Puh – mit
dem Zeitfenster wird es schwierig, alle eure Wünsche unter einen Hut zu kriegen. Problem: Für den Altiplano ist eigentlich Juli bis September (okay, Oktober geht auch noch) die beste Zeit, und ganz unten in Patagonien/Feuerland kann es im März schon ziemlich unwirtlich sein. Das heißt, ihr braucht Mut zur Lücke und/oder müsst einen Zwischentransfer einplanen.
Wir sind bei unserer jetzt auch schon gut 10 Jahre zurückliegenden Südamerika-Tour (kannst du auf
www.bikeamerica.de nachlesen, unter „Panamericana-Tour“ ab Kapitel 11) Anfang September in Lima gestartet, haben zunächst eine 3-Tage-Mietwagen-Runde nach Nordperu absolviert und sind dann auf der Panamericana südwärts geradelt bis Nazca (wollte ich unbedingt sehen). Dann ging es (teilweise mit Auto-Transport wegen der Akklimatisation – wir haben beide Probleme mit zu schneller Höhengewinnung) hoch zur Ruta 3 und über Abancay nach Cuzco, wo wir eine Radel-Runde durch das Valle Sagrado angehängt haben (heute würden wir auch Machu Picchu radelnd in Angriff nehmen, s. LABB Update S. 220, das ging damals noch nicht in der Weise). Dann ging es weiter zum Titicacasee, den wir Anfang Oktober erreichten. In La Paz waren wir Mitte Oktober, dann weiter zum Salar de Uyuni, wo wir uns einer Jeep-Tour angeschlossen haben (Räder auf dem Dach). Ab Hito Cajones sind wir wieder geradelt und waren in den letzten Oktobertagen in San Pedro de Atacama, von wo es weiter per pedales nach Antofagasta und dann über die Panamericana nach Valparaiso und nach Santiago ging. Dort waren wir Anfang Dezember, dann ging es zur Seen-Region, Silvester in Puerto Varas, und Ende Januar waren wir in Ushuaia. Hat von der Jahreszeit her perfekt gepasst, aber trotz Auto-Einlagen: Mehr wäre nicht gegangen
Anfang Februar sind wir dann von Santiago über den Paso Bermejo gefahren und quer durch die Pampa nach Buenos Aires, von dort ging es heim. Verpasst haben wir leider ganz Nordwest-Argentinien (Region Salta) – das steht schon seit Jahren jetzt auf unserer To-do-Liste, genauso wie der Paso Socompa (bin auch ein bisschen ein Bahnfan) und die Bahnlinie von Lima nach La Oroya.
War trotz allem eine schöne Reise. Dies mal als kleines Beispiel, wie schwierig es ist, Südamerika in einem guten halben Jahr „fast komplett“ auf die Reihe zu bringen. An eurer Stelle würde ich in Kolumbien zumindest für die Karibik einen Mietwagen nehmen und dann sehen, dass ich so schnell wie möglich gen Süden komme, evtl. unter Auslassung von Ecuador und Nordperu. Und die Ruta 40 würde ich mir auch zum größten Teil schenken.
Hoffe, das hilft
Bitte diese Zeilen als nicht maßgeblichen Vorschlag verstehen – andere mögen da ganz unterschiedlicher Ansicht sein. Im Übrigen: Wenn ihr die Carretera de Sierra in Peru mitnehmen wollt, kann man auch schon ab Lima hochfahren und muss dann halt Nazca auslassen. Die tolle Andenbahn fährt leider ziemlich selten.
Anmerkung noch: Gute Seite mit Links zu den peruanischen Bahn-Möglichkeiten:
www.seat61.com/Peru.htm#.VPLWro6GNaQ. Einige Infos auch auf auch
www.ferrolatino.ch. Ob die heute eher luxuriösen Züge dort Räder mitnehmen müsstet ihr überdies noch klären.
Suerte, Gruß Thomas