Hallo Franka
Die Radtour nach Lissabon dauerte
31 Tage inkl. 3 Strandtage und 1 Städtetag (mehrere Halbtagsbesichtigungen) -
ca km 3.100 (im Total sind km in der Rheinebene ab Baden-Baden eingerechnet, größter Streckengewinn dort aber Zug nach Weil am Rhein).
Sie war als Geschwindigkeitstour überwiegend auf Bundesstraßen angelegt, um die römischen Monumente in Alcántara und Mérida aus eigener Kraft zu erreichen. Sehr sehenswert. Siehe Streckenbeschreibung.
Die Richtung von D nach P ist sachlich verkehrt herum gewählt wegen der Windrichtung! Immer Gegenwind. Von P nach D hat man den als Rückenwind.
Die roten Punkte auf den Karten sind meine Tagesetappen. Die sind oft recht happig für Radsenioren. Manchmal schlicht unwilligem Wetter davongebraust. Die Meseta ist im Frühjahr verregnet, sonst immer kalt und im Hochsommer wüstenheiß.
Man muss auch beispielsweise nicht unbedingt die Verkehrshölle Portugal in einem Tag durchqueren.
Die Route von Montemor-o-Novo über Elvas (P) und Badajoz (E) nach Spanien auf stark befahrener Bundesstraße mit kompliziertem Grenzübertritt auf Autobahn (Radfahrer nicht zugelassen, Ausweichstrecke) ist auch nur nötig, wenn man Mérida besuchen will (sehr empfehlenswert!), sonst solltest du kleine Straßen im Alentejo bevorzugen.
Die Nationalstraßen in Spanien sind in hervorragendem neuwertigen Zustand mit fast immer durchgehender Kombispur zum Radfahren. Die Verkehrsdisziplin in Spanien ist hervorragend - man kann immer sicher radeln (trifft nicht auf alle Großstädte über 500.000 EW zu). Nachteile: optimiert für Sattelzüge mit kilometerlangen Anstiegen durch die Berge gesprengt, Steigungen i.d.R. max. 7%, selten 8% (Flussterrassen). Da muß man sich erst mal durchbeißen können. Kein Schatten - glühende Hölle im Hochsommer (eine Australierin dürfte das wegstecken).
Die Verkehrssituation des französischen Teils ist weitgehend entspannt (Landstraße in den Pyrenäen, Radweg am Canal du Midi, Nebenstrecke am Meer - Alpenquerung [falls gewünscht] auf verkehrsarmer Nationalstraße und Nebenstrecke nach Genf. Ausnahme: Raum Aix-en-Provence - sehr schlechte Hauptstraßen und gefährlicher Verkehr bis zur Durance)
Verbesserungsvorschläge:45 Tage Zeit
3.600 km +In Portugal Richtung Badajoz (E) unbedingt Évora einbauen. Alternativ nördlicher Alentjo Richtung Castelo Branco (Mérida wird hierbei ausgelassen) auf kleinen Straßen. Zeltplätze an den Stauseen. Bei Alcántara nach Spanien auf Nebenstrecke (gebirgig).
In der Extremadura ab Mérida evtl. den neuen Jakobsweg Via de la Plata zuckeln (schatten- und reizlos, aber Velo frei)
In Westspanien unbedingt Salamanca, Stadt der akademischen Jugend, einbauen (habs gestrichen wegen Zeitnot).
Nicht verbesserungswürdig: Mit Segovia statt Madrid ist man bestens bedient ohne Großstadtchaos.
Am Ebro zwischen Zaragoza und LLeida (Lérida) nicht die reizlose gerade N II nehmen (war nur eine Notlösung), sondern auf Nebenstrecke am Fluss/Stausee entlang (2 Tage, bergig!)
Querung der Pyrenäen bei Kälte (Spätherbst oder frühes Frühjahr) tiefer anlegen bei Figueres oder am Meer - die beschriebene Strecke an Ségre und Aude mit Übergang auf 1.700 m ist allerdings landschaftlich und radlerisch sehr gut.
Am Mittelmeer gibts nix zu verbessern, auch wenn es manchmal ziemlich schrecklich ist.
Evtl. ein paar mehr südfranzösische Städte einbauen, z.B. Nîmes und für Arles 1 Tag nehmen.
Rhônetal + EV6 am Canal du Rhône au Rhin (flach nach Basel) statt Alpenquerung nach Grenoble nach Geschmack und Wetter.
Camping:Habe ich überwiegend durchgeführt. In den spanischen Womotouristenorten gibts immer große Camping. Nicht immer am Bedarf von Radlern orientiert, aber i.d.R. preisgünstig.
Immer sehr späte Rezeption.
In Portugal Plätze in den Nationalparks.
Auf meiner Route nur am Meer! Es gibt aber Jugis und Hostels in den wichtigen Orten.
Portugal ist preisgünstig.
Zeltplatz in Alcántara (Extremadura, Nähe Grenze zu Portugal) war geschlossen, sah evtl. final aus (Randlage). Vorher erkundigen. Wenige Unterkünfte, aber vorhanden. Evtl. Hospeteria im Kloster gönnen (ca. 60 €).
In Spanien gibt es überall günstige Hostalzimmer ab etwa 20 €. Auch in Hotspots nicht mehr als 30 €.
In den hohen Pyrenäen haben die Zeltplätze oft nur eine sehr kurze Öffnungszeit während der Hauptferiensaison! Wegen Kälte nachts. Das vertragen die schlecht. Mont Louis (F) kann man auch ohne Öffnung nutzen, allerdings ohne Einrichtungen (Wasser aus dem klaren Bach, nicht trinken).
Zu Frankreich muß man nix schreim. In der Schweiz ist Genf sehr teuer, auch Zelting (Regengarantie, aber Luxuslage), der Jura aber wieder die preiswerteste Schweizer Veranstaltung.