Hallo zusammen,

wir (zwei Jungs) wollen nächste Woche unsere erste Radreise antreten.

Es wird durch Bayern gehen und wir haben Gepäck mit Zelt zur Übernachtung dabei.

Jetzt meine (Anfänger-)Frage:

Wie geht Ihr mit Eurem Gepäck bei kurzen Stopps/Pausen um?

(Beispielsweise bei kurzem Besuch einer Kirche oder Gaststätte.)

Sichert Ihr Euer Gepäck? - Wenn ja, wie?

Lasst Ihr Euer Gepäck am Fahrrad hängen oder nehmt ihr immer alles mit?

Gibt es Orte an denen man vorsichtiger sein muss?

Ich freue mich über alle Rückmeldungen und Erfahrungen.

Viele Grüße

Daniel

Münchner Innenstadt, Königsee und Neuschwanstein

Der Konsens hier:

Alles dranlassen bei Stopps; Luftpumpe, Helm und Lenkertasche mitnehmen.
Rad abschließen, besser anschließen und/oder in Sichtweite stellen.
Auf dem Land außerhalb des Touristenverkehrs schließ ich auch mein neues Rad selten ab während kurzer Pausen (D)

Um Falk zuvorzukommen - wer interessiert sich schon für dreckige Wäsche. Alles Wichtige (Geld, Ausweise etc.) in die Lenkertasche, die kommt immer mit. Der Rest bleibt am Rad, das meist an- und abgeschlossen wird. So mache ich es, in meinen Reisezielen in Westeuropa

Wir können nicht viel Erfahrung, aber unsere Planung mitteilen:

Erfahrung: Auf Ein- bis Dreitagestouren haben wir eine Umhängetasche am Tandem eingehängt. Da sind Geldbeutel, Handies, Foto drin. Bei jedem Stop ist das ein Handgriff und die allerwichtigsten Sachen sind dabei.

Planung: Für unsere Nordkapp-Gibraltar-Tour wollen wir das ein bisschen aufbohren und die Wertsachen, die dann etwas mehr sind (Tablet, evtl. Notebook, Akkupack) in einen Rucksack packen, den wir in ein Packtasche stecken... Gleiches Schema: Der kommt bei jedem nennenswerten Stopp auf den Rücken. Es gibt auch -aber dafür muss man Geld in die Hand nehmen- von VauDe und von Ortlieb Radtaschen/Rucksacksysteme, die man ganz einfach aushängen und mitnehmen kann; vielleicht investieren wir da noch.

Dazu kommt ein Billigdrahtschloss von Aldi, das die Packtaschen zusammenhält... ist eigentlich keine Diebstahlsicherung sondern eher ein Schutz vor schnellem Mitnehmen. Und ans Tandem Pino kommt ein echtes hartes Bügelschloss dran. Mit der Möglichkeit mit einem Stahlseil zu verlängern um es an Laternenmasten ketten zu können.

Gepäck bleibt am Fahrrad ohne besondere zusätzliche Sicherung. Alle Wertsachen sind in der Lenkertasche und die wird natürlich mitgenommen. Das Fahrrad wird abgeschlossen, wenn möglich auch angeschlossen, aber das geht oft nicht. Vor einer Bäckerei auf einem kleinen Dorf verzichte ich auch schon mal auf das Abschließen, ebenso wenn ich nur kurz was fotografiere. Auch vorm Lidl in einem französischen Banlieue hatte ich da keine sonderlichen Bauchschmerzen (da mit abgeschlossenem Rad) und passiert ist mir da bisher auch noch nie was.

*edith*
Ich bin Alleinreisender.

Ich habe meistens einen Rechner mit. Der steckt in der potentiell dreckigen Packtasche neben den Schuhen und dort bleibt er auch, wenn ich mir mal was angucke oder Treibstoff beschaffe. Auf dem Buckel spazierentragen kommt überhaupt nicht infrage. Spätestens wenn es wieder so warm wie gerade jetzt ist, würde ich das auch keinem empfehlen. Schon das Raus- und Reinwürgen wäre deutlich zuviel und auf Dauer auch nicht besonders gut für die Addiermaschine.

(Gilt für alle) Je mehr Brühe man macht, desto aufmerksamer werden potentielle Diebe. Bei zwei riesigen Bügelschlössern, noch dazu einem Schloss für die Packtaschen und einem ängstlichen Besitzer muss einfach was zu holen sein.

Schon mal danke für alle Tipps!

Das hört sich ja ganz gut an und so wollten wir eigentlich auch vorgehen.
Wertsachen immer mitnehmen, den Rest dran lassen.


Beste Grüße Daniel

Jupp. Das klappt in normaler Umgebung sogar in Sizilien und Kalabrien.

Nur nicht gerade am Hauptbahnhof und touristischen highlights wie Eiffelturm oder Big Ben, da wird dein Rad sehr gut bewacht bis das Bombenkommando kommt

Der Trikot-Radler hat seine WertSachen eh immer am Steiss - Navi ausgenommen.

Aus eigener leidvoller Erfahrung im letzten Urlaub: Es kann durchaus sinnvoll sein, einen Notgroschen, Kopien von wichtigen Dingen und Karten und ggf. eine Zweitkreditkarte am Rad an gut geschützter Stelle zu belassen. Wird es geklaut, Karte sperren und Geld abschreiben. Verlust ist dann überschaubar.

Wird hingegen dir die Lenkertasche geraubt/geklaut (vom Moped aus von der Schulter reißen reicht) oder wie in unserem Fall gar nur das Portemonaie aus der Lenkertasche entwendet, dann stehst du ohne Geld und Zugangsmöglichkeiten zu Geld, sowie ohne persönliche Dokumente ziemlich blöd da...

Ich mache es wie bei den anderen Postern oben erwähnt und habe zusätzlich noch eine zweite Kreditkarte, 'nen 50er, den Ersatzschlüssel für das Schloss und den Perso in einer Geldkatze am Körper. Wenn die Lenkertasche weg ist, bin ich zumindest nicht ganz blank.

Gruß
Günther

Naja, deshalb benutzen wir trotz Tandem *zwei* Lenkertaschen. In jeder gibt es einen Geldbeutel mit Geld und Kreditkarte. Ausweiskopien stecken tatsächlich im Gepäck und liegen auch online. Das hilft Alleinreisenden natürlich nicht weiter, ist andererseits aber auch keine radreisespezifische Situation, der Geldbeutel kann auf jeder Reise geklaut werden.

Martina

Wir wurden am Strand beim Baden beklaut, die Geldkatze hätte in dem Fall also wenig gebracht. Aber immerhin, solch eine Vorkehrung ist besser als nix.
Mit 50€ kommt man, wenn man eine Fahrt nach XY organisieren muss, womöglich mit Rad und womöglich auch eine Übernachtung, nicht weit, aber man fühlt sich zumindes nicht ganz so nackt wie wir (im fast wahrsten Sinne des Wortes).

Wir hatten übrigens Glück im Unglück, das Portemonee wurde mit komplettem Inhalt bis auf Bargeld (inkl. Kupfergeld) (und eine mit Leitungswasser gefüllte Trinkflasche ) von der Polizei wiedergefunden. Da wir aber schon alle Karten sperren lassen hatten, gab es noch einige Unannehmlichkeiten die folgenden Tage. Schreibe ich vielleicht mal in einem anderen Faden. Worauf ich nur hinweisen will: EC-Karte entsperren dauert bis zu 2 Tage. Eine Visakarte kann man nicht entsperren, es wird eine neue ausgestellt und das dauert. Von Visa gibt es einen Sofortnotservice für Karten, bei uns hat es aber auch zwei Tage gedauert, bis die Karte da war - in Frankreich, nicht Fudschikistan. Und die Notfallkarte ist ohne PIN, damit gibt es am Automat kein Bargeld (am Schalter, so es einen gibt und der offen ist, angeblich schon). Dies nur als Orientierung, wie lange der Notgroschen ggf. halten muss.

Sehe und halte ich genauso.

Zusätzlich habe ich noch einen kleinen Fahrradalarm installiert, der mir insbesondere in der Nacht die Sicherheit gibt, dass keiner das Rad in Bewegung setzt, ohne dass ich senkrecht aus dem Zelt schieße. Nachts ist das Gepäck in meinem Zelt und lediglich das Fahrrad selber könnte gestohlen werden. Da ich kein Freund großer Menschenansammlungen bin und lieber Natur als Touristenströme genieße, habe ich bislang noch keine kritischen Situationen erlebt. Einmal ging der Fahrradalarm los und ich sah jemanden vom Fahrrad wegspurten. Ob diese Person das Fahrrad oder das Gepäck stehlen oder einfach nur näher besichtigen wollte, konnte ich nicht ermitteln. In einem Fall fand ich einen sehr verdatterten Fahrradliebhaber (habe ich der Person abgenommen) am Fahrrad vor, welches gerade für den Interessenten unerwartet laute Töne von sich gegeben hatte. Er wollte sich die Rohloff-Schaltung näher ansehen, von der er bisher nur Bilder gesehen hatte. Wir haben uns danach noch angenehm unterhalten.

Da es unrealistisch ist, das Gepäck bei einer Besichtigung mitzuführen, und es sich auch nicht so sichern lässt, dass ein ernsthafter Diebstahlversuch verhindert werden könnte, lasse ich das Gepäck für kurze Unternehmungen am Rad. Die Lenkertasche ist mein mobiles Wertdepot.

Kein Wunder, dass wir nie zusammenfinden. Wenn dieses Gerät so funktioniert wie moderne Alarmanlagen von Autos etc., dann möchte ich dich demnächst nicht als Campingkollegen haben. Diese elektronisch-akustische Luftverschmutzung macht ja wohl nirgendwo mehr halt. Bedenklich, weil du auf ähnlichen Routen unterwegs bist. Ich werde dann demnächst eine Alarmanalage installieren, die mich vor anderen Alarmanlagen warnt.


Falls möglich, lasse ich soviel Gepäck wie möglich am Rad. Mit Gepäck ist das Rad schwieriger zu handeln bzw. zu klauen als ohne - zumindest dann, wenn ich es gar nicht abschließe - wie in vielen Fällen. Auch wenn der Dieb mit Rad wegradeln möchte, könnte sich das Gepäck als hinderlicher Ballast erweisen. Ich bilde mir auch ein, dass jemand mehr Hemmungen hat, einem auch noch die Kleider wegzurauben als nur ein nacktes Stück Blech. Ähnliches denke ich mir fürs Abstellen bei Supermärkten.

P.S.: Das Gepäck ohne Rad könnte ich ohnehin nicht lange schleppen. Wenn, dann schon alles weg - dann bin ich wieder vogelfrei.

Lasse ich bis auf Lenkertasche und Rolle bzw. Rack-Pack (wo Zelt Isomatte und Schlafsack verstaut) sowieso immer. Aber nicht weil es schwer zu händeln ist, sondern weil ich mehr Platz im Zelt haben will und am nächsten Morgen schneller beim Packen bin (brauche die Taschen nicht mehr zuordnen).
Und dass ich mein Rad beim Campen jemals abgeschlossen habe, daran kann ich mich nicht erinnern. Beim Wildcampen sowieso nicht.

Auf Island habe ich 3,5 Wochen das Schloss spazierengefahren, das Rad stand teilweise mit voller Garnitur 8 Stunden auf einem Parkplatz während ich wandern war. Einzig ein Vogel hatte mal auf den Lenker geschissen. Warum ich das Schloss mitgeschleppt hatte (ähnlih wie in Marokko), keine Ahnung. Deutsches Sicherheitsdenken anscheinend.

Abschließen tue ich das Rad nur wo die Bösen unterwegs sind, also in Berlin-Marzahn .

Je dicker euer Schloss, desdo dicker die Begehrlichkeit es zu öffnen, um die goldene Socke zu entführen ...

Ja, das mache ich auch so, habe ich nur nachlässigerweise nicht dazugeschrieben. Kopien wichtiger Dokumente sind noch an anderen Orten und Online, ein gewisser Bargeldbestand tief im Gepäck - manchmal wirklich bei der Schmutzwäsche - versteckt.

Das Telefon nehme ich vom Lenker ab und schließe manchmal Hinterrad und Rahmen zusammen, wenn die andren Räder in der Nähe auch abgeschlossen sind. Fürs Geld,Bonbons,Schlüssel,Fotoapparillo hab ich in einem kleine Rucksack, dort ist auch mein Wasser drin, und daher sowieso immer mit dabei.

Das Gepäck sichert sich selbst durch sein Gewicht. Ich hab etwa 25-30kg in 3 Taschen verheilt die man auch in wenigen Sekunden vom Rad abnehmen und in ein Auto umladen könnte, aber warum sollte jemand so was tun?
Alle Dinge die unterwegs verloren gingen hab ich immer selbst verbummelt.

Nachts sichere ich das Rad nie, nehme mein Gepäck aber mit in die Apsis (GT-Tunnelzelt)
Hier muss man jetzt wirklich aufpassen: vor dem Schlafeingehen alles wieder einpacken und Taschen verschließen.
Nachts kommen schleimige Ungeheuer, die kriechen überall rum und rein.

Hm, ich weiß nicht. Ich schließe meine Räder immer ab. Ich sehe das weniger als Geste des Misstrauens, sondern als Zeichen, dass das Rad noch einen Besitzer hat und nicht etwa in freier Wildbahn entsorgten Sperrmüll darstellt.

Martina