Hallo zusammen,

mein Sommerurlaub soll mich mal wieder in die Westalpen führen. Z. T. bekanntes Terrain, Chablais, Savoyen - aber auch neues. Die Cottischen Alpen, über den Col Agnel, dann weiter über den Colle di Sampeyre und den Colle della Faunieri/Colle dei Morti und den Lombarde zurück nach Frankreich.

Kennt sich da jemand aus? Ich nehme mal an/hoffe, dass es asphaltierte Pässe sind. Wie ist die Unterkunfts-/Versorgungslage? Die Cottischen Alpen sind ja eher eine nicht so dicht besiedelte Gegend ...

Viele Grüße,
Holger

Ich war dort vor einigen Jahren. Übernachtung, Versorgung und Straßenbelag waren immer ausreichend. Unter meinem Namen mit dem Stichwort "Seealalpen" findest du meine Tracks.

Hallo Holger!




Die genannten Pässe sind asphaltiert und bei Quäldich beschrieben:

http://www.quaeldich.de/paesse/colle-di-sampeyre/

http://www.quaeldich.de/paesse/colle-dei-morti/

http://www.quaeldich.de/paesse/col-de-la-lombarde/


Sampeyre hat einen Campingplatz, ebenso Marmora. Dort unbedingt im Posto Tappa speisen oder nächtigen. Sehr schönes Ambiente und leckeres Essen.

Auch im Stura-Tal gibt es Campingplätze, Versorgung ist unkritisch. Eine sehr schöne Ecke hast du dir ausgesucht.

Falls du Schotterpisten nicht abgeneigt bist, dann unbedingt auch die Kammstraßen einbeziehen. Noch schönere Landschaft und nahezu keinen motorisierten Verkehr mehr. Maira-Stura-Kammstraße ist traumhaft, dort würde sich auch die Gardetta-Hütte als Übernachtungsmöglichkeit anbieten.


Tolle Ecke, da möchte ich auch mal wieder hin!


Gruß LUTZ

Vielen Dank, auch an Stephan!



Schotterpisten sind möglich, sollten aber nicht viel schwieriger sein als die Ligurische Grenzkammstraße. Die bin ich schonmal gefahren, sehr schön, aber für mich teilweise grenzwertig - bin immer einigermaßen beladen mit Zelt etc.

Viele Grüße,
Holger

Hallo Holger,
beschriebene Passreihenfolge von Agnel zum Stura-Tal findest du ungefähr so in umgekehrter Richtung zu Anfang meines Alpen-Südbogens. Die Infrastruktur ist gewiss nicht üppig, man muss in etwa schauen, wo man übernachten will, dann gibt es ein paar hübsche Bergdörfer, wo man Station machen kann. In den Tälern findet sich meist auch ein Camping und natürlich ein Ristorante. Trotzdem ist es selbst im Valle Stura nicht so betriebig - in Demonte kann es dir passieren, dass das einzige geöffnete Dorfrestaurant auch noch überfüllt ist. Nebst Camping in Demonte findest du die wohl heimeligsten Festunterkünfte in Vinadio.

Den Lombarde-Pass habe ich bereits zweimal überfahren, beide Male in Ost-West-Richtung, was auch zu empfehlen ist - wie auch von dir vorgesehen. Eindrücke der letzten Fahrt dazu, ebenso wie den frz. Teile der Cottischen Alpen findest du in Teil 4 bzw. Teil 5 meiner Westalpen-Tour. Wie du dem Bericht entnehmen kannst, kann man das Stura-Tal in weiten Teilen zu beiden Talseiten befahren, wobei der südliche Weg entsprechend verkehrsarm ist, auf der nördlichen Seite liegt aber die Infrastruktur, wenngleich es genügend Querverbindungen gibt, um zu den Orten zu gelangen. All erwähnten Passhöhen sind als solche nicht bewirtet, mit gewisser Ausnahme des Lombarde-Passes, wo zur frz. Seite etwas unterhalb mit Isola 2000 eine weitgehend hässliche Verbauung für Wintersportler existiert, die im Sommer nur unzureichend besetzt ist und deswegen als Übernachtungsort nicht anzustreben ist. (Auf dem Lombarde-Pass kann tagsüber einer kleiner Kiosk-Wagen stehen.) Die Falllinie ins Tinée-Tal ist aber ohnehin rasant - eine schnellsten Abfahrtstrecken in den Alpen.

Wenn man allerdings im flacheren Stück unterhalb von Isola 2000 ein wenig verhalten fährt, so sieht man rechts vom Bach eine große Picknickfläche, auf der nicht nur ich sondern auch Wohnwagisten nächtens halt machten. Sauberes Wasser floss damals links von der Straße aus einem Rohr.

Ja, ich erinnere mich auch. Gibt aber nix zu beißen dort - für vollständige Selbstversorger wäre das dann eine Notlösung. Von Demonte aus sollte man es aber bis Isola in jedem Fall schaffen können - ich bin beide Male von ähnlichem Startpunkt bis St-Étienne gelangt - von Vinadio wäre es dann noch gemütlicher. In St-Étienne sammeln sich typischerweise die Bonette-Überquerer, sodass man meist andere Radler trifft.

Da trafen sich bei meiner letzten Bonette-ÜBerquerung vor allem viele Wanderer, weil irgendsoein internationaler Wandertag war. Das bescherte uns damals zeltlosen einen überraschenden zusätzlichen 400-HM-Anstieg in das wunderschöne Ski-Resort Auron ...

Salut Holger


Als ich das heute um 10:00 las, konnte ich nicht antworten ...



Agnel:
Anstieg von Frankreich auf angenehm, auf kleiner Strasse, rel. einfach. Rasante Abfahrt, wildcampem möglich.

Sempeyre:
Sehr schön, einige wunderschöne verträumte Weiler, wenig Geschäfte, wildcampen auch möglich.

Sehr schöne Gegend, vor dem Agnel hat mir auch das Queyras , durch das man kommt, sehr gefallen.

Man ist allerdings nicht drauf angewiesen - in Pontechianale gibt's gleich drei Campingplätze. Weiter unten bei Sampeyre noch weitere.


Kann ich unterstreichen. St-Véran ist ein hübscher Abstecher, gilt als höchstes Dorf Frankreichs. Will man von dort weiter zum Agnel, kann man über eine kleine Straße Richtung Pierre-Grosse (bzw weiter über Waldweg direkt nach Fontgillarde) abkürzen, was einige Höhenmeter spart.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo Holger,

bin diesen Teil deiner angestrebten Tour 2012 auf meiner "großen Nizza Schleife" von Ost nach West geradelt. Kann meinen Vorredner in allem zu stimmen.

Von Nizza über den Col de Turini & Col St Martin nach Roquebillière (dort sehr schöner CP direkt am Fluss.
Von Roquebillere über Isola zum Col de Lombarde (dort war damals einiges los....mit Schlange stehen am Kiosk. Dann Abfahrt und Ende auf CP kurz vor Demonte. Die Anfahrt über Isola (2000) ist eine breite ausgebaute Straße. Die Abfahrt nach Demonte ist über ein kleines Sträßchen durch wunderschöne Natur. In Demonte gibt es einen kleinen Alimentari mit leckeren frischen Produkten.
Die Anfahrt zum Colle dei Morti - direkt ab Demonte - erfolt über ein kleines verkehrsarmes Sträßchen durch ein wunderschönes lang gezoges Tal. Abfahrt ebenso auf kleinem Sträßchen über Marmora (CP + bereits beschriebene UK) weiter runter ins Valle Maira. Kurz hinter Ponte Marmora (Richtung Stroppo) gibt es dann einen CP direkt am Fluss gelegen. Die weitere Anfahrt des Col de Sampeyre kann entweder über Elva (SP104) durch eine enge Schlucht oder über Stroppo. Beides kleine Sträßchen. In Sampeyre selber dann mehrere CP und gute Verpflegungsmöglichkeiten (Der Markt am Morgen lohnt sich) Im Gegensatz zum Lombarde oder Agnel sind diese beiden Pässe wirklich verkehrsarm.
Ab Sampeyre dann Anfahrt über breit ausgebaute Straßen zum Col d´Agnel und Abfahrt ins wunderschöne Queras Tal. Kurz vor Chateau Queras gibt es einen schönen CP & östlich vom CP einen größeren Supermarkt.
Ich bin dann weiter geradelt über Col d´Izoard => Col du Lautaret => Col du Galibier => Col du Telegraph => Col de la Croix de Fer => Col du Glandon => Alpe d´Huez => Col D´Ornon => Col du Noyer (TIPP) => Lac de Serre Poncon => Col d´Allos => Verdon => Lac de Sainte Croix => Nice.

gruß Chris

Hallo,
ein paar Kilometer (5-10?) hinter dem Colle dei morti Richtung Demonte auf ca 1800 Höhe gibt es seit 2 Jahren das kleine , neu errichtete Rifugio Carbonetto mit wenigen Betten. Leider habe ich keine Adresse /Tel. NR.
Kurz vor dem Lombarde findest Du das Santuario die Sant`Anna di Vinadio. Hier gibt es eine relativ günstige Massen-Unterkunft für Wanderer mit Verpflegung.
Gruss Bilancia

Der Ort liegt aber auf der anderen Talseite mit einigen Höhenmetern rauf und runter.

Bei der letzten Auffahrt vernahm ich enormen Lärm dort her, der das ganze Tal bis zur Gegenseite füllte - Massen-Unterkunft also quasi wortwörtlich. Könnte natürlich eine Art Jugend- oder Pilgerfest gewesen sein, dass zufällig dort abgehalten wurde - Italiener neigen aber in ihrer Freizeit immer zu lauten Massenversammlungen mit viel Bambini-Klimbim drumrum. Zur Haupt-Ferienzeit vielleicht meiden.

Die 150- 200 HM dürften bei der genannten Streckenplanung zu vernachlässigen sein.
Massenunterkunft bedeutete übrigens für meinen Aufenthalt Ende August: Grosses Haus,viele Zimmer, riesiger Speisesaal und gerade mal 8 Gäste( und ein Seelsorger.)

Bei solcher Voreingenommenheit solltest Du überlegen, das "Ciao" aus Deiner freundlichen Grussliste streichen.

Gruss Bilancia