eiskalt. richtig eiskalt.
Schwarzmeerküste ist wärmer als Inland.
Zur Not könnts immer einen Bus nehmen, die nehmen alle relativ problemlos Radler mit.

Iran ist auch kalt, habe damals 3 Monate in dem Land überwintert (Nov,Dez,Jan,Feb), war problemlos.

Meine Route war dann folgendermaßen:
Februar:Iran, Turkmenistan
März: Usbekistan, Kasachstan
April:Kirgistan
Mai: Kirgistan, Tadschikistan
Juni: Tadschikistan

Hallo

Vorab erstmal: Feb-Mär-Apr für den Iran ist genial. Unfassbar wieviel dort blüht und wie wunderschön grün die Landschaft ist. Das würde für den größten Teil Armeniens genauso gelten, erst nördlich des kleinen Kaukasus regnet es auch im Sommer mal und es ist durchweg grün.
Allerdings kann es oberhalb von 2000m nachts noch recht kalt werden (-10° oder noch kälter), tagsüber hatte ich fast immer T-Shirt-Wetter.
Das zumindest ist meine Erfahrung vom letzten Frühjahr.

Du schreibst "am Ende des Eurasischen Teil hatten wir Kathmandu ins Auge gefasst", das heißt es ist noch ein weiterer Teil geplant? Je nachdem wo das wäre könntet ihr die Reise eventl. einfach "rückwärts" angehen!? Also an den Anfang einen Flug stellen und zurück radeln.

Ansonsten bleibt wohl nur Kreta und/oder Zypern für die Wintermonate. Hatte ich auch erst vor, ich bin dann aber nach Dubai geflogen und habe die kalten Monate in den Emiraten und im Oman verbracht. Was man nur empfehlen kann... dazu findest du reichlich Informationen im Forum.

Viel Spass beim planen

Gruß
Horst

Die Breitengrade spielen in Europa mit Ausnahme des Alpenraums spätestens ab November keine Rolle, wenn es um Trockenheit und Wärme geht. Südeuropa bietet genau Null Sicherheit gegen Sauwetter übelster Art. Man kann Glück haben, sicherlich. Habe selber zum Jahreswechsel auf der Peloponnes schon Sonnenschein, Schmetterlinge und blauen Himmer gehabt, nebst frischem Neugrün am Straßenrand. Aber es kann auch ganz anders, richtig übel anders kommen. Nicht umsonst sind viele Reisende sogar noch zur Osterzeit grundfrustriert aus Spanien, der Provence, Mallorca, Sizilien, Kreta und der Türkei zurückgekommen. Gerne, wenn hier schon das schönste Frühlingswetter herrschte.

Griechenland ist ja durchaus für seine Winterstürme bekannt. Ich hatte dort auch schon mal Ende Oktober erlebt, daß über Nacht der halbe Strand weggespült wurde vom Sturm.

*edith*
Und Anfang Mai bin ich auch schon mal einen Tag nach einem Extremregenereignis auf Mallorca angekommen. Da waren dann alle fleißig am Wasser schippen / Abpumpen / Erdgeschoß ausräumen ...

Hallo,

die Wintermonate sind in Südeuropa mindesten genauso ungeeignet für Radreisen wie bei uns. Massive Niederschläge und in den Hochlagen oft kalt und schneereich.
Oftmals hält sich gutes Wetter an der Südküste der Türkei bis November, länger aber nicht. In den Bergen dort ist es dann schon richtig frostig und kann jederzeit schwer schneien. Die Tage sind kurz, im Schatten ist alles feucht.

Ob es sicherheitsmäßig im Osten der Türkei überhaupt noch zu radeln geht, sollte man intensiv prüfen. Eisig wird es dort im Dezember oder Januar mit Sicherheit.

Sicherheit gibt's natürlich nicht, aber die Chance auf akzeptables Radfahrwetter ist schon höher. Ich bin seit 10 Jahren mindestens einmal zwischen Dezember und März auf Mallorca und konnte immer radfahren. Glück, klar, mehrmals habe ich erlebt, dass eine Woche später oder früher an Radfahren nicht zu denken war. Aber die Chance ist da, im Februar bin ich in unseren Breitengraden noch nie "kurz" gefahren. Wie auch einmal um die Jahreswende in der Camargue. Insofern würde ich nicht unterschreiben, dass der Breitengrad keine Rolle spielt. Aber es ist natürlich Glückssache.

Gruß,
Holger

In Bezug auf Niederschlag hast Du recht. Was Wärme angeht - da sind die Chancen in Südeuropa weit besser als weiter nördlich, insbesondere in Küstennähe des Mittelmeers. Die Durchschnittstemperaturen der Örtlichkeiten sprechen eine klare Sprache.
Dass es Ausreißer gibt, geschenkt. Es ist eben eher ungewöhnlich, wenn es in Athen oder Napoli mal Temperaturen um den Gefrierpunkt hat, und wochenlang gibt es sowas schon gar nicht.

Grüße

zaher

Mallorca und auch andere Inseln wie Zypern können tatsächlich ganz nett sein, im März sowieso, da ist die Sonne schon wieder stark.

Konkret hier kann es allerdings nur um die Südküste der Türkei bzw. Griechenland im Dezember-Januar gehen wenn er Richtung Osten möchte und da sieht es schlecht aus. Da fallen in einem Monat so viele Niederschläge, wie bei uns in einem halben Jahr. Klar ist es an der Küste nie so kalt wie bei uns, aber viel nasser und die Alternative in Hotels und Pensionen unterzukommen (sofern überhaupt offen) ist auch ungemütlich, weil die dort keine Heizungen haben und alles unangenehm feuchtkalt ist.

Wenn man viel Zeit hat, dann hat man die Möglichkeit, die guten Tage zum radeln herauszupicken und die schlechten mit einem E-book zu verbringen.

Antalya

Konkret habe ich aber auf Andreas geantwortet, der meinte, dass die Breitengrade keine Rolle spielen, wenn es um Trockenheit und Wärme geht. Und eben auch Mallorca und die Provence als Beispiele nannte. Diese Aussage wollte ich - was die Wärme angeht - relativieren, mehr nicht

Genau.
Ich glaub sie wissen schon dass das Wetter nicht immer das perfekte sein wird. Hast du aber auf so einer langen Reise sowieso nie.
Von daher treiben lassen und die Zeit genießen und wenns länger nicht anders geht - Bus oder Zug !

Ich möchte mal die Adriastraße in den Raum werfen

Also ab Triest die Küste runter bis Albanien. Schlechtes Wetter gibt's wohl überall... aber auch in den kalten Monaten ist die Küstenlandschaft in Kroatien nicht schlecht. Windig und stürmisch mit Meerblick, das hat schon was. Außerhalb der Saison kann man auch für nen Appel und nen Ei in den ganzen Ferienapartements übernachten, Zelten ist also nicht notwendig.

Ich war im März dort und - ja, es war kalt und hat auch mal geregnet - aber mir hats gefallen. Zudem ist zu der Zeit kaum Verkehr auf der malerischen Straße.

Erst mal vielen lieben Dank für eure hilfreich Antworten!!!
Ist ja wie die Wahl zwischen Pest und Cholera...
Aber ja, wir sind uns bewusst, das wir in den Zeitraum in Europa nicht auf 30 Grad hoffen können.
Wenn ich die vielen Antworten überblicke dann ist man wohl mit mir einer Meinung, das die Chance auf halbwegs passables Wetter höher ist, wenn wir die Südroute (Italien, Griechenland) nehmen als irgendwo durch Transsilvanien fahren.
Ich denke damit plane ich auch.
Das Wetter KÖNNTE dort besser sein, die Hoffnung stirbt zuletzt und wenn mal ein paar Tage eine Schlecht Wetterfront aufzieht, dann sitzen wir das aus oder nehmen den Bus.

@ silkroad: Wie waren denn die Wetterbedingungen bei deiner Route damals?

Das wäre nämlich so ungefähr auch meine Idee um nach Nepal zu kommen...

@ memy: Der eurasische Teil soll, so meine Idee, in Nepal enden...wo wir die Bikes für ein paar Tage irgendwo sicher unterstellen wollen und dann eine Runde Annapurna wandern wollen.
Danach sollte Australien, Tasmanien, Neuseeland erobert werden
Und dann am Ende Südamerika.
18 Monate immer ideales Wetter zu haben ist wohl utopisch, in irgendeinen sauren Apfel müssen wir beißen

Wetter:
September: Türkei, Georgien -Spätsommer

Oktober: Georgien, Armienien - herbstlich, kühl

November: Armenien, Iran. Hatte schon einen Stress am Schluss durch Armenien da es in den Bergen schon öfters schneite. In Tabriz/Iran hat mich der Schnee dann richtig eingeholt.

Dezember: Iran. Schnee, Winter. Bin mit dem Bus von Tabriz nach Quom gefahren, radeln wäre nicht möglich gewesen da zu eisig (hatte keine Spikes mit). Von Quom bin ich dann über Esfahan nach Yazd geradelt, bis dass mich der Winter auch dort eingeholt hat. Hab das Rad dann für 2 Monate stehengelassen und hab mir das Land per Bus angesehen, Schifahren gegangen, Visa besorgt und einen Sprachkurs gemacht.

Jänner: Iran - wie geschrieben - Winter wie bei uns, Schnee, Eis (ausser am persischen Golf)

Februar: Iran, Turkmenistan: Iran Winter. Bin von Yazd nach Tabas in die Wüste mit dem Bus und von dort über Mashad nach Serakhs (Grenze Turkmenistan) geradelt. War ziemlich schneefrei (Strasse) aber halt schon sehr kalt. Tagsüber so knapp unter Null bis ein paar Grad unter Null. In der Nacht schon so um die -15 bis -20 Grad. Hab vor allem in Moscheen und Polizeistationen geschlafen. Hätte aber mit meiner Ausrüstung auch problemlos zelten können (hab ich eh auch gemacht).
Turkmenistan war schon deutlich wärmer, konnte ich schon mit tagsüber mit Fleece radeln.

März: Usbekistan, Kasachstan. Angenehm zum radeln, schon kalt in der Nacht - aber nicht eiskalt. Tagsüber leichte Windstopperjacke oder Fleece.

April: Kirgistan. Rund um den Issyk Kul tagsüber angenehm, in der Nacht schon richtig kalt. Nach Naryn war die Strecke noch zu.

Mai: Kirgistan, Tadschikistan: Kirgistan ging gut, Tadschikistan (Pamir) war besonders nachts noch richtig eisig bzw. auch im Schatten.

Mich hats nicht gestört, wie du ja siehst bin ich sehr langsam unterwegs gewesen, will ja die Länder genau kennenlernen wo ich durchkomme. Habe das aber ausrüstungstechnisch auch so eingeplant.

Mal eine andere Frage, wenn Ihr sowieso nach Suedamerika wollt, warum fangt ihr im Okt nicht einfach dort an? Oder in Mittelamerika?
Dann koennt Ihr auf dem weiteren Weg die Reise so nach Wetter gestalten wie Ihr das denkt. 18 Monate fuer 4 Kontinente ist eh ziemlich zugepackt - ich wuerde da vielleicht etwas abspecken und mich lieber auf eines konzentrieren...nur so als Gedanke.

Ich hatte im Okt in der Nord Tuerkei an den Paessen Schnee. In Georgien war es dann klirrend kalt und im Nov waren die PAesse bei mir in Armenien komplett zu. Im Iran im Dez hat es in Tabriz nur geschneit. Am Ende sogar in Shiraz im Jan.

LG Heike

Hallo Homunculus,

ungeachtet aller hilfreichen Tipps aus den persönlichen Erfahrungen mit dem Klima/Wetter, könnte vielleicht eine solche Seite hilfreich sein:

http://www.iten-online.ch/klima/europa/tuerkei/istanbul.htm

Viel Spaß beim "`rumspielen"...(auch wenn das natürlich nichts über das tatsächliche Wetter auf der Route im November 2016 aussagen wird....)

Gruß
Ingo

Bin ganz deiner Meinung. Eine derartige Reiseplanung wie er sie hier vorstellt, will sich mir nun gar nicht erschließen. Wenn ich so eine lange Reise planen würde und es auch ernst meine, dann starte ich um diese Jahreszeit doch wohl besser in südlichen Gefilden, anstatt mir den A.... in den Bergen der Türkei und im Iran ab zu frieren.
Mehr kann ich dazu mangels praktischer Erfahrung glücklicherweise nicht sagen.

Weiter gute Reise, Heike.

den Vorschlag mit Südamerika anzufangen, wollte ich auch gerade schreiben.

18 Monate halte ich für mehr als sportlich was ihr vorhabt, würde da etwas weglassen und dafür mehr von den Ländern sehen, alles andere erscheint mir eine Raserei.