Hi,

ich habe noch ein paar Fragen bezüglich der Kompatibilität vom Fahrradfahren auf unetrschiedlichen Strassen. Das es unter Umständen wenig Spaß macht nehme ich notfalls in Kauf, mir geht es darum ob ich dort langfahren darf.

Wie sieht das in Deutschland mit Bundesstrassen aus? Ich muß meine letzte Tour von Basel nach Freiburg machen und laut der Routensoftware scheints da nur nen vernünftigen Weg über die B317 zu geben. Ich weiß aber nicht ob ich da mit einem Fahrrad überhaupt lang darf.

Frankreich ist klar, wenns geht Department (D) Strassen nehmen. Teilweise muß ich aber auf N-Strassen zurückgreifen. Sicherlich unangenehmer weil stark befahren, trotzdem die Frage ob das erlaubt ist dort?

Und wie sieht das mit Italien aus? An der Küste schlängelt sich die SS lang, scheint auch eine größere Strasse zu sein. Glücklicherweise, so hoffe ich, führt paralell daz udie Autobahn, die dann hoffentlich eher von den Autofahrern genommen wird.
Wie sieht das in Italien mit den anderen Strassen aus?
SR ?
SP ?

Habe nichts über Google gefunden dazu.


Danke

Grüße
LH

Hallo,


Auf den meisten darf man mit dem Fahrrad fahren. Wenn es verboten ist, sollte man eine Karte dabei haben, denn Alternativrouten sind (fast?) nie ausgeschildert.


Auf den meisten N-Straßen darf man Radfahren, aber z.B. in der westlichen Bretagne sind die N-Straßen fast wie Autobahnen ausgebaut und für Radfahrer verboten (es gibt dort keine Autobahnen)



Zumindest im Bereich um Pescara ist diese Straße für Radfahrer erlaubt, aber dort ist _sehr_ viel Verkehr und ich kann nicht empfehlen, dort zu fahren. Leider gibt es dort keine flache parallele Straße landeinwärts, weil dort sofort das Gebirge beginnt. In manchen Orten gibt es einen gut gepflasterten Fuß- und Radweg zwischen Strand und Eisenbahnlinie, ist aber nicht durchgehend.

Gruß, Andreas

Moin
Ausser Autobahnen und Strassen, welche dir die Benutzung ausdrücklich verbieten kannst Du alle Strassen nutzen.
In wie weit Radwege verpflichtend sind siehst Du hier http://www.pdeleuw.de/fahrrad/stvo_neu.html

In Frankreich gilt swiw die gleiche Regel, nur Radwege sucht man da meist vergebens.

In Italien??? Haben die Verkehrsregeln?

Moin LaHood,



was heißt hier eigentlich "muss"? Freu dich auf eine schöne Tour durch den Schwarzwald!

Wenn deine Routensoftware nur die B317 ausgibt, dann schmeiß das Programm weg und kauf dir ne ordentliche Radkarte! Die Strecke ist mit Sicherheit schön, hat viele Höhenmeter, verläuft auf einer gut fahrbaren Bundesstraße und hat als Höhepunkt die Fahrt durchs Höllental. Sie ist aber beileibe nicht die einzige Möglichkeit.

Nur kurz zwei Alternativen:

1) Von Basel nach Norden bis Kandern, dann über nen Hügel Richtung Müllheim ins Markgräfelerland. Über Staufen und durch die Weinberge nach Freiburg.

2) Von Basel ins Wiesental. Lörrach, in Steinen links ab bis nach Neuenweg. Links den Berg hoch und ist Münstertal. Dort talaufwärts Richtung Belchen / Schauinsland. Irgendwann kommt links ein Schildchen mit Hinweis "Schauinsland", da steht auch ein weiteres Schild: 18 %. Es lügt nicht. Mit Gepäck traue ich mir diese Straße allerdings nicht zu.

Für mehr Details, frag einfach. Es gibt hier sicher noch andere Badener die dir helfen können. (mmh, Mist, bin ja gar kein echter...)

Gruß Florian

Hallo LH,
Es hängt (zumindest in Dtld.) nicht vom "Status" einer Straße (Bundes-, Land-, Kreis-, usw. -straße) ab, ob man mit dem Rad darauf fahren darf. Einzig maßgebend dafür ist, ob sie durch entsprechende Beschilderung für Radfahrer verboten ist.

Wenn ich keines übersehen habe, verbieten folgende Schilder das Befahren einer Straße mit dem Fahrrad:

Nr. 254, Verbot für Radfahrer:


Nr. 330, Autobahn:


Nr. 331, Kraftfahrstraße:


Nr. 250 (ohne Zusatzschild, das das Verbot für Radfahrer aufhebt), Verbot für Fahrzeuge aller Art:


Nr. 239, Fußgängerweg (ohne Zusatzschild...):


Nr.242, Fußgängerzone (ohne Zusatzschild...):


Indirekt verbietet wohl auch ein Schild wie
Nr 275, vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit

(bei entsprechendem Geschwindigkeitswert )
das Befahren mit dem Fahrrad.

Gruß
Andreas

Ich bin dieses Jahr zweimal auf N-Strassen-Autobahnen gestossen, jedes mal war die Umgehung einwandfrei zu finden (das Zauberwort heisst 'Ausschilderung', den deutschen Verkehrsplanern ist dieser Trick leider unbekannt) und absolut verkehrsfrei

zu SS in Italien. Ich bin die SS2 von Siena nach Viterbo (und noch etwas weiter) gefahren. Der Verkehr war absolut erträglich, und teilweise kaum vorhanden. Erst ab Viterbo (und kurz davor) war's dann schlimmer.
Die SS1 ist in der Südtoskana autobahnähnlich ausgebaut.(Sonst weiß ich es nicht, aber alles was auf der Landkarte zweispurig eingezeichnet ist, kann man als Radler vergessen.

Hi,

Andreas schrieb:



Gibt es bezüglich Fahrradnutzung solcher Straßen eigentlich Rechtsprechung?

fragt
Daniel

Ist mir nichts bekannt.
In der StVO heißt es zu diesem Zeichen:

Zeichen 275 verbietet, langsamer als mit einer bestimmten Geschwindigkeit zu fahren. Es verbietet Fahrzeugführern, die wegen mangelnder persönlicher Fähigkeiten oder wegen der Eigenschaften von Fahrzeug oder Ladung nicht so schnell fahren können oder dürfen, diese Straße zu benutzen. Straßen-, Verkehrs-, Sicht- oder Wetterverhältnisse können dazu verpflichten, langsamer zu fahren.

Dieser Text, insbesondere die "mangelnden persönlichen Fähigkeiten", ist eigentlich eindeutig.

Andreas

OK, ich danke Euch für die Hinweise.
Ich bin dann wohl jetzt off für die nächsten 4 Wochen. Vielleicht schaffe ich es nachher noch ein aktuelles Bild mit dem vollbeladenen Packesel mit der Steuernavigationseinheit zu schiessen


Grüße
LH

zu Italien habe ich gerade noch einen Link entdeckt:
http://www.biciedintorni.org/info_ciclotur/normecircolaz/it.htm
unten auf der Seite gibts noch nen weiteren Link zu anderen europ. Ländern.

Innerorts gibt es eine vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit in Deutschland nur einmal, auf dem Leipziger Innenstadtring. Nach der Verwaltungsvorschrift ist es auch in Ortschaften gar nicht zulässig, hier wird aber "Bestandsschutz" vors Loch geschoben. Die Mindestgeschwindigkeit wurde etwa 1975 erlassen, um Radfahrer zu vertreiben....
So sollte Le autogerecht und modern werden. Ob es gewirkt hat, soll jeder selber entscheiden. Den 2. Coup in diese Richtung, die Abschaffung der Straßenbahn, ist leider durch die Ölkrise 1981 versaut worden. Versuche, die Mindestgeschwindigkeit abzuschaffen, sind bis jetzt immer gescheitert, die Stadtverwaltung hat dafür Radwege auf Fußwegen eingerichtet. Den Beweis, nicht 40 fahren zu können, hat die Polizei noch nie führen können (es gibt Relationen ohne jede Alternative).

Falk

Hallo Andreas,



Danke fürs Feedback. Den Text zu Z. 275 hatte ich wohl schon mal gelesen, aber man muß ja in diesem Lande damit rechnen, daß sich der wiehernde Amtsschimmel auf den Standpunkt stellen könnte, daß allein die Eigenschaft des Fahrzeuges mit direkter Abhängigkeit von Muskelkraft ausreichend sein könnte, Fahrräder allgemein auszuschließen.

Konkreter Hintergrund: hier in der Region gibt es eine Baustelle, wo auf einem längeren Stück eine Fahrtrichtung saniert wird. Der Verkehr wird wechselseitig über die verbleibende Fahrbahn geführt. Baustellenampel 3 Minuten, weiße 30 auf blau. Die ist sogar sinnvoll, um die Räumzeit knapp halten zu können.

Aus einem Polizeiwagen heraus, der sich just hinter mir an die Ampel stellte, bin ich mal ganz böse angeguckt worden. Nun ja, ich habe mich vor denen mittig auf die Fahrbahn gesetzt (Überholende KFZ wären dort lebensgefährlich gewesen), bin mit ca. 33 km/h da durch (nicht wirklich lustig, weil auch noch leichte Steigung und ich kein Rennfahrer) und anschließend nach der Engstelle zogen sie dann vorbei.

Wäre halt interessant zu wissen, ob sie mich hätten rausfischen *können* deswegen oder nicht...

Daniel

P.S.: Dort kam noch dazu, daß es keine Alternativroute für Radfahrer gab...

Hallo,



Stimmt, und ausgerechnet da mussten wir ahnungslosen Südlichter auf unserer aktuellen Deutschlandtour landen.

Martina