Hallo zusammen,

nach zwei Radreisen in Deutschland in den letzten zwei Jahren (Köln-Allgäu sowie Köln-Basel, ca. 70-80km pro Tag) wollen wir in diesem Oktober in Griechenland auf dem Peloponnes radeln.
Wir haben uns hier kürzere Tagesetappen vorgenommen, um noch mehr von den Etappenzielen mitzubekommen (und sind außerdem trotz Höhendiagramms unsicher zu den täglichen Höhenmetern & Straßenverhältnissen), d.h. 35-50km täglich. Die geplanten Etappen sind
- Athen-Megara
- Megara-Loutra Oreas Elenis
- Loutra Oreas Elenis-Epidauros
- Epidauros-Nafplion
- Nafplion-Achladokambos
- Achladokambos-Tripolis
- Tripolis-Nestani
- Nestani-Nemea
- Nemea-Korinth
- Korinth mit Zug nach Athen

Meine Fragen an euch:
- Passt das so für normal konditionierte Gelegenheitsradler?
- Habt ihr Tipps zum Trekking Rad Verleih in Athen?
- Wie ist der Verkehr in den genannten Gegenden, ist außerhalb der Hauptstraßen ein einigermaßen sicheres Radfahren möglich?
- Habt ihr ansonsten noch Tipps oder Erfahrungsberichte aus der Region?

Danke vorab und viele Grüße,
Melanie

Das hängt natürlich auch vom Wetter ab, aber ich würde wohl Athen–Mégara auf dam Festland über Elefsína nicht fahren wollen. Nicht nur, dass der Verkehr stark ist, die Schönheit der Gegend hält sich auch in Grenzen. Einmal lässt es sich mit der S-Bahn (Porastiakós) vermeiden und dann gibt es auch noch die Variante über Salamína, die Iassu mal ins Spiel gebracht hat. Die habe ich zwar mangels Gelegenheit noch nicht ausprobieren können, doch sie klingt immer interessanter.

Wenn ich natürlich lese, ob denn außerhalb von Hauptstraßen ein sicheres Fahren möglich wäre, dann klingt das nicht gut. Bist Du Radweg-geprägt? Wenn ja, dann ist Griechenland nicht das richtige Ziel. Sowas gibt es dort in der aus Deutschland gewohnten Form praktisch nicht und eigentlich vermisst es auch niemand. An den rechten Fahrbahnrand quetschen ist auch eine bekannt schlechte Idee.

Ob es natürlich einen »Trekking Rad Verleih« gibt, da bin ich doch sehr im Zweifel. Drauf verlassen würde ich mich nicht (und außerdem verschenke ich zwei absolut falsch benutzte Leerzeichen). Allerdings habe ich nie danach gesucht, denn seit sechzehn Jahren benutze ich mit bestem Erfolg schlafwagentaugliche Fahrräder.

Moin.
Treckingradverleih in Athen liest sich für mich wie die Geschichte von der Nadel im Heuhaufen. Verleih gibt es in GR natürlich viel, aber vor allem an touristisch relevanten Orten und da zählt Athen nicht. Sicherlich gibt es trotzdem Leihräder, aber wie zu finden: kA.In Korinth gibt es einige etwas ambitionierte Radläden, aber ob die jetzt verleihen, weiß ich nicht. Dazu kommt, daß Leihräder meist in erbärmlichem Zustand sind und für Mehrtagestouren ungeeignet.

Falls ihr nun doch welche in Athen findet, so solltet ihr, wenn ihr wirklich selber aus der Stadt rausradeln wollt, über Piräus fahren. Von dort verkehren kleine Boote zur Insel Salamina. Diese dann überqueren und die Kleinfähre zum Festland bei Megara nehmen. Ausführlich beschrieben ist das im GR Wiki, welches ich auch für die anderen Fragen empfehle.
Eure Etappen sind teils wirklich sehr kurz, das kann man manchmal in zwei Stunden fahren. Die Gegend um Tripolis ist schlicht zum Kotzen, würde ich meiden.

Nachtrag:
Dieses Loutra Oreas Elenis gehört zu Loutraki. Dies ist eine langgezogene Kurstadt im Anschluß an die gleichnamigen Heilquellen. Der Ort selber bietet natürlich reichlich Unterkünfte, ist aber ansonsten unattraktiv. Überhaupt kann ich an vielen von euch anvisierten Orten und Strecken nur wenig Muß-hin-Merkmale erkennen.

Hier werden diverse verleiher für Athen gelistet.

Athen und der Peloponnes sind eine Reise wert. Wir waren 2010 dort und sind von Athen bis Magoula (Nähe Elefsina)wegen des Verkehrs mit dem Zug gefahren. Man muss sich allerdings erkundigen, weil im allgemeinen Fahrräder nicht im Zug mitgenommen werden dürfen. Erlaubt war dies nur in den Vorstadtzügen von Athen (Stand 2010). Als Reiseplanung war uns der Radreiseführer "Peloponnes per Rad" aus dem Kettler-Verlag hilfreich. Dieses Buch ist zwar alt, war aber zum damaligem Zeitpunkt für die Routenplanung noch brauchbar. Man sollte sich im Voraus klar sein, wie viele Kilometer und Höhenmeter man sich an einem Tag zumuten kann und möchte, denn der Peloponnes ist recht gebirgig. Schön und interessant sind natürlich die Küstenstrecken südlich der von euch geplanten Route.

LG
Gertrud

Was Anderes verkehrt sowieso nicht mehr. Die meterspurige Peloponnisosbahn ist auf dem Festland Geschichte und ob jemals Fernverkehr in Richtung Kiáto und weiter nach Patra bestehen wird, ist beim derzeitigen Umgang der EU (die die Ertüchtigung der Meterspurstrecken ab Kórinthos und Patra erst bezahlt hat, um dann die Inbetriebnahme zu verbieten) mit Griechenland ausgesprochen fraglich.