Hallo zusammen,

ich plane Ende April nach Lusaka zu reisen und von dort aus für etwas mehr als drei Wochen Sambia und die nähere Umgebung zu beradeln. Per Fahrad habe ich schon einige Länder mitgenommen, bislang aber keines im südlichen Afrika. Leider findet man auch nicht allzu viele Berichte im Internet, die alle meine Fragen beantworten würden. De facto ist es so, dass ich noch darüber nachdenke ob das was ich vorhabe nicht total schwachsinnig / riskant sein könnte. Um die letzten Bedenken aus dem Weg zu räumen würde ich mich freuen wenn ihr mir infos zu folgenden Fragen geben könntet:

1. Was für Insekten sind dort zuerwarten, die Fahrradfahrern auf die Nüsse gehen könnten? Mit der Malaria-Dengue-Geschichte weiß ich Bescheid, darauf zielt meine Frage nicht ab. Viel mehr ob es da andere Insekten gibt mit denen man aufpassen muss, oder ob man permanent von Fliegenschwärmen heimgesucht wird, gibt es jede Menge Ameisen die beim Zelten nerven usw.

2. Kann man außerhalb der Nationalparks bedenkenlos im Busch zelten, oder muss man da mit den großen wilden Tieren rechnen? Und wie ist das überhaupt, tagsüber während der Fahrt mit den wilden Tieren, sind die in der Nähe der Hauptstraßen zu erwarten?

3. Wie ist das Preisverhältnis für die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln? Gibt es genug Läden unterwegs?


Ich danke euch!

Hallo David,

bei den Insekten fallen mir zuerst die Tsetse-Fliegen ein, die es vermutlich auch in Sambia gibt. Mir sind sie bisher ein paar mal in offenen Landschaften begegnet und dann in goßen Mengen. Sie ähneln unseren Bremsen (Pferdefliegen) und die Stiche sind recht unangehm.

Grundsätzlich gilt, daß die größten Gefahren nicht von großen Raubtieren ausgehen, sondern von Spinnen, Skorpionen und Schlangen. Von 2 Deutschen mit Field-Guide Ausbildung habe ich gehört, daß es für das südliche Afrika keinen bestätigten Fall gibt, in dem Raubtiere Menschen in geschlossenen Zelten angegriffen haben. Nach Lehrbuch sollte man sich bereits in der Dämmerung ins Zelt begeben, was in der Praxis nicht so einfach ist, wenn es bereits um 18:00 dunkel wird und der traumhafte Sternenhimmel und nächtliche Abkühlung locken. Außerhalb der Nationalparks ist die Raubtierdichte fast überall in Afrika relativ gering und die Tiere sind aufgrund des langen Bejagungsdrucks sehr scheu. Leoparden soll es allerdings noch sehr verbreitet geben. In den meisten Nationalparks sind die Campsites nicht eingezäunt!
Deine Schuhe solltest Du nachts mit ins Zelt nehmen und auch anziehen wenn Du mal dringend rausmußt.
Ich selber habe auf einer Tour durch abgelegene Teile von Tansania und Mosambik an die 20 Mal wild gecampt. Es waren tolle Nächte und alles ist gut gegangen.

http://www.radreise-forum.de/showflat/Nu...2010#Post749232

Ich wünsche Dir eine schöne Tour!
Jörg

Hallo David,

es ist schon fast 10 Jahre her, dass ich in Zambia unterwegs war. In der Nähe von Nationalparks kann es auch auf Fernstraßen sein, dass Du auf Großwild triffst, aber das ist eher selten.
Die Verkehrsdichte ist gering, die Ortschaften z.T. weit voneinander entfernt. Da kommt auch mal 100 km kein Dorf und dementsprechend auch keine Einkaufsmöglichkeit.

Nervige Insekten gab es keine, aber so etwas tritt ja regional oft nur für wenige Tage/Wochen auf. Neben Malaria/Dengue gibt es noch ganz andere Sachen wie West Nile Fever, Chikungunya usw. - ist aber meist nicht so verbreitet. Man sollte nur einfach mal davon gehört haben, finde ich.

Gehe mal in so eine kleine Kneipe, in der sie Chibuku (auch bekannt als Lusaka Beer) verkaufen. Das ist ein Hirse-"Bier". Wenn Du das als Weißer trinkst, hast Du sofort Kontakt mit Einheimischen. Beim ersten Versuch wirst Du aber womöglich sagen, das trinkst Du nie wieder. Ich mag es inzwischen ganz gerne und hatte dadurch schon sehr nette Erlebnisse.

Gruß
Wolfgang

Hallo zu fortgeschrittener Stunde,

ich wäre über deine Erfahrungen sehr dankbar, wenn du sie hier berichten könntest, denn mittlerweile heute geht unser Flug nach Südafrika.... Und das Rückflugticket von Sansibar im Oktober ist auch gebucht, da kommen wir nämlich auch durch Sambia durch und der Plan ist, dass wir auch in Lusaka Zwischenstop machen.

Ich wünsche dir eine gute Reise und schöne Erfahrungen!

Viele Grüße,
Wilhelm

Vielen Dank für eure Antworten und die Informationen.

@Wilhelm: Ich werde nach Abschluss der Reise einen Link zu meinem Reisebericht posten!

Sambia ist eigentlich recht unkompliziert was die Tiere angeht. Problematisch kann es ggf. in der Umgebung von Nationalparks sein. Entlang der Hauptstraßen hast Du oft das Problem, dass sie dutzende von Kilometern von Zäunen begleitet werden. Dir bleibt dann nur ein ca. 10 m breiter Streifen zwischen Straße und Zaun.

Grüße,

zaher

Hallo zaher,

danke.

sind denn prinzipiell die Durchfahrten durch die Nationalparks, game reserves usw. erlaubt? Oder wird die Durchfahrt Fahrradfahrern aus Sicherheitsgründen verwehrt?

!
Super, ich freu mich. Beste Grüße aus Kapstadt!

In die allermeisten Parks kommst Du in Afrika nicht mit dem Rad rein. Das ist auch in Sambia nicht anders. Teilweise kannst Du in den Randbereichen noch bis zur erstn Lodge radeln, das war es dann aber.

Grüße,

zaher

Hallo zusammen,

die Tour ist schon lange zu Ende und hat sehr viel Spaß gemacht, die Fotos sind nun auch endlich online:

"http://tinyurl.com/david-international"

(Fotogalerien 146 bis 154)

Hallo David,

leider ist die Galerie Deiner Tour nicht mehr online. Gibt es noch irgendwo anders einen Überblick über Deine Route? Ich selbst möchte von Lusaka über die Victoria Falls und dann weiter über Botswana nach Namibia radeln.

Vielleicht hast Du ja einen Teil meiner geplanten Strecke schon bereist und ich könnte mir ein paar Tipps von dir abgucken

Gruß
Robin

Hier mein Plan, wenn es dich interessiert: Suche Erfahrungen: Lusaka nach Windhuek (Länder)