Ich war unlängst in Südengland und habe da hauptsächlich wild gezeltet - an der Küste (überall Verbotsschilder, ich weit geschoben durch die Kiesel zur Küste, dann war da =doch= plötzlich ein Fischer, ich den verlegen gefragt, der nur dick gegrinst, und er sähe gar keinen Grund dagegen), auf Weiden, hinter Hecken, am Flüßchen, auch prominent an touristischen Naturdenkmälern (so ganz oben auf einem "Tor" hat schon was, oder in einer aufregenden Felslandschaft), mal bei jemand Nettem im Garten (vorher gebarbequet), und auch mal im hübschen Park einer Kleinstadt.
Manchmal kriegten das schon andere Leute mit (Südengland ist ja teilweise recht dicht bevölkert). Im Park versuchten mich morgens ein paar Youngsters zu wecken und zu ärgern (mich zu wecken, schafften sie), woanders störten die Leute (Touristen wie Einheimische, z.B. Angler oder Jogger) sich offenbar nicht im geringsten an mir und meinem Zelt. Mit Behörden hatte ich aber nichts zu tun. -
Wieso auch? Ist doch lustig, wenn jemand sein Zelt im Park aufbaut - und wenn er es sich dort bequem macht, wo sonst eh niemand ist, oder genauso naturverbunden ist, wie die Leute, die dort vorbeikommen, wird's wohl auch keinen stören.
Und selbst wenn mal doch ein Bobby zufällig vorbeikäme und dann noch einen schlechten Tag hätte, was sollte anderes passieren, als daß man sich halt ärgert und das Frühstück woanders einnehmen muß? (OK, abends fortgeschickt zu werden, wäre schon etwas anderes - deshalb schlage ich beim Wildcampen auch immer erst ziemlich spät auf.)
Im übrigen ist - gesittetes - Wildcampen so toll (oft so schöne Naturerlebnisse, wenn man etwas Zeit damit verbringt, den "optimalen" Platz zu finden), daß ich voll dazu stehe. Naja, ein kleines Abenteuer ist es schon, nicht erwischt zu werden.
Bislang gab es nur einen Ort, an dem überhaupt jemand kritisch nachfragte, das ist an einem heimischen See, an dem die "ortsansässigen" Angler regelmäßig "patroullieren" - zu recht tun sie's, denn andere Camper lassen dort gern ihren Müll liegen. Den sammle ich z.B. aber immer auf, auch von anderen, und ich habe hier ein erstklassiges Gewissen.
In Frankreich wachten wir mal - spät, nach etwas zu viel Rotwein am Abend - bei dröhnendem Lärm auf. Ein Bauer mähte das Feld - und ließ die Stelle, an der unser Zelt stand, erst einmal aus...
- Ich würde mir da keine Sorgen machen. Fast immer geht es gut, normale Leute finden's cool, Naturliebhaber sowieso, spießige Leute halten sich meist eh in ihrem Vorgarten auf (dort also nicht ungefragt zelten), "grüne" "Verantwortungsträger" spüren, daß man auf ihrer Seite ist, und "blaue" haben mehr die urbanen Regionen im Visier als das Land.
- In den nordischen Ländern gibt es ja das sogenannte Jedermannsrecht, das Einzelreisenden erlaubt, mit Abstand zu Wohnhäusern zu campieren. In der Praxis hatte ich in BeNeLux, Frankreich, England, Dänland, Schweden und Deutschland aber auch noch nie ein Problem.
In Ballungsgebieten (oder wenn man mal wieder Dusche und Shop braucht) nimmt man vielleicht doch eher einen Campingplatz, aber sonst gibt Wildzelten doch oft die wesentlich nachhaltigeren Erlebnisse...