Hallo zusammen,

wir haben noch bis Ende Februar 2016 Tandem-Reisezeit und sind zur Zeit in Australien unterwegs.
Gerne möchten wir noch das südlich Afrika besuchen. Wir wissen die Reisezeit Oktober - Februar dürfte nicht ganz optimal sein. Das lässt sich nun leider aber nicht ändern, weil unsere Reise definitiv Ende Februar auf Sansibar enden wird.
Grundsätzlich sind wir recht hitze- und pistenerprobt. Afrikaerfahrung haben wir nur aus Reisen ohne Rad und da auch nur Tansania.

Unser erster Gedanke war von Namibia aus zu starten und irgendwie nach DAR zu fahren, allerdings ohne konkrete Routenidee.
Wir denken an Länder wie:
- Namibia
- Botswana
- Zimbabwe
- Malawi
- Südafrika
- Rwanda
- Uganda
und sind über jede Info (Routenvorschläge, Länderinfos, "Gefahren" usw.) erfreut.

Hier schonmal meine Entschuldigung für die sehr vagen Vorstellungen und Ideen, wir beginnen gerade erst mit unseren Planungen, wollen die Entscheidung wann und von wo es nach Afrika geht aber schnellstmöglich treffen (einfach weil wir gerade eine relativ gute Internetverbindung haben und wir in ein paar Tagen viel auf Pisten unterwegs sein werden, mit "wenig" Internet, versteht sich). Daher wären wir für hilfreiche Ideen und Ratschläge super dankbar.

Beste Grüße
Niko

Hallo Niko,

ich war in den meisten von Dir genannten Ländern in der von Dir genannten Reisezeit unterwegs und es kann in Namibia an die 50 Grad im Schatten werden. Das ist wegen der trockenen Hitze nicht so sehr das Problem, was die Verträglichkeit angeht, aber ich habe teilweise um die 14 Liter Wasser am Tag getrunken und bis zu drei Tage ohne Nachfüllmöglichkeit gehabt. Alleine mit Anhänger konnte ich 40 Liter mitnehmen. Zu zweit kann es auf manchen Strecken doof werden. Pisten sind deutlich interessanter als Straßen. Vorsicht beim Durchradeln von Rinderherden am Rand der Wüste. Die laufen dort frei umher, aber es sind manchmal die Bullen mit in der Herde. Das kann sehr gefährlich werden, wie ich selbst erfahren habe.

Rwanda wird meist als hügelig beschrieben. "Bergig" wäre eher das Wort der Wahl. Ich finde Alpenpässe einfacher zu fahren als die Berge dort bei der Hitze, aber die Landschaft ist toll und die Menschen nett und freundlich. Tolles Land insgesamt, finde ich.

Um 1910 rum fand die erste Afrikadurchquerung von Ost nach West mit dem Auto statt - von Tanzania nach Namibia. Ihr könntet euch in umgekehrter Richtung ungefähr an diese historische Strecke halten und Abstecher wie Victoria Falls u.ä. mit einbauen.
Nur mal so 'ne Idee, ohne eure Präferenzen wie das Erleben von Landschaften, Tieren oder fremden Traditionen zu kennen.

Gruß
Wolfgang

Hi,

würde in Nambia starten - dann über Kapstadt nach Zimbabwe und von dort nach Tansania.

Grüße
Thomas

Hallo zusammen,

danke für die Antworten aus denen wir erstmal rauslesen, es geht in der angegebenen Zeit, wird aber heiss. Danke und pardon für meine langsame Reaktion.

@ Wolfgang: Auf Deiner Seite haben wir uns mal umgeschaut. Leider finden wir nicht immer die Jahreszeit in der Du die Länder bereist hast. Die Idee die alte Route von 1910 als Planungsgrundlage zu nehmen, klingt gut. Hast Du eine Ahnung wo wir gute Infos über den Streckenverlauf bekommen? Ich denke Du meinst die Strecke von Paul Graetz , oder?

@ Thomas: Die Idee von Namibia aus gen Süden zu radeln hatte ich auch schon, hoffe dort wird es weniger heiss sein, gleichzeitig möchten wir aber auch den Kili umrunden. Das läge dann nicht so richtig auf dem Weg nach DAR.

Da Ihr ja beide schon in Afrika geradelt seid, habt ihr noch Ziel-Ideen? Grundsätzlich fahren wir ungern grosse Städte an, bewegen uns lieber auf dem Land und nutzen kleine Strasse, sehen gerne Tiere, zelten gerne und essen gerne "Landesfood". Inwieweit das mit den kleinen Strassen in den Regionen klappt müssen/werden wir sehen.

2 Fragen habe ich noch:

1) Welche Karten habt ihr denn immer so benutzt? Wir bekommen noch Besuch aus Deutschland und könnten sogar aus Deutschland welche mitbringen lassen. Oder habt ihr immer in Afrika gekauft?

2) Wie habt ihr habt ihr das "Malaria-Problem" gelöst? Bisher haben wir in Tansania (ohne Fahrrad) nie eine Prophylaxe (also Tabletten) genommen und wären im Fall der Fälle ins Krankenhaus "gegangen". So machen das wohl auch viele andere Afrikareisende.

Beste Grüße

Niko

Hallo Niko,

ja, ich meinte die Tour von Paul Graetz ab 1907-1909. Es gibt ein Buch über diese Reise, das neu aufgelegt wurde. Da müsste die Route so grob erkennbar sein.

Ich war meist zwischen November und Februar/März unterwegs, wenn in Deutschland eher Schmuddelwetter ist. Dann ist es im südlichen Afrika zwar in der Regel sehr heiß, aber damit kommt man (ich zumindest) klar.

Landkarten wirst Du in Afrika außer in Namibia und Südafrika nur schwer bekommen. Je nach Land gibt es oft sowieso nur ein oder zwei verschiedene. Wenn es verschiedene gibt, schaue ich mir die in einem Fachgeschäft für Landkarten an. Gute Erfahrungen habe ich mit den Karten von International Travel Maps aus Vancouver und denen von Reise KnowHow gemacht. 100% stimmen tut vermutlich eh keine. Da sind manchmal Straßen verzeichnet, die man mal geplant und dann nie gebaut hat, falsche Entfernungsangaben oder die Ortschaften in falscher Reihenfolge entlang der Strecke verzeichnet.

Was Malariaprophylaxe angeht, mache ich es von Reiseland und -zeit abhängig. In Namibia z.B. ist es kein Problem, notfalls ein Krankenhaus aufzusuchen, aber ich habe auch welche in Gambia, Kamerun, Sierra Leone und Uganda von innen gesehen. Zum Glück war ich kein Patient ...
Ganz schlecht ist es m.E., im Ernstfall Malariamedikamente ohne Diagnose auf Verdacht einzuwerfen. Nicht jedes Mittel, das als Prophylaxe geeignet ist, hilft auch zur akuten Behandlung und es gibt verschiedene Formen der Malaria, die auch spezielle Medikamente erfordern. Außerdem gibt es Krankheiten wie Gelbfieber, Dengue, Chikungunya und andere Sachen, die ein Laie nicht von einer Malaria unterscheiden kann. Der wirft sich dann die Malariatabletten in den Hals, schwächt wegen der erhöhten Dosis noch den Körper und lässt die eigentliche Krankheit unbehandelt.
Euer Plan, dann schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen, ist schon besser.

Gruß
Wolfgang

Hi Niko!

Solche Temperaturen wie Wolfgang hatte ich Ende Januar in Namibia nicht. Ich bin den Caprivizipfel von Katima Mulilo bis Divundu gefahren und habe von dort mit dem Bus einen Abstecher nach Windhoek gemacht, um eine Kameradin zu treffen. Die Temperaturen lagen dort und auch bei meiner Weiterreise durch Botswana tagsüber bei gut 30 Grad. Ich fand es jedenfalls angenehm zum Fahren.

Laß Dir nicht die Victoria-Fälle entgehen, am besten von beiden Seiten, also Sim und Sam.

Wenn Du zum Kili willst, ist es am vernünftigsten, in Tansania von Iringa über Dodoma nach Arusha zu fahren. Dort kannst Du Deine Kili-Aktion starten und schließlich über Moshi nach Dar weiterfahren. Was meinst Du genau mit Kiliumrundung? Willst Du über Straßen fahren, also durch Kenia und den Tsavo-Nationalpark oder über den Trail, der außen herumführt?

Als Landkarten hatte ich für die grobe Planung eine Michelin "Südliches Afrika" und dann noch Länderkarten, meist von Freytag & Berndt. Vergiß den Gedanken, vor Ort was brauchbares zu finden. Außer in großen Städten Südafrikas und Windhoek wirst Du, wenn überhaupt, nur nach langer Suche fündig werden. Vor kurzem hatte ich hier schonmal geschrieben, dass viele Afrikaner wohl noch nie eine Landkarte ihres Heimatlandes gesehen haben. So kam es mir jedenfalls vor, als ich einmal in Tansania mittels Karte nach dem Weg fragen wollte.

Was Malaria angeht, habe ich damals für teures Geld vorgesorgt. Ich hatte für den gesamten Reisezeitraum (5 Monate) Malarone dabei. Ich habe aber auch mit Travelern gesprochen, die nichts genommen haben. Ist alles eine Frage der Einstellung und letztlich Glückspiel.

Es grüßt

Bernie

Hi,

Karten:
Für die Übersicht Reise-Know-how, Für die Detailplanung OSM

Namibia: War selbst im Dez. dort. Da kannst warm werden. 37°C um 4.30 Uhr es wurden dann 53°C im Schatten, (den es in dem Land nicht gibt) gemessen.
Wenn Namibia, dann am Anfang.

Wenn ihr Tiere sehen wollt, kommt ihr um eine Safari/Mietwagen nicht drumrum. Im Mikumi und Sadani Nationalpark (beides Tanzania) sind wir mit den Rädern durch. Tiere flüchten vor Radfahrern, d.h. halten ca. 300 Meter abstand.

Malaria: Prophylaxe, war aber nur 5 Wo am Stück dort.

Ich würde evtl. die Mosambique Variante ins Auge fassen. D.h. grob Winhoek - Kapstadt - Lesotho - Mosambique - Tanzania nehmen.

Kili. Erwarte Dir nicht zuviel. Die nächsten Pisten verlaufen rel. weit entfernt (außer Arusha). Würde eher eine Besteigung in Betracht ziehen.

Ihr müßt halt entscheiden, ob ihr möglichst direkt nach Tanzania radelt oder im Bogen.

Die Serengeti blockt Euch zumindest den Weg vom Victoria See richtung Osten.

Grüße
Thomas

Unsere Tourenplanung steckt leider fest. Sind im australischem Outback und Internet gibt es hier nur schlecht, was eine genaue Streckenplanung sehr schwer macht.
Danke aber für jede Idee.
Malariaprophylaxe werden wir wohl keine betreiben.