Lieber Radfreunde
Wir planen Ende August eine Tour vom Perigord nach Bordeaux bis zur ile d`oleron.
Offen ist noch, ob wir die Lot oder die Dordogne entlangfahren. Kann mir jemand sagen, wie sich die beiden Strecken unterscheiden? Steigung, Verkehr, Landschaft, Campingplätze? Weiss jemand, wo entsprechende GPS-Daten zu finden sind? Wir sind 2 Familien mit Teenagern, Steigungen sind möglich, wenn auch nicht gerne gesehen, Tagesetappen so zwischen 30 und 60km.
Vielen Dank!
Jürgen

Beide Routen sind touristisch sehr gut erschlossen. Ich kenne die beiden Flüsse aber eher per Kanu. Soweit ich da geradelt bin, gab es ausgezeichnete, sehr ebene Radwege. Du wirst auch mühelos viel Infomaterial finden:

http://www.dordogne-perigord-tourisme.fr/fr/randonnee-cyclotourisme-458.htm

http://www.valleedulot.com/fr/tourisme-vallee-lot/en-velo-dans-la-vallee-du-lot/La_velo_route.php

Beide Routen werden für Familien empfohlen.

Wo wollt ihr starten? Wo wollt ihr auf jeden Fall vorbei fahren? Vom Perigord nach Bordeaux bietet sich natürlich eine Strecke entlang der Dordogne an. Der Weg am Lot entlang impliziert einen Bogen nach Süden quer zu den Flußtälern, daher entsprechend länger und mit zusätzlichen Steigungen, besonders dann, wenn man auf wenig befahrenen Straßen bleiben will.

Der Start steht noch nicht fest, muss einfach per Bahn erreichbar sein. Z.B Cahors, Souillac oder Figeac. Da schaffen wir die Rückreise in knappen 8 Stunden (seufz); Anreise per Auto (auch seufz, aber wohl alternativlos. Wir kennen nichts, dass wir unbedingt gesehen haben müssten.

Steinzeithöhlen. Speziell auch da, wo die Vézère in die Dordogne mündet. Imposante Felsen. Mittelalterliche Orte. Burgen. Romanische Kirchen.

Wie weit wollt ihr denn fahren?

Am Lot war ich erst einmal. Da finde ich es weniger spektakulär. Aber Cahors ist natürlich auch sehr eindrucksvoll.

Bis Bordeaux können es so grob 300km werden. Von der Karte her habe ich auch den Eindruck, dass die Dordogne spannender ist, Man erkennt sieht aber nicht so recht, wie man da fahren soll. An der Lot scheint der Weg klarer und einfacher (flacher?), wie man ja auch am obigen link sieht.

Persönlich fange ich meine Erkundungen immer damit an, dass ich Reiseberichte lese.

hier gleich um die Ecke

Auch interessant die Angebote der Reiseanbieter. Da sieht man gut, was man so machen kann und wo es interessant ist.

Da hast du natürlich recht, hab ich übersehen.
Uiii, die Bilder!!!

Guten Abend in die Runde,

Jacke wie Hose ob "Vallée de Dordogne" oder "vallée de Lot". Die Dordogne ist halt breiter, mehr Schlösser unterwegs auf den Höhen, beim Lot ist alles ein bisschen kleiner - spektakulär, vor allem flussaufwärts, sind beide auf ihre je eigene Art. Richtung Mündung wird es halt flacher und langweiliger.

Jacke wie Hose ist auch die Anreise per Bahn ab "Gare Paris Austerlitz" nach Souillac per französischem "Intercité" - nach Souillac knapp 5 bis 5 3/4 Stunden, je nach Zug, nach Figeac etwa 6 1/4 Stunden.

Es empfiehlt sich ein Blick auf die Preise der SNCF: Tagsüber ab etwa 10 bis 18 Uhr sind die Preise am teuersten, vorher und nachher geringer.

Zu empfeheln sind die "Train Intercité de Nuit" (Nachtzug). Ab Austerlitz nach Souillac ab etwa 22 Uhr 43 (Dauer 5 3/4 Stunden, Ankunft 4 Uhr 20)), nach Figeac ebenfalls 22 Uhr 43 (Dauer 6 1/4 Stunden, Ankunft 5 Uhr).

Auch hier ist zu beachten: des nachts von Montag bis Freitag teurer, Samstag- und Sonntagnacht knapp die Hälfte billiger.

An der Dordogne mehr als lohnenswert zum "Gucken";
- "Gouffle du Padirac" (ca 70 m breites, 120 m tiefes Loch in der Erde, unten der Eingang zur Höhle, per Ruderboot über unteririschen Fluss, dann hinunter in den "Saal", passt der Kölner Dom hinein, etwa 25 Km von Souillac entfernt stromaufwärts),
- Rocamadour (mittelalterlicher Ort an einer Felswand, in dessen Terrassenarchitektur die mittelalterliche Ständestruktur ihren Ausdruck findet: oben trohnen die dicke Kirche und Paläste des geistlichen Personals, tief unten die dunklen Kabuffs des gemeinen arbeitenden Volkes, dazwischen die je "besseren Herrschaften" (auch etwa 25 Km von Souillac entfernt stromaufwärts)
- Sarlat-la-Canéda (stromabwärts): touristische Zentrum der Region, beeindruckt den Besucher mit seinem mittelalterlichen Stadtbild (13. bis 16. Jahrhundert), gewährt einen Einblick in eine Beamten- und Handelsstadt des "Ancien Régime".
- Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil (stromabwärts): bekannt für ihre zahlreichen prähistorischen Stätten.

So, das mag genügen. Weitere Informationen im grünen Michelin "Périgord" und Wikipedia usw., usf.

Beim Runterradeln eines Flusses in westlicher Richtung braucht man - glaube ich - kein GPS. Campingplätze gibt es reichlich. Steigungen an einem Fluss kenne ich nicht. Die Mühen, die Höhen zu erklimmen, halten sich auch in Grenzen

Tot ziens
Gitanesraucher

Im Prinzip schon, aber der Fragesteller will ja eine Tour durch das Perigord machen. Und bis Bordeaux etwa 300 km fahren. Das ist mit dem Vallée du Lot nur schwer zu realisieren.

Die Dordogne, bzw. das Périgord, ist eine meiner absoluten Lieblingslandschaften. Ich würde da nicht zuviele Kilometer planen. Da ist es sinnvoller, den einen oder anderen Abstecher zu machen.

Stattdessen würde ich persönlich nicht bis an den Atlantik rödeln und schon gar nicht bis Bordeaux. Wenn schon - dann anders rum.

So ganz habe ich noch nicht geheckt, was Ihr vorhabt: Anreise mit Auto wohin, und ab wo fahrt Ihr mit der Bahn? Für die einfache Erreichbarkeit spielt es eine große Rolle, ob es mit der Bahn in Paris oder anderswo losgeht.

Zur Frage Lot oder Dordogne: Warum nicht beides? Der Lot ist m.E. am interessantesten oberhalb von Cahors. Ihr könntet in Figeac/Capdenac loslegen (weiter flussaufwärts ist schwer per Zug zu erreichen) und dann entweder am Célé oder am Lot nach Cahors fahren, dann von dort zur Dordogne rüber, die Ihr etwa bei Domme erreicht. Wenn man die Seitentäler gut ausnutzt, sollte man dafür mit ein oder zwei Steigungen auskommen.

Viele Grüße,
Stefan

Hi!

Die Ile d'Oleron war meine Kindheitssommerferienheimat. Später habe ich auch einige Touren von dort in den Perigord gemacht.

Lot: Die Strecke von Figeac nach Cahors ist sehr hübsch, vor allem am Anfang, wo man auf einer ruhigeren Straße am Célé entlang fährt, ist sehr empfehlenswert.
Hinter Cahors wird das Tal sehr breit, langweilig. Da hat es mir überhaupt nicht gefallen.
Und von dort ist es noch recht weit an den Atlantik.

Dordogne: Hier eignet sich Souillac sehr gut als Startpunkt. Linksseitig die D43/D50 sind gut zu fahren. Ihr müsst halt schauen, dass Ihr immer mal wieder die Flussseite wechselt, um dem Verkehr ein wenig zu entkommen. Aber das geht, z.B. auf der D37 ab Couze bis Bergerac (sehr hübsch). Von der Dordogne gibt es auch schöne Abstecher, die wurden ja schon erwähnt.

Hinter Bergerac ist es auch nicht mehr so schön. Wenn Eure Teenager ein paar kleine Steigungen vertragen, würde ich vorschlagen, von Bergerac aus nordwestlich ins Tal der L'Isle zu wechseln, z.B. auf der D13 nach Montpon-Ménesterol.Steigungsmässig bedeutet das von 28m hoch auf 133m ...
Von dort könntet Ihr dann weiter nach Courtras. Dann nach Blaye an die Mündung der Garonne, mit der Fähre rüber,geradeaus an den Atlantik via Carcans. An der Küste auf Fahrradwegen durch Pinienwälder nach Soulac. Wieder ne Fähre nach Royan und dann seid Ihr ja auch schon fast da.

Grüße Peter

Ich würde die Dordogne vorziehen, möglichst weit östlich starten und das letzte Stück an den Atlantik ggf. per Bahn zurücklegen. Die Strecke entlang der Dordogne ist nicht schwerer "zu finden" als am Lot entlang, alles ganz einfach. Entlang des Lots ist es ruhiger, nicht ganz so spektakulär, mit weniger Höhepunkten und (vermutlich) deshalb etwas weniger touristisch. Dafür gibt es aber ein paar mehr Steigungen; die sind an der Dordogne seltener und "kleiner". Auch die Länge der Tagesetappen spricht eher für die bessere Infrastruktur entlang der Dordogne.

Wenn ich das mit der An-/Abreise richtig geschnallt habe: Die Fahrt zum Startpunkt passiert per PKW. Dann mit dem Rad zum Meer, mit der Bahn wieder zurück zum Auto und mit diesem wieder heim.

Gruß
Uli

Ein bisschen Durststrecke, dann frühzeitig auf kleine Straßen nach Saint-Émlion abzweigen. Leicht hügelige Weingegend mit dem berühmten Weinort, auch wegen des mittelalterlichen Ortkerns sehr sehenswert. Ggf. Marktbesuch in Libourne mit großem Angebot. Auf kleinen Straßen kommt man durch die Weingegend zudem bis kurz vor die Tore Bordeauxs relativ ruhig (sofern das ein Ziel sein soll).

In der Netto-Analyse würde ich auch Dordogne bevorzugen (ich bin halt zu den attraktivsten Teilen hin- und hergewandelt). Auch die obere Dordogne bietet erquickliche Natur - wird wohl seltener empfohlen, weil man nicht durchgehend dem Fluss folgen kann.

Hi
Vielen Dank für die Tips. Bez. Anreise ist es so, wie Uli vermutet.
Ich momentan tendiere ich nach euren Rückmeldungen klar zur Dordogne. Ich habe im Forum eine detaillierte Wegbeschreibung gefunden bei einer Diskussion über familientaugliche Strecken. Die Rundtour wäre sicher super, auch Rückreisetechnisch, aber das Meer ruft laut und überdeutlich meinen Namen.
Hinter Bergerac hatte ich gedacht, "weisse Strassen mit Grün" laut Michelin-Karte zu nehmen, südlich der Dordogne, und auf den von Sauveterre herkommenden Radweg zu stossen, der nach Bordeaux führt. Kennt den jemnand? Ansosnten werde ich mir die Alternativvorschläge noch anschauen.
Herzlichst
Jürgen

Einige Eindrücke, Anregungen und Infos zur Dordogne kannst Du vielleicht meinem Reisebericht entnehmen. Ich kann (allerdings ohne die Strecke entlang des Lot zu kennen) die Dordogne auf alle Fälle empfehlen. Die Tour, die ich mir zusammengestellt habe, verlief (was den hier interessierenden Abschnitt entlang der Dordogne betrifft) ganz überwiegend über Straßen mit wenig Verkehr mit wenigen, kurzen Steigungen.