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#112123 - 08/29/04 09:50 PM
Wie kommt es....
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....daß in Europa in den Staaten am wenigsten Fahrrad gefahren wird, die klimatisch am begünstigsten sind? In Vortrag eines Referenten vom Fietsersbond im Rahmen des ersten Kongresses "Mit dem Fahrrad zur Arbeit" in Wiesloch wurde eine Untersuchung vorgestellt, nach der in den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Deutschland relativ viel Fahrrad gefahren wird, in den südlichen Ländern Frankreich, Italien, Spanien dagegen sehr wenig, Schlußlicht ist Portugal. Die genaue Reihenfolge mit Prozenten sowie die übrigen untersuchten EG-Staaten habe ich nicht zur Hand, spielt aber bei der Fragestellung auch keine Rolle. Wie erklärt ihr Euch das oben genannte Phänomen..... Fragende Grüße aus HH, HeinzH.
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#112126 - 08/29/04 09:55 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: HeinzH.]
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Man könnte sich mal Gedanken machen, welchen Stellenwert das Auto in den einzelnen Ländern hat. Also, wie ist das bei uns? S' heiligs Blechle?
WdA
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#112129 - 08/29/04 10:05 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: HeinzH.]
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Zu Frankreich kann ich sagen: Man sieht viele Rennradfahrer... Aber Radfahren in Städten ist selbstmörderisch (hauptsächlich in grösseren Städten), jeder der mal den französischen Autoverkehr dort beobachtet hat versteht mich 
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Vom Minkellismus lernen heisst Siegen lernen!
Ich bin kein Reiseradler, sondern Freizeitradler... Also seid nicht so arrogant zu mir wie zu manch anderem  | |
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#112131 - 08/29/04 10:28 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: HeinzH.]
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Wie erklärt ihr Euch das oben genannte Phänomen.....
España hat außer ein paar Fluß Deltas sehr viele Berge. Ich glaube wen das Land ca. 40 % so platt wäre wie Holland würden mehr Fahrradfahren.
Was ich beobachten konnte ist das in España sich für das RR Fahren als Sport schon immer Interesse da war. MTB Fahrer werden in den letzten Jahren immer mehr.
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#112132 - 08/29/04 10:33 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: HeinzH.]
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....daß in Europa in den Staaten am wenigsten Fahrrad gefahren wird, die klimatisch am begünstigsten sind? ... [Rad fahren in D, NL, DK und Schweden populär; in Südeuropa weniger] ... Wie erklärt ihr Euch das oben genannte Phänomen.....
Deine Vorstellung von "klimatisch günstig" ist fehlerhaft [1]. Vor Regen und Kälte[2] kann man sich prima durch geeignete Kleidung schützen - vor Hitze und Sonne viel weniger. Die Kleidung, die vor Hitze und Sonne angemessen schützt und z.B. von Wüstenvölkern getragen wird, ist zum Rad fahren wenig geeignet. Der Mittelmeerraum ist in der angenehm temperierten Jahreszeit m.W. sehr verregnet, so daß die milden Winter auch keinen signifikanten Vorteil bieten. [1] Z.B. nachzulesen bei John Forrester, der ausführlich begründet, daß die USA niemals einen Modal-Split-Wert des Fahrradverkehrs wie in den Niederlanden erreichen können, weil das Klima in NL eben ideal zum Rad fahren ist. [2] In den genannten Ländern gibt es (abgesehen vom dünn besiedelten Nordschweden) eigentlich auch nichts, was mit "Kälte" adäquat beschreibbar ist. -- Stefan
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#112142 - 08/30/04 06:18 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: nachtregen]
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Moin Stefan, zum nachlesen habe ich auch einiges an Literatur.... Meine praktischen und anhand von realen Zahlen (nicht Befragungen) nachweisbaren Erfahrungen sind allerdings, daß zumindestens in diesem Betrieb während der ganz warmen trockenen Sommerperioden nicht weniger, sondern (anwesenheitsquoten-bereinigt wg. Ferienzeiten) mehr Mitarbeiter mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Auch an den großen Fernradwegen ist im Hochsommer, das weiß jeder hier, mehr los als sonst. Meine Sommerreise 2004 fand z.B. in der wohl heißesten Woche dieses Jahres statt. Gruß ersteinmal, HeinzH.
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#112148 - 08/30/04 07:10 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: Minkel]
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Aber Radfahren in Städten ist selbstmörderisch (hauptsächlich in grösseren Städten), jeder der mal den französischen Autoverkehr dort beobachtet hat versteht mich Ich habe ihn beobachtet und ich sehe das nicht so.
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#112156 - 08/30/04 07:56 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: Minkel]
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Zu Frankreich kann ich sagen: Man sieht viele Rennradfahrer... Aber Radfahren in Städten ist selbstmörderisch (hauptsächlich in grösseren Städten), jeder der mal den französischen Autoverkehr dort beobachtet hat versteht mich Ich war gerade in Frankreich (Strasbourg - Metz - Paris - Dunkerque -> Belgien) und kann dir in beiden Aussagen nur widersprechen. Ich habe von Strasbourg bis Paris so gut wie keine Radfahrer gesehen (ausser in den größeren Städten ein paar). Rennradfahrer waren es sicher weniger als zehn, also nicht der Rede wert - aber sie haben ausnahmslos alle gegrüßt Und es hat nicht immer geregnet. Nördlich von Paris, zur Küste hin, wurden es ein paar mehr, aber immer noch wesentlich weniger als bei uns. Das Radfahren in den Städten empfandich in keinster Weise unangenehmer als in deutschen Städten. Speziell in Paris war es ein richtiger Genuss und hat großen Spaß gemacht. Man konnte auf den Straßen fahren, wie man wollte (d.h. wie die Autos auch, z.B. auf mehrspurigen Straßen von außen nach innen die Spur wechseln). Ich bin nicht ein einziges Mal angehupt oder bedrängt worden, was bei einer solchen Fahrweise in München oder Stuttgart sicher einige Male passiert wäre. Allerdings waren auch in Paris extrem wenige Radfahrer unterwegs. Andreas
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#112165 - 08/30/04 08:57 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: HeinzH.]
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Hallo HeinzH.,
Stefans Beitrag leuchtet mir sehr ein. Mir geht es nämlich ganz ähnlich. Ich radele am liebsten bei moderaten oder kühlen Temperaturen ( < 20° C), gerne auch bei bedecktem Himmel, und schütze mich durch angemessene Kleidung vor Witterungseinflüssen. Ein Radurlaub im sommerlichen Südeuropa käme mir niemals in den Sinn, weil es mir dort viel zu warm ist. Und auch hier radele ich bei großer Hitze möglichst nur im Wald.
Der vielgelobte letzjährige Sommer hierzulande war für mich außerordentlich unangenehm. Wir waren zwar trotzdem radeln, aber lieber wäre es uns gewesen ... naja, das hatten wir ja schon.
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Grüße aus dem Spessart
Hubertus | |
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#112173 - 08/30/04 09:37 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: HeinzH.]
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Wir sind eindeutig Warmduscher äh Warmfahrer (< 25°). Müssen wir auch sein in unserer Gegend  Wer hier mit dem Velo zur Arbeit fährt, hat mind. 15 km bergab vor sich. Der Nachhauseweg hingegen geht dann, logischerweise, bergauf, und zwar im Schwitzbereich von etwa 6%. Da auch die nächste Einkaufsmöglichkeit 15 km weg ist, ist man schon gehalten, auch gleich die Einkäufe zu tätigen, was mit Fahrradtaschen eigentlich kein Problem ist. Was ich hier in Frankreich schon eher als Problem anschaue, ist die Tatsache, dass für Velofahrer nichts gemacht wird. Hier, wo es nicht mal Gehwege für die Fussgänger gibt, kann man von Velowegen nur träumen. Es fehlen auch Ausrüster. Wir haben im nächsten Ort zwar einen Velohändler, aber als wir bei ihm waren, hat er die Magura HS33 zum ersten Mal gesehen und hatte keine Ahnung, wie man sie einstellt. Da muss immer alles billig sein...  So sind auch seine Räder, die er anbietet. Von Specialized hat er auch noch nie was gehört. Drum haben wir sie auch in D gekauft. Aber bei den Kleinteilen ist er ok. Der Velohändler kann eigentlich schon alles besorgen, aber der Käufer muss halt selber Bescheid wissen und dann werden Kataloge gewälzt und Anrufe getätigt. Bei Tourenrädern und Trekkingbekleidung sieht es ebenfalls zappenduster aus. Wir werden auch da die Ausrüstung in D kaufen müssen, wenn wir Qualität wollen. Von Paris habe ich gehört, dass die ein ganz tolles Velowegnetz auf die Beine stellen bzw. gestellt haben. Es gibt sogar Guides dazu. Wir sehen im Monat vielleicht einen oder zwei Rennradfahrer. MTBs sind ganz unsichtbar. Nur bei der Tour vorgestern ist uns ein ganzer Pulk entgegengekommen (ja, es gibt auch Clubs. Die haben dann Teamtricots und fahren auch zu Zweit grundsätzlich nebeneinander...  ) und alle haben ausnahmslos gegrüsst und uns zugelächelt, was gar nicht so einfach war, denn wir wahren auf der Abwärtsstrecke 
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#112192 - 08/30/04 10:18 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: atk]
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
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War vor kurzem im Süden Frankreichs (Toulouse, Toulon, Marseille etc.): RR-Fahrer hab ich wirklich relativ oft gesehen (nicht in der Innenstadt, aber ausserhalb  ), "normale" Radfahrer so gut wie gar nicht. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen z.B. in Marseille-Innenstadt mit dem Fahrrad vorranzukommen, ich hätt alleine schon vor den verrückten Mofa/Moped-Fahrern Respekt...  In ruhigeren Städten wie Toulouse geht es nicht anders zu als bei uns hier  Aber wenn ihr andere Erfahrungen gemacht hab  Hehe, wir hatten fast immer 30° bei Sonnenschein 
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Vom Minkellismus lernen heisst Siegen lernen!
Ich bin kein Reiseradler, sondern Freizeitradler... Also seid nicht so arrogant zu mir wie zu manch anderem  | |
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#112228 - 08/30/04 11:44 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: HeinzH.]
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zum nachlesen habe ich auch einiges an Literatur....
[Beobachtung, daß in Deutschland im Sommer mehr Leute mit Rad zur Arbeit fahren und mehr auf Fernradwegen los ist als in anderen Jahreszeiten]
Wenn Du die Literatur ausgewertet hast, nenne bitte aus Deiner Sicht empfehlenswerte Quellen. Hm, das andere widerspricht mir nicht. Eine Temperatur von 25 Grad, laues Lüftchen, geringe Regenwahrscheinlichkeit *ist* sehr gut geeignet zum Rad fahren. In Südeuropa ist es nach meinen Urlaubserfahrungen, die einige Jahre zurückliegen, im Sommer die Temperatur so hoch, daß das Rad fahren vielen Leuten keinen Spaß mehr machen dürfte. Im Winter regnet es (einer Webrecherche zufolge, die ich mal gemacht habe, als ich die Möglichkeit hatte, im November oder Februar Urlaub zu nehmen) im Mittelmeerraum sehr viel, was auch viele Leute abschrecken dürfte. -- Stefan
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#112230 - 08/30/04 11:49 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: Filou]
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Was ich hier in Frankreich schon eher als Problem anschaue, ist die Tatsache, dass für Velofahrer nichts gemacht wird. Hier, wo es nicht mal Gehwege für die Fussgänger gibt, kann man von Velowegen nur träumen.
Wieso träumen? Ist doch klasse, wenn es keine Radwege gibt und man legal auf der Strasse fahren kann. Suse
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Bitte die bestellten Buffs rasch bezahlen. Treffpunkte für die über mich laufenden Raum Stuttgart-Sammelbesteller werden demnächst bekanntgegeben! | |
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Off-topic
#112311 - 08/30/04 02:47 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: SuseAnne]
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jutta
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Ich will keine Debatte über Sinn und Unsinn von Radwegen lostreten, das ist schon genügend durchgekaut worden hier. Aber an vielen Stellen ist ein Radweg schon nützlich, gerade an Landstraßen, was ja Flou wohl auch meint
Gruß Jutta
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#112363 - 08/30/04 06:13 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: Anonymous]
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Im Sommer muss man hier so mit 25 - 35° rechnen, das sagt mein Compi. Natürlich meinte ich das Fahren auf Landstrassen, Hauptstrassen aber auch in Dörfern und Städten, wo der Strassenbelag eher schlecht ist und man nicht gerne "im Graben" fährt. Ich meinte, wo die Fussgänger (Mütter mit Kindern oder Kinderwagen u.ä.) vergessen werden und deshalb keinen Platz haben, müssen Radfahrer oft auch in der Strassenmitte fahren, weil sie sonst die Autofahrer zu knappen Überholmanövern verleiten. Und als solche Verkehrsbehinderung fühle ich mich einfach nicht so wohl (nicht dass ich Skrupel hätte  ). Landstrassen und Hauptstrassen sind breit genug, aber erfahrungsgemäss treffen sich kreuzende Autos immer genau auf der Höhe des Radfahrers, und dann wird's knapp Wir wohnen hier aber so am A der Welt (also ziemlich abseits  ), da können wir auch mal 60 km fahren und wir sehen keine 10 Autos. Da ist also weniger Verkehr als auf dem Mozart-Radweg.
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#112428 - 08/30/04 09:59 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: nachtregen]
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Hallo Stefan,
ich hatte nicht andere Literaturquellen angegebern, sondern von realen Fahrradbenutzungszahlen eines Betriebes mit 8700 Mitarbeitern geschrieben. Tatsache ist, daß in den heißesten Wochen dieses und anderer Sommer, wg. Ferien anwesenheitsquotenbereinigt, mehr Mitarbeiter mit dem Rad zur Arbeit kommen. -
Zu USA fällt mir ein, daß es dort sehr verschiedene Klimazonen gibt. Ich meine, daß kulturelle Unterschiede eine wichtige Rolle bei der Häufigkeit der Fahrradnutzung spielen.
Auch die hohe Fahrradbenutzungsquote in Münster
ist nicht wetter-klimatisch, auch nicht ausschließlich Infrastruktur-mäßig oder Universitätsstadt-bezogen zu erklären sondern hat eher etwas mit der Kultur zu tun.
Gruß aus Hamburg, HeinzH.
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#112432 - 08/30/04 10:07 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: SuseAnne]
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Wieso träumen? Ist doch klasse, wenn es keine Radwege gibt und man legal auf der Strasse fahren kann. Suse
Das verstehe ich nicht. Auf der Strasse ist der Abstand zu den Autos doch kleiner, das ist doch nicht angenehm, wenn die in 1m Abstand an einem vorbeibrausen. Deshalb ziehe ich Velowege vor, auch wenn die manchmal einfach so enden und ich ohne Vorwarnung gezwungen bin, die Fahrbahn zu überqueren, weil der Radweg auf der anderen Seite weitergeht. Da habe ich mir gleich angewöhnt, anzuhalten - immer - und erst mal die Lage zu peilen. Nie fahre ich einfach auf die Strasse hinaus, weil ich zu bequem bin, anzuhalten.
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#112436 - 08/30/04 10:31 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: HeinzH.]
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ich hatte nicht andere Literaturquellen angegebern, sondern von realen Fahrradbenutzungszahlen eines Betriebes mit 8700 Mitarbeitern geschrieben.
Deine Zahlen habe ich nicht angezweifelt, sondern im Gegenteil bestätigt. Zusätzlich erwähntest Du, über Literatur zu verfügen. Da ich Dich für einen der kompetentesten Teilnehmer dieses Forums halte, bat ich Dich, die von Dir als lesenswert eingestufte Literatur zu nennen. Zu USA fällt mir ein, daß es dort sehr verschiedene Klimazonen gibt. Der zentrale Punkt dürfte sein, daß das Klima dort weniger gemäßigt ist: Der Sommer ist auf gleichem Breitengrad wärmer als in Europa und der Winter ist kälter. Ich meine, daß kulturelle Unterschiede eine wichtige Rolle bei der Häufigkeit der Fahrradnutzung spielen.
Auch die hohe Fahrradbenutzungsquote in Münster ...
Sollte mich das Hartz-42-Gesetz tatsächlich irgendwann nach Münster/Westfalen verschlagen, würde ich sofort auf die Nutzung des Fahrrads verzichten. Ausreichend Begründung findest Du, wenn Du über Google Groups nach Beiträgen zum Thema Münster vom Autor Christian Volk suchst. -- Stefan
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#112465 - 08/31/04 06:12 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: Filou]
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Moderator
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Das verstehe ich nicht. Auf der Strasse ist der Abstand zu den Autos doch kleiner, das ist doch nicht angenehm, wenn die in 1m Abstand an einem vorbeibrausen. Das ist das subjektive Empfinden. Allerdings sind die Autos am gefährlichsten, die Radfahrer nicht als Verkehrsteilnehmer wahrnehmen (natürlich nicht die Autos, sondern deren Fahrer). Und auf der STraße wird man viel besser wahrgenommen als auf dem Radweg oder auch dem Radstreifen. Gruß Holger
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#112467 - 08/31/04 06:18 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: nachtregen]
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Moderator
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Zu USA fällt mir ein, daß es dort sehr verschiedene Klimazonen gibt. Der zentrale Punkt dürfte sein, daß das Klima dort weniger gemäßigt ist: Der Sommer ist auf gleichem Breitengrad wärmer als in Europa und der Winter ist kälter. Bin mir nicht sicher. Ich glaube, dass es tatsächlich auch eine "mobilitätskulturelle" Frage ist. Hier bei uns ist der ÖPNV, der Rad- und Fußverkehr als Alltagsfortbewegungsmittel etabliert, das scheint mir in den USA größtenteils nicht der Fall zu sein (übrigens, was den Radverkehr angeht, auch in Südeuropa). Sicherlich kann das Klima eine Rolle bei der Entwicklung dieser "Mobilitätskultur" gespielt haben. Aber ist es denn in den Gebieten der USA anders, die ein ähnliches Klima haben wie wir? Gruß Holger
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#112474 - 08/31/04 06:38 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: Holger]
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eva-maria
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Hier bei uns ist der ÖPNV, der Rad- und Fußverkehr als Alltagsfortbewegungsmittel etabliert, das scheint mir in den USA größtenteils nicht der Fall zu sein
Man sollte vielleicht auch bedenken, dass in den USA die Wege für viele Alltagsbesorgungen einfach weiter sind als bei uns. Die haben viel mehr Platz, Malls liegen oft weit draußen, man wohnt auch auf größeren Grundstücken. Mal abgesehen davon, dass das ökologische Bewusstsein dort bei weitem nicht so ausgeprägt ist wie bei uns. Es gibt bei uns zwar eine starke Auto-Lobby, aber es gibt auch eine hörbare Lobby, die das Rad propagiert.
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#112484 - 08/31/04 07:31 AM
Re: Wie kommt es....
[Re: ]
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Hier bei uns ist der ÖPNV, der Rad- und Fußverkehr als Alltagsfortbewegungsmittel etabliert, das scheint mir in den USA größtenteils nicht der Fall zu sein
Man sollte vielleicht auch bedenken, dass in den USA die Wege für viele Alltagsbesorgungen einfach weiter sind als bei uns. Die haben viel mehr Platz, Malls liegen oft weit draußen, man wohnt auch auf größeren Grundstücken. Mal abgesehen davon, dass das ökologische Bewusstsein dort bei weitem nicht so ausgeprägt ist wie bei uns. Es gibt bei uns zwar eine starke Auto-Lobby, aber es gibt auch eine hörbare Lobby, die das Rad propagiert. Yes, das wären auch die Gründe, die ich anführen würde für meine Behauptung.
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#112587 - 08/31/04 12:50 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: Holger]
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Das ist das subjektive Empfinden. Allerdings sind die Autos am gefährlichsten, die Radfahrer nicht als Verkehrsteilnehmer wahrnehmen (natürlich nicht die Autos, sondern deren Fahrer). Und auf der STraße wird man viel besser wahrgenommen als auf dem Radweg oder auch dem Radstreifen. Gruß Holger
Aber auf dem Radweg spielt es doch gar keine Rolle, ob mich der Autofahrer sieht oder nicht  . Er hat seine, ich habe meine Fahrbahn und es liegt an mir, die Meinige nicht einfach zu verlassen und auf seine zu fahren. Für mich sind Radwege wichtig und ich fühle mich sicher darauf.
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#112589 - 08/31/04 12:59 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: Filou]
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Aber auf dem Radweg spielt es doch gar keine Rolle, ob mich der Autofahrer sieht oder nicht  . Er hat seine, ich habe meine Fahrbahn und es liegt an mir, die Meinige nicht einfach zu verlassen und auf seine zu fahren. Für mich sind Radwege wichtig und ich fühle mich sicher darauf. Hallo Filou, Ihr redet offenbar aneinander vorbei. Holgers Bedenken gegenüber Radwegen beziehen sich vor allem auf innerstädtische Radwege, die in der Nähe von Kreuzungen, an Ein- und Ausfahrten, Parkplätzen etc. tatsächlich sehr gefährlich sind, weil Du oftmals von den Auotfahrern nicht wahrgenommen wirst. Wenn Du innerstädtisch hingegen auf der Strasse unterwegs bist, sind die Autos Dir zwar näher, aber Du wirst gesehen! Du hingegen sprichst offenbar eher von den Radwegen, die außerorts die Nationalstrassen oder auch niedere Strassen begleiten. Hier hast Du absolut recht, es ist angenehmer die Autos möglichst weit entfernt zu wissen.
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#112591 - 08/31/04 01:03 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: Holger]
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Stefan S
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Selbstverständlich sind Deine kulturellen Überlegungen genauso richtig wie Eva-Marias verkehrsgeographische. Aber ist es denn in den Gebieten der USA anders, die ein ähnliches Klima haben wie wir?
Derartige Gebiete gibt es meines Wissens nicht. New York liegt bspsw. auf gleichem Breitengrad wie Rom: Die Sommer sind entsprechend heiß, die Winter sind kälter als die in Deutschland, weil den Amis der Golfstrom fe lt. -- Stefan
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#112592 - 08/31/04 01:05 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: JB_Linnich]
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Ach so!  Danke für die Aufklärung  Und ich dachte schon... Jaja, so ist das, wenn man auf dem Land wohnt. Städtische Velonetze und Verkehrsführungen kenne ich nicht. Aber was du sagst, leuchtet mir vollkommen ein. Da würde ich es auch vorziehen, auf der Strasse zu fahren. Bei uns gibts das Problem eben nicht. Hier sind wir auf dem Land, mit teilw. schmalen Landstrassen ohne Veloweg, wo man wirklich aufpassen muss, wenn sich zwei Autos genau da kreuzen, wo man gerade fährt. Ansonsten fahren wir wirklich oft kilometerlang ohne Autos. Gruss Filou (die Verwöhnte)
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#112607 - 08/31/04 03:02 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: Holger]
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Sicherlich kann das Klima eine Rolle bei der Entwicklung dieser "Mobilitätskultur" gespielt haben. Als wir zu Zweit 1982 durchs Allgäu Richtung Bodensee fuhren, damals mit 3-teiligen Gepäcktaschen, sind wir durchwegs noch als Exoten aufgefallen. Radfahrer sahen wir nur selten, vor allem am Bodenseeufer und der Begriff "Mountainbike" war noch unbekannt. Es ist erstaunlich wie sich diese "Mobilitätskultur" entwickelt hat.
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#112612 - 08/31/04 03:46 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: Karl-Heinz]
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Moderator
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Sicherlich kann das Klima eine Rolle bei der Entwicklung dieser "Mobilitätskultur" gespielt haben. Als wir zu Zweit 1982 durchs Allgäu Richtung Bodensee fuhren, damals mit 3-teiligen Gepäcktaschen, sind wir durchwegs noch als Exoten aufgefallen. Radfahrer sahen wir nur selten, vor allem am Bodenseeufer und der Begriff "Mountainbike" war noch unbekannt. Es ist erstaunlich wie sich diese "Mobilitätskultur" entwickelt hat. Ja gut, so lange Erfahrung habe ich natürlich nicht, ich meinte allerdings eher das Alltagsradfahren als das Reiseradfahren Gruß Holger
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#113353 - 09/03/04 10:03 PM
Re: Wie kommt es....
[Re: Holger]
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Hallo,
ich denke fast jeden Tag darüber nach, wieso es hier in Brüssel so unangenehm auffällt, wenn man sagt, man sei Radfahrer. Bei manchen Arbeitgebern wird nach dem Fortbewegungsmittel gefragt. Wenn ich sage, ich fahre Rad, dann haftet mir was Rebellisches Suspektes an. Wenn ich sage, Auto!, dann ist man zufrieden. Die ist normal. Wie wir. Uff! Und wenn ich sage Bus und Bahn, dann wird das auch noch toleriert. Ist halt vielleicht arm und kann sich kein Auto leisten. Aber Radfahren ist uncool, und die Autofahrer haben hier eine Aversion gegen die Radfahrer. Wir haben den Touch, keine Regeln einzuhalten. Aber mehr wird darüber auch nicht nachgedacht. Radfahren ist gesund. Aber über so Öko-Bio-Kram macht man sich auch keine Gedanken. Wieso sollte man auch. Interessiert doch nur die Avantgardisten und grünen Akademiker, die sich über Nachhaltige Entwicklung Gedanken machen. Aber die sind ja auch eine Brut, die bei den letzten Wahlen konsequent einfach kalt gestellt worden ist. Die Grünen sind auf dem absteigenden Ast.
Die Autofahrer hier entsprechen tatsächlich einem soziokulturellen Phänomen. Die Wirtschaft ist liberal, der Eigenheimkauf (Familie! Das Land ist katholisch!) ist Gang und Gäbe durch alle Gesellschaftsschichten hindurch - da entwickelt sich eine NIMBY (not in my back yard) bzw. Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität. Daher leisten sich die Autofahrer alles, und der Rest muss sehen wo er bleibt.
Radfahren ist wirklich kein Status hier. Wir Radaktivisten sind damit beschäftigt, höflich zu sein und zu danken, wenn man uns Platz lässt, um die Beziehung zwischen den Verkehrsteilnehmern positiv zu fördern... Aber wir haben noch viel zu tun...
Was das Klima angeht, so regnet es hier sehr oft, aber zum Radfahren reicht es allemal. Und ist auch angenehm und eben nicht das heisse südeuropäische Wetter.
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Edited by velofiets (09/03/04 10:06 PM) |
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